Hans-Werner Sinn im Dialog mit Michael Krons
Veröffentlicht: 27. März 2016 Abgelegt unter: Geldpolitik - Negativzins - Umverteilungseffekte), Hans-Werner SInn | Tags: Geldpolitik, Negativzinsen, Umverteilungseffekte Hinterlasse einen KommentarHans-Werner Sinn im Dialog mit Michael Krons
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Der bekannteste deutsche Ökonom Professor Hans-Werner Sinn geht mit der Politik der Europäischen Zentralbank hart ins Gericht. Er spricht von einer ‚total verrückten Welt‘.
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Durch die Negativzinsen komme es zu gewaltigen Umverteilungseffekten.
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‚Die Schuldner profitieren, weil die Gläubiger, die ihnen das Geld gegeben haben selber die Schulden tilgen müssen, statt dass die Schuldner sie tilgen.‘
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Im Dialog mit Michael Krons kritisiert der scheidende Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, dass deutsche Sparer auf längere Sicht auf Milliarden Euro Zinsen verzichten müssen.
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[Ausstrahlung bei PHOENIX am 27.03.2016 – 11.30h]
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korrespondierende Beiträge
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12.03.2016
Risiken und Nebenwirkungen der Politk des Gratis-Geldes
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11.03.2016
Das entzauberte Hexeneinmaleins der Notenbanker
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10.03.2016
Zentralbanken bestrafen Sparer – Die Folgen negativer Zinsen
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IW Zinsausblick März 2016
Geldpolitik zwischen Deflation und finanzieller Repression
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27.02.2016
Negativzinsen – Geldpolitik im Blindflug
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IMF Working Paper No. 15/224 (October 2015)
Breaking Through the Zero Lower Bound
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06.05.2015
Geldpolitik in Krisenzeiten
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Dissertation vom Juli 2012:
Versuch einer metaethischen Rekonstruktion von Negativzins und Schwundgeld
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How Raghuram Rajan is remaking India’s banking sector
Veröffentlicht: 16. April 2015 Abgelegt unter: Reserve Bank of India (RBI) | Tags: BIP-Wachstum, Geldpolitik, Prof. Michael J. Boskin, Raghuram Rajan (RBI Governor), Zinssenkung Hinterlasse einen KommentarHow Raghuram Rajan is remaking India’s banking sector
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The country’s banking architecture will sport a new look, if the plans of the RBI and govt are implemented. The author traces the likely changes to give a sense of the landscape five years down the line
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Manojit Saha | Mumbai April 15, 2015 Last Updated at 00:28 IST
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Shortly after taking over as the Reserve Bank of India governor in September 2013, Raghuram Rajan had promised a „dramatic remaking“ of the country’s banking sector. Rajan has walked the talk, though the full results of his efforts would be visible only a few years from now. For example, five years down the line, the Indian banking sector could look very different from what it is now.
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To start with, the near-monopoly of public sector banks, which now account for over 77 per cent of the loan market, could well be over. Experts say there could be fewer public sector banks, more niche banks that offer only specific products or cater to a particular group of customers and more private universal banks. The postal department’s ambition to become a full service bank could also impact the monopoly that state-run lenders enjoy in the hinterlands.
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Most importantly, customer choices would change dramatically with technological innovations, as a result of which lenders which still depend on savings deposits to attract customers, could face oblivion in the next five years.
„There is definitely change in the air with payments banks, small finance banks and more universal banks coming in. Three years down the line, you will see many of these things happening,“
said Arundhati Bhattacharya, chairman, State Bank of India, the country’s largest lender which controls 17 per cent of the total credit of the banking system.
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The changing contours of banks in India
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Business Standard
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follow-up’s/korrespondierende Beiträge
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07.07.2015
Indiens Wirtschaftstrends zur Jahresmitte 2015
Die Stimmung in Indiens Wirtschaft hat sich seit dem Regierungswechsel im Mai 2014 deutlich gebessert. Das reale BIP-Wachstum 2014/15 ist nach einer Statistikrevision auf 7,1% angestiegen. Die künftige wirtschaftliche Entwicklung wird davon abhängen, inwieweit die Regierung die angekündigten Reformen durchsetzen kann. Die Wirtschaft hofft auf Verbesserungen bei der Landakquisition, bei der Erteilung von Baugenehmigungen, beim Ausbau der Infrastruktur sowie bei der Rohstoffversorgung.
