Grüne im Asyl-Chaos
Veröffentlicht: 19. September 2014 Abgelegt unter: Asyl-Politik, Bundesrat, Migration - Erscheinungsbilder und Auswirkungen | Tags: Bundesrat, Winfried Kretschmann Ein KommentarDer Bundesrat hat mit Hilfe des grün-rot regierten Baden-Württemberg das Asylrecht geändert.
Was bedeutet das für Flüchtlinge, Kommunen und Arbeitgeber? Die wichtigsten Themen im Überblick.
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ZDF Frontal21: Flüchtlingsnot – Politpoker um Asyl
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Archivbeiträge zum Thema Migration, Erscheinungsbilder und Auswirkungen
Finanzprodukte und Politik
Veröffentlicht: 23. Juli 2012 Abgelegt unter: Deutscher Bundestag, Dokumenten-Sammlung, Finanzprodukte und Politik | Tags: Bundesrat, Bundestag, Finanzprodukte, Regierung Hinterlasse einen KommentarRegierung lehnt Verbot komplexer Finanzprodukte ab
Finanzen/Unterrichtung – 23.07.2012
Berlin: (hib/HLE) Die Bundesregierung lehnt das vom Bundesrat geforderte Verbot komplexer und riskanter Finanzprodukte ab. Solche Verbote würden den Zugang zu Finanzprodukten beschränken, heißt es in der als Unterrichtung (17/10252) vorgelegten Gegenäußerung der Bundesregierung zur Stellungnahme des Bundesrates zum Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der deutschen Finanzaufsicht (17/10040). „Wenn ein Missstand vorliegt, kann die Bundesanstalt bereits nach geltendem Recht ein Verbot aussprechen“, begründet die Bundesregierung ihre Haltung. Auch die Schaffung einer nichtstaatlichen Organisation, die als „Finanzmarktwächter“ fungieren soll, wird abgelehnt.
Quelle: Deutscher Bundestag
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Ihr Oeconomicus
EU-Strukturfonds ab 2014
Veröffentlicht: 11. Juli 2012 Abgelegt unter: Dokumenten-Sammlung, EU-Strukturfonds ab 2014 | Tags: Armut, Bundesrat, EFRE, EU-Kohäsionspolitik, EU-Strukturfonds, Europäische Kommission, Forschung, Infrastruktur, Johannes Hahn, Verordnung Hinterlasse einen KommentarEU-Strukturfonds ab 2014
Die Diskussion über die Zukunft der EU-Strukturfonds ab 2014 ist in vollem Gange. Der Berliner Senat hatte bereits am 14. Juli 2009 als erstes deutsches Bundesland ein „Eckpunktepapier“ zur Zukunft der EU-Kohäsionspolitik verabschiedet.
Die Krise hat deutlich gemacht, wie wichtig eine effektive Förderpolitik ist und dass eine solche auch nach 2013 dringend benötigt wird.
„Diese Politik kann jedoch nur erfolgreich sein, wenn sie ihr Handeln koordiniert und auf die zentralen Schwerpunkte konzentriert. Nur so können wir wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt und Europa 2020 fördern“, erklärt Johannes Hahn, Europäischer Kommissar für Regionalpolitik.
Der im November 2010 vorgestellte 5. Kohäsionsbericht der Europäischen Kommission schlägt für den Zeitraum nach 2013 vor, dass sich kohäsionspolitische Investitionen künftig eng an der ehrgeizigen Strategie „Europa 2020″ ausrichten sollen. Europa 2020 ist eine auf zehn Jahre angelegte Wirtschaftsstrategie der Europäischen Union, die am 3. März 2010 von der Europäischen Kommission offiziell vorgeschlagen und im Juni 2010 vom Europäischen Rat verabschiedet wurde. Die Strategie stützt sich auf drei einander verstärkende Prioritäten: intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Sie löst die Lissabon-Strategie, die von 2000 bis 2010 verfolgt wurde, ab.
Laut dieser neuen Strategie gilt es, die Weichen für das kommende Jahrzehnt zu stellen und Wirtschaft sowie Infrastruktur, Forschung, Entwicklung und Bildungsmöglichkeiten EU-weit zu stärken.
Wie geht es weiter?
