Im Schatten der Sanktionen: Das große Geschäft der Ölkonzerne mit Russland
Veröffentlicht: 12. September 2014 Abgelegt unter: LUKOIL, ROSNEFT, sanctions & implications | Tags: BP, Chevron, ExxonMobil, Gary Hufbauer (Peterson Institute), LetterOne, Michail Fridman, Rex Tillerson, RWE, Total, Union Werkzeugmaschinen Chemnitz, Wintershall DEA AG (seit 27.09.2018 nach Fusion) Ein KommentarDie Wirkung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland ist umstritten. Unumstritten hingegen ist, dass eine ganze Reihe deutscher Mittelständler, die traditionell nach Russland exportieren, massiv unter den Sanktionen leiden.
Doch während diese Unternehmen mit zum Teil dramatischen Umsatzeinbußen kämpfen, machen große westliche Energie-Konzerne noch immer prächtige Geschäfte mit den russischen Öl- und Gasfirmen.
Selbst Geschäfte mit solchen Unternehmen, deren Repräsentanten bei Vertragsunterzeichnung längst auf Sanktionslisten standen.
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wdr – MONITOR
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korrespondierende Beiträge
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Sanctions Over Ukraine Put Exxon at Risk
Deal With Russia’s Rosneft to Drill in Arctic Is Crucial to Oil Company
When Exxon Mobil Corp. Chief Executive Rex Tillerson detailed a deal to drill for oil in Russia’s Arctic Sea two years ago, he predicted that the project would strengthen the ties between the U.S. and Russia.
Instead, Exxon has wound up in the cross hairs of U.S. foreign policy, which could threaten one of the company’s best chances to find and tap significant—and much needed—amounts of crude oil.
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WSJ
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Putin: New EU sanctions ‚odd‘, Russia will consider safe alternatives, won’t harm itself
The latest list of sanctions looks “quite odd” in view of the peace drive including a ceasefire in eastern Ukraine, Russia’s President Vladimir Putin said as the EU’s restricting measures came into force Friday.
Speaking after a meeting of the Shanghai Cooperation Organization (SCO), Putin said that Russia has not ruled out responding with tit-for-tat sanctions. At the same time, he said, those measures would only be implemented if they did not harm Russia, and if they would help protect the country.
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RT
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Putin: „Ukraine, EU sanctions tools of U.S. foreign policy“
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Putin unbeeindruckt von EU-Sanktionen: „Unsere Großprojekte gehen weiter“
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WUT AM BOHRLOCH
Veröffentlicht: 14. Mai 2014 Abgelegt unter: Energie und Geologie, Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Erdgasförderung, fracking / shale gaz, Landesamt für Bergbau | Tags: Benzol, ExxonMobil, GDF Suez E&P Deutschland GmbH, Lagerstättenwasser, Landkreis Rotenburg, Landkreis Verden, Quecksilber, radioaktive Stoffe, RWE Dea, Söhlingen, Wintershall Holding GmbH Hinterlasse einen KommentarWUT AM BOHRLOCH
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Die Erdgasförderung in Niedersachsen steht im Mittelpunkt der Wochenserie „Wut am Bohrloch“.
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Seit über drei Jahrzehnten wird gefördert, doch es bilden sich immer mehr Bürgerinitiativen. Menschen in Nachbarschaft der Förderquellen bezweifeln, dass die Förderung sauber und unproblematisch ist.
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Im ersten Teil der Serie sind wir in den Landkreisen Verden und Rotenburg unterwegs und erfahren, warum die Menschen immer misstrauischer werden und wie etwa die RWE Dea die Förderung einschätzt.
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Ein Beitrag von Holger Baars.
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Teil 1: Problemlose Erdgasförderung?
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Teil 2: Ortstermin in Söhlingen
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Söhlingen ist ein Dorf im Landkreis Rotenburg, das von Erdgas-Förderstätten umzingelt ist.
Im Gegensatz etwa zur RWE Dea lässt das Förderunternehmen ExxonMobil dort immer noch Gas abfackeln. Gas, das nicht ins Netz eingespeist werden kann. Und die Anwohner fragen sich immer mehr, was da genau abgefackelt wird. In einem Fall klagen sie über Hautverätzungen, das zuständige Landesamt für Bergbau nimmt daraufhin Bodenproben.
Ein Ortstermin, den auch buten un binnen wahrnimmt.
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Ein Beitrag von Holger Baars.
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Teil 3: Furcht vor Lagerstättenwasser
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In den Landkreisen Verden und Rotenburg wird intensiv Erdgas gefördert und mit dem Erdgas auch Lagerstättenwasser.
Ein Gemisch, das von Natur aus Benzol, Quecksilber und auch radioaktive Stoffe enthält. Das Gemisch kommt zurück in den Boden, und Bürgerinitiativen befürchten, dass dieses Lagerstättenwasser auf lange Sicht das Trinkwasser gefährden könnte, was die Förderunternehmen zurückweisen.
Sie sagen, dass keine Gefahr bestehe, wenn es 1.000 Meter tief in den Boden verpresst wird.
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Ein Beitrag von Holger Baars.
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Häufig gestellte Fragen | Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
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In diesem Artikel finden Sie Fragen und Antworten zu folgenden Themen:
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1. zur Erdgasförderung
2. zur Frac-Behandlung
3. zum Umgang mit Lagerstättenwasser
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Die im Artikel hervorgehobenen Begriffe werden im Glossar zu „Häufig gestellte Fragen“ näher erläutert. Die Datei kann heruntergeladen werden.
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1. Fragen zur Erdgasförderung:
Was ist Erdgas?
Was ist eine Erdgaslagerstätte?
Was ist eine konventionelle Erdgaslagerstätte?
Was ist eine unkonventionelle Erdgaslagerstätte?
Aus welchen Erdgaslagerstätten wird in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen Erdgas gefördert?
Welche Unternehmen fördern Erdgas in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Welche Genehmigungen benötigt ein Unternehmen für die Erdgasförderung?
Wann wird die Öffentlichkeit beteiligt?
Ist das LBEG als Bergbehörde auch für die Genehmigung im Wasserschutz- oder Naturschutzgebiet zuständig?
Wie überwacht das LBEG als Bergbehörde die Erdgasproduzenten?
Besteht zwischen der Erdgasförderung und Erdbeben in Norddeutschland ein Zusammenhang?
Wer haftet bei Schäden, die durch die Erdgasförderung entstehen?
Was geschieht nach Ende der Förderung?
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2. Fragen zur Frac-Behandlung:
Was ist Fracking?
Woraus besteht die Frac-Flüssigkeit?
Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
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3. Fragen zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Was ist eine Versenkbohrung?
Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
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1. Antworten zur Erdgasförderung:
Was ist Erdgas?
Erdgas ist ein brennbares Gas, das in der Erdkruste vorkommt und als Energierohstoff genutzt wird. Das in der Erdkruste vorhandene Erdgas ist vor 15 bis 600 Millionen Jahren aus organischen Substanzen wie Algen, Plankton und Mikroorganismen unter Luftabschluss, hohem Druck und hoher Temperatur entstanden. Hauptbestandteil des Erdgases ist die chemische Verbindung Methan (CH4). Weitere Bestandteile sind unter anderem Ethan (C2H6), Propan (C3H8), Schwefelwasserstoff (H2S), Stickstoff (N2) und Kohlenstoffdioxid (CO2). Die Anteile schwanken je nach Fundort und chemischen Voraussetzungen. Erdgas tritt häufig zusammen mit Erdöl auf.
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Was ist eine Erdgaslagerstätte?
Eine Erdgaslagerstätte ist ein Ort im Gestein, an dem sich eine Menge an Erdgas befindet, deren Abbau sich wirtschaftlich lohnt oder deren Gewinnung sich in Zukunft lohnen könnte.
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Was ist eine konventionelle Erdgaslagerstätte?
Konventionelle Erdgaslagerstätten sind Lagerstätten, in denen Erdgas, nachdem es in einem sogenannten Muttergestein gebildet wurde, in ein Speichergestein gewandert ist und dort in einer „Falle“ akkumuliert wurde. Die Abgrenzung zu unkonventionellen Lagerstätten erfolgt anhand der Entstehungsgeschichte der Lagerstätte bzw. orientiert sich an dem Stand der Technik hinsichtlich der Erschließung. Nach dieser Definition sind Erdgaslagerstätten in durchlässigen und Erdgaslagerstätten in dichten Speichergesteinen (Tight-Gas-Lagerstätten) den konventionellen Erdgaslagerstätten zuzurechnen (siehe auch nebenstehenden Download: Stellungnahme der Staatlichen Geologischen Dienste zu den geowissenschaftlichen Aussagen von Studien zum Thema Fracking).
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Was ist eine unkonventionelle Erdgaslagerstätte?
Als unkonventionelle Erdgaslagerstätten werden derzeit die Lagerstätten bezeichnet, die das Erdgas enthalten, das im sogenannten Muttergestein verblieben ist (Schiefergas oder Shale-Gas und Kohleflözgas oder Coal Bed Methane (CBM)) und nicht in ein Speichergestein abgewandert ist. Die Abgrenzung zu konventionellen Lagerstätten erfolgt anhand der Entstehungsgeschichte der Lagerstätte bzw. orientiert sich an dem Stand der Technik hinsichtlich der Erschließung (siehe auch nebenstehenden Download: Stellungnahme der Staatlichen Geologischen Dienste zu den geowissenschaftlichen Aussagen von Studien zum Thema Fracking). Zu den unkonventionellen Lagerstätten gehören auch Aquifergas und Gashydrate, da in diesen Fällen noch keine industriellen Erschließungstechniken etabliert sind. Als Aquifergas wird im Grundwasser gelöstes Erdgas bezeichnet, das bei der Förderung des Wassers freigesetzt wird. Gashydrat ist eine feste, eisförmige Verbindung aus Methan und Wasser, die sich unter niedrigen Temperatur- und hohen Druckbedingungen bilden kann.
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Aus welchen Erdgaslagerstätten wird in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen Erdgas gefördert?