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Inhalt
1 Gesamtwirtschaftlicher Ausblick
Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts
Investitionen
Konsum
Außenhandel
2 Branchen im Überblick
Maschinen- und Anlagenbau
Kfz-Industrie
Chemie
Bauwirtschaft
Elektrotechnik/Elektronik
Informations- und Kommunikationstechnik
Umwelttechnik
Medizintechnik
Nahrungsmittelverarbeitung
Verpackungsindustrie
Energiewirtschaft/Solarenergie
[…]
GTAI – Autorin: Heena Nazir (Mai 2015)
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17.06.2015
Die Blütezeit der BRICS ist vorbei (??)
Vor ein paar Jahren prognostizierten Experten und politische Entscheidungsträger, dass sich die BRICS-Länder – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – zu den neuen Wachstumsmotoren der Weltwirtschaft entwickeln würden. Die naive Extrapolation des raschen Wachstums führte dazu, dass sich viele Menschen eine noch glänzendere Zukunft für diese Länder – und damit auch für den Rest der Welt – ausmalten.
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Doch nun ist die Blütezeit vorbei. Die Volkswirtschaften Brasiliens und Russlands befinden sich in der Phase der Kontraktion, während sich die Wirtschaftsentwicklung in China und Südafrika erheblich verlangsamt hat.
Lediglich in Indien blieb die Wachstumsrate hoch und übertrifft mittlerweile den Wert Chinas.
Werden die BRICS ihrem früheren Versprechen gerecht? Oder sind fortgesetzte Probleme unvermeidlich?
[…]
Michael J. Boskin – Project Syndicate (!)
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[Michael J. Boskin is Professor of Economics at Stanford University and Senior Fellow at the Hoover Institution. He was Chairman of George H. W. Bush’s Council of Economic Advisers from 1989 to 1993, and headed the so-called Boskin Commission, a congressional advisory body that highlighted errors in official US inflation estimates.]
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04.03.2015
Neuerliche Zinssenkung in Indien
Indiens Zentralbank hat ausserplanmässig eine Leitzinssenkung auf 7,5% beschlossen und damit ihr Vertrauen in die Wirtschaftspolitik der Regierung ausgesprochen. Die Märkte reagierten euphorisch.
[…]
NZZ
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05.07.2014
Neue Hoffnung für den schlafenden Riesen: Indien startet durch
Mangelnde Dynamik, anhaltende Misswirtschaft, unlösbare soziale Probleme machten Indien zum scheinbar hoffnungslosen Fall. Nun gibt es aber Anzeichen für einen dramatischen Aufstieg des Landes.
[…]
Kolumne von Martin S. Feldstein – WiWo
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Ab März 2015 wird der QE-Tsunami geflutet – Wer geht dabei baden ?
Veröffentlicht: 22. Januar 2015 Abgelegt unter: Quantitative Easing | Tags: Geldpolitik 7 KommentareMit ihrer geldpolitischen Verzweiflungstat hat die EZB das ultimative Startsignal zur großen Plünderung gegeben.
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Ab März 2015 sollen mit mtl. € 60 frischen Milliarden Anleihen angekauft werden. Draghi kündigte an, dass die Käufe bis September 2016 andauern sollen, was einem theoretisches Ankaufvolumen von etwas mehr € 1 Billion (ca. € 3000 pro Bürger der Eurozone) entspricht.
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Die Schuldenwirtschaft in ihrem Lauf halten weder Ochs‘ noch Esel auf, so das implizite Bekenntnis der Euro-Glycerin-Jongleure !
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Das bringt uns zu der Gleichung Schulden = Guthaben, was indirekt die Frage beantwortet, wer dabei jenseits der 1%, deren Taschen bereits überquellen, baden geht.
