Strategic forecasting by George Friedman (STRATFOR) am Beispiel Ukraine und Europa
Veröffentlicht: 12. März 2015 Abgelegt unter: American Enterprise Institute, Daniele Ganser, STRATFOR, Willy Wimmer | Tags: Bratislava-Konferenz, deutsche Ostpolitik, George Friedman, KSZE, NATO-Osterweiterung, The Chicago Council on Global Affairs, Victoria Nuland 4 KommentareStrategic forecasting by George Friedman (STRATFOR) am Beispiel Ukraine und Europa
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Amerikanische Aussenpolitik wird, bevor sie das Weißen Haus verkündet, in Think-Tanks erdacht. Hier geht es vor allem um private Ziele die dann militärisch vom Staat umgesetzt werden. Einer der einflussreichsten Denkfabriken für Geopolitik nennt sich STRATFOR (Strategic Forecasting Inc) und wird von Georg Friedman geleitet.
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Am 5. Februar 2015 traf sich STRATFOR in Chicago um über Krieg und Frieden auf dem Europäischen Kontinent zu beraten. Nach der Tagung kam es zu einem finalen Statement von Friedman. Der Gründer der Organisation nahm dabei kein Blatt vor dem Mund und sprach ganz offen über seine Ziele wenn es um die Politik der USA in Europa geht. STRATFOR ist auch im Umfeld des Präsidenten aktiv und hat einen heißen Krieg in Europa quasi beschlossen. Primäres Ziel dieses Krieges ist es, so Georg Friedman, einen Keil zwischen die Deutsch-Russischen Beziehungen zu treiben.
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Der von Putin vorgeschlagene gemeinsame Wirtschaftsraum, der sich von Lissabon bis Wladiwostok erstreckt, ist den USA mehr als ein Dorn im Auge. Sie betrachten diese Idee als Kampfansage gegen Washington und sind bereit, dafür den Frieden in Europa nachhaltig zu zerstören.
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Geht es nach STRATFOR, schießen Übermorgen schon wieder Deutsche auf Russische Soldaten.
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Georg Friedman macht aus dieser Machiavelli-Politik keinen Hehl. Er gibt offen zu, dass die USA seit je her alles getan hätten um Russen und Deutsche wann immer es geht gegeneinander aufzuhetzen.
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Kurzfassung
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noch aufschlussreicher, die vollständige Version
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Dazu Bewertungen von Willy Wimmer, Daniele Ganser und Albrecht Müller
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angedachter Riegel zwischen D und RUS
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historische Informationen
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Bratislava-Konferenz
Die Bratislava-Konferenz war eine Wehrtagung des US-Außenministeriums und des American Enterprise Institute, die vom 28. bis zum 30. April 2000 in Bratislava stattfand.
Thema der Konferenz war „Is Euro-Atlantic Integration Still on Track? Opportunities and Obstacles“ („Ist die Euro-atlantische Integration noch auf der richtigen Spur? Chancen und Hindernisse“).
Teilnehmer waren Ministerpräsidenten, Außenminister, Verteidigungsminister und der persönliche Beauftragte des NATO-Oberbefehlshabers.
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Bericht des Bundestagsabgeordneten Willy Wimmer
In einem offenen Brief eines Teilnehmers, des deutschen Abgeordneten Willy Wimmer, damaliger stellvertretender Vorsitzender des Parlamentsausschusses der OSZE, an den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, fasste Wimmer die elf wichtigsten Stellungnahmen der Veranstalter zusammen:
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1. Von Seiten der Veranstalter (US-Außenministerium und American Enterprise Institute) wurde verlangt, im Kreise der Alliierten eine möglichst baldige völkerrechtliche Anerkennung eines unabhängigen Staates Kosovo vorzunehmen.
2. Von den Veranstaltern wurde erklärt, dass die Bundesrepublik Jugoslawien außerhalb jeder Rechtsordnung, vor allem der Schlußakte von Helsinki, stehe.
3. Die europäische Rechtsordnung sei für die Umsetzung von NATO-Überlegungen hinderlich. Dafür sei die amerikanische Rechtsordnung auch bei der Anwendung in Europa geeigneter.
4.Der Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien sei geführt worden, um eine Fehlentscheidung von General Eisenhower aus dem 2. Weltkrieg zu revidieren. Eine Stationierung von US Soldaten habe aus strategischen Gründen dort nachgeholt werden müssen.
5. Die europäischen Verbündeten hätten beim Krieg gegen Jugoslawien deshalb mitgemacht, um de facto das Dilemma überwinden zu können, das sich aus dem im April 1999 verabschiedeten „Neuen Strategischen Konzept“ der Allianz und der Neigung der Europäer zu einem vorherigen Mandat der UN oder OSZE ergeben habe.
6. Unbeschadet der anschließenden legalistischen Interpretation der Europäer, nach der es sich bei dem erweiterten Aufgabenfeld der NATO über das Vertragsgebiet hinaus bei dem Krieg gegen Jugoslawien um einen Ausnahmefall gehandelt habe, sei es selbstverständlich ein Präzedenzfall, auf den sich jeder jederzeit berufen könne und auch werde.
