À la bonheur! Tsipras unterstützt Varoufakis und nimmt ihn aus der Schusslinie
Veröffentlicht: 27. April 2015 Abgelegt unter: Alexis Tsipras, Syriza (MP seit 26. Jan. 2015), EURO-GRUPPE, Griechenland-Hilfe, Yanis Varoufakis, parteilos (26.Jan.2015- 06.07.2015) | Tags: Aristoteles, „Nikomachische Ethik", Freiheit, Giorgos Chouliarakis, Nikos Theocharakis 4 KommentareÀ la bonheur! Tsipras unterstützt Varoufakis und nimmt ihn aus der Schusslinie
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Der griechische Finanzminister musste sich in Riga von seinen Kollegen der Euro-Gruppe als Amateur und Zocker beschimpfen lassen. Nun stärkt Tsipras seinem Kabinettskollegen den Rücken und bescheinigt ihm, im Rahmen der kollektiven Entscheidungen der Regierung gehandelt zu haben.
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Zugleich zieht Tsipras personelle Konsequenzen, welche bei den Euro-Gruppen-Zockern vermutlich nur wenig Beifall auslösen. Der bisherige Chefunterhändler der griechischen Delegation, Nikos Theocharakis geht. Dessen Aufgaben werden künftig von dem Varoufakis-Vertrauten, Giorgos Chouliarakis wahrgenommen. Dieser war bereits im Kabinett Samaras als Fachmann bei den Verhandlungen zugegen und genießt das Vertrauen der Experten auf der Gläubiger-Seite.
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Daneben soll ein neues Gremium geschaffen werden, welches unter Aufsicht von Varoufakis die politischen Gespräche mit den Geldgebern (fort)führen soll.
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Der Schulterschluss mit Varoufakis wird Tsipras verdientermaßen Sympathie-Punkte bei der griechischen Bevölkerung einbringen. Somit wirken die Bashing-Versuche durch gewisse Akteure eher kontraproduktiv und dürften den Eindruck eines als totalitaristisch empfundenen Brüsseler Systems weiter verstärken.
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Mehr noch: Im Gegensatz zu den Euro-Zockern scheinen Tsipras und Varoufakis die Lehren von Aristoteles, insbesondere dessen Definition zur menschlichen Freiheit (s. Nikomachische Ethik – Band III) verinnerlicht zu haben.
Für Aristoteles war die Freiheit eine Eigenschaft des Willens, die durch die Wahrheit verwirklicht wird. Keine Freiheit ohne Wahrheit. Wenn die Freiheit aufhört, mit der Wahrheit verbunden zu sein und beginnt, sie von sich abhängig zu machen, schafft sie Voraussetzungen für moralisch schädliche Folgen.
Der Mißbrauch der Freiheit provoziert eine Reaktion, die im einen oder anderen totalitären System Gestalt annimmt.
Und schließlich: eine besondere Form des Totalitarismus ist diejenige, die sich unter dem Anschein der Demokratie verbirgt:
Das Aufzwingen von sog. Konditionalität, bspw. eine Kreditvergabe die als Bedingung menschenverachtende Maßnahmen fordert und mangels Krankenversorgung, Nahrungsmittelknappheit uvm Menschen schlichtweg in den Tod treibt !
Doch solche Wechselwirkungen ihres äußerst fragwürdigen Verhaltens scheinen den fremdgesteuerten Euro-Glycerin-Jongleuren völlig gleichgültig zu sein.
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Ihr Oeconomicus
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Atheisten sind jetzt Terroristen
Veröffentlicht: 3. April 2014 Abgelegt unter: SAUDI-ARABIEN, US-Saudi Arabia Bilateral Relationship | Tags: Freiheit, Human Rights Watch, Religionsfreiheit, UN-Menschenrechts-Charta 2 KommentareDas dem amerikanischen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger so freundschaftlich verbundene ultra-konservative Königreich Saudi Arabien hat ein neues Anti-Terror-Gesetz eingeführt, das Ungläubige und Atheisten künftig als Terroristen brandmarkt.
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Artikel 4 des neuen Gesetzes legt fest, dass jeder ein Verbrechen begeht, der:
„(Terroristischen) Organisationen, Gruppierungen, (Gedanken-)Strömungen, Verbänden oder Parteien hilft, eine Zugehörigkeit zu einer solchen demonstriert, damit sympathisiert, sie fördert oder an Treffen einer solchen teilnimmt – sei es innerhalb oder außerhalb des Königreichs. Dies schließt auch die Verbreitung von Inhalten, Slogans, Symbolen, Botschaften der genannten Gruppierungen über Audio-, visuelle, Print- und sämtliche soziale Medien ein.“
Wer atheistisches oder Islam-fremdes Gedankengut verbreitet, vollzieht demnach von nun an vor dem Gesetz einen Akt der Gewalt. Allein die Unterstützung von „Ungläubigen“ kann demnach schon zu ernsthaften Konsequenzen bis hin zur Todesstrafe führen.
Die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch ist alarmiert. Die neuen Vorschriften sind ein Rückschlag für all jene, die sich um die Freiheit dort bemühen.
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In welcher Weise sich Barack Obama ebenfalls für freiheitliche Werte in Saudi-Arabien einsetzt, geht aus dem fact-sheet des Weißen Hauses zur „United States-Saudi Arabia Bilateral Relationship“ nicht hervor.
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Obama ignores terrorism in Saudi Arabia in meeting King Abdullah
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Werden sich die so auf die Einhaltung von Menschenrechten erpichten westlichen Staaten nun für Sanktionen gegen das Saudische Königreich aussprechen, oder gar die Vereinten Nationen wegen eindeutiger Verstösse gegen die UN-Menschenrechts-Charta anrufen?