Es sind ausschließlich konventionelle Lagerstätten aus denen derzeit und in der Vergangenheit Erdgas gefördert wird bzw. wurde. Mit Ausnahme der Erdgasfelder Nordsee A6/B4, das sich in der Nordsee im Zuständigkeitsbereich von Schleswig-Holstein befindet, und des ehemaligen Feldes Neuengamme in Hamburg gibt es innerhalb dieser vier Bundesländer nur noch in Niedersachsen fördernde bzw. ehemals fördernde Erdgasfelder. In diesen Lagerstätten befinden sich insgesamt 98,6 % der deutschen Erdgasreserven, das entspricht etwa 122 Milliarden Kubikmetern (Stand Ende 2012). Eine Aussage, ob und wie viele unkonventionelle Erdgaslagerstätten in diesen vier Ländern existieren, lässt der derzeitige Erkundungsgrad noch nicht zu.
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Welche Unternehmen fördern Erdgas in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
In diesen Bundesländern fördern die
– ExxonMobil Production DeutschlandGmbH (EMPG),
– RWE Dea AG,
– Wintershall Holding GmbH und die
– GDF Suez E&P Deutschland GmbH Erdgas.
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Welche Genehmigungen benötigt ein Unternehmen für die Erdgasförderung?
Vor der Erdgasförderung muss der zukünftige Betreiber eine Bergbauberechtigung für das Erdgas und zugelassene Betriebspläne besitzen. Für die Erteilung der Bergbauberechtigung und für die Zulassung der Betriebspläne ist das LBEG zuständig. Neben den bergrechtlichen Genehmigungen können noch weitere Genehmigungen für die Erdgasförderung erforderlich sein, z.B. nach Wasserrecht, Immissionsschutzrecht oder Naturschutzrecht.
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Wann wird die Öffentlichkeit beteiligt?
Bei der Genehmigung von Vorhaben mit einem Fördervolumen von bis zu 500.000 Kubikmeter Erdgas am Tag ist nach der derzeitig bundesweit geltenden Regelung keine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgeschrieben. Über diesen Grenzwert hinaus sind eine Öffentlichkeitsbeteiligung sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung Pflicht. Umweltverträglichkeitsprüfungen werden in einem sogenannten Planfeststellungsverfahren durchgeführt. In diesem Verfahren wird immer die Öffentlichkeit beteiligt.
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Ist das LBEG als Bergbehörde auch für die Genehmigung im Wasserschutz- oder Naturschutzgebiet zuständig?
Für die Erdgasförderung in einem Wasserschutz– oder Naturschutzgebiet sind Sondergenehmigungen durch die zuständigen Wasser- und Naturschutzbehörden erforderlich. Die bergrechtlichen Genehmigungen werden auch in diesen Fällen vom LBEG erteilt.
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Wie überwacht das LBEG als Bergbehörde die Erdgasproduzenten?
Das LBEG kontrolliert die Umsetzung der erteilten Genehmigungen. Daneben werden stichprobenartig Inspektionen und Befahrungen der Betriebe durchgeführt.
In beiden Fällen werden betriebliche Unterlagen eingesehen, die Einhaltung von Rechtsvorschriften und der Zustand der Betriebsanlagen geprüft. Das LBEG veranlasst die Beseitigung von Mängeln und trifft die notwendigen Anordnungen.
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Besteht zwischen der Erdgasförderung und Erdbeben in Norddeutschland ein Zusammenhang?
Zu spürbaren Erschütterungen an der Erdoberfläche kann es kommen, wenn sich erhöhte Spannungen im Untergrund, die sich über mehrere Jahre aufgebaut haben, plötzlich entladen. Grundsätzlich wird das Spannungsfeld des tieferen Untergrunds durch den menschlichen Eingriff, auch durch Erdgasförderung, verändert. In Niedersachsen liegt die Mehrheit der Epizentren im Bereich der produktiven Erdgasfelder, während in der weiteren Umgebung keine Erschütterungen durch Spannungsentlastungen im Untergrund beobachtet werden. Daher ist ein Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung und den seismischen Ereignissen in der Nähe der produktiven Erdgasfelder in Norddeutschland als wahrscheinlich einzustufen.
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Wer haftet bei Schäden, die durch die Erdgasförderung entstehen?
Für einen Schaden haftet der Verursacher (z.B. Bergbauunternehmer), sofern der Geschädigte einen entsprechenden Beweis erbracht hat. Für die Beweisführung ist das LBEG als Bergbehörde nicht zuständig.
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Was geschieht nach Ende der Förderung?
Bohrungen, aus denen keine Förderung mehr stattfindet, werden mit speziellen Tiefbohrzementen oder anderen mineralischen Materialien verfüllt. Es wird ein flüssigkeits- und gasdichter Abschluss vorgenommen, so dass das nutzbare Grundwasser nicht beeinträchtigt wird.
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2. Antworten zur Frac-Behandlung:
Was ist Fracking?
Hydraulic Fracturing (Fracking) ist eine Technik, mit der Gesteine behandelt werden, um künstliche Fließwege zu erzeugen. Dabei werden in den Gesteinen durch Einpressen einer Frac-Flüssigkeit Risse erzeugt. Das Gestein wird aufgebrochen (engl.: fracing = aufbrechen) und die bis zu mehrere hundert Meter langen, schmalen Risse werden mit Stützkörpern aus Spezialsanden verfüllt, damit sie sich nicht wieder schließen. Bei der Anwendung der Frac-Technik in der Erdgasförderung soll die Förderrate einer Erdgasbohrung erhöht werden.
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Woraus besteht die Frac-Flüssigkeit?
Die Frac-Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser, Sand und chemische Zusätze. In der Frac-Flüssigkeit befinden sich Hilfsstoffe, die unter anderem das Herauslösen von Mineralen verhindern, den Transport und die Ablagerung der Stützkörper gewährleisten und das Bakterienwachstum in der Lagerstätte unterdrücken. In der Drucksache des Nds. Landtages 16/3591 sind zum Beispiel die Zusammensetzungen der Frac-Flüssigkeiten des Erdgasfeldes Söhlingen beschrieben.
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Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
In Niedersachsen wurde im Rahmen der Erdgasgewinnung erstmals 1961 „gefrackt“. Seitdem haben die Erdgasproduzenten in Niedersachsen rund 320 Frac-Behandlungen durchgeführt.
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Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
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Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
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Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
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Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
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Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
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Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
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3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
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Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
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Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
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Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
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Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
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Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
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Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
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Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
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Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
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Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
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Royal Dutch Shell
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Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
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Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
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Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
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Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
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Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
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The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
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Saudi Aramco
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Russia’s Gazprom
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CNPC of China
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NIOC of Iran
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Venezuela’s PDVSA
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Brazil’s Petrobras
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Petronas of Malaysia
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Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
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Ihr Oeconomicus
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Was ist Fracking?
Woraus besteht die Frac-Flüssigkeit?
Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
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3. Fragen zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Was ist eine Versenkbohrung?
Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
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1. Antworten zur Erdgasförderung:
Was ist Erdgas?
Erdgas ist ein brennbares Gas, das in der Erdkruste vorkommt und als Energierohstoff genutzt wird. Das in der Erdkruste vorhandene Erdgas ist vor 15 bis 600 Millionen Jahren aus organischen Substanzen wie Algen, Plankton und Mikroorganismen unter Luftabschluss, hohem Druck und hoher Temperatur entstanden. Hauptbestandteil des Erdgases ist die chemische Verbindung Methan (CH4). Weitere Bestandteile sind unter anderem Ethan (C2H6), Propan (C3H8), Schwefelwasserstoff (H2S), Stickstoff (N2) und Kohlenstoffdioxid (CO2). Die Anteile schwanken je nach Fundort und chemischen Voraussetzungen. Erdgas tritt häufig zusammen mit Erdöl auf.
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Was ist eine Erdgaslagerstätte?
Eine Erdgaslagerstätte ist ein Ort im Gestein, an dem sich eine Menge an Erdgas befindet, deren Abbau sich wirtschaftlich lohnt oder deren Gewinnung sich in Zukunft lohnen könnte.
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Was ist eine konventionelle Erdgaslagerstätte?
Konventionelle Erdgaslagerstätten sind Lagerstätten, in denen Erdgas, nachdem es in einem sogenannten Muttergestein gebildet wurde, in ein Speichergestein gewandert ist und dort in einer „Falle“ akkumuliert wurde. Die Abgrenzung zu unkonventionellen Lagerstätten erfolgt anhand der Entstehungsgeschichte der Lagerstätte bzw. orientiert sich an dem Stand der Technik hinsichtlich der Erschließung. Nach dieser Definition sind Erdgaslagerstätten in durchlässigen und Erdgaslagerstätten in dichten Speichergesteinen (Tight-Gas-Lagerstätten) den konventionellen Erdgaslagerstätten zuzurechnen (siehe auch nebenstehenden Download: Stellungnahme der Staatlichen Geologischen Dienste zu den geowissenschaftlichen Aussagen von Studien zum Thema Fracking).
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Was ist eine unkonventionelle Erdgaslagerstätte?
Als unkonventionelle Erdgaslagerstätten werden derzeit die Lagerstätten bezeichnet, die das Erdgas enthalten, das im sogenannten Muttergestein verblieben ist (Schiefergas oder Shale-Gas und Kohleflözgas oder Coal Bed Methane (CBM)) und nicht in ein Speichergestein abgewandert ist. Die Abgrenzung zu konventionellen Lagerstätten erfolgt anhand der Entstehungsgeschichte der Lagerstätte bzw. orientiert sich an dem Stand der Technik hinsichtlich der Erschließung (siehe auch nebenstehenden Download: Stellungnahme der Staatlichen Geologischen Dienste zu den geowissenschaftlichen Aussagen von Studien zum Thema Fracking). Zu den unkonventionellen Lagerstätten gehören auch Aquifergas und Gashydrate, da in diesen Fällen noch keine industriellen Erschließungstechniken etabliert sind. Als Aquifergas wird im Grundwasser gelöstes Erdgas bezeichnet, das bei der Förderung des Wassers freigesetzt wird. Gashydrat ist eine feste, eisförmige Verbindung aus Methan und Wasser, die sich unter niedrigen Temperatur- und hohen Druckbedingungen bilden kann.
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Aus welchen Erdgaslagerstätten wird in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen Erdgas gefördert?
