Frankreichs Notenbankchef möchte Renten einfrieren

.. oder am besten gleich senken!

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Bis 2014 muß Frankreich € 40 Mrd. einsparen.
Nun empfiehlt der Notenbankchef Christian Noyer, die Gehälter im öffentlichen Dienst und die Renten nicht mehr zu erhöhen oder gar zu senken.
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„Ein echter Sparkurs wäre es, die Renten um zehn bis 15 Prozent zu senken“

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Die überschwängliche Freude der Franzosen über solch zielführende Sozialreformen lässt sich in nachfolgendem Video nachempfinden
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Ihr Oeconomicus


Französische Notenbank prognostiziert Rezession

Französische Notenbank prognostiziert Rezession

Haupteingang der Banque de France

Bildrechte: Creative Commons, Urheber: Adrienne93
Die französische Notenbank glaubt, dass das Land noch im vierten Quartal in die Rezession rutschen wird. Laut Regierung und EU-Kommission soll es 2013 aber wieder Wachstum geben.
Welt-Online
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Anmerkung
Die Makro-Ökonomen der BdF wissen, wovon sie reden. Hingegen ist klar, dass die Weltmeister im Verdrängen ökonomischer Gesetze auf Wachstum setzen. Wären da nicht die Zweifel an den intellektuellen Fähigkeiten solcher EUROholics, könnte man eine Lernkurve empfehlen:
Eugen von Böhm-Bawerk: „MACHT ODER ÖKONOMISCHES GESETZ?“

Ihr Oeconomicus


Paukenschlag: Frankreich muss zweitgrößte Immobilien-Bank verstaatlichen

Lehman-Erinnerungen in Paris

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Paukenschlag: Frankreich muss zweitgrößte Immobilien-Bank verstaatlichen

In Frankreich erreicht die Immobilienkrise einen neuen Höhepunkt: Finanzminister Pierre Moscovici gab am Freitag bekannt, dass der Staat den angeschlagenen Immobilien-Finanzierer Crédit Immobilier de France verstaatlichen muss. Für die marode Bank hatte sich kein Käufer gefunden.
Die überraschende Verstaatlichung wirft ein grelles Licht auf den Zustand der französischen Banken. Sowohl Nicolas Sarkozy (gut bezahlter Festredner bei Banken-Events) als auch Hollande haben die Probleme bisher beharrlich ignoriert und auf die EZB als permanenten Retter gesetzt. Nun könnte der CIF als Klotz am Bein auch die Kreditbedingungen für Frankreich verschlechtern. Die Website Mediapart spricht bereits vom Lehman-Moment für Frankreich.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 02.09.12, 01:27 | 7 Kommentare
Anmerkung
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Ich bin mal sehr gespannt, wie diese Verstaatlichung ganz konkret erfolgt. Möglicherweise bietet sich hier La Prévoyance immobilière, einer 98,2%-Beteiligung (Stand 31.12.2010) der Banque de France, an. Über diesen Umweg wären die Risiken letztlich beim EZB-System geparkt.
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Ihr Oeconomicus


Fünf Jahre nach der Einführung: Gefahr für den Euro droht von innen

Fünf Jahre nach der Einführung:  Gefahr für den Euro droht von innen

Der Euro feiert seinen fünften Geburtstag als Bargeld. Gemeinhin gilt seine Einführung als Erfolg, ist er doch im Wert gestiegen und genießt ein hohes Ansehen auf den internationalen Finanzmärkten. Doch auch die Gemeinschaftswährung hat ihre Schattenseiten: Die wachsende Kluft bei der Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Ländern führt zu Spannungen.

Handelsblatt – 02.01.2007, 11:28 Uhr

An dieser Stelle möchte ich sehr gerne die Aufmerksamkeit der Leser für einen meiner Lieblings-Ökonomen gewinnen.

