Nie wieder Fleisch ??

In den letzten 50 Jahren hat sich der weltweite Fleischkonsum verfünffacht.
Während man in Europa schon immer viel Fleisch gegessen hat, wächst die Lust darauf nun auch in Ländern wie China und Indien.
Doch der Hunger nach Fleisch hat verheerende Konsequenzen.

  • In China nehmen gesundheitliche Probleme der Bevölkerung durch die veränderte Ernährung stetig zu
  • in Paraguay führt der Futterexport nach Europa zu extremer Armut
  • in Frankreich und Deutschland ist das Grundwasser durch die extensive Landwirtschaft gefährdet
  • und weltweit leidet das Klima

Viele Masttiere gleichen mittlerweile Futterverwertungsmaschinen und verbringen ihr kurzes Leben zusammengepfercht in dreckigen Ställen.
Die Industrie hingegen wirbt mit Heilsversprechen für ihre Produkte – Fleisch sei gesund und für eine ausgewogene Ernährung notwendig.
Dabei belegen Studien, dass der Konsum von zu viel rotem Fleisch nicht nur krank macht, sondern das Leben sogar verkürzen kann.
Auch weißes Fleisch ist problematisch, denn Hühner und Puten werden erschreckend häufig mit Antibiotika behandelt.
Moderne Mastbetriebe haben sich zu Hightech-Firmen entwickelt, in denen die Tiere lediglich Produkte sind. Dass es sich um Lebewesen handelt, wird gerne vergessen.
Jährlich produziert Europa rund 40 Millionen Tonnen Fleisch, das Futter für die Tiere kommt oft aus Südamerika, zum Beispiel aus Paraguay. Einige wenige Unternehmer verdienen dort an dem Export sehr gut, die Mehrheit der Bevölkerung leidet darunter. Denn die Sojapflanzen werden mit extrem giftigen Pflanzenschutzmitteln besprüht.
Eine wissenschaftliche Studie der Universitätsklinik von Asunción belegt, dass in Dörfern in der Nähe von Sojafeldern auffällig oft Kinder mit Missbildungen geboren werden.
Aber nicht nur der Import nach Europa, auch der Export führt zu Hunger und Elend.
Fleisch wird in Europa so günstig hergestellt, dass es für viele Afrikaner billiger ist, europäische Produkte zu kaufen als selber zu produzieren. Eine Folge ist die Zerstörung der einheimischen Märkte, denn die Bauern sind der industriellen und staatlich subventionierten Konkurrenz aus Europa schutzlos ausgeliefert, wie Berichte aus Ghana und Benin beweisen.

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Anmerkung
Dieser Beitrag soll keinesfalls dazu anregen, keine Fleischerzeugnisse mehr zu essen, sondern ansatzweise die Hintergründe industrieller Fleischproduktion auszuleuchten und ggfls. nach alternativen Bezugsquellen Ausschau zu halten.

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Ihr Oeconomicus

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Ananas – bittere Frucht: Del Monte in Costa Rica