7. Es gelte, bei der jetzt anstehenden NATO-Erweiterung die räumliche Situation zwischen der Ostsee und Anatolien so wiederherzustellen, wie es in der Hochzeit der römischen Ausdehnung gewesen sei.
8. Dazu müsse Polen nach Norden und Süden mit demokratischen Staaten als Nachbarn umgeben werden, Rumänien und Bulgarien die Landesverbindung zur Türkei sicherstellen, Serbien (wohl zwecks Sicherstellung einer US-Militärpräsenz) auf Dauer aus der europäischen Entwicklung ausgeklammert werden.
9. Nördlich von Polen gelte es, die vollständige Kontrolle über den Zugang aus St. Petersburg zur Ostsee zu erhalten.
10. In jedem Prozess sei dem Selbstbestimmungsrecht der Vorrang vor allen anderen Bestimmungen oder Regeln des Völkerrechts zu geben.
11. Die Feststellung stieß nicht auf Widerspruch, nach der die NATO bei dem Angriff gegen die Bundesrepublik Jugoslawien gegen jede internationale Regel und vor allem einschlägige Bestimmungen des Völkerrechts verstoßen habe.
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Wimmer kommentiert seine Eindrücke von der Konferenz, die amerikanische Seite scheine im globalen Kontext und zur Durchsetzung ihrer Ziele bewusst und gewollt die als Ergebnis von zwei Kriegen im letzten Jahrhundert entwickelte internationale Rechtsordnung aushebeln zu wollen. Macht solle Recht vorgehen. Wo internationales Recht im Wege stehe, werde es beseitigt. Als eine ähnliche Entwicklung den Völkerbund traf, sei der Zweite Weltkrieg nicht mehr fern gewesen.
„Ein Denken, das die eigenen Interessen so absolut sieht, kann nur totalitär genannt werden.“
Wimmer warnte davor, die uneingeschränkte militärische Handlungsfähigkeit höher zu bewerten als die völkerrechtliche Legitimation ihrer Aktionen:
„Wenn wir nicht zu der globalen Rechtsordnung zurückkehren, bekommen wir das Faustrecht.“
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Einzelnachweise
https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2001/september/die-amerikaner-empfinden-sich-als-nachfolger-roms Blätter-Gespräch mit Willy Wimmer:„Die Amerikaner empfinden sich als Nachfolger Roms“ Strategische Konfliktmuster auf dem Balkan, in: Blätter für deutsche und internationale Politik 9/2001, S.2-13
https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2001/september/die-amerikaner-empfinden-sich-als-nachfolger-roms Blätter-Gespräch mit Willy Wimmer:„Die Amerikaner empfinden sich als Nachfolger Roms“ Strategische Konfliktmuster auf dem Balkan, in: Blätter für deutsche und internationale Politik 9/2001, S.2-13
http://www.spiegel.de/politik/ausland/anatomie-einer-krise-amerikaner-kommen-vom-mars-europaeer-von-der-venus-a-236450-2.html Anatomie einer Krise: „Amerikaner kommen vom Mars, Europäer von der Venus“ von Jochen Bölsche, SPIEGEL vom 19. Februar 2003 (abgerufen am 12. Dezember 2014)
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Quelle: Wikipedia
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korrespondierende Beiträge
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Wiederkehr der Hasardeure
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follow-up, 03.04.2015
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U.S. Defense Policy in the Wake of the Ukrainian Affair
Veröffentlicht: 8. April 2014 Abgelegt unter: Hegemonial-Interessen | Tags: George Friedman, Stratfor, US Defense Policy Hinterlasse einen KommentarGeorge Friedman zu Eurasien/USA
„U.S. Defense Policy in the Wake of the Ukrainian Affair“
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„U.S. national strategy must be founded on the control of the sea.
The oceans protect the United States from everything but terrorism and nuclear missiles. The greatest challenge to U.S. control of the sea is hostile fleets.
The best way to defeat hostile fleets is to prevent them from being built.
The best way to do that is to maintain the balance of power in Eurasia. The ideal path for this is to ensure continued tensions within Eurasia so that resources are spent defending against land threats rather than building fleets.
Given the inherent tensions in Eurasia, the United States needs to do nothing in most cases. In some cases it must send military or economic aid to one side or both. In other cases, it advises.“
The oceans protect the United States from everything but terrorism and nuclear missiles. The greatest challenge to U.S. control of the sea is hostile fleets.
The best way to defeat hostile fleets is to prevent them from being built.
The best way to do that is to maintain the balance of power in Eurasia. The ideal path for this is to ensure continued tensions within Eurasia so that resources are spent defending against land threats rather than building fleets.
Given the inherent tensions in Eurasia, the United States needs to do nothing in most cases. In some cases it must send military or economic aid to one side or both. In other cases, it advises.“
…und manch Nettes mehr von George Friedman – stratfor
(George Friedman (* 1949 in Budapest, Ungarn) ist ein US-amerikanischer Politologe, Publizist und Direktor der privaten Denkfabrik „Stratfor“)
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Ihr Oeconomicus