historische US-Regulierungen von Derivaten
Veröffentlicht: 25. Juni 2014 Abgelegt unter: Kreditsubstitute, Law & Regulation | Tags: CDU-Wahlprogramm 2005, Collateralized Debt Obligations, Commodity Exchange Act, Credit Default Swaps, Deregulierung, Derivate, Financial Leaders Group, Finanzminister Hans Eichel, Heiner Flassbeck, Larry Summers, Oskar Lafontaine, Robert Rubin, True-Sale International, TTIP, Verbriefungen Hinterlasse einen KommentarIm Zusammenhang mit den allfälligen Diskussionen über Derivate, den ‚Massenvernichtungswaffen‘ der Neuzeit, wie Warren Buffet konstatierte, wird häufig ausgeblendet, dass in den Vereinigten Staaten unter den Bedingungen des Commodities Exchange Act von 1936-1982 alle Derivate illegal waren.
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Die Deregulierung dieser Instrumente wurde in USA zwischen 1982 und 1999 vorgenommen und dürfte als der größte einzelne Faktor der finanziellen Verwerfungen der letzten Jahre betrachtet werden.
Zu den einflussreichsten Protagonisten dieses Deregulierungsprozesses zählten u.a. Lawrence ‚Larry‘ Summers und der Ex-Finanzminister Robert Rubin, die -so läßt sich vermuten- von den Akteuren der ‚Financial Leaders Group‚ tatkräftig unterstützt wurden.
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Im Zuge falsch verstandener Ordnungspolitik oder schlichtweg getragen von entsprechenden Wünschen transatlantischer Freunde, schloss sich die rot-grüne Bundesregierung dem Deregulierungswahn der Finanzmärkte unter Applaus von Angela Merkel, Horst Seehofer, Sigmar Gabriel, Olaf Scholz, usw. gerne an.
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Noch im Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2005 schrieb die CDU/CSU:
„Wir entschlacken die Vorschriften zum Kreditwesengesetz und führen die bestehende Überregulierung bei der Bankenaufsicht auf das notwendige Maß zurück.“
Beispielhaft sei hierzu der damalige Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) zitiert:
„Hedgefonds sollen gegenüber herkömmlichen Investmentfonds nicht mehr diskriminiert werden.“
Eichel schwärmte damals auch noch öfffentlich von Verbriefungen,
„dass private Anleger von den höheren Renditen der Hedge-Fonds profitieren könnten“
.. woran er heute natürlich nicht mehr erinnert werden möchte, ebensowenig wie die damaligen Claquere aus CDU/CSU, SPD, Grüne oder FDP.
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Nur zur Erinnerung: zu den damaligen warnenden und zugleich einsamen Rufern zählten u.a. Oskar Lafontaine und Heiner Flassbeck.
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Wolfgang Schäubles Eingeständnis vom 06. Februar 2013
„Die übertriebene Deregulierung der Finanzmärkte war ein Fehler“
kam nicht nur viel zu spät, sondern erscheint im Hinblick auf die laufenden TTIP-Verhandlungen, in welchen solche Regulierungsbestrebungen im Sinne amerikanischer Interessen erneut eingenordet werden könnten, wenig glaubwürdig.
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Ihr Oeconomicus
Der Bankraub
Veröffentlicht: 17. November 2008 Abgelegt unter: BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, Finanzkrise, shadow banking, Special Purpose Vehicles, UNITED STATES OF AMERICA | Tags: "Broad Index Secured Trust Offering", "Rules are for fools", Alan Greenspan, Asienkrise, Asset-Backed Security, BaFin, BayernLB, Bistro, Blase, Blythe Masters, Cobold-Anleihe, Credit Default Swaps, Credit Linked Note, Delaware, Deutsche Bank National Trust, Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, finanzielle Massenvernichtungswaffen, Finanzmärkte, General Motors, Georg Funke, Georges Quay, Hypo Real Estate, IKB, IWF - IMF, Jackson Hole, Jochen Sanio, Josef Ackermann, Konsumentenkredite, KPMG, Kreditderivat, Lehman, Leverage, Litton Loan Servicing, Lone Star, Moody's, Office of the Comptroller of the Currency, Ormond Quay, Rettungspakete, Sachsen LB, Schattenbanken, SEC, US-Hypothekenmarkt, Verbriefung, Wall Street, Warren Buffet, Zinssystem, Zweckgesellschaft Hinterlasse einen KommentarDer Bankraub
Können die Politiker der wichtigsten Wirtschaftsnationen die destruktiven Kräfte der Finanzmärkte wieder in den Griff bekommen?
Wer die angestrebte Neuordnung der Weltwirtschaft verstehen will, muss wissen, wie die Welt an den Rand des Ruins gebracht werden konnte.
Die Rekonstruktion dieses Kapitalverbrechens – begangen von Bankern, geduldet von Politikern – zeigt, warum der große Crash noch bevorstehen könnte.
2. Teil: PHASE I: 1995 BIS 1997
[…]
3. Teil: PHASE II: 1998 BIS 2001
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4. Teil: PHASE III: 2001 BIS 2004
[…]
5. Teil: PHASE IV: 2004 BIS 2006
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6. Teil: PHASE V: 2007
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7. Teil: PHASE VI: JANUAR BIS OKTOBER 2008
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8. Teil: PHASE VII: SEPTEMBER 2008 BIS ?
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9. Teil: Epilog