Nach der Veröffentlichung des 5. Kohäsionsberichtes durch die Kommission fand am 31.01. und 01.02.2011 das 5. Kohäsionsforum in Brüssel mit über 800 Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Sozialbereich statt. Das Forum kennzeichnete den Abschluss der öffentlichen Konsultationen, die durch die Veröffentlichung des Berichtes eingeleitet wurde. Das Forum kennzeichnete den Abschluss der öffentlichen Konsultationen, die durch die Veröffentlichung des Berichtes eingeleitet wurde. Im Juni 2011 hat die Europäische Kommission einen Vorschlag zur finanziellen Vorausschau 2014-2020 präsentiert. Der am 29.6.2011 veröffentlichte Entwurf für einen Mehrjährigen Finanzrahmen (2014-2020, also weiterhin 7 Jahre) hat einen Gesamtumfang von 1.025 Mrd. Euro (1,05% in VE) im Vergleich zu 864,2 Mrd. Euro für 2007-2013.
Der Kohäsionspolitik würden danach 36,7 % der Gesamtmittel (vorher 35 %), d.h. 376 Mrd. Euro zur Verfügung stehen (vorher 347,41 Mrd. Euro). Die Kohäsionspolitik wird insgesamt als erfolgreiches Instrument eingeschätzt. Die Mittelvergabe sollte jedoch zukünftig auf den „höchsten Mehrwert“ ausgerichtet werden (Ergebnisorientierung, Konzentration auf die Europa 2020 Ziele). Als Themen für die RWB-Regionen (RWB = Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung) werden insbesondere die Förderung wirtschaftlicher Umstrukturierung und der Wandel zu einer innovativeren, wissensbasierten Wirtschaft, die Bekämpfung von Umweltproblemen (beispielsweise in Ballungsgebieten) und schließlich die Förderung von Beschäftigung und Qualifizierung und die Bekämpfung sozialer Ausgrenzung benannt.
Im Oktober 2011 hat die Europäische Kommission die Verordnungsvorschläge für die Strukturfondsförderung ab 2014 veröffentlicht. Seitdem werden die Vorschläge auf den verschiedensten Ebenen in der EU diskutiert. Bis Ende 2012 soll das Legislativpaket verabschiedet und eine Einigung über die Finanzielle Vorausschau zwischen den EU-Mitgliedstaaten herbeigeführt werden.
Verordnungsentwürfe
Im Oktober 2011 hat die Europäische Kommission die Verordnungsvorschläge für die Strukturfondsförderung ab 2014 vorgelegt. Zu diesem Legislativpaket gehören u.a. die:
• Verordnung mit gemeinsamen Regelungen für alle Fonds (Allgemeine Verordnung),
• Verordnung über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE),
• Verordnung über den Europäischen Sozialfonds (ESF).
• Verordnung über die Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ)
• Verordnung über den Europäischen Verbund für Territioriale Zusammenarbeit (EVTZ)
Mit dem Legislativpaket wird die rechtliche Grundlage für die Förderung aus den Strukturfonds in der kommenden Förderperiode 2014 bis 2020 gelegt. Die Verordnungsentwürfe sehen eine Konzentration auf wenige Schwerpunkte vor. Ein Anteil von 80% der EFRE-Mittel soll auf die thematischen Ziele a) Stärkung von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation, b) Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit kleinerer und mittlerer Unternehmen und c) Förderung der Bestrebungen zur Verringerung der CO2-Emissionen in allen Branchen der Wirtschaft entfallen (vgl. Art. 4, Entwurf EFRE-VO). Ein Anteil von 20% der EFRE-Mittel soll auf das thematische Ziel „Förderung der Bestrebungen zur Verringerung der CO2-Emissionen in allen Branchen der Wirtschaft“ entfallen (Art. 4, Entwurf EFRE-VO). Mindestens 20 % der ESF-Mittel sollen für das thematische Ziel „Förderung der sozialen Eingliederung und Bekämpfung der Armut“ bereitgestellt werden (Art. 4, Entwurf der ESF-VO)
Seit ihrer Veröffentlichung werden die Vorschläge EU-weit diskutiert. Berlin beteiligt sich am Diskussionsprozess und vertritt seine Interessen, z.B. durch die Mitwirkung an gemeinsamen Stellungnahmen des Bundesrates.
Dokumente und weiterführende Links
Strategische Eckpunkte der ESF-Förderung in Berlin 2014-2020 (Stand:19.06.2012)
Strategische Eckpunkte der EFRE-Förderung in Berlin 2014-2020 (Stand: 23.03.2012)
Eckpunkte für eine Berliner Position zur EU-Kohäsionspolitik nach 2013 vom Berliner Senat am 14. Juli 2009 beschlossen (Kurzfassung Deutsch)
Strategie Europa 2020
5. Kohäsionsbericht der Europäischen Kommission
Die Kohäsionspolitik von morgen, Webseite der GD Regionalpolitik
5. Kohäsionsforum, Webseite der GD Regionalpolitik (in Englisch)
Information zur Zukunft der Strukturfonds auf den Seiten der Senatskanzlei
Quellen-Angaben
© Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung (Quellenangabe erwünscht). Diese Website wurde aus Mitteln der Europäischen Strukturfonds (EFRE und ESF) kofinanziert. Investition in Ihre Zukunft.