Eugen Böhm Ritter von Bawerk

Datei:100 Schilling Eugen Boehm von Bawerk obverse.jpg

Eugen Böhm von Bawerk auf der 100-Schilling Banknote (1985)
Bild: Dieses Werk ist gemäß dem Österreichischen Urheberrechtsgesetz gemeinfrei – Urheber: Robert Kalina for the Austrian Government (Copyright holder)

Quasi als Einstieg in seine Werke, eines von zahlreichen fulminanten Zitaten, die alle Euro-Enthusiasten zur Kenntnis nehmen sollten:

Die „blinden Lobredner einer leichtherzigen Investitionspolitik“ bekommen das Fehlerhafte ihres Vorgehens erst zu spüren, „wenn, wie in unseren Tagen, die schwachen Kapitalskräfte, durch die vieljährige übermäßige Inanspruchnahme unseres öffentlichen Haushaltes ausgepumpt und für die nützlichsten und lebenswichtigsten privaten Unternehmungen an allen Ecken und Enden nicht mehr genug Kapital übrig ist, wenn vieles ins Stocken geraten, vieles ganz unterbleiben muß und alles durch den Druck des überteuerten Zinsfusses empfindlich leidet“.

[Quelle: Neue Freie Presse (Wien) Nr. 21539, 27. August 1924; – PDF-Version]

Die Antwort(en) auf Böhm-Bawerk’s in seinem Essay von 1914 erhobene Frage „Macht – oder ökonomisches Gesetz?“ sind auch noch heute gültig.

„Stellt sich soziale Macht gegen den Markt, wird diese immer unterliegen. Wer den Versuch unternimmt, Verzinsung des Kapitals zugunsten von Arbeiterschaft oder Staat zu schmälern, wird schon fast zwangsläufig mit einem Rückgang von Produktion, Investionen und Beschäftigung abgestraft. Politik mag ökonomische Gesetze bestreiten, kann aber nur im Rahmen ökonomischer Verhältnisse agieren. Wer dies nicht akzeptiert, wird auf Sicht eine Volkswirtschaft ruinieren  – zunächst vielleicht kaum wahrnehmbar oder schleichend … am Ende des Tages allerdings mit voller Wucht“.

Link zum Hörbuch von Böhm-Bawerk’s Essay

Professor Dr. Bernhard Külp hat sich mit diesem Werk  in zwei Teilen intensiv auseinandergesetzt, was sicher nicht nur VWL-Studenten erfreuen dürfte:

Macht oder ökonomisches Gesetz? (Mai 2008)

Macht oder ökonomisches Gesetz?, Teil II (Juni 2008)

Viel Vergnügen und hoffentlich einige neue Erkenntnisse wünscht Ihnen

Ihr Oeconomicus


Banque de France verliert komplette Devisenreserven

Die Brüsseler EWS-Beschlüsse hallen nach. Spekulanten orientieren sich neu. Die Folgen für die deutsche Wirtschaft wiegen schwer: 1994 drohen bei einer DM-Aufwertung bis zu 19 Milliarden Mark Verlust

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Die Kompaktanalyse kam mal wieder vom Devisenparkett: „Tot, aber noch nicht begraben“ sei das Europäische Währungssystem.

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Doch von Beileid keine Rede. Die europäischen Aktien- und Anleihenmärkte haussieren, das Ansehen der Politiker und Notenbanker dagegen fällt auf Jahrestief. Kein Wunder, daß sie beiderseits des Rheins versuchen, die Schlappe schönzureden.

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Polit-Marketing.
Die Franzosen, allen voran Premierminister Balladur, verschleiern die faktische Franc-Abwertung, der deutsche Finanzminister halluziniert gar von einem „Befreiungsschlag“ des EWS.

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Das scheint tatsächlich auf einen Schlag von seinen Qualen erlöst worden zu sein. Noch am 28. Juli schienen die Notenbanker Herr der Lage. In Erwartung einer deutschen Zinssenkung hatten viele Spekulanten ihre Franc-Baissepositionen kurzfristig zurückgekauft.

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Als tags darauf jedoch der deutsche Zentralbankrat die wichtigeren Zinsen unverändert beließ, brach der Sturm los: Die ganze Welt verkaufte nur noch Franc gegen Mark, die Bundesbank stemmte sich vergeblich dagegen.
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Focus