Westchinas Chongqing befindet sich im Aufschwung
Veröffentlicht: 9. Mai 2013 Abgelegt unter: Chongqing | Tags: Aufschwung, Chemie, Elektronik, Fahrzeugbau, Schwerindustrie Hinterlasse einen Kommentar
Chongqing, Fotomontage (2013)
CC – Author: Jonipoon
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Chongqing, mit einer Fläche von ca. 82.403 km² (etwa die Größe von Österreich) vermutlich die größte Stadt der Welt, am Zusammenfluss von Yangtze und Jialing gelegen, befindet sich im Aufschwung.
33 Mio. Menschen leben nach aktuellen Angaben dauerhaft in der Stadt am oberen Ende des schiffbaren Yangzi, Das eigentliche Stadtgebiet weist immerhin 9 Mio. Einwohner aus.
Traditionell dominiert in Chongqing die Schwerindustrie, noch heute macht sie drei Viertel der Industrie aus. Im zweiten Weltkrieg wurde hier eine Basis, fernab der Küste geschaffen. Als weitgehend urbanes Gebiet besitzt Chongqing aber auch das höchste Pro-Kopf-Einkommen Westchinas, mit 6.200 US$ liegt dieses über dem Landesschnitt.
Glitzernde Hochhausfassaden sind in den vergangenen Jahren auf den Hügeln am Oberlauf des Yangzi entstanden. Durch extreme Urbanisierung und eine gute industrielle Basis ist die Stadt auf dem Sprung vom „Moloch“ zweiter Reihe zu einer der wichtigsten Metropolen in Westchina. Schwerindustrie mit Fahrzeugbau und Chemie dominiert, in den vergangenen Jahren haben sich aber auch viele Elektronikfirmen niedergelassen.
Chongqing ist zu einem Vorzeigeort der „Go West“-Politik der chinesischen Regierung geworden und gehört seit einigen Jahren zu den am dynamischsten wachsenden Regionen Chinas. Durch Infrastrukturausbau und gute Transportverbindungen konnte die Metropole zahlreiche exportorientierte Hightechfirmen anziehen. Diese sind von der Küste umgezogen, um von den niedrigen Lohnkosten und der Förderpolitik zu profitieren.
Die Exporte haben sich 2012 nahezu verdoppelt und jedes 10. in China hergestellte Fahrzeug kommt aus Chongqing.
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Achim Haug – GTAI
Eingeschweißt und abgepackt – Wie sicher ist unser Essen?
Veröffentlicht: 28. Februar 2013 Abgelegt unter: Kunststoffe - plastics, Lebensmittel-Sicherheit, Umwelt-Bundesamt | Tags: Bisphenol A (BPA), Chemie, Hormone, Krankheiten, Kunststoffe, Lebensmittel-Sicherheit, Lebensmittel-Verpackungen, Polycarbonat, Umweltbundesamt, Weichmacher 3 KommentarePlastik – die unsichtbare Gefahr
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EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008
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Viele Lebensmittel sind in Plastik verpackt – aus praktischen Gründen:
Plastik schützt die Nahrung vor Schmutz und Keimen, verhindert das schnelle Verderben, macht Lebensmittel länger haltbar, ist oft platzsparend und leicht, lässt sich gut transportieren und ist widerstandsfähig.
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Doch die Plastikverpackungen enthalten Chemikalien, die verdampfen oder abgerieben werden können – und so aus der Verpackung entweichen und auf Lebensmittel übergehen. In Plastik verpackte Wurst- oder Käseprodukte können Weichmacher und Bisphenol A (BPA) enthalten und unsere Gesundheit gefährden.
„Jeder Mensch, der hier in Deutschland lebt, ist tatsächlich mit diesen Stoffen belastet“
sagt auch Marike Kolossa vom Bundesumweltamt.
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Hormonelle Störungen und Krankheiten
BPA ist eine der am häufigsten produzierten Chemikalien der Welt, unverzichtbar für die Herstellung der meisten Lebensmittelverpackungen. Über die Lebensmittel gelangen die chemischen Stoffe in unseren Körper.
Wissenschaftler schlagen Alarm:
Tierversuche haben gezeigt, dass BPA den Hormonhaushalt verändert, ähnlich im Körper wirkt wie das Hormon Östrogen. Kritiker vermuten, dass der Stoff die Fruchtbarkeit besonders bei Männern beeinflusst, Diabetis, Asthma und Übergewicht begünstigt.
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BPA wird auch mitverantwortlich gemacht für Krebs, Herz- und Lebererkrankungen.
