Kasachstan – Boomstaat in der Wüste

Kasachstan – Boomstaat in der Wüste
.
Eines der zehn größten Länder der Erde, eine Energie-Großmacht, das einflussreichste Land in Zentralasien.
Als Gründungsmitglied der Eurasischen Union könnte das Land im Zuge der Entwicklungen im Ukraine-Konflikt in den kommenden Wochen in den Focus des öffentlichen Interesses geraten.
Eine guter Anlass, sich etwas ausführlicher mit dem rohstoff-reichen Land am Kaspischen Meer zu beschäftigen.
.
Der Film von Stephan Stuchlik zeigt die enormen Veränderungen, die sich in den letzten Jahren in der ehemaligen Sowjetrepublik abgespielt haben:
Angetrieben von den riesigen Gas- und Ölfeldern im Süden des Landes ist in den letzten Jahren eine Energie-Großmacht entstanden.
Der Staatspräsident hat eine neue Hauptstadt in die Wüste stampfen lassen, in der Bugatti und Bentleys spazieren fahren.
.
Am Kaspischen Meer hat man sich wieder auf Kaviar-Produktion verlegt, aber auch andere Projekte profitieren vom plötzlichen Geldstrom: Am vormals ausgetrockneten Aralsee fließt wieder Wasser. Trotzdem leben die meisten Kasachen immer noch wie seit Jahrhunderten, in uralten Metropolen oder in Zeltstädten in der Steppe.
.
Eine Reise zwischen Arm und Reich, zwischen Jurten und Hochhäusern, zwischen heißer Wüste und eisigem Gebirge, einmal 3.000 Kilometer quer durchs riesige Kasachstan.
.
Kasachstan – Boomstaat in der Wüste – Teil 1
.

.
.
Kasachstan – Boomstaat in der Wüste – Teil 2
.

.
.
Kasachstan – Boomstaat in der Wüste – Teil 3
.

.
.
Kasachstan – Zwischen Sein und Schein
Nach außen wirkt Kasachstan modern, aufstrebend und fortschrittlich. Das signalisiert zumindest die Fassade der neuen Hauptstadt Astana. Doch hinter den prunkvollen Gebäuden versteckt sich ein rigide geführtes, diktatorisches Regime.
Die Korrespondentin Katja Eichhorn beschreibt in ihrer Reportage die Gegensätze Kasachstans. Sie trifft deutsche Unternehmer, die sich als Pioniere in dieses Land wagen und dokumentiert die gesellschaftlichen Entwicklungen, die der Bau der neuen Hauptstadt nach sich zieht. Dazu gehört auch, dass sich die muslimische Elite des Landes immer öfter bis zu vier Ehefrauen leistet.
.
Film von Katja Eichhorn, ZDF-Studio Moskau, PHOENIX 2013
.

