Nobelpreisträgertreffen in Lindau: Der schwierige Umgang mit Verantwortung

Zum Abschluss der fünften Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften hat Robert C. Merton bei einer Podiumsdiskussion auf der Insel Mainau den Ökonomen ins Gewissen geredet.
Die Forschung habe zunehmend Einfluss auf die Praxis bekommen und mit dieser Verantwortung müsse man umzugehen lernen, sagte der Amerikaner, der 1997 zusammen mit Myron S. Scholes für eine «bahnbrechende Formel für die Bewertung von Aktienoptionen» den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten hatte.
Merton sprach aus eigener Erfahrung. Sein zusammen mit Scholes und John Meriwether geleiteter Long-Term-Capital-Management-Hedge-Fund (LTCM) konnte Ende der neunziger Jahre nur durch eine von der US-Notenbank konzertierte Aktion mehrerer Grossbanken vor dem Konkurs gerettet werden, um Jahre später doch aufgelöst zu werden.
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NZZ


Glass-Steagall-Act von 1933

Glass-Steagall-Act von 1933

Senator Carter Glass und Henry B. Steagall (um 1933)
Bildrechte: gemeinfrei
Vorbild von Obamas Vorschlägen, Investment-Banking und kommerzielles Geschäft zu trennen, ist eines der berühmtesten Gesetze der USA, der Glass-Steagall-Act aus dem Jahr 1933. Benannt ist er nach seinen Initiatoren, dem Senator Carter Glass aus Virginia und dem Kongress-Abgeordneten Henry B. Steagall, beide von der Demokratischen Partei.
Das Gesetz von 1933 zwang die Institute, sich entweder für das traditionelle Kredit- und Einlagengeschäft oder für das Wertpapiergeschäft zu entscheiden. So sollten Interessenkonflikte vermieden und das Geld der Kunden geschützt werden. Außerdem wurde die FDIC, die amerikanische Einlagensicherung, geschaffen, die in der heutigen Bankenkrise zahlreiche kleinere Institute aufgefangen und zum Teil auch abgewickelt hat.
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Handelsblatt
Wikisource: Originaltext des Banking Act of 1933 – Quellen und Volltexte (englisch)
korrespondierende Informationen
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Gramm–Leach–Bliley Act (Financial Services Modernization Act of 1999)
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