„Es kann Veränderungen im Gehirn verursachen, die Aggressivität steigern, zur Hyperaktivität führen. Und die Fähigkeit schwächen Probleme zu lösen“
beschreibt der amerikanische Zellforscher Professor Frederick vom Saal von der Universität Missouri die möglichen Auswirkungen.
„Die Chemikalie ist kein Gift, sondern ein Hormon. Deshalb könnten schon kleinste Mengen dem Körper schaden.“
Plastik-Inhaltsstoffe sind Firmengeheimnisse
Noch weiß man zu wenig über die Auswirkungen der Stoffe auf den menschlichen Organismus. Die Plastik-Hersteller verraten nicht, wie sie ihre Kunststoffe konkret herstellen. Die Zusammensetzung bleibt das große Firmengeheimnis der Hersteller. Welche Substanzen hier tatsächlich in den Körper gelangen und auf welche Weise sie ab- oder umgebaut werden, ist nicht immer bekannt.
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Die Wissenschaft streitet über die Konsequenzen:
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Umweltbundesamt fordern zum Beispiel ein komplettes Verbot von industriell erzeugten Phthalaten (Weichmachern) oder BPA bei Kinderprodukten,
„weil wir bei diesen Stoffen, die wie Hormone wirken, das Problem haben, dass die Belastung in der Kindheit oder im Mutterleib ihre schädlichen Folgen erst in der Pubertät oder später zeigen wird. Wir wissen, dass Teile der Phthalate fortpflanzungsgefährdend sind und das Kind im Mutterleib schädigen können – aus heutiger wissenschaftlicher Einschätzung“
sagt Marike Kolossa.
Das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) verweist hingegen auf die EU-Richtlinie: Laut dieser liegt die erlaubte Tagesdosis von BPA bei 0,05 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. In diesem Maß hält die EU den Stoff BPA für unbedenklich. Allerdings hat die EU im März 2011 die Produktion von Bisphenol-A-haltigen Babyflaschen aus Polycarbonat verboten.
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Strengere Gesetze in Dänemark und Frankreich
Die Dänen sind einen Schritt weiter. Sie hat bestimmte Weichmacher in Kunststoffen verboten. Außerdem soll in Dänemark BPA in Kinderprodukten grundsätzlich nicht mehr erlaubt sein. Und auch Frankreich schert aus dem EU-System aus und setzt strengere Vorgaben:
Die Franzosen haben beschlossen, BPA ab 2015 für Lebensmittelverpackungen komplett zu verbieten.
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Ob die Entwicklungen in Dänemark und Frankreich künftig auch in den restlichen EU-Ländern berücksichtigt werden, wird sich im Frühjahr zeigen. Dann will die EU die Gefahr des umstrittenen Stoffes neu bewerten.
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Was lernen wir daraus?
Wir sollten unsere Konsumgewohnheiten ändern und beispielsweise Getränke, Joghurt usw. nur in Glasflaschen und -Behältern kaufen, Obst und Gemüse unverpackt erwerben und unsere Vorratshaltung in Glasbehältnissen lagern!
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Daneben sollten wir alle unserer immer strahlenden Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Frau Ilse Aigner, die wenn es mal wieder eng wird, sich gerne wegduckt oder den Schwarzen Peter anderswo verortet, ganz massiv Beine machen sich für die Interessen der Menschen und NICHT der Agrarlobby einzusetzen!
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Ihr Oeconomicus
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Seltene Erden – Renditejagd auf dem Rohstoffmarkt
Veröffentlicht: 23. August 2012 Abgelegt unter: Seltene Erden / Rare earth elements | Tags: Autobau, Cerium, Chemie, Dysprosium, Europium, Keramik, Medizintechnik, Neodym, Seltene Erden, Weltwirtschaft, Windkraftanlagen Hinterlasse einen KommentarSeltene Erden – Renditejagd auf dem Rohstoffmarkt
Der Hunger der Weltwirtschaft auf Seltene Erden wird immer größer und das Ringen der Nationen um die globalen Vorräte heftiger. Nach einem starken Preisrutsch könnten jetzt auch Geldanleger mitmischen. Marktaufschwung oder -abschwung – beides kann Rendite bringen.
- 1. Teil: Renditejagd auf dem Rohstoffmarkt
- 2. Teil: USA und Australien versuchen China auszustechen
- 3. Teil: Seltenen Erden brachten Anlegern bislang vor allem Verluste
- 4. Teil: Tabellen: Anlagemöglichkeiten zum Thema Seltene Erden