Web-Link
herzlichst
Ihr Oeconomicus
Gastbeitrag von Dr. iur. Wolfgang Philipp sowie Videobeiträge zur Kundgebung
Veröffentlicht: 30. Juni 2012 Abgelegt unter: DEUTSCHLAND - GERMANY, ESM, Freie Wähler, Verfassungsbeschwerden, Wolfgang Philipp | Tags: "Vom neuen Götzen", Banken-Rekapitalisierung, Bundeshaushalt 2012, Bundesrat, Bundestag, Dr. phil. Bruno Bandulet, Eigenkapital, ESM, Freie Wähler, Friedrich Wilhelm Nietzsche, Neuverschuldung, Notenbank, Prof. Dr. iur. K. A. Schachtschneider, Prof. Dr. rer. pol. Dr. h.c. Joachim Starbatty, Prof. Dr. rer. pol. Wilhelm Hankel, Prof. Dr. rer. pol. Wilhelm Nölling, RA Dr. iur. Wolfgang Philipp, Sozialisierung, Ulrich Mentz, völkerrechtlich, Zarathustra, Zitat Hinterlasse einen KommentarZitat zum Tage
„Irgendwo gibt es noch Völker und Herden, doch nicht bei uns, meine Brüder: da gibt es Staaten.
Was ist das? Wohlan! Jetzt tut mir die Ohren auf, denn jetzt sage ich euch mein Wort vom Tode der Völker.
Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde:‚Ich, der Staat, bin das Volk‘.
Er luegt – und was er auch hat, gestohlen hat er’s.Lüge ist’s! Schaffende waren es, die schufen die Völker und hängten einen Glauben und eine Liebe über sie hin: also dienten sie dem Leben.
Vernichter sind es, die stellen Fallen auf für viele und heißen sie Staat: sie hängen ein Schwert und hundert Begierden über sie hin.
Wo es noch Volk gibt, da versteht es den Staat nicht und hasst ihn als bösen Blick und Sünde an Sitten und Rechten.Dieses Zeichen gebe ich euch: jedes Volk spricht seine Zunge des Guten und Bösen: die versteht der Nachbar nicht. Seine Sprache erfand es sich in Sitten und Rechten. Aber der Staat lügt in allen Zungen der Guten und Bösen; und was er auch redet, er lügt – und was er auch hat, gestohlen hat er’s. Falsch ist alles an ihm; mit gestohlenen Zähnen beißt er, der Bissige.
Sprachverwirrung des Guten und Bösen: dieses Zeichen gebe ich euch als Zeichen des Staates.
Wahrlich, den Willen zum Tode deutet dieses Zeichen!
Wahrlich, es winkt den Predigern des Todes!
Viel zu viele werden geboren: für die Überflüssigen ward der Staat erfunden!“
[ Zitat-Quelle: Friedrich Wilhelm Nietzsche – „Also Sprach Zarathustra – Vom neuen Götzen“ ]
Gastbeitrag
von
Dr. iur. Wolfgang Philipp
[ Herr Dr. Philipp ist Rechtsanwalt in Mannheim mit den Schwerpunkten Wirtschaftsrecht, insbesondere Gesellschaftrecht und Bankrecht, sowie Autor
zahlreicher Veröffentlichungen. ]Im Zusammenhang mit den ESM-Beschlüssen des Deutschen Bundestages und Bundesrates, sollten Sie, liebe LeserINNen Ihren Abgeordneten nachfolgende Fragen stellen:
1. Wissen Sie, dass die ESM-Gesellschaft mit einem Eigenkapital von 700 Mrd. € die weitaus größte Bank in Europa sein wird?
( 12 mal so viel Kapital wie die Deutsche Bank – 140 mal so viel Kapital wie die Deutsche Bundesbank – 65 mal so viel Kapital wie die Europäischen Zentralbank im Jahr 2010 – 5 mal mehr als das Haushaltsvolumen der EU ) ist?
2. Wissen Sie, dass in der ESM-Bank die Verfügung über Geld und politische Macht in einzigartiger Weise vereint wird, weil sie nicht von Bankfachleuten, sondern von den Finanzministern geleitet wird?
Das ist ein Zustand, den die deutsche Politik seit Kriegsende immer vermeiden wollte. Die Unabhängigkeit der Notenbank war eine unserer größten Errungenschaften.