Es sind ausschließlich konventionelle Lagerstätten aus denen derzeit und in der Vergangenheit Erdgas gefördert wird bzw. wurde. Mit Ausnahme der Erdgasfelder Nordsee A6/B4, das sich in der Nordsee im Zuständigkeitsbereich von Schleswig-Holstein befindet, und des ehemaligen Feldes Neuengamme in Hamburg gibt es innerhalb dieser vier Bundesländer nur noch in Niedersachsen fördernde bzw. ehemals fördernde Erdgasfelder. In diesen Lagerstätten befinden sich insgesamt 98,6 % der deutschen Erdgasreserven, das entspricht etwa 122 Milliarden Kubikmetern (Stand Ende 2012). Eine Aussage, ob und wie viele unkonventionelle Erdgaslagerstätten in diesen vier Ländern existieren, lässt der derzeitige Erkundungsgrad noch nicht zu.
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Welche Unternehmen fördern Erdgas in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
In diesen Bundesländern fördern die
– ExxonMobil Production DeutschlandGmbH (EMPG),
– RWE Dea AG,
– Wintershall Holding GmbH und die
– GDF Suez E&P Deutschland GmbH Erdgas.
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Welche Genehmigungen benötigt ein Unternehmen für die Erdgasförderung?
Vor der Erdgasförderung muss der zukünftige Betreiber eine Bergbauberechtigung für das Erdgas und zugelassene Betriebspläne besitzen. Für die Erteilung der Bergbauberechtigung und für die Zulassung der Betriebspläne ist das LBEG zuständig. Neben den bergrechtlichen Genehmigungen können noch weitere Genehmigungen für die Erdgasförderung erforderlich sein, z.B. nach Wasserrecht, Immissionsschutzrecht oder Naturschutzrecht.
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Wann wird die Öffentlichkeit beteiligt?
Bei der Genehmigung von Vorhaben mit einem Fördervolumen von bis zu 500.000 Kubikmeter Erdgas am Tag ist nach der derzeitig bundesweit geltenden Regelung keine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgeschrieben. Über diesen Grenzwert hinaus sind eine Öffentlichkeitsbeteiligung sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung Pflicht. Umweltverträglichkeitsprüfungen werden in einem sogenannten Planfeststellungsverfahren durchgeführt. In diesem Verfahren wird immer die Öffentlichkeit beteiligt.
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Ist das LBEG als Bergbehörde auch für die Genehmigung im Wasserschutz- oder Naturschutzgebiet zuständig?
Für die Erdgasförderung in einem Wasserschutz– oder Naturschutzgebiet sind Sondergenehmigungen durch die zuständigen Wasser- und Naturschutzbehörden erforderlich. Die bergrechtlichen Genehmigungen werden auch in diesen Fällen vom LBEG erteilt.
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Wie überwacht das LBEG als Bergbehörde die Erdgasproduzenten?
Das LBEG kontrolliert die Umsetzung der erteilten Genehmigungen. Daneben werden stichprobenartig Inspektionen und Befahrungen der Betriebe durchgeführt.
In beiden Fällen werden betriebliche Unterlagen eingesehen, die Einhaltung von Rechtsvorschriften und der Zustand der Betriebsanlagen geprüft. Das LBEG veranlasst die Beseitigung von Mängeln und trifft die notwendigen Anordnungen.
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Besteht zwischen der Erdgasförderung und Erdbeben in Norddeutschland ein Zusammenhang?
Zu spürbaren Erschütterungen an der Erdoberfläche kann es kommen, wenn sich erhöhte Spannungen im Untergrund, die sich über mehrere Jahre aufgebaut haben, plötzlich entladen. Grundsätzlich wird das Spannungsfeld des tieferen Untergrunds durch den menschlichen Eingriff, auch durch Erdgasförderung, verändert. In Niedersachsen liegt die Mehrheit der Epizentren im Bereich der produktiven Erdgasfelder, während in der weiteren Umgebung keine Erschütterungen durch Spannungsentlastungen im Untergrund beobachtet werden. Daher ist ein Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung und den seismischen Ereignissen in der Nähe der produktiven Erdgasfelder in Norddeutschland als wahrscheinlich einzustufen.
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Wer haftet bei Schäden, die durch die Erdgasförderung entstehen?
Für einen Schaden haftet der Verursacher (z.B. Bergbauunternehmer), sofern der Geschädigte einen entsprechenden Beweis erbracht hat. Für die Beweisführung ist das LBEG als Bergbehörde nicht zuständig.
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Was geschieht nach Ende der Förderung?
Bohrungen, aus denen keine Förderung mehr stattfindet, werden mit speziellen Tiefbohrzementen oder anderen mineralischen Materialien verfüllt. Es wird ein flüssigkeits- und gasdichter Abschluss vorgenommen, so dass das nutzbare Grundwasser nicht beeinträchtigt wird.
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2. Antworten zur Frac-Behandlung:
Was ist Fracking?
Hydraulic Fracturing (Fracking) ist eine Technik, mit der Gesteine behandelt werden, um künstliche Fließwege zu erzeugen. Dabei werden in den Gesteinen durch Einpressen einer Frac-Flüssigkeit Risse erzeugt. Das Gestein wird aufgebrochen (engl.: fracing = aufbrechen) und die bis zu mehrere hundert Meter langen, schmalen Risse werden mit Stützkörpern aus Spezialsanden verfüllt, damit sie sich nicht wieder schließen. Bei der Anwendung der Frac-Technik in der Erdgasförderung soll die Förderrate einer Erdgasbohrung erhöht werden.
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Woraus besteht die Frac-Flüssigkeit?
Die Frac-Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser, Sand und chemische Zusätze. In der Frac-Flüssigkeit befinden sich Hilfsstoffe, die unter anderem das Herauslösen von Mineralen verhindern, den Transport und die Ablagerung der Stützkörper gewährleisten und das Bakterienwachstum in der Lagerstätte unterdrücken. In der Drucksache des Nds. Landtages 16/3591 sind zum Beispiel die Zusammensetzungen der Frac-Flüssigkeiten des Erdgasfeldes Söhlingen beschrieben.
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Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
In Niedersachsen wurde im Rahmen der Erdgasgewinnung erstmals 1961 „gefrackt“. Seitdem haben die Erdgasproduzenten in Niedersachsen rund 320 Frac-Behandlungen durchgeführt.
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Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
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Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
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Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
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Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
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Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
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Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
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3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
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Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
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Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
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Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
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Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
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Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
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Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
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Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
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Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
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Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
-
Royal Dutch Shell
-
Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
-
Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
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Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
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Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
-
Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
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The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
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Saudi Aramco
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Russia’s Gazprom
-
CNPC of China
-
NIOC of Iran
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Venezuela’s PDVSA
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Brazil’s Petrobras
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Petronas of Malaysia
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Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
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Ihr Oeconomicus
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Was ist Erdgas?
Erdgas ist ein brennbares Gas, das in der Erdkruste vorkommt und als Energierohstoff genutzt wird. Das in der Erdkruste vorhandene Erdgas ist vor 15 bis 600 Millionen Jahren aus organischen Substanzen wie Algen, Plankton und Mikroorganismen unter Luftabschluss, hohem Druck und hoher Temperatur entstanden. Hauptbestandteil des Erdgases ist die chemische Verbindung Methan (CH4). Weitere Bestandteile sind unter anderem Ethan (C2H6), Propan (C3H8), Schwefelwasserstoff (H2S), Stickstoff (N2) und Kohlenstoffdioxid (CO2). Die Anteile schwanken je nach Fundort und chemischen Voraussetzungen. Erdgas tritt häufig zusammen mit Erdöl auf.
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Was ist eine Erdgaslagerstätte?
Eine Erdgaslagerstätte ist ein Ort im Gestein, an dem sich eine Menge an Erdgas befindet, deren Abbau sich wirtschaftlich lohnt oder deren Gewinnung sich in Zukunft lohnen könnte.
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Was ist eine konventionelle Erdgaslagerstätte?
Konventionelle Erdgaslagerstätten sind Lagerstätten, in denen Erdgas, nachdem es in einem sogenannten Muttergestein gebildet wurde, in ein Speichergestein gewandert ist und dort in einer „Falle“ akkumuliert wurde. Die Abgrenzung zu unkonventionellen Lagerstätten erfolgt anhand der Entstehungsgeschichte der Lagerstätte bzw. orientiert sich an dem Stand der Technik hinsichtlich der Erschließung. Nach dieser Definition sind Erdgaslagerstätten in durchlässigen und Erdgaslagerstätten in dichten Speichergesteinen (Tight-Gas-Lagerstätten) den konventionellen Erdgaslagerstätten zuzurechnen (siehe auch nebenstehenden Download: Stellungnahme der Staatlichen Geologischen Dienste zu den geowissenschaftlichen Aussagen von Studien zum Thema Fracking).
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Was ist eine unkonventionelle Erdgaslagerstätte?
Als unkonventionelle Erdgaslagerstätten werden derzeit die Lagerstätten bezeichnet, die das Erdgas enthalten, das im sogenannten Muttergestein verblieben ist (Schiefergas oder Shale-Gas und Kohleflözgas oder Coal Bed Methane (CBM)) und nicht in ein Speichergestein abgewandert ist. Die Abgrenzung zu konventionellen Lagerstätten erfolgt anhand der Entstehungsgeschichte der Lagerstätte bzw. orientiert sich an dem Stand der Technik hinsichtlich der Erschließung (siehe auch nebenstehenden Download: Stellungnahme der Staatlichen Geologischen Dienste zu den geowissenschaftlichen Aussagen von Studien zum Thema Fracking). Zu den unkonventionellen Lagerstätten gehören auch Aquifergas und Gashydrate, da in diesen Fällen noch keine industriellen Erschließungstechniken etabliert sind. Als Aquifergas wird im Grundwasser gelöstes Erdgas bezeichnet, das bei der Förderung des Wassers freigesetzt wird. Gashydrat ist eine feste, eisförmige Verbindung aus Methan und Wasser, die sich unter niedrigen Temperatur- und hohen Druckbedingungen bilden kann.
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Aus welchen Erdgaslagerstätten wird in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen Erdgas gefördert?
Es sind ausschließlich konventionelle Lagerstätten aus denen derzeit und in der Vergangenheit Erdgas gefördert wird bzw. wurde. Mit Ausnahme der Erdgasfelder Nordsee A6/B4, das sich in der Nordsee im Zuständigkeitsbereich von Schleswig-Holstein befindet, und des ehemaligen Feldes Neuengamme in Hamburg gibt es innerhalb dieser vier Bundesländer nur noch in Niedersachsen fördernde bzw. ehemals fördernde Erdgasfelder. In diesen Lagerstätten befinden sich insgesamt 98,6 % der deutschen Erdgasreserven, das entspricht etwa 122 Milliarden Kubikmetern (Stand Ende 2012). Eine Aussage, ob und wie viele unkonventionelle Erdgaslagerstätten in diesen vier Ländern existieren, lässt der derzeitige Erkundungsgrad noch nicht zu.