.
.
follow-up, 06.06.2016
.
„Drehscheibe“ Kasachstan
.
Im 25. Jahr seiner Unabhängigkeit aktiviert Kasachstan seine Außenpolitik, will die Eurasische Wirtschaftsunion voranbringen, die Beziehungen mit der EU ausbauen und kandidiert für einen nichtständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Gerade angesichts der aktuellen Probleme in der Weltwirtschaft ist die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) von besonderer Bedeutung für das Land. Der diesjährige EAWU-Vorsitz von Präsident Nursultan Nasarbajew soll genutzt werden, um die Rolle der Wirtschaftsunion als Brücke zwischen der EU und Asien, insbesondere China, zu entwickeln. Dafür werden vor allem zwei Hauptrichtungen gesehen:
.
Erstens sollen die Institutionen der erst etwas mehr als ein Jahr alten Vereinigung gestärkt werden. Neben den Gründerstaaten Belarus, Kasachstan und der Russischen Föderation gehören ihr nun auch Armenien und Kirgistan an. Derzeit wird das Sekretariat der Eurasischen Wirtschaftskommission erweitert, dessen Vorsitz turnusgemäß für drei Jahre der ehemalige armenische Ministerpräsident Tigran Sarkisjan übernommen hat.
.
Zweitens will man die Wirtschaftsbeziehungen der EAWU mit anderen Staaten und Vereinigungen ausbauen. Nach dem Abschluss des Freihandelsabkommens mit Vietnam im vergangenen Jahr wird nun mit weiteren Staaten verhandelt; etwa 40 sollen bereits Interesse an engeren Beziehungen mit der EAWU signalisiert haben.
.
Von besonderer Bedeutung ist die Zusammenarbeit mit anderen wichtigen Integrationsprojekten, insbesondere der EU. Die Union ist für Kasachstan mit 50 Prozent des Handelsvolumens der weitaus größte Wirtschaftspartner. Erst 2015 schloss es mit der EU ein umfassendes Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit. Als im Herzen Eurasiens gelegenes Land ohne Zugang zum Meer misst Kasachstan dem chinesischen Infrastrukturprojekt „Neue Seidenstraße“ große Bedeutung zu. Vor allem geht es um den Ausbau der Autostraßen und Schienenwege in Zentralasien, aber auch um die Verkehrsverbindungen zu den Häfen an der Ostsee, am Pazifik und am Indischen Ozean.
.
Als „Drehscheibe“ in Eurasien kann Kasachstan eine wichtige Rolle spielen.
[…]
Hubert Thielicke – Das Blättchen
.
.

„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“

Diese Erkenntis wird u.a. Karl Valentin, Mark Twain, Winston Churchill, Niels Bohr, und Kurt Tucholsky zugeschrieben.

Insbesondere im Fach Wirtschaftsgeschichte füllen sich ungezählte Bände mit Vorhersagen aller Art, die nicht eingetroffen sind.

Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung hat gerade mal wieder künftige Entwicklungen im politisch-wirtschaftlichen Verhältnis zwischen Täuschland und Russland antizipiert und ihren Blick in die selbstgebastelte Kristallkugel in englischer Sprache dokumentiert.

Gut so, könnte man meinen, schließlich möchte man dem Michel mit solchen Aussichten keinen Anlass zu fatalen Gedankenexperimenten liefern.

Aber lesen Sie selbst (PDF – 31 Seiten) etwa vom Zusammenbruch der Euro-Staaten, einem rückläufigen Energieverbrauch in Europa, welcher zu einem Überangebot an Öl und Gas führt, was Russland in eine schwere Rezession versinken lassen könnte, dem Untergangs-Szenario der EU und dem Entstehungsprozess der Eurasischen Union und so manches mehr.

Germany and Russia in 2030 – Scenarios for a Bilateral Relationship
Contents
Executive Summary
Contents
Preface
Introduction
Germany and Russia in 2030: Four Scenarios
Scenario I: Cruise Liner
Scenario II: Cargo Vessel
Scenario III: Coast Guard
Scenario IV: Sailing Boat
Annex
The Scenario Team DE – RU 2030
Abbreviations
Overview of the Scenarios

Viel Vergnügen!

.
.

Um Ihre Gemütsverfassung nun wieder deutlich aufzuhellen, sei Ihnen noch ein hübsches Schmankerl der Aktuellen Kamera empfohlen, in welchem uns deutlich die wirtschaftlicher Erholung des Heimatlandes von Don Quichotte und des Sangria aufGEZeigt wird.

Zwar ist die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum zweiten Quartal um 40.000 gestiegen. Doch dieser Anstieg bei der Beschäftigung betrifft vor allem die befristeten Verträge (+170.000). Die Zahl der Festanstellungen fiel in nur einem Quartal um 150.000. Heute gibt es nur noch 10,4 Millionen unbefristete Jobs. Das sind 400.000 weniger als noch vor einem Jahr.

Immer häufiger stellt sich die Frage, ob unsere Märchenonkel selbst kinderlos sind, denn das was in den Nachrichtenredaktionen verzapft wird, kann eigentlich nur noch nach dem Motto bewertet werden: „.. und wenn sie nicht gestorben sind, so lügen sie noch heute!“

.

.
.

Ihr Oeconomicus