Oder wird zumindest heute Abend nach der Tagesschau eine Brennpunkt-Sondersendung zu diesem Thema ausgestrahlt?
Wohl kaum!
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Ihr Oeconomicus
Von der freiwilligen Knechtschaft des Menschen
Veröffentlicht: 26. Dezember 2013 Abgelegt unter: Etienne de la Boétie | Tags: Freiheit, Tyrannei, Unterdrückung 7 KommentareVon der freiwilligen Knechtschaft des Menschen
Étienne de La Boëtie
Graffito in Genf 2007
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Das außergewöhnliche und 465 Jahre nach seinem Entstehen hochaktuelle Lebenswerk des fast vergessenen Ausnahme-Philosophen, hohen französischen Richters und Autors, Étienne de La Boëtie, ist es wirklich wert, vorurteilsfrei immer wieder aufs Neue gelesen zu werden.
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Dabei sei bewußt darauf verzichtet, Parallelen zu aktuellen Ereignissen und Tendenzen zu entwickeln, sondern diesen Denkprozess dem geneigten Leser zu überlassen.
Nachfolgend einige äusserst bemerkenswerte Auszüge (Hervorhebungen durch mich):
…O ihr armen, elenden Menschen, ihr unsinnigen Völker, ihr Nationen, die auf euer Unglück versessen und für euer Heil mit Blindheit geschlagen seid, ihr laßt euch das schönste Stück eures Einkommens wegholen,
… und all dieser Schaden, dieser Jammer, diese Verwüstung geschieht euch nicht von den Feinden, sondern wahrlich von dem Feinde und demselbigen, den ihr so groß machet, wie er ist, für den ihr so tapfer in den Krieg ziehet, für dessen Größe ihr euch nicht weigert, eure Leiber dem Tod hinzuhalten.Der Mensch, welcher euch bändigt und überwältiget, hat nur zwei Augen, hat nur zwei Hände,hat nur einen Leib und hat nichts anderes an sich als der geringste Mann aus der ungezählten Masse eurer Städte; alles, was er vor euch allen voraus hat, ist der Vorteil, den ihr ihm gönnet, damit er euch verderbe.
Woher nimmt er so viele Augen, euch zu bewachen, wenn ihr sie ihm nicht leiht?
Wieso hat er so viele Hände, euch zu schlagen, wenn er sie nicht von euch bekommt?
Die Füße, mit denen er eure Städte niedertritt, woher hat er sie, wenn es nicht eure sind?
Wie hat er irgend Gewalt über euch, wenn nicht durch euch selber?
Wie möchte er sich unterstehen, euch zu placken, wenn er nicht mit euch im Bunde stünde?
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Was könnte er euch tun, wenn ihr nicht die Hehler des Spitzbuben wäret, der euch ausraubt, die Spießgesellen des Mörders, der euch tötet, und Verräter an euch selbst?
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Ihr säet eure Früchte, auf daß er sie verwüste; ihr stattet eure Häuser aus und füllet die Scheunen, damit er etliches zu stehlen finde;
… ihr nähret eure Kinder, damit er sie, so viel er nur kann, in den Krieg führe, auf die Schlachtbank führe; damit er sie zu Gesellen seiner Begehrlichkeit, zu Vollstreckern seiner Rachbegierden mache;
… ihr rackert euch zu Schanden, damit er sich in seinen Wonnen räkeln und in seinen gemeinen und schmutzigen Genüssen wälzen könne;
… ihr schwächet euch, um ihn stärker und straff zu machen, daß er euch kurz im Zügel halte:
und von so viel Schmach, daß sogar das Vieh sie entweder nicht spürte, oder aber nicht ertrüge, könnt ihr euch frei machen, wenn ihr es wagt, nicht euch zu befreien, sondern nur es zu wollen.
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Seid entschlossen, keine Knechte mehr zu sein, und ihr seid frei.
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Ich will nicht, daß ihr ihn verjaget oder vom Throne werfet; aber stützt ihn nur nicht; und ihr sollt sehen, daß er, wie ein riesiger Koloß, dem man die Unterlage nimmt, in seiner eigenen Schwere zusammenbricht und in Stücke geht.
… das Volk …, das schon seit langem nichts mehr von der Freiheit weiß und dessen Krankheit sich gerade dadurch als tödlich erweist, daß es sein Übel nicht mehr spürt.
… die Natur, die Gehülfin Gottes und die Lenkerin der Menschen, hat uns alle in derselben Form und sozusagen nach dem nämlichen Modell gemacht, damit wir uns einander als Genossen oder vielmehr als Brüder erkennen sollten;
… war es doch nicht ihre Meinung, uns in diese Welt wie in ein Kriegslager zu setzen und sie hat nicht die Stärkeren und Gewitzteren auf die Erde geschickt, damit sie wie bewaffnete Räuber im Wald, über die Schwächeren herfallen sollten;
… gibt es keinen Zweifel, daß wir alle Genossen sind und es darf keinem zu Sinn steigen, die Natur habe irgend einen in Knechtschaft gegeben.
… Völker … Durch Betrug verlieren sie oft die Freiheit, und dabei werden sie nicht so oft von andern überlistet wie von sich selber getäuscht:
… Es ist nicht zu glauben, wie das Volk, sowie es unterworfen ist, sofort in eine solche und so tiefe Vergessenheit der Freiheit verfällt, daß es ihm nicht möglich ist, sich zu erheben, um sie wieder zu bekommen.