3. Wissen Sie, dass durch den ESM Europa tief gespalten wird?
Der ESM-Vertrag ist keine Einrichtung der EU, sondern ein völkerrechtliches Abkommen. Er besteht nur aus 17 Mitgliedern, während die EU 28 Mitglieder hat. Die Konstruktion des ESM läuft darauf hinaus, in Europa eine totalitäre Herrschaft zu entwickeln, die dazu führen wird, dass die anderen 11 Staaten als Orte der Freiheit erkannt, die 17 Euro-Staaten aber Orte der Unterdrückung, Ausbeutung und Enteignung werden.
4. Wissen Sie, dass Sie einen falschen Bundeshaushalt 2012 beschlossen haben?
Deutschland ist mit 190 Mrd. € Zeichner von 27% aller Anteile des ESM. Davon sind im Jahr 2012 8,7 Mrd. € in bar einzuzahlen, der Rest stellt eine Forderung des ESM gegen Deutschland dar, deren Einzahlung jederzeit verlangt werden kann. Mit der Ratifizierung ist eine Schuld des Bundes gegenüber dem ESM in Höhe von insgesamt 190 Mrd. € entstanden. Der ESM muss, um sein Kapital darzustellen, diese Forderung auch in seiner Bilanz ausweisen.
Diese Neuverschuldung Deutschlands ist aber im Bundeshaushalt 2012 bis auf den Baranteil von 8,7 Mrd. € nicht zu sehen. In Wirklichkeit löst allein der ESM in Deutschland eine Neuverschuldung in Höhe von 190 Mrd. € aus. Die Bundesregierung redet sich damit heraus, nach einem 2009 verabschiedeten Gesetz seien Schulden zum Erwerb einer Beteiligung im Bundeshaushalt nicht als solche auszuweisen. Sie behauptet, die Beteiligung an dem ESM stelle eine solche Beteiligung dar.
Das ist blanker Unsinn: Es handelt sich nicht um BASF-Aktien, sondern um eine Verpflichtung, aus der niemals herauszukommen sein wird, es gibt weder ein
Rücktrittsrecht, noch kann der Anteil abgetreten werden. Der Anteil ist wertlos, der Bundeshaushalt 2012 eine fundamentale Täuschung der Öffentlichkeit über den wahren Sachverhalt.
Für diese neuen Schulden haften wir alle! Wenn der Gouverneursrat die Einzahlung verlangt, muss der Bund durch Umschuldung Bankkredite aufnehmen und entsprechend Zinsen zahlen, die auf ewige Zeiten im Haushalt stehen werden und zwar jedes Jahr neu.5. Wissen Sie, was es mit der „Rekapitalisierung ausländischer Banken“ auf sich hat?
Ich will es Ihnen sagen:
a) Es ist bereits gängige Praxis und im ESM-Vertrag auch für die Zukunft vorgesehen, dass ein sehr großer Teil der notleidenden Euro-Staaten zufließenden Gelder nicht für diese Staaten, sondern zur „Rekapitalisierung“ von Banken in diesen Staaten verwendet werden, auch privaten Banken. Dabei geht es um riesige Summen. In Griechenland ist von 50 Mrd. €, in Spanien von über 60 Mrd. € die Rede.
b) Für diese Schulden fremder ausländischer Banken haftet dank des Abstimmungsverhaltens frei gewählter Abgeordneter des deutschen Volkes jeder Deutsche vom Säugling bis zum Greis. Die Frage, ob das die Verfassung erlaubt, ist nicht einmal gestellt, geschweige denn erörtert worden.
c) Die Abwicklung solcher Rekapitalisierungen von Banken hat kriminellen Charakter:
Die begünstigten Banken müssen für die empfangenen Gelder zwangsläufig Aktien ausgeben.
Diese sind durch die zufließenden Gelder werthaltig und gelangen in das Eigentum der jeweiligen Staaten, die Empfänger des Geldes waren. Gleichzeitig werden je nach dem Ausgabekurs auch die alten im Kurs verfallenen Aktien wieder aufgewertet, so dass zu Lasten des deutschen Steuerzahlers vermutlich zahlreichen Aktionären ausländischer Banken ihre Kursverluste ersetzt werden.d) Keine Bank vergibt Kredite ohne Sicherheiten. Der ESM müsste also Kredite, welche er ausländischen Staaten zur Rekapitalisierung ihrer Banken gibt, davon abhängig machen, dass diese Staaten die empfangenen neuen Aktien an den ESM verpfänden. Geschieht dies nicht, kann es passieren, dass diese Staaten
ihre Schulden bei dem ESM nicht zurückzahlen, die wertvollen Aktien aber behalten und anderweitig veräußern. Werden die Aktien verpfändet, tritt beim ESM und damit bei den Steuerzahlern kein oder nur ein geringer Schaden ein. Es ist unfassbar, dass die hier möglichen Sicherheiten nicht verlangt worden sind! Die Unterlassung könnte als Untreue gewertet werden.6. Wissen Sie, dass die Behauptung, das Kapital des ESM sei auf 700 Mrd. € begrenzt, nicht stimmt?