Ananas – bittere Frucht: Del Monte in Costa Rica

Ananas (Ananas comosus), Ananaspflanze mit reifer Frucht

Bildrechte: Creative Commons, Urheber: MrToto, Genehmigung: CC-BY-SA-2.0-DE
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Derzeit werden Ananas für weniger als einen Euro verkauft. Der größte Teil kommt aus Costa Rica.
Wie kann ein Land so billig produzieren?
Plusminus stößt auf eine Region, die kein eigenes Trinkwasser mehr hat.
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Costa Rica ist mit geschätzten 52 Kilogramm pro Hektar das Land mit dem weltweit höchsten Pestizideinsatz, zeigen Studien des „Instituto Regional de Estudios en Sustancias Tóxicas“ (IRET) der Nationaluniversität Costa Ricas. Die Monokulturen stellen die Farmer vor ein Problem: Die Pflanzen sind anfällig für Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. Natürliche Feinde fehlen. Stattdessen werden intensiv Chemikalien wie Pestizide gesprüht. Und wenn die im Boden versickern, ist auch das Grundwasser gefährdet. Außerdem wäscht sie der subtropische Regen auch in umliegende Bäche und Flüsse.
Die Orte Milano, Cairo, Francia und Lousiana sind umgeben von Ananasplantagen. Erst kürzlich warnte das Gesundheitsministerium die Bewohner auf Flugblättern erneut, „kein Wasser aus der Wasserleitung zu trinken, da es kontaminiert ist. Es darf nur zum Waschen der Kleidung und für die Sanitäranlagen genutzt werden“. Für Trinkwasser sorgt schon seit 2007 ein Tankwagen, der die Menschen zweimal pro Woche mit Trinkwasser beliefert. Das Problem des verunreinigten Trinkwassers ist aber schon seit 2003 bekannt.
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Anmerkung
Anscheinend verläuft die Lernkurve der Agrar-Mafia seit dem ’segensreichen‘ Wirken der United Fruit Company linear!
Erleben wir den Anfang vom Ende der Lebensphilosophie in Costa Rica: „PURA VIDA!“ ??

Ihr Oeconomicus

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theguardian
Bitter fruit: The truth about supermarket pineapple

Der neue Öl-Rausch in Texas (+ update)

Der neue Öl-Rausch in Texas
Die USA steigen zum größten Ölförderer der Welt auf. Allein in Texas holen Unternehmen jeden Monat Öl im Wert von 100 Millionen Dollar aus Schieferstein heraus. Neue Bohrtechniken beflügeln den Boom.
Andere Fördergebiete in North Dakota und Montana produzieren in wenigen Jahren so viel Öl wie ganze Länder am Persischen Golf.
Handelsblatt
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Gas-Fieber am Bodensee
Die Fracking-Kritiker vom BUND sind sauer. Endlich organisiert das Freiburger Regierungspräsidium eine öffentliche Veranstaltung zu Fracking am Bodensee. Doch sie sitzen nicht auf dem Podium.
Sie haben sich beim Veranstalter beschwert. Sie haben beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau angerufen, doch dort blieb man hart. Wenn am 15. November in Illmensee diskutiert wird zum Thema Fracking am Bodensee, dürfen die Aktivisten der No-Fracking-Initiative beim BUND Pfullendorf allenfalls Fragen stellen. „Wir hätten gerne auf dem Podium erläutert, warum wir für ein Frackingverbot am Bodensee eintreten“, sagt Anne Waibel.
Mehr Transparenz zum geplanten Fracking am Bodensee fordern die Kritiker schon lange. Denn eher zufällig hatten die betroffenen Kommunen erfahren, dass auf ihrem Gebiet bereits vor drei Jahren Claims abgesteckt wurden. Dort dürfen die Firmen Bell Exploration und Parkyn Energy Germany auf immerhin 4000 Quadratkilometern sondieren, ob unkonventionelle Gasvorkommen in der Lizenzregion Saulgau, Konstanz und Biberach zu finden sind und ob sich eine Förderung lohnt. Goldgräberstimmung am Bodensee. Verantwortlich für diese Genehmigung ist das Regierungspräsidium Freiburg, und das ist zunehmend unter Druck geraten.
Susanne Stiefel – Kontext Wochenzeitung
Hintergründe
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IEA Oil Forecast Unrealistically High
Bewertungen bei THE OILDRUM
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IEA-World Energy Outlook 2012 – Peak Oil abgesagt?
Gestern wurde der jährliche World Energy Outlook (WEO) in London vorgestellt, heute wird der Energie-Bericht in Berlin präsentiert. Aus den bisher öffentlich zugänglichen Dokumenten läßt sich hinsichtlich Öl und Peak Oil folgendes herauslesen:
Die USA können bis 2030 einen Selbstversorgungsgrad mit Öl und Gas von 100% erreichen. Bis 2020 soll das Land zum größten Ölförderer werden und Saudi Arabien überholen. Der internationale Ölhandel konzentriert sich demnach in Richtung Asien, wo auch die größten Verbrauchs-Zuwächse zu finden sind. Diese Entwicklung gilt jedoch als Anomalie, denn die Tendenz weltweit geht in genau die entgegengesetzte Richtung: Die meisten anderen Länder können ihre Förderungen wenn überhaupt nur sehr begrenzt steigern oder weiten ihre Importabhängigkeit sogar aus. Dennoch erreicht die Ölförderung in den USA bereits zwischen 2020 und 2025 ihr Maximum bei etwa 10 Millionen Fass pro Tag. Öl und Gas zusammen erreichen ihren Peak um 2025.
[…]
PEAK-OIL.com
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Faszination Wissen BR: Erdgas per Fracking – gefährliches Verfahren
Fracking ist ein gefährliches Verfahren mit giftigen Chemikalien, die in den Boden gepreßt, mit gewonnenem Gas wieder nach oben befördert, aber zum Schluß über sog. „Disposalbohrungen“ ins Erdreich gepumpt werden und dort endgültig verbleiben sollen. Solche chemischen Bomben sind eine unkalkulierbare Langzeitgefahr.
Das Vorgehen ist vermutlich fahrlässig oder sogar grob fahrlässig, daher nach entsprechenden Unfällen ggf. auch strafrechtlich interessant – und im Ganzen einfach unverantwortlich !
Schwerwiegende Schäden sind bereits an mehreren Orten durch Grundwasservergiftungen eingetreten. Auch in Deutschland(Niedersachsen) gab es bereits Benzol und Quecksilber im Grundwasser.