Es ist so frisch und so freudig im Dienste, daß man, wenn man es sieht, meinen könnte, es hätte nicht seine Freiheit, sondern sein Joch verloren. Im Anfang steht man freilich unter dem Zwang und ist von Gewalt besiegt; aber die, welche später kommen und die Freiheit nie gesehen haben und sie nicht kennen, dienen ohne Bedauern und tun gern, was ihre Vorgänger gezwungen getan hatten.
Das ist es, daß die Menschen unter dem Joche geboren werden; sie wachsen in der Knechtschaft auf, sie sehen nichts anderes vor sich, begnügen sich, so weiter zu leben, wie sie zur Welt gekommen sind und lassen es sich nicht in den Sinn kommen, sie könnten ein anderes Recht oder ein anderes Gut haben, als das sie vorgefunden haben; so halten sie den Zustand ihrer Geburt für den der Natur.
Und doch gibt es keinen so verschwenderischen und nachlässigen Erben, daß er nicht manchmal in sein Inventarverzeichnis blickte, um sich zu überzeugen, ob er alle Rechte seines Erbes genieße oder ob man ihm oder einem Vorgänger etwas entzogen habe. Aber gewiß hat die Gewohnheit, die in allen Dingen große Macht über uns hat, nirgends solche Gewalt wie darin, daß sie uns lehrt, Knechte zu sein und (wie man sich erzählt, daß Mithridates sich daran gewöhnte, Gift zu trinken) uns beibringt, das Gift der Sklaverei zu schlucken und nicht mehr bitter zu finden.
… ist die erste Ursache der freiwilligen Knechtschaft die Gewohnheit. Sie sagen, sie seien immer untertan gewesen, ihre Väter hätten geradeso gelebt;
… sie meinen, sie seien verpflichtet, sich den Zaum anlegen zu lassen, und gründen selbst den Besitz derer, die ihre Tyrannen sind, auf die Länge der Zeit, die verstrichen ist; aber in Wahrheit geben die Jahre nie ein Recht, Übel zu tun, sondern sie vergrößern das Unrecht.
Es bleiben immer ein paar, die von Natur aus besser Geborene sind: die spüren den Druck des Joches und müssen den Versuch machen, es abzuschütteln.
Die gewöhnen sich nie an die Unterdrückung …, vergessen … nie ihre natürlichen Rechte und gedenken immer der Vorfahren und ihres ursprünglichen Wesens: das sind freilich die, die einen guten Verstand und einen hellen Geist haben und sich nicht wie die große Masse mit dem Anblick dessen begnügen, was ihnen zu Füßen liegt; die nach vorwärts und rückwärts schauen, die Dinge der Vergangenheit herbeiholen, um die kommenden zu beurteilen und die gegenwärtigen an ihnen zu messen; das sind die, welche von Haus aus einen wohlgeschaffenen Kopf haben und ihn noch durch Studium und Wissenschaft verbessert haben; diese würden die Freiheit wenn sie völlig verloren und ganz aus der Welt wäre, in ihrer Phantasie wieder schaffen und sie im Geiste empfinden und ihren Duft schlürfen; die Knechtschaft schmeckt ihnen nie, so fein man sie auch servieren mag..
… Nun bleibt gewöhnlich der Eifer und die Begeisterung derer, die der Zeit zum Trotz die Hingebung an die Freiheit bewahrt haben, so groß auch ihre Zahl sein mag, ohne Wirkung, weil sie sich untereinander nicht kennen:
… Und doch, wer Geschehnisse der Vergangenheit und die alten Geschichtsbücher durchgeht, wird finden, daß die, welche ihr Vaterland in schlechter Verfassung und in schlimmen Händen sahen und es unternahmen, es zu befreien, fast immer ans Ziel gelangt sind, und daß die Freiheit sich selbst zum Durchbruch verhilft … in diesem Fall fehlt dem guten Willen fast nie das Glück.
… nur Verschwörungen von Ehrgeizigen, die wegen des Mißgeschicks, das sie traf, nicht zu beklagen sind: sie wollten den Tyrannen verjagen und es bei der Tyrannei lassen.Denen wünschte ich gar nicht, daß ihr Unternehmen geglückt wäre; es ist mir ganz recht, daß sie mit ihrem Beispiel gezeigt haben, daß der heilige Name der Freiheit nicht zu Unternehmungen der Bosheit mißbraucht werden darf.
… der erste Grund, warum die Menschen freiwillig Knechte sind, ist der, daß sie als Knechte geboren werden und so aufwachsen.
Aus diesem folgt ein zweiter: daß nämlich die Menschen unter den Tyrannen leicht feige und weibisch werden.
Mit der Freiheit geht wie mit einem Mal auch die Tapferkeit verloren.
Geknechtete haben im Kampf keine Frische und keine Schärfe: … die Geknechteten … die Lebendigkeit verlieren … und zu allen großen Dingen unfähig sind.
Die Tyrannen wissen das wohl, und tun ihr Bestes, wenn die Völker erst einmal so weit gekommen sind, sie noch schlaffer zu machen.
… Theater, … Spiele, … Volksbelustigungen … waren für die antiken Völker der Köder der Knechtschaft, der Preis für ihre Freiheit, das Handwerkszeug der Tyrannei …, um ihre … Untertanen unters Joch der Tyrannei zu schläfern.
So gewöhnten sich die Völker in ihrer Torheit, an die sie selbst erst gewöhnt waren, an diesen Zeitvertreib, und vergnügten sich mit eitlem Spielzeug, das man ihnen vor die Augen hielt, damit sie ihre Knechtschaft nicht merkten …, damit die Kanaille sich an die Gefräßigkeit gewöhnte …, daß von solcher Gesellschaft keiner seinen Suppentopf lassen würde, um die Freiheit der platonischen Republik wiederherzustellen.