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Welche Unternehmen fördern Erdgas in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
In diesen Bundesländern fördern die
– ExxonMobil Production DeutschlandGmbH (EMPG),
– RWE Dea AG,
– Wintershall Holding GmbH und die
– GDF Suez E&P Deutschland GmbH Erdgas.
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Welche Genehmigungen benötigt ein Unternehmen für die Erdgasförderung?
Vor der Erdgasförderung muss der zukünftige Betreiber eine Bergbauberechtigung für das Erdgas und zugelassene Betriebspläne besitzen. Für die Erteilung der Bergbauberechtigung und für die Zulassung der Betriebspläne ist das LBEG zuständig. Neben den bergrechtlichen Genehmigungen können noch weitere Genehmigungen für die Erdgasförderung erforderlich sein, z.B. nach Wasserrecht, Immissionsschutzrecht oder Naturschutzrecht.
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Wann wird die Öffentlichkeit beteiligt?
Bei der Genehmigung von Vorhaben mit einem Fördervolumen von bis zu 500.000 Kubikmeter Erdgas am Tag ist nach der derzeitig bundesweit geltenden Regelung keine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgeschrieben. Über diesen Grenzwert hinaus sind eine Öffentlichkeitsbeteiligung sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung Pflicht. Umweltverträglichkeitsprüfungen werden in einem sogenannten Planfeststellungsverfahren durchgeführt. In diesem Verfahren wird immer die Öffentlichkeit beteiligt.
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Ist das LBEG als Bergbehörde auch für die Genehmigung im Wasserschutz- oder Naturschutzgebiet zuständig?
Für die Erdgasförderung in einem Wasserschutz– oder Naturschutzgebiet sind Sondergenehmigungen durch die zuständigen Wasser- und Naturschutzbehörden erforderlich. Die bergrechtlichen Genehmigungen werden auch in diesen Fällen vom LBEG erteilt.
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Wie überwacht das LBEG als Bergbehörde die Erdgasproduzenten?
Das LBEG kontrolliert die Umsetzung der erteilten Genehmigungen. Daneben werden stichprobenartig Inspektionen und Befahrungen der Betriebe durchgeführt.
In beiden Fällen werden betriebliche Unterlagen eingesehen, die Einhaltung von Rechtsvorschriften und der Zustand der Betriebsanlagen geprüft. Das LBEG veranlasst die Beseitigung von Mängeln und trifft die notwendigen Anordnungen.
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Besteht zwischen der Erdgasförderung und Erdbeben in Norddeutschland ein Zusammenhang?
Zu spürbaren Erschütterungen an der Erdoberfläche kann es kommen, wenn sich erhöhte Spannungen im Untergrund, die sich über mehrere Jahre aufgebaut haben, plötzlich entladen. Grundsätzlich wird das Spannungsfeld des tieferen Untergrunds durch den menschlichen Eingriff, auch durch Erdgasförderung, verändert. In Niedersachsen liegt die Mehrheit der Epizentren im Bereich der produktiven Erdgasfelder, während in der weiteren Umgebung keine Erschütterungen durch Spannungsentlastungen im Untergrund beobachtet werden. Daher ist ein Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung und den seismischen Ereignissen in der Nähe der produktiven Erdgasfelder in Norddeutschland als wahrscheinlich einzustufen.
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Wer haftet bei Schäden, die durch die Erdgasförderung entstehen?
Für einen Schaden haftet der Verursacher (z.B. Bergbauunternehmer), sofern der Geschädigte einen entsprechenden Beweis erbracht hat. Für die Beweisführung ist das LBEG als Bergbehörde nicht zuständig.
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Was geschieht nach Ende der Förderung?
Bohrungen, aus denen keine Förderung mehr stattfindet, werden mit speziellen Tiefbohrzementen oder anderen mineralischen Materialien verfüllt. Es wird ein flüssigkeits- und gasdichter Abschluss vorgenommen, so dass das nutzbare Grundwasser nicht beeinträchtigt wird.
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2. Antworten zur Frac-Behandlung:
Was ist Fracking?
Hydraulic Fracturing (Fracking) ist eine Technik, mit der Gesteine behandelt werden, um künstliche Fließwege zu erzeugen. Dabei werden in den Gesteinen durch Einpressen einer Frac-Flüssigkeit Risse erzeugt. Das Gestein wird aufgebrochen (engl.: fracing = aufbrechen) und die bis zu mehrere hundert Meter langen, schmalen Risse werden mit Stützkörpern aus Spezialsanden verfüllt, damit sie sich nicht wieder schließen. Bei der Anwendung der Frac-Technik in der Erdgasförderung soll die Förderrate einer Erdgasbohrung erhöht werden.
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Woraus besteht die Frac-Flüssigkeit?
Die Frac-Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser, Sand und chemische Zusätze. In der Frac-Flüssigkeit befinden sich Hilfsstoffe, die unter anderem das Herauslösen von Mineralen verhindern, den Transport und die Ablagerung der Stützkörper gewährleisten und das Bakterienwachstum in der Lagerstätte unterdrücken. In der Drucksache des Nds. Landtages 16/3591 sind zum Beispiel die Zusammensetzungen der Frac-Flüssigkeiten des Erdgasfeldes Söhlingen beschrieben.
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Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
In Niedersachsen wurde im Rahmen der Erdgasgewinnung erstmals 1961 „gefrackt“. Seitdem haben die Erdgasproduzenten in Niedersachsen rund 320 Frac-Behandlungen durchgeführt.
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Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
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Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
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Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
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Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
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Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
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Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
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3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
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Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
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Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
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Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
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Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
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Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
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Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
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Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
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Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
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Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
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Royal Dutch Shell
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Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
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Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
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Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
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Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
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Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
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The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
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Saudi Aramco
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Russia’s Gazprom
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CNPC of China
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NIOC of Iran
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Venezuela’s PDVSA
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Brazil’s Petrobras
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Petronas of Malaysia
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Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
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Ihr Oeconomicus
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Konventionelle Erdgaslagerstätten sind Lagerstätten, in denen Erdgas, nachdem es in einem sogenannten Muttergestein gebildet wurde, in ein Speichergestein gewandert ist und dort in einer „Falle“ akkumuliert wurde. Die Abgrenzung zu unkonventionellen Lagerstätten erfolgt anhand der Entstehungsgeschichte der Lagerstätte bzw. orientiert sich an dem Stand der Technik hinsichtlich der Erschließung. Nach dieser Definition sind Erdgaslagerstätten in durchlässigen und Erdgaslagerstätten in dichten Speichergesteinen (Tight-Gas-Lagerstätten) den konventionellen Erdgaslagerstätten zuzurechnen (siehe auch nebenstehenden Download: Stellungnahme der Staatlichen Geologischen Dienste zu den geowissenschaftlichen Aussagen von Studien zum Thema Fracking).
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Was ist eine unkonventionelle Erdgaslagerstätte?
Als unkonventionelle Erdgaslagerstätten werden derzeit die Lagerstätten bezeichnet, die das Erdgas enthalten, das im sogenannten Muttergestein verblieben ist (Schiefergas oder Shale-Gas und Kohleflözgas oder Coal Bed Methane (CBM)) und nicht in ein Speichergestein abgewandert ist. Die Abgrenzung zu konventionellen Lagerstätten erfolgt anhand der Entstehungsgeschichte der Lagerstätte bzw. orientiert sich an dem Stand der Technik hinsichtlich der Erschließung (siehe auch nebenstehenden Download: Stellungnahme der Staatlichen Geologischen Dienste zu den geowissenschaftlichen Aussagen von Studien zum Thema Fracking). Zu den unkonventionellen Lagerstätten gehören auch Aquifergas und Gashydrate, da in diesen Fällen noch keine industriellen Erschließungstechniken etabliert sind. Als Aquifergas wird im Grundwasser gelöstes Erdgas bezeichnet, das bei der Förderung des Wassers freigesetzt wird. Gashydrat ist eine feste, eisförmige Verbindung aus Methan und Wasser, die sich unter niedrigen Temperatur- und hohen Druckbedingungen bilden kann.
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Aus welchen Erdgaslagerstätten wird in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen Erdgas gefördert?
Es sind ausschließlich konventionelle Lagerstätten aus denen derzeit und in der Vergangenheit Erdgas gefördert wird bzw. wurde. Mit Ausnahme der Erdgasfelder Nordsee A6/B4, das sich in der Nordsee im Zuständigkeitsbereich von Schleswig-Holstein befindet, und des ehemaligen Feldes Neuengamme in Hamburg gibt es innerhalb dieser vier Bundesländer nur noch in Niedersachsen fördernde bzw. ehemals fördernde Erdgasfelder. In diesen Lagerstätten befinden sich insgesamt 98,6 % der deutschen Erdgasreserven, das entspricht etwa 122 Milliarden Kubikmetern (Stand Ende 2012). Eine Aussage, ob und wie viele unkonventionelle Erdgaslagerstätten in diesen vier Ländern existieren, lässt der derzeitige Erkundungsgrad noch nicht zu.
.
Welche Unternehmen fördern Erdgas in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
In diesen Bundesländern fördern die
– ExxonMobil Production DeutschlandGmbH (EMPG),
– RWE Dea AG,
– Wintershall Holding GmbH und die
– GDF Suez E&P Deutschland GmbH Erdgas.
.
Welche Genehmigungen benötigt ein Unternehmen für die Erdgasförderung?
Vor der Erdgasförderung muss der zukünftige Betreiber eine Bergbauberechtigung für das Erdgas und zugelassene Betriebspläne besitzen. Für die Erteilung der Bergbauberechtigung und für die Zulassung der Betriebspläne ist das LBEG zuständig. Neben den bergrechtlichen Genehmigungen können noch weitere Genehmigungen für die Erdgasförderung erforderlich sein, z.B. nach Wasserrecht, Immissionsschutzrecht oder Naturschutzrecht.
.
Wann wird die Öffentlichkeit beteiligt?