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Die Erwartungen insbesondere von Monsieur le Président und des Rottamatore, die sich beide für eine andere Praxis des Fiskalpaktes durchsetzen wollen, wurden somit erfüllt.
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Hollande lag also mit seiner vor französischen Wirtschaftsbossen geäusserten Einschätzung zum EZB-Entscheid richtig:
“Die EZB wird am Donnerstag ihre Entscheidung über den Kauf von Staatsanleihen fällen. Das wird der europäischen Wirtschaft deutlich mehr Liquidität verleihen und auf das Wachstum unterstützend wirken.”
Während Hollande die Dinge direkt aussprach, goss die Kanzlerin in gewohnt nebulöser Weise Baldrian-Tropfen in die pc-konformen Redaktionsstuben, „der Euro stehe nicht vor einer Schicksalswoche“ und betonte die Unabhängigkeit der EZB.
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Dabei klang ihr Diktum wenige Tage zuvor, beim Neujahrsempfang der Deutschen Börse, noch wesentlich schärfer:
“Es muss verhindert werden, dass das Handeln der EZB in irgend einer Weise so erscheinen könnte, dass das, was im Fiskal- und Wettbewerbsbereich gemacht wird, in den Hintergrund tritt. Es passiert sehr schnell, dass man das so sieht, als könnte das Eine das Andere ersetzen. Das geht mit Sicherheit nicht. […] Der Druck auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in Europa muss erhalten bleiben.”
Selbst zum historisch niedrigen Zinsniveau insbesondere für die geschwächten Euro-Staaten sparte Merkel nicht mit diplomatisch verklausulierter Schelte:
“Wer unter diesen Bedingungen es nicht schafft, einigermaßen seine Haushalte zu konsolidieren, dann weiß ich nicht, wie das gehen soll, wenn die Zinsen einmal wieder höher sind. Es ist nicht die Zeit für schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme.”
Ein Schelm könnte nun vermuten, das ihr die Baldrian-Tropfen anläßlich des jüngsten Meinungsaustauschs mit Herrn Draghi überreicht wurden.
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Die gewohnt kluge Argumentation von Jens Weidmann gegen den EZB-Entscheid wurde offenbar nicht zur Kenntnis genommen.
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Dabei ist es schon ein Stück weit bemerkenswert, dass selbst unter Langfingern an den Finanzmärkten die EZB-Entscheidung keineswegs unumstritten ist.
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So ist bspw. Marcel Fratzscher, der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) davon überzeugt, dass es gelingen könnte, Inflationshoffnungen zu befeuern und lässt profunde Gegenargumente, welche die fragwürdig anmutende geldpolitische Lockerung als Seifenblasen-Effekt darstellen, nicht gelten.
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Weitere Statements:
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Georg Fahrenschon – Sparkassen-Präsident
„Letztlich hatte die Notenbank wohl gar keine andere Chance mehr, als den Versuch zu starten, den von ihr selbst genährten Erwartungen der Märkte gerecht zu werden. […] Ich kann auf breiter Front keine wirklichen Deflationsgefahren erkennen, die es zu bekämpfen gilt.“
Stefan Bielmeier – Chefvolkswirt der DZ Bank
„Die Finanzmärkte gaben und geben sich mit Hingabe der Geldillusion hin – mehr Geld soll auch mehr helfen.“
Kurt J. Lauk – Wirtschaftsrat-Präsident der CDU
„Das wird der nächste Versuch der EZB werden, wirtschaftspolitische Probleme mit geldpolitischen Maßnahmen zu überdecken.“
Michael Kemmer – Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken
„Mit ihrem Aufkaufprogramm dramatisiert die Europäische Zentralbank (EZB) die Preis- und Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum unnötig. Zudem geraten Nutzen und Risiken der Niedrigzinspolitik allmählich in eine ungünstige Schieflage.“
Uwe Fröhlich – Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
