Kurden in Syrien rufen Föderation im Norden des Landes aus

Kurden in Syrien rufen Föderation im Norden des Landes aus
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File:Rojava february2014.png
De facto-Kantone „Westkurdistans“ (Rojavas) und beanspruchtes,
aber nicht von Kurden kontrolliertes Territorium
(Februar 2014)

CC – Autor: PANONIAN

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Die Kurden in Syrien haben eine eigene Föderation im Norden des Landes ausgerufen. Die Regierung in Damaskus und die syrische Opposition, aber auch Ankara und die USA, lehnten den Schritt gleichermassen ab.
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Das Föderationssystem sei für das Gebiet Rojava im syrischen Kurdistan beschlossen worden, sagte Sihanuk Dibo von der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) nach einem Treffen in Rmeilan im Nordosten Syriens.
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Ziel der Partei ist es, die drei kurdischen Bezirke an der türkischen Grenze – Kobane, Afrin und Dschasire – zu verbinden, um ein zusammenhängendes autonomes Gebiet zu errichten. Ähnlich wie Dibo äusserte sich Aldar Xelil vom Vorbereitungskomitee.
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Schritt zu autonomer Verwaltung
Das Föderationssystem soll einen weiteren Schritt hin zu einer autonomen kurdischen Verwaltung in der Region markieren. Dabei betonen die Kurden, dass sie ihr Projekt nach territorialen und nicht nach ethnischen Kriterien vorantreiben, also die arabische Bevölkerungsminderheit und andere Minderheiten in dem Gebiet einbinden wollen.
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Ankara sieht in der PYD den syrischen Ableger der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), gegen die die türkische Armee seit dem Sommer 2015 im Südosten des Landes mit aller Härte vorgeht.
Die USA signalisierten, dass sie ein Föderationssystem nicht anerkennen würden. Auch die Regierung in Damaskus äusserte sich ablehnend. Jedwede Ankündigung dieser Art werde „keinerlei rechtliche, politische, soziale oder wirtschaftliche Auswirkung“ haben.
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Swissinfo
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