28 Jahre danach: Supergau in Tschernobyl – 26. April 1986
Veröffentlicht: 25. April 2014 Abgelegt unter: Kernkraft - Atom-Müll - Plutonium - Uran, Mikhail Gorbachev, Tschernobyl (1986 zerstört), Ukraine-Konflikt | Tags: Aktuelle Kamera, Bouygues, Greenpeace, ND, Sarkophag, tagesschau, TASS, Vinci S.A. Ein Kommentar.
Täglich werden wir mit Meldungen zum Ukraine-Konflikt, drohendem Bürgerkrieg im Osten des Landes, der Rückkehr zum Kalten Krieg, Sanktionsdrohungen ggü Russland, etc. und insbesondere von Hilfsangeboten der EU, des IMF usw. für ein abgewirtschaftetes Land überflutet.
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Man spricht davon, das geschundene mittels Reformen, Kreditprogrammen, internationalen Investoren, usw. wirtschaftlich stabilisieren zu wollen, sogenannte Experten fabulieren dabei von zweistelligen Milliardenbeträgen um das Land wieder ‚flott‘ zu machen.
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Offenbar versucht man auf diese Weise, sowohl bei der ukrainischen Bevölkerung als auch den künftigen Zahlern solcher Hilfsleistungen den Eindruck zu erwecken, die Probleme des Landes seien mit überschaubaren Budgets in den Griff zu bekommen.
Dabei werden einige harte Fakten und Risiken vorsätzlich ausgeblendet!
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Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die Zeit der Wiedervereinigung in Deutschland und deren Folgekosten.
Die ehemalige DDR umfasste ein Gebiet von 108.179 km² mit 16,675 Mio Einwohnern. Hinsichtlich der Energieversorgung war das Land nicht mit Atomkraftwerken gesegnet.
Um den aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlich Stand zu erreichen, waren in den ersten 20 Jahren nach der Wiedervereinigung mind. € 1 Billion notwendig, um bspw. Infrastrukturmaßnahmen, sozialpolitische Gegebenheiten und vieles mehr zu finanzieren.
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Mit einem Staatsgebiet von 603.700 km² ist die Ukraine fast sechsmal größer und beherbergt dabei rund 45,4 Mio Einwohner.
Vergleicht man also den Ist-Zustand des Landes mit der Ausgangsbasis der ehemaligen DDR, werden die Basics mehr als augenfällig. Neben den Problemen der Energieversorgung des Landes und ungezählter wirtschaftlicher Interessen bestimmter Gruppen, die auf dem Rücken der Bevölkerung lasten, erscheint es zwingend notwendig, sich insbesondere mit den Gegebenheiten der 17 operierenden AKW-Baudenkmäler der Ukraine sehr intensiv auseinanderzusetzen.
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Übersicht der kommerziellen Kernreaktoren in der Ukraine
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Public Domain – Source: User:Lychee
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Bekanntermaßen wird im Rahmen der sog. „deutsch-französischen Initiative für Tschernobyl“ an einem 29.000 Tonnen Sarkophag unter Federführung des französische Baukonzerns Vinci S.A. und die französische Unternehmensgruppe Bouygues gebastelt, dessen Kosten mit € 1,5 Mrd veranschlagt wurden. Vor drei Jahren hatte eine Geberkonferenz dafür gerade mal € 550 Mio gesammelt.
Offenbar Aufgrund von Konstruktionsfehlern kam es im Februar 2013 zum Einsturz der geplanten Dachkonstruktion des Sarkophags. Baustopp und Abzug der beteiligten Arbeiter waren die Folge.
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Chernobyl’s ‚New Safe Confinement‘
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Ursprünglich sollten die Bauarbeitern bereits Ende 2013 abschlossen sein. Nach dem Dacheinsturz revidierte man den Termin zur Fertigstellung auf Ende 2015.
Angesichts der Spannungen zwischen Ukraine und Russland dürfte nunmehr auch dieser Termin zur Vollendung der Sicherungsarbeiten zur Disposition stehen.
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Daneben erscheint es fraglich, in welcher die Kiever Hijacker mit einer Politik by Chaos für die Betriebs-Sicherheit der übrigen Atomkraftwerke sorgen und ggfls. Attacken wie am 20. Februar 2014, auf solche Einrichtungen dauerhaft verhindern wollen.