Bei der Genehmigung von Vorhaben mit einem Fördervolumen von bis zu 500.000 Kubikmeter Erdgas am Tag ist nach der derzeitig bundesweit geltenden Regelung keine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgeschrieben. Über diesen Grenzwert hinaus sind eine Öffentlichkeitsbeteiligung sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung Pflicht. Umweltverträglichkeitsprüfungen werden in einem sogenannten Planfeststellungsverfahren durchgeführt. In diesem Verfahren wird immer die Öffentlichkeit beteiligt.
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Ist das LBEG als Bergbehörde auch für die Genehmigung im Wasserschutz- oder Naturschutzgebiet zuständig?
Für die Erdgasförderung in einem Wasserschutz– oder Naturschutzgebiet sind Sondergenehmigungen durch die zuständigen Wasser- und Naturschutzbehörden erforderlich. Die bergrechtlichen Genehmigungen werden auch in diesen Fällen vom LBEG erteilt.
.
Wie überwacht das LBEG als Bergbehörde die Erdgasproduzenten?
Das LBEG kontrolliert die Umsetzung der erteilten Genehmigungen. Daneben werden stichprobenartig Inspektionen und Befahrungen der Betriebe durchgeführt.
In beiden Fällen werden betriebliche Unterlagen eingesehen, die Einhaltung von Rechtsvorschriften und der Zustand der Betriebsanlagen geprüft. Das LBEG veranlasst die Beseitigung von Mängeln und trifft die notwendigen Anordnungen.
.
Besteht zwischen der Erdgasförderung und Erdbeben in Norddeutschland ein Zusammenhang?
Zu spürbaren Erschütterungen an der Erdoberfläche kann es kommen, wenn sich erhöhte Spannungen im Untergrund, die sich über mehrere Jahre aufgebaut haben, plötzlich entladen. Grundsätzlich wird das Spannungsfeld des tieferen Untergrunds durch den menschlichen Eingriff, auch durch Erdgasförderung, verändert. In Niedersachsen liegt die Mehrheit der Epizentren im Bereich der produktiven Erdgasfelder, während in der weiteren Umgebung keine Erschütterungen durch Spannungsentlastungen im Untergrund beobachtet werden. Daher ist ein Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung und den seismischen Ereignissen in der Nähe der produktiven Erdgasfelder in Norddeutschland als wahrscheinlich einzustufen.
.
Wer haftet bei Schäden, die durch die Erdgasförderung entstehen?
Für einen Schaden haftet der Verursacher (z.B. Bergbauunternehmer), sofern der Geschädigte einen entsprechenden Beweis erbracht hat. Für die Beweisführung ist das LBEG als Bergbehörde nicht zuständig.
.
Was geschieht nach Ende der Förderung?
Bohrungen, aus denen keine Förderung mehr stattfindet, werden mit speziellen Tiefbohrzementen oder anderen mineralischen Materialien verfüllt. Es wird ein flüssigkeits- und gasdichter Abschluss vorgenommen, so dass das nutzbare Grundwasser nicht beeinträchtigt wird.
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2. Antworten zur Frac-Behandlung:
Was ist Fracking?
Hydraulic Fracturing (Fracking) ist eine Technik, mit der Gesteine behandelt werden, um künstliche Fließwege zu erzeugen. Dabei werden in den Gesteinen durch Einpressen einer Frac-Flüssigkeit Risse erzeugt. Das Gestein wird aufgebrochen (engl.: fracing = aufbrechen) und die bis zu mehrere hundert Meter langen, schmalen Risse werden mit Stützkörpern aus Spezialsanden verfüllt, damit sie sich nicht wieder schließen. Bei der Anwendung der Frac-Technik in der Erdgasförderung soll die Förderrate einer Erdgasbohrung erhöht werden.
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Woraus besteht die Frac-Flüssigkeit?
Die Frac-Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser, Sand und chemische Zusätze. In der Frac-Flüssigkeit befinden sich Hilfsstoffe, die unter anderem das Herauslösen von Mineralen verhindern, den Transport und die Ablagerung der Stützkörper gewährleisten und das Bakterienwachstum in der Lagerstätte unterdrücken. In der Drucksache des Nds. Landtages 16/3591 sind zum Beispiel die Zusammensetzungen der Frac-Flüssigkeiten des Erdgasfeldes Söhlingen beschrieben.
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Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
In Niedersachsen wurde im Rahmen der Erdgasgewinnung erstmals 1961 „gefrackt“. Seitdem haben die Erdgasproduzenten in Niedersachsen rund 320 Frac-Behandlungen durchgeführt.
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Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
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Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
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Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
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Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
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Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
.
Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
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3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
.
Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
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Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
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Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
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Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
.
Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
.
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
.
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
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Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
-
Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
-
Royal Dutch Shell
-
Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
-
Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
-
Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
-
Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
-
Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
.
The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
.
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
.
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
.
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
.
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
-
Saudi Aramco
-
Russia’s Gazprom
-
CNPC of China
-
NIOC of Iran
-
Venezuela’s PDVSA
-
Brazil’s Petrobras
-
Petronas of Malaysia
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Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
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Ihr Oeconomicus
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Es sind ausschließlich konventionelle Lagerstätten aus denen derzeit und in der Vergangenheit Erdgas gefördert wird bzw. wurde. Mit Ausnahme der Erdgasfelder Nordsee A6/B4, das sich in der Nordsee im Zuständigkeitsbereich von Schleswig-Holstein befindet, und des ehemaligen Feldes Neuengamme in Hamburg gibt es innerhalb dieser vier Bundesländer nur noch in Niedersachsen fördernde bzw. ehemals fördernde Erdgasfelder. In diesen Lagerstätten befinden sich insgesamt 98,6 % der deutschen Erdgasreserven, das entspricht etwa 122 Milliarden Kubikmetern (Stand Ende 2012). Eine Aussage, ob und wie viele unkonventionelle Erdgaslagerstätten in diesen vier Ländern existieren, lässt der derzeitige Erkundungsgrad noch nicht zu.
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Welche Unternehmen fördern Erdgas in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
In diesen Bundesländern fördern die
– ExxonMobil Production DeutschlandGmbH (EMPG),
– RWE Dea AG,
– Wintershall Holding GmbH und die
– GDF Suez E&P Deutschland GmbH Erdgas.
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Welche Genehmigungen benötigt ein Unternehmen für die Erdgasförderung?
Vor der Erdgasförderung muss der zukünftige Betreiber eine Bergbauberechtigung für das Erdgas und zugelassene Betriebspläne besitzen. Für die Erteilung der Bergbauberechtigung und für die Zulassung der Betriebspläne ist das LBEG zuständig. Neben den bergrechtlichen Genehmigungen können noch weitere Genehmigungen für die Erdgasförderung erforderlich sein, z.B. nach Wasserrecht, Immissionsschutzrecht oder Naturschutzrecht.
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Wann wird die Öffentlichkeit beteiligt?
Bei der Genehmigung von Vorhaben mit einem Fördervolumen von bis zu 500.000 Kubikmeter Erdgas am Tag ist nach der derzeitig bundesweit geltenden Regelung keine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgeschrieben. Über diesen Grenzwert hinaus sind eine Öffentlichkeitsbeteiligung sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung Pflicht. Umweltverträglichkeitsprüfungen werden in einem sogenannten Planfeststellungsverfahren durchgeführt. In diesem Verfahren wird immer die Öffentlichkeit beteiligt.
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Ist das LBEG als Bergbehörde auch für die Genehmigung im Wasserschutz- oder Naturschutzgebiet zuständig?
Für die Erdgasförderung in einem Wasserschutz– oder Naturschutzgebiet sind Sondergenehmigungen durch die zuständigen Wasser- und Naturschutzbehörden erforderlich. Die bergrechtlichen Genehmigungen werden auch in diesen Fällen vom LBEG erteilt.
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Wie überwacht das LBEG als Bergbehörde die Erdgasproduzenten?
Das LBEG kontrolliert die Umsetzung der erteilten Genehmigungen. Daneben werden stichprobenartig Inspektionen und Befahrungen der Betriebe durchgeführt.
In beiden Fällen werden betriebliche Unterlagen eingesehen, die Einhaltung von Rechtsvorschriften und der Zustand der Betriebsanlagen geprüft. Das LBEG veranlasst die Beseitigung von Mängeln und trifft die notwendigen Anordnungen.
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Besteht zwischen der Erdgasförderung und Erdbeben in Norddeutschland ein Zusammenhang?
Zu spürbaren Erschütterungen an der Erdoberfläche kann es kommen, wenn sich erhöhte Spannungen im Untergrund, die sich über mehrere Jahre aufgebaut haben, plötzlich entladen. Grundsätzlich wird das Spannungsfeld des tieferen Untergrunds durch den menschlichen Eingriff, auch durch Erdgasförderung, verändert. In Niedersachsen liegt die Mehrheit der Epizentren im Bereich der produktiven Erdgasfelder, während in der weiteren Umgebung keine Erschütterungen durch Spannungsentlastungen im Untergrund beobachtet werden. Daher ist ein Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung und den seismischen Ereignissen in der Nähe der produktiven Erdgasfelder in Norddeutschland als wahrscheinlich einzustufen.
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Wer haftet bei Schäden, die durch die Erdgasförderung entstehen?
Für einen Schaden haftet der Verursacher (z.B. Bergbauunternehmer), sofern der Geschädigte einen entsprechenden Beweis erbracht hat. Für die Beweisführung ist das LBEG als Bergbehörde nicht zuständig.
.
Was geschieht nach Ende der Förderung?
Bohrungen, aus denen keine Förderung mehr stattfindet, werden mit speziellen Tiefbohrzementen oder anderen mineralischen Materialien verfüllt. Es wird ein flüssigkeits- und gasdichter Abschluss vorgenommen, so dass das nutzbare Grundwasser nicht beeinträchtigt wird.
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2. Antworten zur Frac-Behandlung:
Was ist Fracking?
Hydraulic Fracturing (Fracking) ist eine Technik, mit der Gesteine behandelt werden, um künstliche Fließwege zu erzeugen. Dabei werden in den Gesteinen durch Einpressen einer Frac-Flüssigkeit Risse erzeugt. Das Gestein wird aufgebrochen (engl.: fracing = aufbrechen) und die bis zu mehrere hundert Meter langen, schmalen Risse werden mit Stützkörpern aus Spezialsanden verfüllt, damit sie sich nicht wieder schließen. Bei der Anwendung der Frac-Technik in der Erdgasförderung soll die Förderrate einer Erdgasbohrung erhöht werden.
