„Flüchtlinge haben eine Bringschuld“
Veröffentlicht: 30. Oktober 2015 Abgelegt unter: Geschäftsmodell Flüchtlingsunterkünfte, Landkreis Dingolfing-Landau / Niederbayern | Tags: Heinrich Trapp SPD-Landrat 4 Kommentare.
„Flüchtlinge haben eine Bringschuld“
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Heinrich Trapp ist seit 1991 Landrat im niederbayerischen Dingolfing-Landau, er ist der dienstälteste Landrat Bayerns. Der Politiker trat vergangene Woche bei einem SPD-Kommunalgipfel zur Flüchtlingsintegration auf und schilderte recht ungeschminkt seine frustrierenden Alltagserfahrungen – Äußerungen, die man bei der SPD eher selten hört.
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Grund genug für ein Interview.
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Auszug:
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Frage:
„Herr Trapp, Sie haben bei einem SPD-Kommunalgipfel gesagt:
Wir schauen den Flüchtlingen in die Augen und sehen die Probleme. Welche sind das?“
Trapp:
„Eine Vielzahl. Das beginnt schon bei den Unterkünften. Wir sind ein ganz normaler Landkreis, haben derzeit gut 1000 Asylbewerber und Flüchtlinge, 600 davon sind dezentral untergebracht. Wir bringen die Zuwanderer in Pensionen unter und mieten Häuser an. Niemand sollte glauben, dass man da offene Türen einrennt. Oft wohnen die Vermieter nicht am Ort, sondern weit weg. Jede Unterkunft hat ihren hohen Preis. Die Regierung von Niederbayern zahlt für ein Einfamilienhaus mit 180 m² Wohnfläche eine monatliche Miete von über 4200 Euro inklusive Nebenkosten; 20 Euro pro Tag und Person, wenn Pensionen genutzt werden müssen.“
Frage:
„4200 Euro ist in Dingolfing-Landau wohl nicht die ortsübliche Miete?“
Trapp:
„Nein. Vollkommen ausgeschlossen, dass das sonst jemand zahlt.“
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Ehrenamtliche seiten tief frustriert, und eine Pfadfinder-Hilfsbereitschaft helfe nur am Anfang. Der Umgang mit den Zuwanderern sei ernüchternd, denn diese würden nicht hinterhersein, und immer nur fordern. Zumal sie ja Gäste Merkels seien. Afrikaner kämmen nicht mit morgendlichen Terminen und Pünktlichkeit, Töchter dürfen nicht zu Deutschkursen und Syrer führen sich als etwas Besseres auf:
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Frage:
„Sie haben gesagt, die Syrer hätten eine Sonderrolle. Inwiefern?
Trapp:
„In den Unterkünften gibt es Eifersucht, Neid und Streit zwischen den Nationalitäten. Fast könnte man sagen, es gibt Flüchtlinge 1. und 2. Klasse. 1. Klasse – das sind die Syrer, die seit September eine Sonderstellung haben, weil sie sehr schnell die Aufenthaltserlaubnis erhalten. Mit längerer Aufenthaltsdauer entwickelt sich bei einem immer größer werdenden Teil der Syrer eine unangemessene Anspruchs-Haltung, die vor allem unsere freiwilligen Helfer unangenehm zu spüren bekommen. Du musst mir helfen, heißt es dann. Warum bekomme ich keine Wohnung? Wo ist mein Job? Warum ist das warme Essen noch nicht da?“