Erasmus-Programm
Veröffentlicht: 25. Dezember 2020 Abgelegt unter: EDUCATION / BILDUNG, Erasmus-Programm, Famous Oxonians | Tags: Beschluss 87/327/EWG des Rats der Europäischen Union, Erasmus-Hochschulcharta, Famous Oxonians, Stipendien, World University Ranking Hinterlasse einen KommentarErasmus-Programm
Das Erasmus-Programm ist ein Förderprogramm der Europäischen Union.
Sein Name erinnert an Erasmus von Rotterdam, einen europäisch gebildeten Humanisten der Renaissance.
Es wurde zum weltweit größten Förderprogramm von Auslandsaufenthalten an Universitäten, über Europa hinaus erweitert seit dem Jahr 2003 durch das Zusatzprogramm Erasmus Mundus, und finanzierte bis dahin in seinen ersten rund 15 Jahren etwa 1 Million Stipendien.[1]
Das Programm feierte 2017 sein 30-jähriges Bestehen, innerhalb derer insgesamt rund 4,4 Mio. Studierende unterstützt wurden, davon rund 650.000 aus Deutschland.[2] Für andere Zielgruppen folgte beispielsweise Erasmus für Jungunternehmer. Seit dem Jahr 2014 ist Erasmus mit anderen Programmen zu Erasmus+ verschmolzen.[3]
Geschichte und Aufbau
Der Name des Programms entstand als Akronym von EuRopean Community Action Scheme for the Mobility of University Students.[4] Gegründet wurde es aufgrund der Initiative der italienischen Erziehungswissenschaftlerin Sofia Corradi durch den Beschluss 87/327/EWG des Rats der Europäischen Union am 15. Juni 1987.
An dem Programm nehmen alle 27 Mitgliedsstaaten der EU sowie fünf weitere europäische Länder (Norwegen, Island, Liechtenstein, Schweiz, Türkei) teil, wobei die Schweiz 2014/15 wegen der Nichtunterzeichnung des Personenfreizügigkeitsabkommens mit dem EU-Neumitglied Kroatien in Folge der angenommenen Masseneinwanderungsinitiative vom Mitgliedsland auf den Status eines Partnerlandes zurückgestuft wurde.[5][6] Überarbeitet wurde das Programm durch die Beschlüsse 89/663/EWG und 819/95/EG.
Es ist Teil des EU-Programms für Lebenslanges Lernen (Laufzeit 2007–2013, davor von 1994 bis 2006 als Sokrates-Programm bezeichnet), das neben Hochschulbildung auch Schul-, Berufs- und Erwachsenenbildung fördert. Im Studienjahr 2008/2009 nahmen europaweit 198.523 Studenten an dem Programm teil.[7] Im Studienjahr 2009/2010 wurden bereits 213.000 Studenten gefördert, was einen Anstieg um 7,4 % gegenüber dem Vorjahr bedeutete.[8]
Zentrale Bestandteile sind die Anerkennung von Studienleistungen im Ausland anhand des European Credit Transfer Systems (ECTS) und die finanzielle Unterstützung von Austauschstudenten.
Es können Studienaufenthalte, Auslandspraktika im Rahmen des Studiums, Lehraufenthalte sowie Fortbildung von allgemeinem Hochschulpersonal gefördert werden. Das Erasmus-Programm steht allen Studenten offen, die an einer teilnehmenden Hochschule regulär studieren. Entsprechendes gilt für das Lehr- und Verwaltungspersonal.
Voraussetzung ist allerdings, dass die entsendende und die aufnehmende Hochschule ein entsprechendes bilaterales Abkommen haben. Auch benötigen alle Hochschulen, die im Rahmen des Erasmus-Programms aktiv werden wollen, eine sog. (Erasmus-Hochschulcharta).
Im Unterprogramm Erasmus Mundus wird u. a. die Entwicklung gemeinsamer Master- und Doktoratsprogramme durch mehrere Hochschulen gefördert.[9]
Seit 2014 werden die Programme für Lebenslanges Lernen unter dem Oberbegriff Erasmus+ (auch: Erasmus Plus) gebündelt. Hierzu gehören nun auch Programme der schulischen und beruflichen Bildung sowie Jugend in Aktion.[10]
Finanzierung
Das Gesamtbudget des Programms beträgt jährlich etwa 450 Millionen Euro aus dem Haushalt der EU, der wiederum durch die Beiträge der Mitgliedsländer finanziert wird. Die Programmmittel werden anteilig nach den jeweiligen nationalen Studentenzahlen über die Nationalen Agenturen den teilnehmenden Hochschulen auf deren Anträge zur Verfügung gestellt.
Für Deutschland ist der DAAD, für Österreich die Österreichische Austauschdienst-Gesellschaft (OeAD-GmbH) und für die Schweiz die CH-Stiftung in Solothurn zuständig.
Hochschulen und nationale Agenturen haben bei der Ausgestaltung der Finanzierung der Austausche und Maßnahmen einen geringen Gestaltungsspielraum. Für Deutschland betrug der normale Mobilitätszuschuss zuletzt etwa 200 Euro pro Person und Monat. Studenten mit besonderem Bedarf (etwa Behinderte) können dabei erheblich mehr bewilligt bekommen. Dieser Betrag hängt jedoch ab von der Anzahl der Erasmusstudenten in jedem Jahr. Die Hochschulen informieren auf Ihren Webseiten über die voraussichtliche Höhe und die Modalitäten (Raten) der Auszahlung.
Sonstiges
Die Teilnehmer der ERASMUS-Programme gehen laut einer europaweiten Umfrage etwa doppelt so häufig Lebensbeziehungen mit ausländischen Partnern ein (27 %) wie Studenten ohne Auslandsaufenthalte (13 %).[11] Weiterhin liegt die Arbeitslosenquote bei Erasmus-Studenten fünf Jahre nach dem Abschluss um 23 Prozent niedriger.
Zwischenbemerkung:
Lebensbeziehungen zwischen ehemaligen Erasmus-Studenten mag man als ideologischen Teil dieses Bildungsangebotes wahrnehmen, quasi als Ankerfunktion der ach so glorreichen Europäischen Idee.
Hinsichtlich der berichteten Arbeitslosenquote bei Erasmus-Studenten fünf Jahre nach Abschluss liegen mir leider keine substantiellen Daten hinsichtlich der Quoten bei Abschlüssen an den weltweiten Top-Universitäten (die in Kontinental-Europa eher eine Ausnahme darstellen, vor.
Im entsprechenden Ranking für 2020 belegt Oxford Rang 1, Cambridge Rang 3, Londons Imperial College Rang 10, ETH Zurich Rang 13, University College London Rang 15. London School of Economics and Political Science Rang 27, University of Edinburgh Rang 30, die Ludwig-Maximilians-Universität München immerhin noch Rang 32 und die École Polytechnique Fédérale de Lausanne Rang 38.
Das imposante World University Ranking (2020) findet sich hier !
An der Stelle mag man die Frage erheben, ob dies bei gewissen abgehobenen Bildungswurstlern hier in Deutschland oder in Kontinental-Europa ein wenig Demut erzeugen mag!
Die beliebtesten Zielländer für deutsche Studierende sind Spanien, Frankreich, Großbritannien, Schweden und die Türkei.[12]
[…]
Quelle: Wikipedia
Nachtrag zur unangefochtenen Nummer 1 im World University Ranking:
Famous Oxonians
Gifted men and women have studied or taught at the University throughout its history. Among them are 28 British Prime Ministers, at least 30 international leaders, 55 Nobel Prize winners, and 120 Olympic medal winners.