„Mit dieser aktionistischen Politik trägt die EZB zur Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger bei. […] Nach dem geldpolitischen Stakkato der vergangenen Monate muss sich die EZB jetzt in ein ruhigeres Fahrwasser bewegen und auf weitere Liquiditätsspritzen verzichten. Der Euroraum braucht eine geldpolitische Pause.“
Martin Wansleben, DIHK-Hauptgeschäftsführer
„Die EZB ist zum Gefangenen der eigenen Ankündigungen geworden. Sie hat ohne Not nun ihren letzten Trumpf ausgespielt. Dabei überwiegen eindeutig die Risiken: Die Wirkung des Ankaufs von Staatsanleihen auf die Preisentwicklung in der Euro-Zone ist unsicher. Auch die Gefahr von Spekulationsblasen an den Finanzmärkten lässt er weiter steigen.“
Jana Meyer, HSBC Trinkaus
„Enttäuscht hat die EZB auf keinen Fall, sie hat die Geldschleusen deutlich geöffnet und ist den Erwartungen insofern gerecht geworden. Allerdings liegen die neuesten Zahlen zum Volumen nur leicht über dem, was zuletzt bereits durch den Marktgeisterte.“
Jörg Krämer, Commerzbank-Chef-Volkswirt:
„Da das Programm 19 Monate laufen soll, dürften mehr als 1000 Milliarden Euro in den Markt gepumpt werden. Das Kaufprogramm ist damit deutlich größer, als es die meisten Experten erwartet hatten. Darüber hinaus hat Draghi gesagt, dass solange gekauft wird, wie es die Inflation notwendig erscheinen lässt. Das könnte darauf hindeuten, dass die EZB im Falle einer anhaltend niedrigen Inflation noch einmal nachlegt. Nach QE ist vor QE.“
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Auch aus dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) ist deutliche Kritik zu hören:
„Die EZB untergräbt damit die Anreize für eine nachhaltige Haushaltsdisziplin und Schuldenpolitik“
Mit Isabell Schnabel haben sich auch die Wirtschaftsweisen zu Wort gemeldet:
„Das Programm ist insofern geschickt gemacht, als dass es der EZB eine gewisse Flexibilität lässt, wie viele Anleihen tatsächlich angekauft werden. Erholen sich die Inflationserwartungen schnell, kann der Ankauf von Anleihen eingestellt werden. Ebenso kann das Programm aber auch über September 2016 hinaus verlängert werden. Insgesamt liegt das Programm am oberen Rand dessen, was erwartet wurde. Für problematisch halte ich die begrenzte Risikoteilung, diese setzt ein falsches Signal. Denn dies stellt die Erwartung in Frage, dass die EZB genügend politische Unterstützung hat, um alles in ihrer Macht Stehende zu tun („whatever it takes“), falls es zur Stabilisierung des Euro nötig sein sollte. Die Wirkung des Programms wurde hierdurch unnötig geschwächt.
Ausserdem ist zu befürchten, dass strukturelle Reformen verzögert werden, wenn die Länder des Euro-Raums sich allein auf die Geldpolitik verlassen. Das wäre ein großer Fehler.“
Hinsichtlich des Ankaufs von Staatsanleihen erscheint besonders bemerkenswert, dass man Griechenland drei Tage vor einer möglicherweise richtungsweisenden Wahl mit dem hinterlistigen Hinweis, Athen könne ebenfalls vom Ankaufprogramm profitieren, sofern die Vorgaben der Troika eingehalten werden einen saftigen Fleischknochen vor die Nase hält.
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Das immer wieder gern angeführte Argument, ein niedrig bewerteter Euro (aktueller Kurs: 1,4445) sei ein positiver Export-Effekt ist zwar aus nicht ganz von der Hand zu weisen, dabei wird jedoch oft vergessen, dass sich die Einfuhren entsprechend verteuern und ggfls. auch Risiken und Folgen eines aufflammenden Währungskrieges keinesfalls unterschätzt werden dürfen.
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Im Zusammenhang mit steigenden Importpreisen werden sich Kaufkraftverluste einstellen, was voraussichtlich zu einem Rückgang der Konsumausgaben führen kann. Wechselwirkungen hinsichtlich geringerer Kapazitätsauslastungen und in der Folge auch Arbeitsplatz-Abbau sind ebenfalls nicht auszuschließen.