… Den Tölpeln fiel es nicht ein, daß sie nur einen Teil ihres Eigentums wiederbekamen und daß auch das, was sie wiederbekamen, der Tyrann ihnen nicht hätte geben können, wenn er es nicht vorher ihnen selber weggenommen hätte.
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… So ist die Volksmasse immer gewesen:
beim Vergnügen, das sie in Ehren nicht bekommen dürfte, ist sie ganz aufgelöst und hingegeben: und beim Unrecht und der Qual, die sie in Ehren nicht dulden dürfte, ist sie unempfindlich.
…. Immer hat sich so das Volk selbst die Lügen gemacht, die es später geglaubt hat.
… Selbst die Tyrannen fanden es seltsam, daß die Menschen sich von Einem beherrschen ließen, der ihnen übles tat:
sie wollten sich darum die Religion zur Leibgarde machen und borgten, wenn es irgendwie ging, eine Portion Göttlichkeit, um ihrem verruchten Leben eine Stütze zu geben.
… ist es nicht allezeit so gewesen, daß die Tyrannen, um sich zu sichern, versucht haben, das Volk nicht nur an Gehorsam und Knechtschaft, sondern geradezu an eine Art religiöse Anbetung ihrer Person zu gewöhnen?.
… nicht die Waffen schützen den Tyrannen; sondern, … viere oder fünfe sind es jeweilen, die den Tyrannen schützen; viere oder fünfe, die ihm das Land in Knechtschaft halten.
Diese sechse haben sechshundert, die unter ihnen schmarotzen, und diese sechshundert verhalten sich zu ihnen, wie diese sechs sich zum Tyrannen verhalten.
Diese sechshundert halten sich sechstausend, denen sie einen Rang gegeben haben, die durch sie entweder die Verwaltung von Provinzen oder von Geldern erhalten, damit sie ihrer Habgier und Grausamkeit hilfreiche Hand leisten und sie zur geeigneten Zeit zur Ausführung bringen und überdies so viel Böses tun, daß sie nur unter ihrem Schutz sich halten und unter ihrem Beistand den Gesetzen und der Strafe entgehen können.
… man bringt es durch die Günstlingswirtschaft, durch die Gewinne und Beutezüge, die man mit dem Tyrannen teilt, dahin, daß es fast ebenso viel Leute gibt, denen die Tyrannei nützt, wie solche, denen die Freiheit eine Lust wäre …, die von brennender Ehrsucht und starker Gier befallen sind:
sie stützen den Tyrannen, um an der Beute Teil zu haben, und unter dem Haupt-Tyrannen sich selber zu kleinen Tyrannen zu machen.… So unterjocht der Tyrann die Untertanen, die einen durch die andern, und wird von eben denjenigen gehütet, vor denen er, wenn sie Männer wären, auf seiner Hut sein müßte.
… Aber sie wollen dienen, um Reichtum zu erwerben, wie wenn sie damit etwas erlangen könnten, was ihnen gehört, da sie freilich von sich selbst nicht sagen können, daß sie sich selbst gehören; und, wie wenn einer unter einem Tyrannen etwas Eigenes haben könnte, wollen sie erreichen, daß ihnen der Reichtum zu eigen sei, und sie denken nicht daran, daß sie es sind, die ihm die Macht geben, allen alles zu nehmen.
… Wenn sich die Bösen versammeln, sind sie nicht Genossen, sondern Helfershelfer; sie sind nicht traulich beisammen, sondern ängstlich; sie sind nicht Freunde, sie sind Mitschuldige..
Sehen wir nun, was den Dienern des Tyrannen ihr elendes Leben für einen Lohn einbringt. Das Volk klagt für seine Leiden weniger den Tyrannen an, als die, die ihn lenken … alle kennen ihre Namen, alle wissen ihre Laster auswendig, häufen tausend Flüche auf sie; all ihre Gebete und Wünsche erheben sich gegen sie; jedes Unglück, jede Pest, jede Hungersnot wird ihnen zur Last gelegt; auch wenn sie ihnen manchmal äußerlich Ehren erweisen, verfluchen sie sie im Herzen und verabscheuen sie mehr als wilde Tiere.
Sehet da den Ruhm, sehet die Ehre, die ihnen ihre Dienste einbringen; wenn ein jeglicher im Volke ein Stück aus ihren Leibern hätte, wären sie, glaube ich, noch nicht befriedigt und in ihrer Rache gesättigt; aber auch, wenn sie gestorben sind, gibt die Nachwelt ihnen noch keine Ruhe:
der Name dieser Volksfresser wird von tausend Federn geschwärzt und ihr Ruhm in tausend Büchern zerrissen und bis auf die Knochen werden sie sozusagen von der Nachwelt gepeinigt, die sie auch nach dem Tode noch für ihr schlechtes Leben bestraft..
Lernen wir also, lernen wir, das Rechte zu tun…
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Étienne de La Boëtie
Am 1. Nov. 1530 in Sarlat /Périgord geboren. Gestorben 1563 in Germigan / Médoc. Er war ein Freund von Montaigne im Parlament von Bordeaux.
Bereits mit 18 Jahren verfaßte er die Schrift «Von der freiwilligen Knechtschaft». Sie ist ein flammender Appell gegen jede Art tyrannischer Alleinherrschaft. Boëtie ist der Autor von zahlreichen Sonetten und Latein-Versen; außerdem ist er Verfasser der Übersetzungen von Xenophon und Plutarch.
Vor allem wurde er bekannt durch seine Rede über die Sklaverei, die kein besonderes politisches System verteidigte, aber eine sehr lebhafte Kritik gegen jede Art von Tyrannei ist. Er begründete sie mit den antiken Ideen für Freiheit. Diese Rede ist möglicherweise gegen Machiavelli gerichtet gewesen.