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Woraus besteht die Frac-Flüssigkeit?
Die Frac-Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser, Sand und chemische Zusätze. In der Frac-Flüssigkeit befinden sich Hilfsstoffe, die unter anderem das Herauslösen von Mineralen verhindern, den Transport und die Ablagerung der Stützkörper gewährleisten und das Bakterienwachstum in der Lagerstätte unterdrücken. In der Drucksache des Nds. Landtages 16/3591 sind zum Beispiel die Zusammensetzungen der Frac-Flüssigkeiten des Erdgasfeldes Söhlingen beschrieben.
.
Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
In Niedersachsen wurde im Rahmen der Erdgasgewinnung erstmals 1961 „gefrackt“. Seitdem haben die Erdgasproduzenten in Niedersachsen rund 320 Frac-Behandlungen durchgeführt.
.
Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
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Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
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Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
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Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
.
Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
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Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
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3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
.
Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
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Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
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Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
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Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
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Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
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Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
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Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
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Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
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Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
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Royal Dutch Shell
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Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
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Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
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Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
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Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
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Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
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The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
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Saudi Aramco
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Russia’s Gazprom
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CNPC of China
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NIOC of Iran
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Venezuela’s PDVSA
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Brazil’s Petrobras
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Petronas of Malaysia
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Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
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Ihr Oeconomicus
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Vor der Erdgasförderung muss der zukünftige Betreiber eine Bergbauberechtigung für das Erdgas und zugelassene Betriebspläne besitzen. Für die Erteilung der Bergbauberechtigung und für die Zulassung der Betriebspläne ist das LBEG zuständig. Neben den bergrechtlichen Genehmigungen können noch weitere Genehmigungen für die Erdgasförderung erforderlich sein, z.B. nach Wasserrecht, Immissionsschutzrecht oder Naturschutzrecht.
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Wann wird die Öffentlichkeit beteiligt?
Bei der Genehmigung von Vorhaben mit einem Fördervolumen von bis zu 500.000 Kubikmeter Erdgas am Tag ist nach der derzeitig bundesweit geltenden Regelung keine Öffentlichkeitsbeteiligung vorgeschrieben. Über diesen Grenzwert hinaus sind eine Öffentlichkeitsbeteiligung sowie eine Umweltverträglichkeitsprüfung Pflicht. Umweltverträglichkeitsprüfungen werden in einem sogenannten Planfeststellungsverfahren durchgeführt. In diesem Verfahren wird immer die Öffentlichkeit beteiligt.
.
Ist das LBEG als Bergbehörde auch für die Genehmigung im Wasserschutz- oder Naturschutzgebiet zuständig?
Für die Erdgasförderung in einem Wasserschutz– oder Naturschutzgebiet sind Sondergenehmigungen durch die zuständigen Wasser- und Naturschutzbehörden erforderlich. Die bergrechtlichen Genehmigungen werden auch in diesen Fällen vom LBEG erteilt.
.
Wie überwacht das LBEG als Bergbehörde die Erdgasproduzenten?
Das LBEG kontrolliert die Umsetzung der erteilten Genehmigungen. Daneben werden stichprobenartig Inspektionen und Befahrungen der Betriebe durchgeführt.
In beiden Fällen werden betriebliche Unterlagen eingesehen, die Einhaltung von Rechtsvorschriften und der Zustand der Betriebsanlagen geprüft. Das LBEG veranlasst die Beseitigung von Mängeln und trifft die notwendigen Anordnungen.
.
Besteht zwischen der Erdgasförderung und Erdbeben in Norddeutschland ein Zusammenhang?
Zu spürbaren Erschütterungen an der Erdoberfläche kann es kommen, wenn sich erhöhte Spannungen im Untergrund, die sich über mehrere Jahre aufgebaut haben, plötzlich entladen. Grundsätzlich wird das Spannungsfeld des tieferen Untergrunds durch den menschlichen Eingriff, auch durch Erdgasförderung, verändert. In Niedersachsen liegt die Mehrheit der Epizentren im Bereich der produktiven Erdgasfelder, während in der weiteren Umgebung keine Erschütterungen durch Spannungsentlastungen im Untergrund beobachtet werden. Daher ist ein Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung und den seismischen Ereignissen in der Nähe der produktiven Erdgasfelder in Norddeutschland als wahrscheinlich einzustufen.
.
Wer haftet bei Schäden, die durch die Erdgasförderung entstehen?
Für einen Schaden haftet der Verursacher (z.B. Bergbauunternehmer), sofern der Geschädigte einen entsprechenden Beweis erbracht hat. Für die Beweisführung ist das LBEG als Bergbehörde nicht zuständig.
.
Was geschieht nach Ende der Förderung?
Bohrungen, aus denen keine Förderung mehr stattfindet, werden mit speziellen Tiefbohrzementen oder anderen mineralischen Materialien verfüllt. Es wird ein flüssigkeits- und gasdichter Abschluss vorgenommen, so dass das nutzbare Grundwasser nicht beeinträchtigt wird.
.
2. Antworten zur Frac-Behandlung:
Was ist Fracking?
Hydraulic Fracturing (Fracking) ist eine Technik, mit der Gesteine behandelt werden, um künstliche Fließwege zu erzeugen. Dabei werden in den Gesteinen durch Einpressen einer Frac-Flüssigkeit Risse erzeugt. Das Gestein wird aufgebrochen (engl.: fracing = aufbrechen) und die bis zu mehrere hundert Meter langen, schmalen Risse werden mit Stützkörpern aus Spezialsanden verfüllt, damit sie sich nicht wieder schließen. Bei der Anwendung der Frac-Technik in der Erdgasförderung soll die Förderrate einer Erdgasbohrung erhöht werden.
.
Woraus besteht die Frac-Flüssigkeit?
Die Frac-Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser, Sand und chemische Zusätze. In der Frac-Flüssigkeit befinden sich Hilfsstoffe, die unter anderem das Herauslösen von Mineralen verhindern, den Transport und die Ablagerung der Stützkörper gewährleisten und das Bakterienwachstum in der Lagerstätte unterdrücken. In der Drucksache des Nds. Landtages 16/3591 sind zum Beispiel die Zusammensetzungen der Frac-Flüssigkeiten des Erdgasfeldes Söhlingen beschrieben.
.
Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
In Niedersachsen wurde im Rahmen der Erdgasgewinnung erstmals 1961 „gefrackt“. Seitdem haben die Erdgasproduzenten in Niedersachsen rund 320 Frac-Behandlungen durchgeführt.
.
Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
.
Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
.
Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
.
Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
.
Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
.
Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
.
3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
.
Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
.
Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
.
Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
.
Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
.
Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
.
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
.
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
.
Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
.
Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
.
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
.
Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
-
Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
-
Royal Dutch Shell
-
Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
-
Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
-
Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
-
Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
-
Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
.
The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
.
.
The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
.
.
.
The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
.
.
.
The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
.
.
.
The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
.
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
.
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
-
Saudi Aramco
-
Russia’s Gazprom
-
CNPC of China
-
NIOC of Iran
-
Venezuela’s PDVSA
-
Brazil’s Petrobras
-
Petronas of Malaysia
.
Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
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Ihr Oeconomicus
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Für die Erdgasförderung in einem Wasserschutz– oder Naturschutzgebiet sind Sondergenehmigungen durch die zuständigen Wasser- und Naturschutzbehörden erforderlich. Die bergrechtlichen Genehmigungen werden auch in diesen Fällen vom LBEG erteilt.
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Wie überwacht das LBEG als Bergbehörde die Erdgasproduzenten?
Das LBEG kontrolliert die Umsetzung der erteilten Genehmigungen. Daneben werden stichprobenartig Inspektionen und Befahrungen der Betriebe durchgeführt.
In beiden Fällen werden betriebliche Unterlagen eingesehen, die Einhaltung von Rechtsvorschriften und der Zustand der Betriebsanlagen geprüft. Das LBEG veranlasst die Beseitigung von Mängeln und trifft die notwendigen Anordnungen.
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Besteht zwischen der Erdgasförderung und Erdbeben in Norddeutschland ein Zusammenhang?
Zu spürbaren Erschütterungen an der Erdoberfläche kann es kommen, wenn sich erhöhte Spannungen im Untergrund, die sich über mehrere Jahre aufgebaut haben, plötzlich entladen. Grundsätzlich wird das Spannungsfeld des tieferen Untergrunds durch den menschlichen Eingriff, auch durch Erdgasförderung, verändert. In Niedersachsen liegt die Mehrheit der Epizentren im Bereich der produktiven Erdgasfelder, während in der weiteren Umgebung keine Erschütterungen durch Spannungsentlastungen im Untergrund beobachtet werden. Daher ist ein Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung und den seismischen Ereignissen in der Nähe der produktiven Erdgasfelder in Norddeutschland als wahrscheinlich einzustufen.
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Wer haftet bei Schäden, die durch die Erdgasförderung entstehen?
Für einen Schaden haftet der Verursacher (z.B. Bergbauunternehmer), sofern der Geschädigte einen entsprechenden Beweis erbracht hat. Für die Beweisführung ist das LBEG als Bergbehörde nicht zuständig.
.
Was geschieht nach Ende der Förderung?
Bohrungen, aus denen keine Förderung mehr stattfindet, werden mit speziellen Tiefbohrzementen oder anderen mineralischen Materialien verfüllt. Es wird ein flüssigkeits- und gasdichter Abschluss vorgenommen, so dass das nutzbare Grundwasser nicht beeinträchtigt wird.
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2. Antworten zur Frac-Behandlung:
Was ist Fracking?
Hydraulic Fracturing (Fracking) ist eine Technik, mit der Gesteine behandelt werden, um künstliche Fließwege zu erzeugen. Dabei werden in den Gesteinen durch Einpressen einer Frac-Flüssigkeit Risse erzeugt. Das Gestein wird aufgebrochen (engl.: fracing = aufbrechen) und die bis zu mehrere hundert Meter langen, schmalen Risse werden mit Stützkörpern aus Spezialsanden verfüllt, damit sie sich nicht wieder schließen. Bei der Anwendung der Frac-Technik in der Erdgasförderung soll die Förderrate einer Erdgasbohrung erhöht werden.