Fracking spaltet Europa
Polen – aber auch andere Länder Europas – hoffen auf Reichtum und Energieunabhängigkeit durch Schiefergas. Diese sogenannten „unkonventionellen Rohstoffquellen“ wurden in Europa bislang kaum erschlossen, sie lagen zu tief, die Förderung erschien zu schwierig, zu risikoreich und zu teuer. Doch seitdem die USA und Kanada sich in das Abenteuer der Schiefergasförderung gestürzt haben und vorallem die USA dadurch vom Ergasimporteur zum Erdgasexporteur wurden, beginnt auch in Europa das Umdenken. Doch die sogenannte „Fracking-Methode“ ist umstritten, weshalb sich Europa in den vergangenen Monaten in zwei Lager gespalten hat: die Fracking-Freunde stehen den Fracking-Gegnern gegenüber… und die Europäische Union zerbricht sich den Kopf, ob sie gesetzlich eingreifen soll oder nicht.

Fracking: Der dreckige Jobmotor der USA
In den letzten zehn Jahren sind in den USA rund 2,7 Millionen neue Jobs entstanden – eine Million davon in der Fracking-Industrie. Fracking ist eine neue Bohrtechnik, mit der Erdgas und -öl aus unterirdischen Gesteinsschichten gefördert werden. Umweltaktivisten kritisieren, die neue Technik sei dreckig: Chemikalien, die zur Förderung benötigt werden, verschmutzten das Grundwasser und würden krankmachen.
«ECO» mit einem Hintergrund aus North Dakota.
SF Videoportal – [7:51 Min]
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follow-up, 03.12.2012
Rückkehr des Öl-Barons
Aus einem großen Energie-Importeur wird bald ein Exporteur. Durch die Weiterentwicklung des Fracking, bei dem Gas und Öl aus den Sedimentschichten gepresst werden.
der Freitag
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follow-up, 04.12.2012
Eine Technik spaltet Amerika
Präsident Obama will die USA mit Fracking unabhängig vom Öl machen. Doch der Protest gegen die umstrittene Gasförderung wächst.
DIE ZEIT
Website der Fracking-Gegner
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follow-up, 21.01.2013
Fracking: Die Welt im Gasrausch
Das Ölzeitalter ist keineswegs vorüber, die Energiewende bleibt einstweilen eine weltpolitische Marginalie, die nur in Deutschland stattfindet. Anderswo wird wie nie gebohrt und aufgebrochen, was an fossiler Energie der Erde noch zu entreißen ist.
hr2 – Der Tag – PODCAST [54:18 Min]