Bundesstaat Europa ist ein Hirngespinst
Veröffentlicht: 31. August 2012 Abgelegt unter: Euro-Zone (EU-Mitgliedsländer OHNE eigene Währungssouveränität) | Tags: Bundesstaat, Eugenio Scalfari, La Repubblica, Mittelmeerclub Hinterlasse einen KommentarBundesstaat Europa ist ein Hirngespinst
In Anbetracht der sich wandelnden Strategien ihrer Staatsoberhäupter lassen immer mehr Länder, Deutschland voran, das Projekt für einen Bundesstaat Europa fallen. Doch so entsteht Platz für originelle Alternativen, etwa einen Mittelmeerclub oder eine „romanische“ Union, meint der langjährige italienische Journalist, Eugenio Scalfari.
Der Übergang von einem Bund der europäischen Regierungen zu einem bundesstaatlichen Europa
[…]
Der Bundesstaat Europa ist von der Bildfläche verschwunden
[…]
Die Deutschen weigern sich, eine politische Vorherrschaft auszuüben
[…]
Souveranitätsabgaben nur in Finanz- und Wirtschaftsbereichen
[…]
Ein Mittelmeerclub mit eigenen Regeln?
[…]
Drei Punkte für ein neues Europa
Wenn Interessen und Phantasie neue Horizonte setzen, dann ist es nicht auszuschließen, dass sich auch der Bundesstaat Europa wieder in Gang setzen könnte. Manchmal muss man träumen können, um härteste Realitäten anzupacken.
Ich möchte bezüglich eines Bundesstaats Europa einen letzten Punkt erwähnen.
Sollte er sich früher oder später verwirklichen, dann müssten bedeutende institutionelle Änderungen vorgenommen werden:
- Das Europäische Parlament müsste auf europäischer und nicht auf nationaler Basis gewählt werden.
- Volksbefragungen über Europa betreffende Fragen müssten auch dem europäischen Volk und nicht mehr den Völkern der einzelnen Staaten vorgelegt werden.
- Die internationale Struktur der Bundesunion muss präsidentiell sein, am Vorbild der USA: ein gewählter Präsident, der eine Bundesregierung ernennt; ein Parlament, das die Handlungen der Regierung, die Ernennung der bundesweit bedeutenden Beamten, die Haushaltsgesetze, Ausgaben und Einnahmen kontrolliert; ein Verfassungsgericht, das die Bundesverfassung garantiert.
Wenn ein Staat kontinentweite Dimensionen hat, und dies in einer globalisierten Welt, dann muss die Demokratie gleichzeitig der Garant für schnelle Beschlüsse, sichtbare Staatsführer und die Beteiligung der Bürger sein. Die Grundmauern dieses Aufbaus stützen sich auf die Machtteilung. Es handelt sich ganz offensichtlich um fern liegende Ziele, doch die öffentliche Meinung muss darüber informiert sein und darüber debattieren, um ihre eventuelle Umsetzung vorzubereiten.
presseurop — Original-Artikel: La Repubblica
Prof. Sinn: Gedanken zur Entwicklung der Euro-Zone
Veröffentlicht: 23. Juli 2012 Abgelegt unter: Euro-Zone (EU-Mitgliedsländer OHNE eigene Währungssouveränität), Hans-Werner SInn, Target-2 | Tags: Artikel 125 AEUV, Bad Bank, Bankenaufsicht, Benjamin Weigert, BIP, Bundesbank, Bundesstaat, Christine Lagarde, Collective Action Clauses, Debt Equity Swaps, Delors-Plan, Dietrich Murswiek, EEAG-Vorschlag, ESM, ESM-Vertrag, ESMFinG, Eurozone, EZB, Fiskalunion, Force de Frappe, François Heisbourg, Georg Milbradt, George Soros, Gouverneursrat, GRIECHENLAND / GREECE, Hass der Völker, Institute for New Economic Thinking, ITALIEN, IWF - IMF, Jean-Claude Trichet, Kapitalflucht, Lars Feld, Maastricht, No-Bail-out-Klausel, Notenpresse, Parlamentsvorbehalt, Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, Seignorage, SKS-Vertrag, Stefan Homburg, Target-2, Udo Di Fabio, Werner-Plan Hinterlasse einen KommentarDie Europäische Fiskalunion
Gedanken zur Entwicklung der Eurozone
von Prof. Dr. Hans-Werner Sinn
Sohmen Lecture 2012
Ludwig-Maximilians-Universität München
26. April 2012, Große Aula der Universität
Überarbeitet, Stand: 23. Juli 2012.
Erscheint in Perspektiven der Wirtschaftspolitik
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- Der geplatzte Traum
- Primat der Politik
- Der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit und die Selbsthilfe mit der Notenpresse
- Deutschland in der Target-Falle
- Der ESM
- Der Fiskalpakt
- Wirklich Rettung? – Eine unbequeme Dichotomie der EZB-Politik
- Zwei Modelle für Europa
- Der EEAG-Vorschlag: Versicherung mit Selbstbehalt
- Wie es weitergeht
- Ein gemeinsamer Bundesstaat
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PDF – 43 Seiten
Ein „must-read“ mit sehr gut dargestellten Hintergründen und Zusammenhängen