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Woraus besteht die Frac-Flüssigkeit?
Die Frac-Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser, Sand und chemische Zusätze. In der Frac-Flüssigkeit befinden sich Hilfsstoffe, die unter anderem das Herauslösen von Mineralen verhindern, den Transport und die Ablagerung der Stützkörper gewährleisten und das Bakterienwachstum in der Lagerstätte unterdrücken. In der Drucksache des Nds. Landtages 16/3591 sind zum Beispiel die Zusammensetzungen der Frac-Flüssigkeiten des Erdgasfeldes Söhlingen beschrieben.
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Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
In Niedersachsen wurde im Rahmen der Erdgasgewinnung erstmals 1961 „gefrackt“. Seitdem haben die Erdgasproduzenten in Niedersachsen rund 320 Frac-Behandlungen durchgeführt.
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Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
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Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
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Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
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Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
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Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
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Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
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3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
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Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
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Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
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Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
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Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
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Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
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Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
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Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
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Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
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Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
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Royal Dutch Shell
-
Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
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Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
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Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
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Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
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Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
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The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
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Saudi Aramco
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Russia’s Gazprom
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CNPC of China
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NIOC of Iran
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Venezuela’s PDVSA
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Brazil’s Petrobras
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Petronas of Malaysia
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Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
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Ihr Oeconomicus
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Zu spürbaren Erschütterungen an der Erdoberfläche kann es kommen, wenn sich erhöhte Spannungen im Untergrund, die sich über mehrere Jahre aufgebaut haben, plötzlich entladen. Grundsätzlich wird das Spannungsfeld des tieferen Untergrunds durch den menschlichen Eingriff, auch durch Erdgasförderung, verändert. In Niedersachsen liegt die Mehrheit der Epizentren im Bereich der produktiven Erdgasfelder, während in der weiteren Umgebung keine Erschütterungen durch Spannungsentlastungen im Untergrund beobachtet werden. Daher ist ein Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung und den seismischen Ereignissen in der Nähe der produktiven Erdgasfelder in Norddeutschland als wahrscheinlich einzustufen.
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Wer haftet bei Schäden, die durch die Erdgasförderung entstehen?
Für einen Schaden haftet der Verursacher (z.B. Bergbauunternehmer), sofern der Geschädigte einen entsprechenden Beweis erbracht hat. Für die Beweisführung ist das LBEG als Bergbehörde nicht zuständig.
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Was geschieht nach Ende der Förderung?
Bohrungen, aus denen keine Förderung mehr stattfindet, werden mit speziellen Tiefbohrzementen oder anderen mineralischen Materialien verfüllt. Es wird ein flüssigkeits- und gasdichter Abschluss vorgenommen, so dass das nutzbare Grundwasser nicht beeinträchtigt wird.
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2. Antworten zur Frac-Behandlung:
Was ist Fracking?
Hydraulic Fracturing (Fracking) ist eine Technik, mit der Gesteine behandelt werden, um künstliche Fließwege zu erzeugen. Dabei werden in den Gesteinen durch Einpressen einer Frac-Flüssigkeit Risse erzeugt. Das Gestein wird aufgebrochen (engl.: fracing = aufbrechen) und die bis zu mehrere hundert Meter langen, schmalen Risse werden mit Stützkörpern aus Spezialsanden verfüllt, damit sie sich nicht wieder schließen. Bei der Anwendung der Frac-Technik in der Erdgasförderung soll die Förderrate einer Erdgasbohrung erhöht werden.
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Woraus besteht die Frac-Flüssigkeit?
Die Frac-Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser, Sand und chemische Zusätze. In der Frac-Flüssigkeit befinden sich Hilfsstoffe, die unter anderem das Herauslösen von Mineralen verhindern, den Transport und die Ablagerung der Stützkörper gewährleisten und das Bakterienwachstum in der Lagerstätte unterdrücken. In der Drucksache des Nds. Landtages 16/3591 sind zum Beispiel die Zusammensetzungen der Frac-Flüssigkeiten des Erdgasfeldes Söhlingen beschrieben.
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Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
In Niedersachsen wurde im Rahmen der Erdgasgewinnung erstmals 1961 „gefrackt“. Seitdem haben die Erdgasproduzenten in Niedersachsen rund 320 Frac-Behandlungen durchgeführt.
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Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
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Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
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Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
.
Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
.
Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
.
Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
.
3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
.
Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
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Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
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Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
.
Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
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Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
.
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
.
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
.
Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
.
Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
.
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
.
Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
-
Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
-
Royal Dutch Shell
-
Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
-
Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
-
Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
-
Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
-
Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
.
The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
.
.
The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
.
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
.
.
.
The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
.
.
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
.
.
.
The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
.
.
Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
-
Saudi Aramco
-
Russia’s Gazprom
-
CNPC of China
-
NIOC of Iran
-
Venezuela’s PDVSA
-
Brazil’s Petrobras
-
Petronas of Malaysia
.
Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
.
.
Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
.
.
Ihr Oeconomicus
.
Bohrungen, aus denen keine Förderung mehr stattfindet, werden mit speziellen Tiefbohrzementen oder anderen mineralischen Materialien verfüllt. Es wird ein flüssigkeits- und gasdichter Abschluss vorgenommen, so dass das nutzbare Grundwasser nicht beeinträchtigt wird.
.
2. Antworten zur Frac-Behandlung:
Was ist Fracking?
Hydraulic Fracturing (Fracking) ist eine Technik, mit der Gesteine behandelt werden, um künstliche Fließwege zu erzeugen. Dabei werden in den Gesteinen durch Einpressen einer Frac-Flüssigkeit Risse erzeugt. Das Gestein wird aufgebrochen (engl.: fracing = aufbrechen) und die bis zu mehrere hundert Meter langen, schmalen Risse werden mit Stützkörpern aus Spezialsanden verfüllt, damit sie sich nicht wieder schließen. Bei der Anwendung der Frac-Technik in der Erdgasförderung soll die Förderrate einer Erdgasbohrung erhöht werden.
.
Woraus besteht die Frac-Flüssigkeit?
Die Frac-Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser, Sand und chemische Zusätze. In der Frac-Flüssigkeit befinden sich Hilfsstoffe, die unter anderem das Herauslösen von Mineralen verhindern, den Transport und die Ablagerung der Stützkörper gewährleisten und das Bakterienwachstum in der Lagerstätte unterdrücken. In der Drucksache des Nds. Landtages 16/3591 sind zum Beispiel die Zusammensetzungen der Frac-Flüssigkeiten des Erdgasfeldes Söhlingen beschrieben.
.
Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
In Niedersachsen wurde im Rahmen der Erdgasgewinnung erstmals 1961 „gefrackt“. Seitdem haben die Erdgasproduzenten in Niedersachsen rund 320 Frac-Behandlungen durchgeführt.
.
Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
.
Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
.
Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
.
Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
.
Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
.
Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
.
3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
.
Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
.
Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
.
Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
.
Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
.
Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
.
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
.
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
.
Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
-
Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
-
Royal Dutch Shell
-
Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
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Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
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Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
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Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
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Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
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The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
-
Saudi Aramco
-
Russia’s Gazprom
-
CNPC of China
-
NIOC of Iran
-
Venezuela’s PDVSA
-
Brazil’s Petrobras
-
Petronas of Malaysia
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Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
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Ihr Oeconomicus
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Die Frac-Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser, Sand und chemische Zusätze. In der Frac-Flüssigkeit befinden sich Hilfsstoffe, die unter anderem das Herauslösen von Mineralen verhindern, den Transport und die Ablagerung der Stützkörper gewährleisten und das Bakterienwachstum in der Lagerstätte unterdrücken. In der Drucksache des Nds. Landtages 16/3591 sind zum Beispiel die Zusammensetzungen der Frac-Flüssigkeiten des Erdgasfeldes Söhlingen beschrieben.
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Seit wann finden Frac-Behandlungen in Niedersachsen statt?
In Niedersachsen wurde im Rahmen der Erdgasgewinnung erstmals 1961 „gefrackt“. Seitdem haben die Erdgasproduzenten in Niedersachsen rund 320 Frac-Behandlungen durchgeführt.
.
Könnte auf den Einsatz von Chemikalien in der Frac-Flüssigkeit verzichtet werden?
Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
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Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
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Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
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Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
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Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
.
Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
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3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
.
Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
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Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
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Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
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Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
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Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
.
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
.
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
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Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
-
Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
-
Royal Dutch Shell
-
Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
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Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
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Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
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Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
-
Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
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The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
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Saudi Aramco
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Russia’s Gazprom
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CNPC of China
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NIOC of Iran
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Venezuela’s PDVSA
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Brazil’s Petrobras
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Petronas of Malaysia
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Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
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Ihr Oeconomicus
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Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
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Wie viel Wasser wird für eine Frac-Behandlung eingesetzt?
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
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Kann es zu Verunreinigungen des Grundwassers durch Frac-Behandlungen kommen?
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
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Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
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Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
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Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
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3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
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Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
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Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
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Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
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Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
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Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
.
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
.
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
.
Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
.
Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
.
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
-
Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
-
Royal Dutch Shell
-
Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
-
Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
-
Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
-
Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
-
Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
.
The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
.
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
.
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
.
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
.
.
Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
-
Saudi Aramco
-
Russia’s Gazprom
-
CNPC of China
-
NIOC of Iran
-
Venezuela’s PDVSA
-
Brazil’s Petrobras
-
Petronas of Malaysia
.
Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
.
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Ihr Oeconomicus
.
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät. Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.
.
Was passiert mit der Frac-Flüssigkeit im Gestein?
Ein Großteil der Frac-Flüssigkeit wird nach der Frac-Behandlung aus der Bohrung zurückgefördert (sogenannter Flowback) und in sogenannte Versenkbohrungen verpresst. Der Rest verbleibt in den behandelten Gesteinsschichten. Ein Wandern dieser verbleibenden Flüssigkeit in andere Horizonte ist durch die natürlichen Gesteinsbarrieren und die Abdichtung des Bohrloches ausgeschlossen.
.
Welche Genehmigungsverfahren sind für eine Frac-Behandlung erforderlich?
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
.
Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
.
3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
.
Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
.
Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
.
Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
.
Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
.
Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
.
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
.
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
.
Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
.
Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
-
Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
-
Royal Dutch Shell
-
Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
-
Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
-
Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
-
Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
-
Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
.
The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
.
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
.
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
.
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
-
Saudi Aramco
-
Russia’s Gazprom
-
CNPC of China
-
NIOC of Iran
-
Venezuela’s PDVSA
-
Brazil’s Petrobras
-
Petronas of Malaysia
.
Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
.
.
Ihr Oeconomicus
.
Für die Frac-Behandlungen ist die Vorlage eines Sonderbetriebsplanes erforderlich. In diesem Betriebsplan werden die technische Durchführung, der zeitliche Ablauf und die Wirkungen der Frac-Behandlung beschrieben. Dazu gehören auch die geplanten Sicherheitsvorkehrungen, die Arbeitsanweisungen und die Nennung der Verantwortlichen. Das LBEG als Bergbehörde prüft gemeinsam mit der zuständigen Wasserbehörde, ob zusätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis erforderlich ist.
.
Wie wird die Frac-Behandlung überwacht?
Für die ordnungsgemäße Ausführung des Sonderbetriebsplanes ist der Unternehmer verantwortlich. Das LBEG als Bergbehörde führt stichprobenartige Inspektionen durch und prüft die Einhaltung von Genehmigungsauflagen.
.
3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
.
Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
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Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
.
Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
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Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
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Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
.
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
.
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
.
Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare
‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
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Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
-
Royal Dutch Shell
-
Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
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Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
-
Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
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Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
-
Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
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The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
.
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
-
Saudi Aramco
-
Russia’s Gazprom
-
CNPC of China
-
NIOC of Iran
-
Venezuela’s PDVSA
-
Brazil’s Petrobras
-
Petronas of Malaysia
.
Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
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Ihr Oeconomicus
.
3. Antworten zum Umgang mit Lagerstättenwasser:
Was ist Lagerstättenwasser?
Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Es besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert.
.
Was passiert mit dem Lagerstättenwasser?
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
.
Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
.
Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
.
Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
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Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
.
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
.
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
.
Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
.
Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
.
Im Anschluss an die Erdgasförderung wird das Lagerstättenwasser vom Gas getrennt und über Lagerstättenwasserleitungen oder Tankfahrzeuge zu Versenkbohrungen transportiert. Dort wird es in geeignete Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche verpresst.
.
Was ist eine Versenkbohrung?
In einer Versenkbohrung wird Lagerstättenwasser in den tiefen Untergrund eingebracht. Dabei handelt es sich um ausgeförderte Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sowie andere aufnahmefähige Gesteinshorizonte. Diese Gesteinsformationen (Versenkhorizonte) weisen einen großen Abstand zu den höher gelegenen Grundwasserleitern auf.
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Aus welchem Material bestehen Lagerstättenwasserleitungen?
Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
.
Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
.
Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
.
Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
.
Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
.
Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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Lagerstättenwasserleitungen bestehen aus Stahl oder Kunststoffen.
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Wie viel Meter Kunststoffrohrleitungen zum Transport von Lagerstättenwasser befinden sich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg?
Es befinden sich etwa 800 Kilometer Lagerstättenwasserleitungen aus Kunststoff im Aufsichtsbezirk des LBEG, davon sind ca. 525 Kilometer frei im Boden verlegt und ca. 275 Kilometer Innenrohre in Stahlleitungen.
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Wie ist es zu den Boden- und Grundwasserverunreinigungen an den Lagerstättenwasserleitungen gekommen?
Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
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Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
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Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
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Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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Bei hohen Gehalten (im Mittel ca. 3000 µg/l, abhängig von der Lagerstätte) von monoaromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol, den sogenannten BTEX-Aromaten im Lagerstättenwasser kommt es zu einer langsamen Durchdringung (Diffusion/Permeation) der Rohrwand von Leitungen aus Kunststoffen (Polyethylen), ohne dass diese beschädigt wird. Als Folge davon können im Umfeld der Lagerstättenwasserleitungen Boden- und Grundwasserverunreinigungen auftreten.
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Dürfen nach den aufgetretenen Grundwasser- und Bodenverunreinigungen weiterhin Kunststoffrohre zum Abtransport von Lagerstättenwasser verwendet werden?
Für die derzeit noch betriebenen Lagerstättenwasserleitungen wurden die vom LBEG als Bergbehörde geforderten Eignungsnachweise erbracht. Die vorgelegten Gutachten von unabhängigen Sachverständigen weisen die Eignung der Kunststoffe auch unter Berücksichtigung von Diffusion und Permeation nach.
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Angeblich waren die Materialschwächen schon frühzeitig bekannt. Warum wurde nicht eher etwas unternommen?
Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
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Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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Nach den Vorschriften der Tiefbohrverordnung (BVOT) ist die Eignung von nichtmetallischen Werkstoffen für Feldleitungen dem LBEG als Bergbehörde nachzuweisen. Dies geschieht durch Gutachten von unabhängigen Sachverständigen. Auch für die Leitungen aus Kunststoffen, an denen Boden- bzw. Grundwasserverunreinigungen festgestellt wurden, lagen zum Zeitpunkt der Genehmigung derartige Nachweise vor. Die physikalischen Effekte Diffusion und Permeation sind zwar seit vielen Jahren bekannt, ihr Auftreten und insbesondere ihre Auswirkungen beim Transport von Lagerstättenwasser wurden jedoch früher von den Experten unterschätzt. Die Genehmigung erfolgte damals wie heute sowohl nach Umweltrecht als auch nach Bergrecht unter Beteiligung der Bergbehörde und der Landkreise als untere Wasserbehörde.
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Wie werden Lagerstättenwasserleitungen überprüft?
Die Trassen der Lagerstättenwasserleitungen werden vom Betreiber regelmäßig durch Begehung, Befahrung und/oder Befliegung kontrolliert. Die Leitungen werden regelmäßig von unabhängigen Sachverständigen geprüft. Die Prüfung umfasst insbesondere die Dichtheit der Leitung, dazu werden Druckprüfungen durchgeführt.
Da Austritte auf Grund von Diffusion und Permeation von diesen Prüfungen nicht erfasst werden, werden zusätzlich regelmäßig Boden- und Wasserproben im Umfeld von Leitungen aus Kunststoffen untersucht. Die Prüfungsergebnisse werden dem LBEG vorgelegt.
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Was ist entscheidend für die Überwachung von Versenkbohrungen?
Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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Für die Überwachung einer Versenkbohrung ist der Kopfdruck entscheidend. Der maximal zulässige Kopfdruck wird anhand der Lagerstättenmodellierung im Vorfeld festgelegt. Die Versenkbohrungen haben unterschiedliche Grenzwerte. Anhand des Kopfdruckes ist erkennbar, wie sich der Versenkhorizont und die Bohrung bei der Versenkung des Lagerstättenwassers verhalten. Die ständige Kontrolle des Kopfdruckes ermöglicht eine schnelle Reaktion bei Unregelmäßigkeiten während der Versenkung. Das Versenkvolumen hingegen ist für die Überwachung der Versenkbohrungen von nachrangiger Bedeutung. Die tägliche Versenkmenge ist aus technischen Gründen automatisch begrenzt. Das LBEG kontrolliert, ob die Unternehmen die Vorgaben einhalten.
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‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
Veröffentlicht: 20. April 2014 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), Federal Trade Commission | Tags: BP, Brazil’s Petrobras, Chevron, CNPC of China, ConocoPhillips, Cumberland Farms, ExxonMobil, GAZPROM, Gulf Oil, NIOC of Iran, Petronas of Malaysia, Prof. Edward P. Fitzgerald, Royal Dutch Shell, Saudi Aramco, Standard Oil, Texaco, Total, Venezuela’s PDVSA 4 Kommentare‚Das Geheimnis der sieben Schwestern‘
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Als Seven Sisters wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sieben Ölkonzerne bezeichnet, die in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren den globalen Ölmarkt beherrschten.
Die Seven Sisters bildeten die folgenden Unternehmen:
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Standard Oil of New Jersey (Esso) – später mit Mobil zu ExxonMobil zusammengeschlossen.
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Royal Dutch Shell
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Anglo-Persian Oil Company (APOC) – später Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), dann British Petroleum und schließlich BP Amoco nach der Übernahme von Amoco (früher Standard Oil of Indiana). Inzwischen tritt das Unternehmen nur noch unter dem Kürzel BP auf.
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Standard Oil Co. of New York (Socony) – Später Mobil bzw. ExxonMobil (s.o.)
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Standard Oil of California (Socal) – Daraus entstand Chevron, dann, durch Zusammenschluss mit Texaco, ChevronTexaco. Inzwischen wurde der Name ‚Texaco‘ wieder abgelegt und das Unternehmen firmiert wieder als Chevron.
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Gulf Oil – Gulf wurde 1984 zerschlagen, der größte Teil ging an Chevron, Teile an BP und Cumberland Farms.
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Texaco – schloss sich mit Chevron (s.o.) zusammen.
Von den ursprünglichen sieben Schwestern sind damit heute noch vier – ExxonMobil, Chevron, Royal Dutch Shell und BP – übrig geblieben, zusammen mit ConocoPhillips und der französischen Total werden diese als Total bezeichnet.
Der Begriff soll auf den italienischen ENI-Manager Enrico Mattei zurückgehen.
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The Secret of the Seven Sisters, eine spannende Al Jazeera-Doku über die Geschichte der Öl-Kartelle wie geo-politische Beziehungen durch Öl beherrscht werden:
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The Secret of the Seven Sisters 1/4 – Desert Storms
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The Secret of the Seven Sisters 2/4 – The Black El Dorado
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The Secret of the Seven Sisters 3/4 – The Dancing Bear
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The Secret of the Seven Sisters 4/4 – A Time for Lies
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The Power of the Weak and the Weakness of the Strong:
Explaining Corporate Behavior in Middle Eastern Oil after the Second World War
by Edward Peter Fitzgerald
Department of History, Carleton University – Ottawa, Canada
PDF – [21 Seiten]
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Carola Hoyos nahm in ihrem Beitrag in der Financial Times den Begriff auf und titelte mit einem Schuss Ironie:
„The new Seven Sisters: oil and gas giants dwarf western rivals“
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Saudi Aramco
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Russia’s Gazprom
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CNPC of China
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NIOC of Iran
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Venezuela’s PDVSA
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Brazil’s Petrobras
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Petronas of Malaysia
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Dank an HansMuc für die erkenntnisreiche Video-Empfehlung.
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Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, was nebenbei bemerkt sehr zu empfehlen ist, mag sich staunend die Dokumente der US Federal Trade Commission zum Internationen Petroleum Kartell aus den Jahren 1952-1954 ansehen.
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Ihr Oeconomicus