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Da die Früchte der geldpolitischen Lockerungen vermutlich nicht in der realen Wirtschaft ankommen, werden Asset-Inflations-Effekte begünstigt, was zu weiter steigenden Immobilienpreisen führen kann und damit auch Einfluss auf Mieten nach sich zieht.
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Mit einiger Sicherheit ist davon auszugehen, dass sich die Schuldentragfähigkeit von Unternehmen und Privatpersonen reduziert, was Neu-Investitionen weiter schrumpfen lässt.
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Längerfristig betrachtet könnten solche Entwicklungen auch die bisherigen deutschen Rekord-Steuereinnahmen in Mitleidenschaft ziehen.
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Das Argument, mit dem QE-Programm seien die potentiellen Haftungsrisiken des deutschen Steuermichels gestiegen, läßt Draghi nicht gelten, sondern streut den restlichen EZB-Bau-Sand in die Augen seiner Kritiker und argumentiert, dass den überwiegenden Teil der Risiken die nationalen Notenbanken tragen, welche größtenteils auch das Programm umsetzen werden. Acht Prozent des Gesamtprogramms kauft auch die EZB an nationalen Anleihen – was etwa € 90 Mrd ausmacht. Zudem werden im Umfang von zwölf Prozent des Gesamtpakets Wertpapiere europäischer Institutionen wie etwa der europäischen Investitionsbank gekauft. Dieses Risiko teilen sich die nationalen Notenbanken, auch für die Käufe der EZB selbst soll das gelten.
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Im Klartext: Deutschland muß nicht vollständig für die Anleihekäufe haften !
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Soweit Draghi’s Einlassungen, die man sofort als Märchenstunde entlarvt, wenn man sich Eigenkapital und dessen Verteilungsschlüssel der EZB ansieht. Käme es zu einem Ausfall des geschöpften Fiat money muss „ein Dummer“ gefunden werden, der dafür einsteht. Es darf genau einmal geraten werden, wer dies wohl sein könnte.
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Böse Zungen die nun einwenden könnten, soweit wird sicher nicht kommen, sei empfohlen, sich über den Umfang toxischer Risiken bspw. in italienischen Bankbilanzen sehr genau zu informieren. Dabei könnte die Erkenntnis entstehen, dass Draghi’s Wunsch die vollgesogenen Banken Südeuropas zu entlasten, bei dem QE-Entscheid Pate gestanden haben könnte.
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Neben Hans-Werner Sinn, der in diese Richtung argumentiert teilt auch der Finanzwissenschaftler Jörg Rocholl solche Überlegungen:
„Riskante Anleihen werden nun von den Banken auf die Notenbanken übertragen. Auch wenn dies den gewünschten Erfolg hat, die Banken zu sanieren, kommt es den Steuerzahler teuer zu stehen und setzt völlig falsche Anreize.“
So far, so bad !
Etwaigen Mitlesern aus dem Club betreuter Denker sei empfohlen, die hier geäußerten Gedanken mit dem Label ‚Verschwörungs-Theorie‘ zu versehen und sich auf die sicher positiven Bewertungen zum heutigen QE-Entscheid bei der Aktuellen Kamera zu freuen.
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Gute Nacht, Täuschland !
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Ihr Oeconomicus
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ECB-PRESS RELEASE
22 January 2015 – ECB announces expanded asset purchase programme
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Mario Draghi zum Kauf von Staatsanleihen am 22.01.2015
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So funktioniert Quantitative Easing
Veröffentlicht: 21. Januar 2015 Abgelegt unter: Daniel Stelter, Outright Monetary Transactions (OMT) | Tags: Geldpolitik 3 KommentareAm 22. Januar 2015 will die EZB ihr Anleihenankaufprogramm beschließen. Die Schweizer haben sich deshalb in weiser Voraussicht vom Euro gelöst.
Wie aber funktioniert die quantitative Lockerung? Ein kleiner Leitfaden.