Boëtie bittet im Januar 1563 um eine katholische Reform ohne Gewalt. Obgleich seine Rede keinen großen Eindruck bei seinen Zeitgenossen hinterließ, wird er doch regelmäßig in protestantischen Mitteilungen zitiert.
Werke u.a.
- 1548 Von der freiwilligen Knechtschaft des Menschen
weitere Infos zu Étienne de La Boëtie
The Political Thought of Étienne de La Boétie
Audio presentation of Étienne de La Boétie’s classic book, „The Politics of Obedience: The Discourse of Voluntary Servitude.“
Includes an introduction by Murray N. Rothbard. Produced by the Ludwig von Mises Institute and read by Floy Lilley.
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korrespondierende Archiv-Beiträge:
Friedrich August von Hayek:
„Der Weg zur Knechtschaft“ – Titel der Original-Ausgabe: „The Road to Serfdom“
Immanuel Kant:
Was ist Aufklärung?
Friedrich Wilhelm Nietzsche:
„Also sprach Zarathustra“ (Untertitel „Ein Buch für Alle und Keinen“, 1883–1885)
Roland Baader:
„Traum eines Mittelständlers“
Abriss zu Gerechtigkeits-Theorien großer Philosophen
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So ganz spontan könnte man bezugnehmend auf das außergewöhnliche Lebenswerk von La Boëtie den Tyrannen unserer Zeit zurufen:
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„Follow our strongest demand and hit the road right away!
unchained and unprisoned, what a glorious day!
We enjoy independency, freedom, liberty and peace,
recalls about you sound like painful disease!“
(© by Oeconomicus)
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Herzlichen Dank für die geschätzte Aufmerksamkeit !
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Ihr Oeconomicus
«Vom besten Zustand des Staates oder von der neuen Insel Utopia»
Veröffentlicht: 1. Dezember 2013 Abgelegt unter: Buch-Tipps & Literatur-Empfehlungen, Thomas Morus | Tags: Erasmus von Rotterdam, Freiheit, Homophone, Migration, Politeia, Privateigentum, Staatsmodelle, Utopia Hinterlasse einen Kommentar.
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Der Staatsmann und humanistische Autor Thomas Morus schrieb vor knapp 500 Jahren sein bekanntestes Werk, einen utopischen Staatsroman,
„De optimo statu rei publicae deque nova insula Utopia“ (Vom besten Zustand des Staates oder von der neuen Insel Utopia), in welchem er ein erfundenes Inselreich beschreibt … mit teilweise frappierender Aktualität!
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Die Rahmenhandlung umfaßt Erzählungen eines Seemannes, der eine Zeit lang bei den Utopiern gelebt haben will. Der Roman beschreibt eine auf rationalen Gleichheitsgrundsätzen, Arbeitsamkeit und dem Streben nach Bildung basierende Gesellschaft mit demokratischen Grundzügen. In der Republik ist aller Besitz gemeinschaftlich, Anwälte sind unbekannt, und unabwendbare Kriege werden bevorzugt mit ausländischen Söldnern geführt.
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Im ersten Teil des Werks wird ausführliche Kritik an den damaligen politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen Europas, insbesondere Englands, geübt. Heftig angeprangert wird beispielsweise die Praxis der Todesstrafe, die in England selbst Dieben droht, so dass es für sie keinen Unterschied zwischen Stehlen und Morden gibt.
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Der zweite Teil wird im Wesentlichen von der Schilderung der Organisation des Staats und der Lebensverhältnisse der Bewohner Utopias ausgefüllt.
Die Utopier leben in den Städten in Familienverbänden. Erwachsene Geschlechtspersonen gehen eine monogame Ehe ein. Es herrscht allgemein eine patriarchalische Hierarchie, und die Älteren bestimmen über die Jüngeren. Überfamiliär ist die Gemeinschaft klosterähnlich organisiert mit Gemeinschaftsküche und gemeinsamen Speisungen. Ein jährlich gewählter Vorsteher („Phylarch“) hat die Aufsicht über einen Familienverband von 30 Familien. Privateigentum existiert nicht, jeder bekommt unentgeltlich die von der Gemeinschaft produzierten Güter für den persönlichen Bedarf zugeteilt, die er begehrt. Männer und Frauen arbeiten als Handwerker sechs Stunden am Tag. In welchem Handwerk ein Bürger ausgebildet wird, kann er selbst entscheiden. Es besteht Arbeitspflicht, und turnusgemäß werden die Utopier aufs Land verschickt, wo sie gemeinschaftlich Ackerbau betreiben. Für Kinder besteht Schulpflicht. Besonders Begabte erhalten eine wissenschaftliche oder künstlerische Ausbildung. Die wissenschaftlichen Vorlesungen sind öffentlich, sie zu besuchen ist die beliebteste Freizeitgestaltung der Utopier. Besonderen Wert legen die Bürger auf eine für jeden Kranken optimale Krankenversorgung. Männer und Frauen üben regelmäßig für den Kriegsdienst. Kriegsverbrecher und Straftäter, teils als Todeskandidaten aus dem Ausland gekauft, müssen Zwangsarbeit leisten. In der säkular organisierten Gemeinschaft herrscht religiöse Toleranz.
Der Staat ist eine Republik. Jede Stadt wird von einem Senat regiert, der sich aus Wahlbeamten auf Zeit zusammensetzt. Das jeweilige Stadtoberhaupt ist auf Lebenszeit gewählt; entwickelt er tyrannische Züge, so kann er abgesetzt werden.
Geldverkehr kennen die Utopier nicht. Sie sollen aber durch eine Überproduktion an Gütern vieles davon anhäufen, und verwenden es um Söldnerheere oder Handel zu betreiben. Die Utopier selbst schätzen Gold nicht.
