Schweizer Wirtschaftsdachverband in Sorge

transatlantische Freihandelszone
birgt erhebliches Diskriminierungspotential für die Schweizer Exportwirtschaft
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Nach dem Willen der EU und den USA soll die weltweit größte Freihandelszone entstehen. Mit dem Abbau von Zollschranken sollen positive Impulse für die Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks entstehen.
Aus Sicht des Außenwirtschafts-Experten bei Economiesuisse, Dr. Jan Atteslander könnten in diesem ehrgeizigen Projekt Gefahren-Potentiale für die Schweizer Exportwirtschaft lauern.
Eine maßgebliche Rolle spielt dabei das Verhandlungsergebnis zwischen den Beteiligten über den Abbau sogenannten nicht-tarifärer Handelshemmnisse, wie z. B. Vorschriften zu Produktsicherheit, Produkt-Zulassungserfordernisse oder die Schaffung einheitlicher, länderübergreifender Compliance-Regelwerke.
Aus einer starken Reduzierung solcher Handelshemmnisse gegenüber der EU könnten für die Schweizer Exportwirtschaft erhebliche Risiken erwachsen.
Atteslander fordert, dass der Schweizer Bundesrat «seine Fühler in Richtung USA ausstreckt und explorative Gespräche wieder aufnimmt».
Die USA sind der zweitwichtigste Exportmarkt für die Schweiz. Knapp 60 Prozent der Schweizer Exporte gehen in die EU.
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Die Gespräche über eine transatlantische Freihandelszone sollen Mitte 2013 starten. Der zwischen EU und USA gesetzte Verhandlungsrahmen soll zwei Jahre betragen.
Es bleibt abzuwarten, ob und in welcher Weise die EU-Kommission die Verhandlungen zur geplanten Freihandels-Zone als Druckmittel gegenüber der EU-skeptischen Schweiz einsetzen wird. Schließlich belegt gerade die Schweiz, dass nachhaltige volkswirtschaftliche Erfolge ohne zentralistische Regelungsansprüche möglich sind.
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Ihr Oeconomicus

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weitere Hintergründe und Details aus Sicht von Economiesuisse
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Archiv-Einträge zu den Verhandlungen des EU-US Freihandelsabkommens