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Stefan Gutbrunner – Wirtschaftsblatt
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Comicfiguren erklären große Geldpolitik
Die EZB will ihrer großen Schwester Fed nacheifern und in großem Stil Anleihen kaufen. Zwei Bärchen unterhalten sich in einem Youtube-Comic darüber, wie das damals in Amerika war. Mit erfrischend naiven Fragen und vielen scharfsinnigen Antworten.
[…]
Diana Dittmer – N-TV
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Quantitative Easing Explained
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Kolumne von Wolfgang Münchau
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Einigermaßen treffsicher erklärt Wolfgang Münchau ‚locker vom Hocker‘ die Grundzüge geldpolitischer Lockerungen für den Hausgebrauch:
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QE – Teil 1
So funktioniert die Bilanz der Europäischen Zentralbank
QE – Teil 2
Jetzt mach Dich mal quantitativ locker!
QE – Teil 3
Es ist die entkoppelte Inflationserwartung, Dummkopf!
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korrespondierende Beiträge mit zahlreichen Detail- und Hintergrundinformationen:
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sibyllinischer Hilferuf anonymer EZB Insider
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Kontraproduktive unkonventionelle Geldpolitik? oder: Wie das Gespenst der Deflation nicht zu vertreiben ist
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Dr. Jens Weidmann – Präsident der Deutschen Bundesbank
„Möglichkeiten der Geldpolitik“
Rede beim Führungstreffen Wirtschaft 2013 der Süddeutschen Zeitung
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1 Einleitung
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2 Geldpolitik im Spannungsfeld
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3 Die Gefahr der fiskalischen Dominanz
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4 Die Gefahr der finanziellen Dominanz
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5 Fazit: Mandat möglichst eng auslegen
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Quelle: Deutsche Bundesbank
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Quantitative Easing: Warum Anleihekäufe der EZB der Euro-Zone schaden
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Even Central Bankers Now Admit QE Doesn’t Work
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What a Scottish Yes vote means for Australian markets
Veröffentlicht: 17. September 2014 Abgelegt unter: AUSTRALIEN, Schottland - Scotland, Scottish independence movement | Tags: Geldpolitik, The Haggis, Währung Hinterlasse einen KommentarA Yes vote to Scottish independence on September 18 would mean a great many things for Scotland and also for England. But what would it mean for Australian business and financial markets?
It’s tempting to say “very little”– what do internal politics half a globe away have to do with us? Yet the Australian dollar strengthened markedly against the pound last week, almost surely due to a poll suggesting that the Yes vote was ahead 47-45 per cent.
[…]
Richard Holden – business spectator
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follow-ups
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On Scottish Independence And Its Impact On The Markets
Tomorrow, in an historic vote, Scotland will decide its fate when people go to the polls to vote on their independence. What started out as looking like a clear cut victory for the “no” vote, a vote against independence, has developed into a close contest, with the latest polls now showing a very narrow lead for those who wish to maintain the status quo and some recent samples suggesting that the “yes” camp could carry the day.
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Martin Tiller – Nasdaq.com
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Die schottische Gefahr für Europa
In einem Großbritannien ohne Schottland werden die EU-Skeptiker umgehend die EU-Mitgliedschaft der Briten beenden und so einen Grundpfeiler der EU einreißen.
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Claus Vogt – GEOLITICO
Private Verschuldung – Status quo, Anpassungsbedarf und Politikimplikationen
Veröffentlicht: 28. Januar 2014 Abgelegt unter: Publikationen | Finanz- und Währungssystem | Tags: Bankenunion, Geldpolitik, Verschuldungsquoten, Wirtschaftspolitik Hinterlasse einen KommentarDeutsche Bundesbank:
Monatsberichtsaufsatz Januar 2014
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Die Schuldenkrise in einigen Ländern des Euro-Raums ist nicht auf den Staat begrenzt. Im günstigen Finanzierungsumfeld in den Jahren vor der Finanz- und Wirtschaftskrise erlebten einige Länder des Euro-Raums nicht nachhaltige, von der Binnennachfrage getriebene Wirtschaftsaufschwünge, die maßgeblich über den heimischen Bankensektor finanziert wurden. Der damit verbundene deutliche Anstieg der Verschuldung der nichtfinanziellen Privatsektoren ist eine wichtige Ursache der Krise. Das Vertrauen in die Tragfähigkeit der privaten Verschuldung wurde erschüttert, nachdem deutlich geworden war, dass das Einkommen, das zur Bedienung der Schulden zur Verfügung stand, und auch das verwertbare Vermögen deutlich und grundlegend niedriger ausfielen als zuvor angenommen. Die Überwindung der Krise erfordert, dass eine verlässliche Perspektive für den Umgang mit der überhöhten Verschuldung und deren Abbau gegeben wird.
