bizzare Rezeptur zur Optimierung der französischen Arbeitslosenstatistik

Wer in den Untiefen der politischen Ökonomie bereits einige Erfahrungen sammeln konnte, wird über ökonomische Karnevalesken kaum noch verwundert sein, sondern die zunehmend bizzar anmutenden Rezepturen im Zusammenhang mit Bankenrettung, Energiepolitik, Vollbeschäftigung, Wirtschaftswachstum, Zuwanderung, usw. günstigstenfalls mit einem mitleidigen Kopfschütteln quittieren.

 

Betrachtet man in diesen Tagen die ökonomische Fieberkurve der La Grande Nation, wird eine ganz besondere ‚folie économique  sichtbar, die nahezu unweigerlich an ein vielfach preisgekröntes Filmdrama von Miloš Forman erinnert.

Ein besonders illustres Beispiel wie die volkswirtschaftlichen Rahmendaten der Grande Nation wieder ins Lot gebracht werden können und zugleich die Arbeitslosigkeit innerhalb und außerhalb der EU (ex-Frankreich) abzubauen sind, liefert die französische Staatssekretärin Axelle Lemaire, zuständig für „d’Etat chargée du numérique“, ab.

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Lemaire’s Aufruf:
„l’expatriation est une chance inouïe“ – En est-il de même pour l’économie française ?
Sinngemäß fordert die gebürtige Frankokanadierin also französische Arbeitslose dazu auf, die Tricolore abzugeben und endlich abzuhauen und legt mit dem Vorwurf, die Franzosen würden die großen Chancen einer Ausbürgerung nicht nutzen, noch eine Schippe drauf !

Diese Anregung haben bislang 75,000 französische Unternehmer als Steilvorlage wahrgenommen und sich samt Firmenvermögen ins Ausland abgesetzt um zwischenzeitlich dort etwa 750.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen.

 

Dem französische Fiskus entgehen so jedes Jahr etwa € 9 Mrd. (!)

Bleibt zu hoffen, dass sich die vermutlich auch weiterhin an den Fleischtöpfen labende Juristin, keine weiteren ökonomischen Rezepturen erfindet, welche gleichermaßen mit  ‚sub omni canone‚ bewertet werden müssten.

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Ihr Oeconomicus