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Anlässlich des morgigen 28. Jahrestages der Katastrophe von Tschernobyl nachfolgend ein Rückblick auf die damaligen Ereignisse und deren Folgen:
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Am Abend des 28. April 1986 erfuhr die Öffentlichkeit in beiden deutschen Staaten erstmals vom Reaktorunglück. In der Hauptnachrichtensendung des DDR-Fernsehens, der Aktuellen Kamera, wurde an untergeordneter Stelle eine knappe Meldung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS verlesen. Im SED-Zentralorgan Neues Deutschland (ND) fand sich die Nachricht am 29. April unauffällig auf Seite 5:
„Im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine hat sich eine Havarie ereignet, einer der Kernreaktoren wurde beschädigt. Es werden Maßnahmen zur Beseitigung der Folgen der Havarie ergriffen. Den Betroffenen wird Hilfe erwiesen. Es wurde eine Regierungskommission eingesetzt.“
Auch die Tagesschau hatte anfangs kaum mehr als diese dürren Zeilen. Am 29. April aber – und von da an für viele weitere Tage – war das Unglück schon die Spitzenmeldung:
„In dem sowjetischen Kernkraftwerk Tschernobyl ist es offenbar zu dem gefürchteten GAU gekommen, dem Größten Anzunehmenden Unfall. Es scheine „sicher, dass der Reaktorkern teilweise oder sogar ganz geschmolzen ist, und rings um Tschernobyl sei eine 30-Kilometer-Sperrzone eingerichtet worden.“
Ganz anders die Berichterstattung in der DDR. Zwar wanderte das Thema auch im ND schnell auf die Titelseite, doch der abwiegelnde Tonfall blieb:
Der Reaktor „wurde beschädigt“, war da am 30. April zu lesen, „was zum Entweichen einer gewissen Menge radioaktiver Stoffe führte“. Zwei Menschen seien ums Leben gekommen, „Maßnahmen zur Beseitigung der Folgen der Havarie“ eingeleitet, und „die Strahlungs-Situation im Kraftwerk und seiner Umgebung ist stabilisiert worden“.
Ergänzend teilte das Staatliche Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz (SAAS) mit, in der DDR werde die Radioaktivität ständig gemessen, es gebe „keine Gesundheitsgefährdung“. Die Bürgerinnen und Bürger sollten unbekümmert zu den Maidemonstrationen gehen und Fähnchen schwenken.
[…]
greenpeace
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Dazu als Video-Clip ein Kommentar eines DDR-Kommentators – Quelle Deutsches Rundfunk-Archiv – [4:08 Min]
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Bericht – Zeit im Bild-1
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tagesschau – Originalausschnitte vom 29. April 1986
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Chernobyl: Chronicle Of Difficult Weeks
mit einer Fernsehansprache von Mikhail Gorbachev
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Inhaltsverzeichnis der wiki-Zusammenfassung „Nuklearkatastrophe von Tschernobyl“
- 1 Hergang
- 2 Reaktion und Gegenmaßnahmen
- 3 Folgen
- 4 Reaktionen in anderen europäischen Ländern
- 5 Gegenwärtige Situation
- 6 Gedenken
- 7 Filme und Veranstaltungen über die Katastrophe
- 8 Literatur
- 9 Medien
- 10 Weblinks
- 11 Einzelnachweise
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Sekunden vor dem Unglück – Atomtod in Tschernobyl / Der Super-GAU
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Die Wahre Geschichte von Tschernobyl
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Tschernobyl all inclusive – Reise in ein verstrahltes Gebiet
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ARTE-Doku: Tschernobyl und Europa
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ARTE-Doku: Tschernobyl – Die Natur kehrt zurück
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Ihr Oeconomicus
Fukushima – ‚Delikatessen‘ und mehr! (+ updates u. Kommentare)
Veröffentlicht: 1. März 2013 Abgelegt unter: Fukushima, Lebensmittel | Tags: Greenpeace, Krebsrisiko, Olympische Spiele 2020, Radioaktiver Fisch, Takishi Hirose 6 Kommentare☢ Radioaktiver Fisch mit 5000-facher Dosis ☢
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Zwei Jahre nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima hat die Weltgesundheitsorganisation WHO ein leicht erhöhtes Krebsrisiko in unmittelbar betroffenen Orten festgestellt.
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Vor allem in einem Radius von bis zu 20 Kilometern um das Atomkraftwerk gebe es zusätzliche Gesundheitsrisiken. Die Umweltorganisation Greenpeace warf der WHO daraufhin eine Verharmlosung von Risiken vor.
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Na denn … MAHLZEIT und strahlende Gesichter !!