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Im Euro-Raum insgesamt ist seit Ausbruch der Krise eine Seitwärtsbewegung der Verschuldungsquoten zu beobachten. Die dahinterstehenden Entwicklungen sind jedoch heterogen und unterscheiden sich sowohl zwischen den Ländern als auch zwischen den Sektoren in den Ländern. Eine Analyse der Verschuldungsentwicklung im Euro-Raum, insbesondere der Vergleich mit historischen Episoden privater Schuldenüberhänge, zeigt, dass der diesbezügliche Anpassungsprozess bislang noch nicht beendet ist. Problematisch ist insbesondere die Ungewissheit darüber, wo potenziell entstehende Verluste am Ende zu tragen sein werden. So weisen die betroffenen nationalen Bankensysteme weiterhin hohe Bestände an notleidenden Krediten aus, sodass hier weiterer Anpassungsbedarf entstehen könnte. Die diesbezügliche Unsicherheit und ein etwaiger staatlicher Stützungsbedarf können wiederum das Vertrauen in die Staatsfinanzen belasten.
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Eine anhaltend hohe Verschuldung bei den privaten Haushalten und nichtfinanziellen Unternehmen sowie die Unsicherheit über die Problembewältigung können die Wirtschaftsentwicklung längerfristig dämpfen. Die nationale Wirtschaftspolitik steht somit vor der Aufgabe, sicherzustellen, dass im Rahmen der Anpassungsprozesse der Abbau der sektoralen Schuldenüberhänge durch unumgängliche Restrukturierungen und konsequente Wertberichtigungen unterstützt werden kann. Voraussetzung hierfür ist, im Bankensystem die Qualität der bestehenden Forderungen realistisch einzuschätzen und eine ausreichende Kapitalisierung zeitnah sicherzustellen. Hierfür sollte die anstehende Bilanzprüfung der an der Bankenunion teilnehmenden Länder einen wichtigen Meilenstein darstellen. Durch sie sollte Klarheit über die Verteilung etwaiger finanzieller Lasten gegeben werden, die sowohl eine verlässliche Perspektive für die Bankensysteme als auch die Staatsfinanzen sicherstellt. Dies gilt umso mehr, als die Geldpolitik die Bewältigung der Krise nur begleiten, aber nicht selbst leisten kann. Eine anhaltend stark akkommodierende Geldpolitik kann ungewollt sogar dazu beitragen, die notwendigen Anpassungsprozesse, insbesondere das Bereinigen nicht tragfähiger Bilanzen, zu verzögern.
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Zur Entwicklung und Struktur der Verschuldung
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Die Verschuldung im Krisenvorfeld
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Entwicklung der Schuldenquoten:
Zerlegung in Tilgungs-, Bewertungs- und Wachstumsbeiträge
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Bestehender Anpassungsbedarf in den Bilanzen der privaten Sektoren in der EWU.
Der private Schuldenüberhang in der EWU im historischen Kontext
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Quantifizierung des privaten Deleveraging-Bedarfs im Euro-Raum
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Deleveraging im Bankensektor
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Mögliche Anpassungspfade und Politikimplikationen.
Zum Umgang mit Schuldenüberhängen und makroökonomische Wechselwirkungen
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Die Rolle der wirtschaftspolitischen Akteure, insbesondere der Geldpolitik,
und Implikationen für den Euro-Raum
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Quelle:
Deutsche Bundesbank Monatsbericht Januar 2014
PDF – [14 Seiten]