Städte dürfen nur eine bestimmte Größe erreichen. Überbevölkerung wird durch Migration bzw. Bildung einer Kolonie im Ausland ausgeglichen. Umgekehrt findet bei Einwohnermangel ein Rückfluss aus den Kolonien oder überbevölkerten Städten statt.
Nachhaltigste Wirkung hatte das Plädoyer des fiktiven Berichterstatters über Utopia für die Abschaffung des Privateigentums:
„Indessen … scheint mir – um es offen zu sagen, was ich denke – in der Tat so, dass es überall da, wo es Privateigentum gibt, wo alle alles nach dem Wert des Geldes messen, kaum jemals möglich sein wird, gerechte oder erfolgreiche Politik zu treiben, es sei denn, man wäre der Ansicht, dass es dort gerecht zugehe, wo immer das Beste den Schlechtesten zufällt, oder glücklich, wo alles an ganz wenige verteilt wird und auch diese nicht in jeder Beziehung gut gestellt sind, die übrigen jedoch ganz übel …
Wenn ich das, wie gesagt, bedenke, werde ich dem Platon besser gerecht und wundere mich weniger, dass er es verschmäht hat, solchen Leuten überhaupt noch Gesetze zu geben, die die gleichmäßige Verteilung aller Güter ablehnten.“
Thomas Morus kreierte zwar eine „neue These“; dabei stützt er sich aber auf Platon (Politeia, Nomoi), Cicero und andere Gelehrte vor ihm. Neueren Forschungsarbeiten zufolge soll es sich bei Morus’ Werk um eine satirische Darstellung handeln, deren Ziel die Herabwürdigung des platonischen Gerechtigkeitsbegriffs war. Argumentiert wird damit, dass Morus z.B. bezüglich der Idee des Gemeineigentums mehrere Gegenargumente des Aristoteles benutzt, ohne adäquate Erwiderungen entgegenzusetzen.
Ohne Zweifel hat das Werk satirische Momente und enthält einige ironische Brechungen des Utopiegedankens. So beginnt Morus im Vorwort ein ironisches Spiel mit der Frage, ob Utopia wirklich existiert oder bloß eine Fiktion ist. Auch der Name „Utopia“ hat seinen Ursprung in dem dem Text vorangestellten Wortspiel mit den griechischen Bezeichnungen „Outopia“ (Οὐτοπεία) und „Eutopia“ (Εὐτοπεία) (übersetzt „Nichtort“ und „glücklicher Ort“), die im Englischen Homophone sind. Die ironische Brechung wird fortgesetzt, indem der Autor selbst namentlich in seinem Roman auftritt und hierbei den skeptischen Dialogpartner des Berichterstatters über Utopia spielt. Dieser Berichterstatter trägt zudem den seltsamen Namen Raphael Hythlodeus, was in deutscher Übersetzung so viel wie „Possenreißer“ heißt. Und während der Titel auf Lateinisch „den besten Staat“ ankündigt (De optimo statu rei publicae deque nova insula Utopia), gibt Morus als namentlicher Protagonist seines eigenen Werkes zu, dass einiges an Utopia zwar durchaus wünschbar sei, er hingegen an eine Verwirklichung der Utopie (in Europa) nicht glaube und eigentlich nur aus Höflichkeit bestimmten Punkten der lobenden Schilderung Hythlodeus nicht widersprochen habe. So hält Morus geschickt alle Argumentationsrichtungen dialogisch in der Schwebe und ermöglicht dem kritischen Leser, sich ein eigenes Urteil zu bilden.
Morus begründete eine literarische Tradition der Ausarbeitung fiktiver etatistischer Staatsmodelle. Rationale Gesetzgebung und statische, prinzipiengeleitete Organisation der Lebensgemeinschaft wurden zu Garanten des Glücks erhoben. Hauptsorge der vorindustriellen Gesellschaft war die Verteilungsgerechtigkeit für eine optimale Versorgung der Bürger mit den knappen Gütern und die Bewahrung des inneren und äußeren Friedens. Obwohl die Renaissance als Zeitalter der Entdeckung des Individuums gilt, wurde der Egoismus in seinen Formen der Sündhaftigkeit und triebhaften Unmoral als Antipode des Gemeinschaftssinns und damit als Störelement des gerechten Ausgleichs der Lebensverhältnisse und der Gemeinschaftsinteressen beschrieben. Dem gegenüber traten im 18. Jahrhundert mit den ersten Innovationsschüben durch Wissenschaft und Technik des Zeitalters der Aufklärung die freie Entfaltung der Persönlichkeit und eine allgemeine Idee der Freiheit der Individuen als Grundvoraussetzung eines selbstbestimmten Lebens in den Vordergrund, und der Blick richtete sich in eine dynamische Zukunft.
Erasmus von Rotterdam, der mehrfach bei Thomas Morus zu Besuch war, widmete ihm sein Lob der Torheit, wobei der Titel ein Wortspiel, die Gleichsetzung von Mores latinisierten Namen mit dem lateinischen Wort für Narr, darstellt.
Er schrieb über Morus
„Thomas Morus, Lordkanzler von England, dessen Seele reiner war als der reinste Schnee, dessen Genius so groß war, wie England nie einen hatte, ja nie wieder haben wird, obgleich England eine Mutter großer Geister ist“.
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Das Werk wurde von zeno.org gemeinfrei lizenziert und kann dort nachgelesen werden.
