Der große Crash – Margin Call
Veröffentlicht: 21. Dezember 2013 Abgelegt unter: asset backed securities | Tags: Citigroup, Lehman Brothers, Margin Call, Peer Steinbrück Hinterlasse einen KommentarEine New Yorker Investmentbank im Jahre 2008, 36 Stunden vor einer Finanzkrise:
Kaum einer ahnt etwas von dem heraufziehenden Unheil, bis dem jungen Analysten Peter Sullivan brisante interne Informationen in die Hände fallen. Schnell wird klar:
Aufgrund falsch bewerteter Immobilienkredite steht die Zukunft des gesamten Unternehmens auf dem Spiel. Die Führungsriege wird in Alarmbereitschaft versetzt, um zu retten, was zu retten ist. Noch in derselben Nacht fällt der geschäftsführende CEO eine Entscheidung, die den Fortbestand der Firma gewährleisten soll. Doch für die Finanzbranche hat der schmutzige Deal weitreichende Folgen.
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Der große Crash – Margin Call (O-Titel: Margin Call) ist ein Thriller aus dem Jahr 2011 von Regisseur J. C. Chandor, der auch das Drehbuch schrieb. Der Film wurde von Before the Door Pictures produziert.
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Der Große Crash – Teil 1
Eric Dale, ein Risikomanager einer großen Bank, wird von professionellen Entlassern gekündigt. Man eröffnet ihm, dass er aus Sicherheitsgründen ab sofort keinen Zugang zu seinem Computer mehr habe und auch sein Mobiltelefon gesperrt wurde. Er darf noch seine persönliche Habe einpacken und muss dann gehen. Ein bankinterner Sicherheitsbeamter begleitet ihn zum Fahrstuhl. Hier hat Eric Dale während des kurzen Abschieds von einem seiner Mitarbeiter, Peter Sullivan, die Gelegenheit, diesem einen USB-Stick mit Daten zu geben. Er warnt Sullivan jedoch vor den darauf befindlichen Informationen.
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Der Große Crash – Teil 2
Während alle Bankmitarbeiter Feierabend machen, bleibt Sullivan am Arbeitsplatz, öffnet die Daten auf dem USB-Stick und rechnet die darauf befindlichen Informationen von Eric Dale nach. Mit einigen Korrekturen kommt er zu dem gleichen Schluss wie Dale und benachrichtigt sofort seinen Kollegen Seth Bregman und seinen Vorgesetzten Will Emerson; dieser informiert umgehend seinen Boss Sam Rogers. In der Folge trifft auch dessen Vorgesetzter, Jared Cohen, im Büro ein. Noch will man nicht glauben, was Dale und auch Sullivan feststellten, nämlich dass seit einigen Wochen Papiere der Bank (Asset Backed Securities – in Pakete gebündelte verbriefte Immobilienkredite – die Auslöser der Finanzkrise 2008) völlig falsch bewertet wurden, dass sie viel zu viele dieser Papiere in den Büchern haben und die Bank bei geringen Abweichungen der prognostizierten Marktbewegungen pleite sein könnte.
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Der Große Crash – Teil 3
Umgehend wird das Executive Committee informiert und es kommt zu einer nächtlichen Krisensitzung.
In dieser Krisensitzung beschließt der CEO, der nachts mit dem Hubschrauber eingeflogene John Tuld, dass am nächsten Morgen sofort alle „faulen Papiere“ verkauft werden müssen, egal zu welchem Preis, nur damit die Firma gerettet wird. Tuld spürt, „dass die Musik aufgehört hat zu spielen“ (Anspielung auf die berühmte Bemerkung von Charles „Chuck“ Prince, ehemals Citigroup Chef) und erkennt, dass der Markt zusammenbrechen wird.
Seine Devise ist, dass wer in diesem Business überleben will, entweder sehr schlau, schneller als die anderen sein oder betrügen müsse. Er will nicht „betrügen“, aber er möchte „als erster aus der Tür“ – obwohl er weiß und alle seine Mitarbeiter wissen, dass seine Kunden, die Käufer der Papiere, damit schwere Verluste erleiden, manche vielleicht darüber in den Ruin getrieben werden und das Vertrauen in die Bank auf Jahre zerstört werden wird.
Rogers ist aus moralischen Gründen nicht damit einverstanden, woraufhin Tuld ihm einen hohen Bonus anbietet, um dessen Loyalität zu kaufen. Rogers entscheidet sich schließlich, den Rettungsplan zu unterstützen, gibt aber an, dies nur aus finanziellen Gründen zu tun, nicht wegen Tulds Argumenten.
Am kommenden Geschäftstag bietet er jedem seiner Trader einen Bonus von 1,4 Millionen Dollar, wenn er 93 % der ihm zugeteilten Werte verkauft. Er stellt weitere 1,3 Millionen Dollar je Angestelltem in Aussicht, wenn die ganze Abteilung 93 % aller Papiere veräußern kann.
Dies muss in wenigen Stunden über die Bühne gehen, ehe der Markt misstrauisch wird. Alle Händler machen mit. Am Ende des Verkaufstages müssen einige Trader entlassen werden. Peter jedoch wird befördert. John Tuld sagt, dass man solche intelligenten Leute wie Peter in den kommenden Zeiten brauchen wird. Sam fährt nachts zum Haus seiner Ex-Frau und beerdigt seinen Hund, der an Leberkrebs gestorben ist.
Die anschließende Krise, den Marktzusammenbruch, die Reaktion des Marktes auf das rücksichtslose Verhalten der Bank, deutet der Film in der letzten Szene an.
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So sehr hat Deutschland vom Euro profitiert
Veröffentlicht: 30. Januar 2012 Abgelegt unter: €URO, DEUTSCHLAND - GERMANY | Tags: Bundesbank, Citigroup, D-Mark, Euro, European Imbalances, Lohnzurückhaltung, McKinsey, Nathan Sheets, Rainer Buergin, Robert Sockin, Währungsunion, Windfall-Profit Hinterlasse einen KommentarSo sehr hat Deutschland vom Euro profitiert
In der deutschen Diskussion über den Euro und die Schuldenkrise hört man immer wieder, die Einführung des Euro habe der deutschen Wirtschaft gehörig geschadet.
In einer bemerkenswerten Studie verweisen die Volkswirte der Citigroup dieses Argument jetzt ins Reich der Legende. Die Citi-Ökonomen Nathan Sheets und Robert Sockin argumentieren, die Einführung des Euro habe zu einem massiven Windfall-Profit für die deutsche Volkswirtschaft geführt – das Papier ist meiner Meinung nach Pflichtlektüre für jeden D-Mark-Nostalgiker.
Nach den Berechnungen von Sheets und Socking hat die Währungsunion zusammen mit der deutschen Lohnzurückhaltung Deutschland massive Vorteile auf dem Weltmarkt verschafft: Der reale effektive Wechselkurs ist demnach dank des Euro 15 bis 20 Prozent niedriger als wenn es die D-Mark noch geben würde.
… weiter bei Handelsblog
Ich habe mir die Studie der Citi-Ökonomen sehr genau angesehen. Da mir deren Datenmaterial nicht vorliegt, bleiben mir nur zwei Möglichkeiten … entweder die Schlußfolgerungen von Sheets und Sockin zu übernehmen … oder auch nicht … mit anderen Worten … eine Glaubensfrage!
dazu wie im Blog erwähnt: Berechnungen von McKinsey
Rainer Buergin hat wohl in seinen Berechnungen das Jahr 2010 zugrunde gelegt … für ein Thesenpapier recht dürftig ..
.. meint Ihr Oeconomicus