Eine genaue Lektüre des ESM-Vertrages lässt erkennen, dass der Gouverneursrat die noch nicht eingezahlten Anteile nicht unbedingt zum Nennwert, sondern „auch in anderer Weise“, d.h. mit einem Aufgeld einziehen kann.
Dieses Aufgeld hat zu keiner Zeit der Beschlussfassung des Deutschen Bundestages unterlegen. Der Gouverneursrat kann also auch mehr als 700 Mrd. € von den Mitgliedern einziehen, die gegenteiligen Behauptungen der Bundesregierung und anderer Propagandisten sind unwahr.7. Wissen Sie, dass nach dem ESM-Vertrag dessen Forderungen gegen notleidende Euro-Länder dort Vorrang vor allen anderen Forderungen haben sollen?
Wissen Sie, dass dies zwar für den ESM günstig klingt, aber zur Folge haben wird, dass diese Staaten von niemand anders mehr Kredit erhalten werden?
Sie werden vollständig in ihrer Kreditfinanzierung vom ESM abhängig, was einer totalen Sozialisierung gleichkommt.
8. Wissen Sie, dass die in den Gesetzentwürfen jetzt vorgesehene Beteiligung des Bundestages bei Beschlüssen des ESM rechtlich zweifelhaft ist?
Diese vom Bundesverfassungsgericht verlangte Beteiligung steht nämlich nur in dem ESM-Finanzierungsgesetz, das rein innerdeutsch ist und nicht in Brüssel hinterlegt wird. Sie müssten in dem Ratifizierungsgesetz stehen und mit diesem hinterlegt werden.
Der Zustimmungsvorbehalt für den Bundestag verstößt möglicherweise gegen den ESM-Vertrag, zumindest aber müsste diese deutsche Regelung
mit dem Ratifizierungsvertrag in Brüssel hinterlegt und damit allen anderen Partnern notifiziert werden. Möglicherweise ist die gesamte Regelung über die Beteiligung des Bundestages rechtlich gegenüber den anderen Partnern nicht durchsetzbar, der Europäische Gerichtshof wird es eines Tages entscheiden.
Die Vertretung des deutschen Volkes durch den eigenen Bundestag steht auch insoweit in dieser wichtigen Frage auf tönernen Füßen.Dieser Gastbeitrag wurde von Dr. Wolfgang Philipp anläßlich der Kundgebung durch die Landesvereinigung FREIE WÄHLER, Baden-Württemberg, am 30. Juni 2012 in Karlsruhe vorgetragen.
Für dieses Engagement gebührt Herrn Dr. Philipp, ebenso wie den Beschwerdeführern der Verfassungsbeschwerde gegen die ESM-Beschlüsse von Bundestag und Bundesrat, den Herren Prof. Dr. Karl Albrecht Schachtschneider, Prof. Dr. Wilhelm Hankel, Dr. Bruno Bandulet, sowie den während der Kundgebung leider nicht anwesenden Herren Prof. Dr. Wilhelm Nölling und Prof. Dr. Joachim Starbatty allergrößte Anerkennung.
Wie bereits angekündigt, hier die Video-Aufzeichnungen der Kundgebung der Landesvereinigung FREIE WÄHLER, Baden-Württemberg von Samstag, 30. Juni 2012 auf dem Friedrichsplatz in Karlsruhe:
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Begrüßung – Ulrich Mentz
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Moderation und Einleitung
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Erläuterungen zur Verfassungsbeschwerde von Prof. Dr. KA Schachtschneider
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Bewertungen von Prof. Dr. Wilhelm Hankel
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‚augenöffnende‘ Ausführungen von RA Dr. Wolfgang Philipp
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erkenntnisreiche Detailbetrachtungen von Dr. Bruno Bandulet
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Fragerunde
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Ausblicke von Ulrich Mentz
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Den Teilnehmern der Kundgebung sei an dieser Stelle für ihre Geduld und Standvermögen angesichts der schweißtreibenden Sommertemperaturen ein herzliches Dankeschön zugerufen.
herzlichst
Ihr Oeconomicus