Im Hinblick auf aktuelle Ereignisse und Bewertungen ist nachfolgender Auszug aus dem Kapitel „von den Religionen der Utopier“ besonders bemerkenswert:
„Denn was ist das für eine Gerechtigkeit, daß irgend ein Adeliger oder Goldschmied oder ein Wucherer oder ein beliebiger Anderer, die rein nichts thun und leisten, oder, wenn sie etwas thun, nur Derartiges, was für das Gemeinwohl nicht erforderlich ist, ein glänzendes, üppiges Leben führt, das ihm der Müssiggang oder ein ganz überflüssiges Geschäft ermöglicht, während hingegen ein Tagelöhner, ein Fuhrmann, ein Schmied, ein Landmann, die so viel und so hart und emsig arbeiten müssen, wie es kaum die Zugthiere auszuhalten im Stande sind, deren Arbeiten überwies so unentbehrlich sind, daß kein Staatswesen auch nur ein Jahr ohne dieselben bestehen könnte, einen so erbärmlichen Lebensunterhalt erwerben, ein so elendes Leben führen, daß die Lebensbedingungen der Zug- und Lastthiere als bei weitem günstiger erscheinen könnten, denn sie werden nicht so zu endloser Arbeit angehalten, und ihre Kost ist kaum eine schlechtere, aber ihr Leben ist dadurch angenehmer daß sie für die Zukunft nicht zu fürchten brauchen.
Die genannten Personen hingegen hetzt unfruchtbare, öde Arbeit in der Gegenwart ab, und der Gedanke an ein hilfeentblößtes Alter martert sie zu Tode, denn ihr täglicher Lohn ist so gering, daß er unmöglich für den Tag ausreichen kann, geschweige denn, daß auch nur das Geringste davon erübrigte, was zur Verwendung im Alter zurückgelegt werden könnte.
Ist das nicht ein ungerechter und undankbarer Staat, der den Adeligen, wie sie heißen, und den Goldschmieden, und den übrigen Leuten ähnlichen Schlages, oder Müßiggängern oder bloßen schmarotzenden Fuchsschwänzern, oder denen, die nur für Herstellung nichtiger Vergnügungen thätig sind, das beste Wohlleben verschafft, den Bauern, Köhlern, Tagelöhnern, Fuhrleuten und Schmieden dagegen, ohne welche ein Staat überhaupt nicht existiren konnte, gar nichts Gutes zu Theil wird?
Aber nachdem ein solcher Staat die Arbeitskräfte im blühendsten Lebensalter mißbraucht hat, belohnt er die von der Last der Jahre und Krankheit Gebeugten, von allen Hilfsmitteln Entblößten, so vieler durchwachter Nächte, so vieler und so großer Dienste uneingedenk in schnödester Undankbarkeit mit einem jammervollen Tode, dem man die Leute überläßt.
Und an diesem spärlich zugemessenen Lohne der Armen knappsen die Reichen täglich noch ein klein wenig ab, nicht nur durch private List und Trug der Einzelnen, sondern auch durch öffentliche Gesetze, so daß, was früher Unrecht schien, den um den Staat so wohlverdienten Arbeitern mit Undank zu lohnen, sie jetzt aus dem Wege der Gesetzgebung sogar zu einem rechtlichen Zustande gemacht haben.
Wenn ich daher alle die Staaten, welche heutzutage in Blüthe stehen, durchnehme und betrachte, so sehe ich, so wahr mir Gott helfe, in ihnen nichts Anderes, als eine Art Verschwörung der Reichen, die unter dem Deckmantel und Vorwande des Staatsinteresses lediglich für ihren eigenen Vortheil sorgen, und sie denken alle möglichen Arten und Weisen und Kniffe aus, wie sie das, was sie mit üblen Künsten zusammen gerafft haben, erstens ohne Furcht es zu verlieren, behalten, sodann wie sie die Arbeit aller Armen um so wenig Entgelt als möglich sich verschaffen mögen, um sie auszunutzen.“
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Bildrechte: CC – Urheber: Roger McLassus
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nachdenkliche Advent-Grüße
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Ihr Oeconomicus
Hayek, the End of Communism, and Me
Veröffentlicht: 28. Oktober 2013 Abgelegt unter: Buch-Tipps & Literatur-Empfehlungen, Friedrich August von Hayek | Tags: Freiheit, Individualismus, Knechtschaft, Kollektivismus, Planwirtschaft, PRICES AND PRODUCTION, Sicherheit, the Road to Serfdom, Totalitarismus, Vaclav Klaus Hinterlasse einen Kommentar
Bildrechte: CC – Urheber: Pelz
By Václav Klaus
Auszug:
„The economic system in Europe at the beginning of the 21st century is not a free market economy, but a “social-market economy” (soziale Marktwirtschaft) with a very heavy load of environmentalism in it. Such a system is not tenable; it cannot function in the long run at all, and it cannot function efficiently in the short run. Europe’s sluggish economic growth — currently even stagnation, high unemployment, and increasing indebtedness — are the inevitable (and expected) outcomes. The tragic mistake — the attempt to monetarily unify Europe by introducing a common European currency — made it only more visible and more rapidly moving towards the end.
Hayek’s ideas returned to public attention also with the financial and economic crisis at the end of the last decade (which my country survived relatively well). It seems evident that Hayek proved to be more relevant than Keynes in the analysis of the causes of such a crisis. Hayek tells us that a crisis is usually the result of “easy money policy,” of the irresponsible playing with interest rates and of the dream that fiscal policy can substitute for the much needed restructuring of the economy. He would no doubt consider the currently popular “quantitative easing” a pseudo-medicine. Those who do not know it should reread his Prices and Production, published 80 years ago.