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Ihr Oeconomicus
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Weitere „Gaumenfreuden“ finden sich hier
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ein Blick zurück:
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Wyden Discusses a Recent Onsite Tour of Fukushima, Japan & Recovery Efforts
Senator Ron Wyden (D-Oregon), appeared on MSNBC’s The Daily Rundown to discuss a recent onsite tour of what remains of the Fukushima Daiichi nuclear facilities decimated by last year’s earthquake and subsequent tsunami.
Wyden, a senior member of the U.S. Senate Committee on Energy and Natural Resources, sent a letter to Japanese Ambassador Ichiro Fujisaki looking for ways to advance and support clean-up and recovery efforts. Wyden’s principal concern is the relocation of spent fuel rods currently being stored in unsound structures immediately adjacent to the ocean. He strongly urged the Ambassador to accept international help to prevent dangerous nuclear material from being released into the environment.
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follow-up: 02.04.2013
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Die Welt nach Fukushima
Fukushima ist nach Tschernobyl das zweite Symbol für den atomaren Super-GAU. Infolge eines Tsunamis war es im März 2011 zu einer Havarie im Atomkraftwerk von Fukushima gekommen, bei der erhebliche Mengen radioaktiver Strahlung freigesetzt wurden. Der Dokumentarfilm hinterfragt nun die Nutzung von Kernenergie im Allgemeinen und legt die Schwachstellen eines Systems frei, das dem Risiko, das mit dieser Nutzung einhergeht, nicht gewachsen zu sein scheint.
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follow-up: 24.07.2013
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AMERICANS ARE IN GRAVE DANGER DUE TO RADIATION FROM FUKUSHIMA
Please folks, listen to this interview. It contains very important information about what is really happening in the US and elsewhere as a result of radiation leaking into the ocean and the air from Fukushima, Japan. The US government is DELIBERATELY LYING to the American people and has raised the radiation limits in food more than 400%. Fish coming from the west coast and Hawaii should be avoided. An 800% increase in stillbirths along the British Columbia coastline in Canada has also been recorded.
weiter
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zum PODCAST mit Dr. Simon Atkins (!)
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follow-up: 09.08.2013
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Pump and pray
Fukushima is a nightmare disaster area, and no one has the slightest idea what to do. The game is to prevent the crippled nuclear plant from turning into an “open-air super reactor spectacular” which would result in a hazardous, melted catastrophe.
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follow-up: 26.08.2013
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Bis Wegschauen nicht mehr funktioniert
In Japan ist es ein Akt der Höflichkeit. Doch das Ignorieren der Zustände im AKW Fukushima 1 ist erschreckend. Oberflächliche Dekontamination soll Dörfer der Gegend wieder bewohnbar machen und Premier Abe will einige Atomkraftwerke im Land bald wieder hochfahren.
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SZ
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follow-up: 26.09.2013
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Eine der großen Lügen unserer Zeit
Der japanische Atomkraftgegner und Buchautor Takishi Hirose warnt in einem offenen Brief an alle junge Athleten vor der wachsenden radioaktiven Belastung Japans und der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.
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Luftpost
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follow-up: 01.10.2013
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Der Zusammenbruch japanischer Parallelwelten
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Nuclear Engineer: Japan’s PM „Lying to the Japanese People“ About Safety of Fukushima
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Atom-Energie – UN vertuschen Risiken der Strahlung, auch von Fukushima
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follow-up: 03.10.2013
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Overflowing tank cause of new leak at Fukushima
Another day, another radioactive-water spill. The operator of the meltdown-plagued Fukushima Dai-ichi nuclear plant says at least 430 liters (110 gallons) spilled when workers overfilled a storage tank without a gauge that could have warned them of the danger.
[…]
weiter
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follow-up: 06.10.2013
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Japan sendet Hilfe-Ruf an die Welt-Gemeinschaft
Der japanische Premier Shinzo Abe hat am Sonntag die Weltgemeinschaft um Hilfe bei der Reaktor-Katastrophe von Fukushima gebeten. Die Betreiber-Firma Tepco kann die Ruine nicht mehr aus eigenen Kräften sichern. Experten sprechen von „systemischen Problemen“. Offenbar hat der jüngste Besuch in Fukushima den japanischen Premier aufgeschreckt: In wenigen Monaten müssen die beschädigten Brenn-Elemente entfernt werden. Gelingt das nicht, kann die Lage außer Kontrolle geraten.
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DWN
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follow-up: 05.11.2013
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Holger Strohm über Atomgeschäfte – Atommafia Fukushima
Besonders bemerkenswert ist der Abschnitt, in welchem Strohm über seinen Besuch beim Chef von RWE berichtet.
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