Zypern: Gas-Deal und einschneidende Reformen

Memorandum of Understanding zum Zypern Bailout!

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Zypern’s Gas-Ressourcen

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Erfreulicherweise ist trotz des Hinweises „Contains sensitive information, not for further distribution DRP“ das

MoU

mit den Bedingungen des € 10 Mrd. Bailout zwischen den Zockern der Troika und Zypern öffentlich geworden.
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Offenbar hat man sich auf nachfolgende Vereinbarungen geeinigt:
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  • Anhebung der Unternehmens-Steuern von 10 auf 12,5%
  • Steuererhöhung für Zins- und Dividenden-Einkünfte auf 30%
  • Erhebung von Immobiliensteuern die jährlich € 70 Mio einbringen sollen
  • MwSt-Erhöhung von 17 auf 19%
  • Gehaltseinbußen von 6,5% – 12,5% für Staatsbedienstete
  • Kürzung von Pensionen um 3%
  • Entlassung von 5,000 Angestellten im öffentlichen Dienst bis 2016
  • Anhebung des Renteneintrittsalters um 2 Jahre
  • Privatisierung öffentlicher Einrichtungen, aus denen Einnahmen von € 1,4 Mrd. erwartet werden. Damit sollen u.a. Infrastrukturmaßnahmen zur Ausbeutung von Kohlenwasserstoffen finanziert werden.
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Wie die zypriotische Tageszeitung Phileleftheros am Montag berichtete, zielt der Schwerpunkt des zypriotischen Reformprogrammes auf die Förderung der Offshore-Erdöl-und Erdgasvorkommen ab.
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Auf der Suche nach Wegen aus der Krise scheut die Regierung keine Tabus: Präsident Nikos Anastasiades kündigte am Wochenende unter anderem die Eröffnung eines Casinos an. Bisher war dies am hartnäckigen Widerstand der einflussreichen orthodoxen Kirche gescheitert.
Bleibt abzuwarten, ob sich ’spendierfreudige‘ Pauschaltouristen an der Rettung des Inselstaats in anvisierter Weise beteiligen werden.
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Ihr Oeconomicus

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korrespondierende Informationen

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01.03.2016
Regionale Konflikte und Marktrealitäten behindern die Gas-Erschließung im östlichen Mittelmeer
Seit 2009 folgt das internationale Interesse an den Offshore-Öl- und Gasvorkommen im östlichen Mittelmeerraum einem gewissen Kreislauf: Zunächst gab es eine allgemeine Euphorie, dann ein Hinauszögern der Aktivitäten, gefolgt von Enttäuschungen – und schließlich wieder Euphorie. Im Levante-Becken kam es zu mehreren Entdeckungen, die einen großen Einfluss auf die dortige Wirtschaft haben könnten. Doch solange sich nicht die lokalen, regionalen und globalen Umstände zum Positiven verändern, wird dieses Gebiet sein Potenzial als Gasexporteur nicht voll ausschöpfen können.
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Dr. Carole Nakhle – World Review
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16.02.2015
Zypern und Ägypten schließen Gas-Abkommen
Megaprojekt im südöstlichen Mittelmeer: Zypern und Ägypten planen den Bau einer Gas-Pipeline zwischen den Ländern unter dem Mittelmeer. Derzeit wird allerdings noch nach technischen Lösungen für das Projekt gesucht.
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Handelsblatt
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22.10.2014
Begehrter Schatz vor Zypern
Mögliche Gas- und Ölvorkommen vor Zypern locken viele Interessenten an – samt den Militärs. Hintergrund der Krise ist der seit Jahren andauernde Streit um die Bodenschätze vor Zyperns Küsten.
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Frankfurter Rundschau
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07.08.2014
Can the oil and gas reserves be beneficial for the Cypriot Εconomy?
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03.04.2013
Troika erwartet Wirtschaftseinbruch – Zypern steht vor Rezession
Zypern geht schweren Zeiten entgegen. Der Sanierungskurs wird dafür sorgen, dass die Wirtschaftsleistung kräftig zurückgeht. Die Troika lockert deshalb die Rettungsauflagen etwas, doch das Land steht vor großen Problemen.
[…]
N-TV
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03.04.2013
Erdgas-Vorkommen vor Zyperns Küste
Sie sollen Zypern den Weg aus der Schuldenfalle ebnen: Die Erdgas- und Ölreserven im Mittelmeer, auch vor der Küste der Insel, sind höchst begehrt. Doch ihre Ausbeutung ist teuer und riskant. Und oft ist auch nicht klar, wem diese Rohstoffe überhaupt gehören.
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Silvia Liebrich – SZ
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02.04.2013
Politische Turbulenzen auf Zypern
Nach dem Beinahe-Bankrott Zyperns hat auf der Insel die politische Aufarbeitung der Krise begonnen: Finanzminister Sarris reichte seinen Rücktritt ein, weil er vor seinem Amtsantritt Chef der Pleitebank Laiki war.
Eine neue Kommission untersucht zudem ab sofort die Ursachen für Zyperns Schuldendebakel -und prüft auf Geheiß von Präsident Anastasiades auch Vorwürfe gegen dessen eigene Familie (Wer’s glaubt …).
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Krisenfaktor Universalbanken

