Schwache Nachfrage: Volvo verlängert Weihnachtsferien

Schwache Nachfrage: Volvo verlängert Weihnachtsferien
Der schwedische Autohersteller Volvo Cars schränkt seine Produktion vor Weihnachten wegen der schwachen Nachfrage weiter ein. Im Göteborger Stammwerk Torslanda sollen unmittelbar vor Beginn der Weihnachtsferien drei Tage keine Personenwagen gefertigt werden. Im belgischen Gent dehne man den Stillstand im Dezember um zwei Tage aus, teilte das zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Unternehmen am Freitag weiter mit.
(DiePresse)

Die Chinesen kommen! Europas Rettung oder Untergang?

Die Chinesen kommen! Europas Rettung oder Untergang?
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Die Arte-Doku

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China war jahrelang das beliebteste Zielland internationaler Großkonzerne, die auf kostengünstige und fügsame Arbeitskräfte setzten, um sich kolossale Profite zu sichern. Jetzt schlägt das Pendel in die andere Richtung aus. Die Geldreserven des asiatischen Riesen werden auf 3.500 Milliarden Euro geschätzt. China bietet sich Griechenland, Portugal und Spanien als Retter aus deren Finanznöten an. Chinesen kaufen immer mehr marode Betriebe in Europa auf, eröffnen überall auf dem Kontinent Filialen, bewerben sich erfolgreich um öffentliche Aufträge und investieren in Industrieunternehmen, die die Europäer aufgegeben haben. So schafft das Reich der Mitte Arbeitsplätze im europäischen Raum und finanziert neue Projekte – aber um welchen Preis?

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In Ostfrankreich hat der Konzern Yto, Marktführer für Landwirtschaftsmaschinen in China, eine Traktorenfirma samt Know-how und Technologie zu einem lächerlichen Preis aufgekauft. China ist oft die einzige Rettung für Europas marode Spitzenindustrien. Seit der vor dem Aus stehende schwedische Autobauer durch das chinesische Unternehmen Geely gerettet wurde, erlebt Volvo einen neuen Aufschwung. Die 3.500 Angestellten der Autofirma Saab dagegen sind jetzt ohne Arbeit, weil sie gegen die Übernahme ihres Unternehmens durch eine chinesische Marke gestimmt haben. Auch in die strategisch wichtigen Bereiche der Energieversorgung, des Straßennetzes und der Häfen haben chinesische Firmen bereits massiv investiert.

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Unter den europäischen Arbeitern, die es nun mit chinesischen Chefs zu tun haben, grassiert die Angst vor dem Verlust sozialer Errungenschaften, vor Missachtung des Arbeitsrechts und vor Lohndumping. Ein großer Teil des griechischen Hafens Piräus gehört bereits dem marktführenden chinesischen Logistikunternehmen Cosco. Die griechischen Docker beschweren sich über schlechte Arbeitsbedingungen. Und weiter westlich wird das Luxusetikett „Made in Italy“ teilweise in chinesischen Werkstätten hergestellt, die sich in der Umgebung von Venedig und Florenz niedergelassen haben.

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Der investigative Dokumentarfilm über die chinesischen Unternehmer, die die Eroberung des europäischen Marktes begonnen haben, ist eine Gemeinschaftsarbeit von Journalisten aus Frankreich, Griechenland, Italien Polen, Schweden und China.

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Interview mit Magali Serre: „Bedrohung aus dem Reich der Mitte?“

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