Europe needs Hayek and his merciless analysis of the over regulated, controlled, centrally administered European economic system and of the slippery road to serfdom that we have already embarked on. And I hope that American students, too, will come to understand this new “fatal” conceit.“
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PRICES AND PRODUCTION by Friedrich A. Hayek – PDF [174 pages]
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The Road to Serfdom with The Intellectuals and Socialism by Friedrich A. Hayek – PDF [73 pages]
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The Road to Serfdom – Readers Digest and Cartoon Version
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Traveling Down the Road to Serfdom: History of Socialism from Marx to Obama by Yuri N. Maltsev
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Inhalt
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Individualismus und Kollektivismus
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Die angebliche Zwangsläufigkeit der Planwirtschaft
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Planwirtschaft und Rechtsstaat
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Planwirtschaft und Totalitarismus
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Der Triumph der menschlichen Gemeinheit
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Die sozialistische Wurzel des Nationalsozialismus
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Die Totalitären mitten unter uns
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Ideale und ihre materiellen Voraussetzungen
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Ausblick auf die internationale Ordnung
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Literaturhinweise
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Einführung zur deutschsprachigen Ausgabe 1945 von Wilhelm Röpke
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Vorbemerkung zur Neu-Herausgabe 1971 von F A Hayek
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Namenregister
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Urheberrecht
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Bibliografische Informationen
Titel | Der Weg zur Knechtschaft, Teil 2, Band 1 Gesammelte Schriften in deutscher Sprache: Abt. B, Bücher, Friedrich August von Hayek Band 1 von Works: Bücher, Friedrich August Hayek |
Autor | Friedrich August von Hayek |
Herausgeber | Manfred E. Streit |
Verlag | Mohr Siebeck, 2004 |
ISBN | 3161479289, 9783161479281 |
Länge | 256 Seiten |
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Rezension von Michael Wohlgemuth
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Archiv-Beitrag: Keynes vs Hayek – Fight of the Century
Prof. Schachtschneider über EU, politische Alternativen und Sezession
Veröffentlicht: 13. Juli 2013 Abgelegt unter: DEMOKRATIE, Sezessions-Bewegungen | Tags: DEMOKRATIE, EU, Freiheit, Karl-Albrecht Schachtschneider, Recht, Sezession, Souveränität 3 Kommentare„Freiheit – Recht – Staat. Diese Dinge gehören zusammen.“
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Der Verfassungsrechtler und Euro-Kritiker der „ersten Stunde“ ist beim BVerfG kein Unbekannter.
Im Rahmen der 4. Mark Banco Anlegertagung in Hamburg (31.Mai – 01.Juni 2013) haben wir mit Prof. Schachtschneider über die Entwicklungen in der EU, die Folgen für Freiheit und Demokratie sowie über das Recht, sich von einem Staat zu trennen.
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Quelle: Responsa Liberta TV — Redaktion/Kamera/Schnitt: Sonja Hubl
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Morbus ignorante politischer Sprachschurken und ökonomischer Höflinge
Veröffentlicht: 10. März 2013 Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, Wilhelm Hankel | Tags: Alternative für Deutschland, DEMOKRATIE, Dr. Wolfgang Schäuble, Eurokrise, Freiheit, Morbus Ignorante, Politikversagen, Prof. Wilhelm Hankel, Sprachschurken, SYRIEN Hinterlasse einen KommentarZitat zum Interview
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„Ach! was in tiefer Brust uns da entsprungen,
Was sich die Lippe schüchtern vorgelallt,
Mißrathen jetzt und jetzt vielleicht gelungen,
Verschlingt des wilden Augenblicks Gewalt.
Oft wenn es erst durch Jahre durchgedrungen
Erscheint es in vollendeter Gestalt.
Was glänzt ist für den Augenblick geboren,
Das Aechte bleibt der Nachwelt unverloren.“
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Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vers 73 f. / Dichter
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Morbus ignorante politischer Sprachschurken und ökonomischer Höflinge
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Tiefe Einblicke in seine seit über 50 Jahren entwickelte Kompetenz als Währungs-Wissenschaftler liefert Prof. Wilhelm Hankel mit seinen Erkenntnissen und Handlungsempfehlungen zu unserem politisch gewollten monetären Zwangskorsett, einem System, welches vielen Menschen zunehmend die Luft zum Atmen nimmt, Lebensplanungen vernichtet und das mit Vollgas auf einen Währungs-Gau zusteuert.
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Auf dies und mehr geht er ausdrucksstark in einem vor wenigen Tagen aufgezeichneten Interview anhand zahlreicher Beispiele ein und wartet mit einsichtigen Gegenmaßnahmen zur Entschärfung der Euro-Bombe auf.
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Dabei entlarvt er hanebüchene Fehlinterpretationen politischer Sprachschurken und zeichnet u.a. Stationen falscher Wechselkurse nach. Am Beispiel der Krisenbewältigung Island’s und dessen fulminanter wirtschaftlicher Performance zeigt Prof. Hankel auf, wie es auch anders gehen kann.
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Jenseits der Euro-Problematik schildert Hankel seine persönlichen Erfahrungen mit der Notenbank Syrien’s und den dortigen politischen und gesellschaftlichen Strukturen vor Ausbruch der unsäglichen Gewalteskalation .
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Neben zahlreichen weiteren skizzierten hochspannenden Bewertungen, äußert sich Hankel auch zu den Bestrebungen der „Alternative für Deutschland“ (Stand 28.02.2013) zu dessen Inititatoren er entgegen mancher Pressemeldungen nicht gehört.
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Fazit:
Mit diesen facettenreichen Ein- und Ausblicken wird deutlich, dass Prof. Hankel zu Recht als Ausnahmeerscheinung deutscher Zeit- und Währungsgeschichte einzuordnen ist.
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Ihnen Allen einen angenehmen Sonntag!
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Ihr Oeconomicus
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