Gute-Nacht-Geschichten für Erwachsene

Die Busch-Trommel
Gute-Nacht-Geschichten für Erwachsene
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hat einen hohen Preis: sie führt zur Inflation. Sie vernichtet langsam das angesparte Vermögen und entwertet die ausgezahlte Rente. Vor diesem Hintergrund ist die offizielle Statistik mit Vorsicht zu genießen.
Es fällt auf: Seit dem Versprechen der EZB, unter bestimmten Voraussetzungen Staatsanleihen von Euro-Mitgliedern in unbegrenzter Höhe anzukaufen, versuchen immer mehr Politiker, Wissenschaftler, Finanzmarktexperten oder auch Journalisten lautstark und wortgewaltig, die Gefahren dieser Entscheidung für die Preisstabilität herunterzureden. Gleichzeitig aber steigt in Deutschland gerade wegen dieser angekündigten Geldschwemme die Angst der Bürger vor der Inflation.
Der gewerkschaftsnahe Wirtschaftsweise Bofinger z.B. verspottet diese Sorgen als typisch deutsche Neurose, die Inflation käme doch nicht plötzlich über uns wie eine Schweinegrippe; andere Stimmen aus Wissenschaft und Wirtschaft sehen angesichts drohender Rezessionsgefahren wegen weltweit steigender Arbeitslosigkeit und sinkender Kapazitätsauslastungen eher eine Deflation denn eine Inflation über uns hereinbrechen, und unsere Politik weiß die Stabilität des Euro bei der EZB in sicheren Händen. Käme es eines fernen Tages tatsächlich zu inflationären Preissteigerungen, so unsere politische Führung, dann hätte die EZB ganz bestimmt genügend Instrumente in ihrem Koffer, um gegenzuhalten. So könne sie ja die im Bankenbereich vagabundierende Geldmenge wieder einsammeln oder gar die Leitzinsen anheben. Zudem sei die aktuelle Geldschwemme der Notenbanken gar nicht im allgemeinen Wirtschaftskreislauf angekommen, mithin auch nicht nachfragewirksam.
Wozu also die ganze Aufregung?
[…]
Warenkorb entspricht nicht der Realität
[…]
Dass die Zusammensetzung des statistischen „Warenkorbes“ jedoch nur wenig zu tun hat mit den wirklichen Belastungen und Ausgaben eines normalen Bundesbürgers, das ist seit Jahrzehnten ein Aufreger-Thema wohl jeder Wirtschaftsredaktionen, könnte also auch dem letzten Statistik-Gläubigen bekannt sein. Dennoch eignet sich diese Zahl offenbar vorzüglich als beruhigende Gute-Nacht-Geschichte, mit der man die Bundesbürger in den Schlaf zu lullen versucht.
weiter mit der ‚Buschtrommel‘