Krisenfaktor Universalbanken

“Europas stille Bankenkrise” – so still, dass fast niemand das tatsächliche Ausmaß auch nur vermutet.
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet und überdeckt von den jüngsten Skandalen um die Deutsche Bank, steuert das deutsche Universalbankensystem zunehmend in eine Situation, die die Zeitschrift Euromoney jüngst als “Europas stille Bankenkrise” bezeichnet hat. Mit einem DB Research-Artikel über die Vorteile des Systems, der zum Widerspruch reizt (so zum Beispiel den Autor und Investmentbanker Chris Whalen), hat das größte deutsche Finanzinstitut selbst die Aufmerksamkeit auf diese Tatsache gelenkt.
Die Kernaussagen des Artikels sind: Universalbanken haben viele Vorteile!
  1. Sie bieten ein breites Spektrum von Leistungen.
  2. Sie erwirtschaften Skalenerträge, die die Kosten für ihre Kunden und damit für die Wirtschaft als Ganzes senken.
  3. Diversifizierung erlaubt ihnen, Erträge stabil zu halten, und
  4. durch ihr weites Betätigungsfeld haben sie einen besseren Überblick darüber, wo Risiken gehäuft auftreten. Die Frage ist, ob die Banken heutzutage wirklich noch in den Genuss dieser Vorteile kommen und wenn ja, zu welchen Kosten.
… hier geht es weiter
Original-Artikel von Beate Reszat in englischer Sprache

Es wird Ernst !

Es wird Ernst !
Totaler Krieg gegen die Schulden – Keynes als Reichskanzler, Friedman als Kriegsminister
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Was uns in naher Zukunft droht, wenn immer mehr Institutionen, staatliche Haushalte und Pensionsfonds an ihre Fiskalgrenzen stoßen, das können wir an diesem Wochenende schön in Großbritannien studieren.
Dort will die Regierung nun – um das Wachstum, das den Weg aus dem Schulden-Jammertal ebnen soll, nicht unnötig zu bremsen – die juristischen Einspruchs-Möglichkeiten der Bevölkerung gegen Infrastruktur-Projekte limitieren. Der Telegraph berichtet darüber und bezieht sich auf eine unmittelbar anstehende Rede von David Cameron.
Das Anfachen des Wirtschaftswachstums komme nun vor allen anderen Erwägungen, so wie der Sieg gegen Hitler im Zweiten Weltkrieg alle anderen Erwägungen übertrumpft habe. Ja, das will Cameron laut der Zeitung wirklich sagen. Uns wiederum sagt das nicht nur, wie ernst unsere wirtschaftlichen Probleme geworden sind.
Es zeigt uns auch, nach welchem Motto fortan Wirtschaftspolitik betrieben wird.
Gestrebt wird nach dem Endsieg im BIP-Wettlauf gegen das Versinken im Schuldenloch. Das klingt nach Keynes als Reichskanzler – und Friedman als Kriegsminister. Gefangene (Sparer, Steuerzahler) werden nicht gemacht. Widerstand wird mit Enteignung bestraft. Und die Gestapo kauft schon fleißig Steuer-CDs.
Ernstzunehmende Bestandsaufnahme von Markus Gaertner

FHA-Kollaps voraus?

FHA-Kollaps voraus?

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Bildrechte: gemeinfrei, Urheber: U.S. Government
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WSJ berichtet über den Megaverlust der Federal Housing Administration in Höhe von $16.3 Mrd. und sagt einen Bailout durch den US-Steuerzahler voraus!
Rund 739.000 durch die FHA versicherten Loans sollen bereits 90 Tage oder länger von den Hypothekenschuldnern nicht mehr bedient werden und/oder sich im foreclosure-Verfahren befinden, so das Blatt weiter. Nach einer Analyse von Integrated Financial Engineering Inc. könnte der aktuelle Abschreibungsbedarf mit mindestens $2,8 Mrd. ins Kontor schlagen.
Aussichten, die im White House sicher nicht willkommen sind.

Ihr Oeconomicus


EU zweifelt an Defizit-Berechnungen von Spanien

EU zweifelt an Defizit-Berechnungen von Spanien
Nach Aussagen von EU-Kommissar Olli Rehn ist Spaniens Haushaltsplan für 2013 viel zu optimistisch kalkuliert. Die Befürchtung nimmt zu, dass der Haushalt und der Stresstest nur Teil einer Bilanzkosmetik um die Gunst der EU sind. Der Chef der spanischen Zentralbank rät, neue Sparmaßnahmen vorzubereiten. Die Möglichkeiten für einen Bailout werden erschwert.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 05.10.12, 13:29 | 4 Kommentare
dazu
Spanien macht „bedeutende Fortschritte“ oder: Mario Draghi und das „Pippilotta-Prinzip“
ein Kommentar von Dr. Stefan L. Eichner

Schwere Vorwürfe: EZB-Chef soll Irland zu Bailout gezwungen haben

Schwere Vorwürfe: EZB-Chef soll Irland zu Bailout gezwungen haben

Irische Politiker und Ökonomen glauben, dass der frühere Zentralbank-Chef Trichet den ehemaligen irischen Finanzminister in Briefen zu einem Bailout gezwungen haben soll. Der Finanzminister selbst bestätigt die Vermutungen. Trichet weist sie zurück und will eine Veröffentlichung der Briefe durch irische Medien verhindern.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 05.09.12, 20:39 | 19 Kommentare

Sir Andrew Crockett – R.I.P.

In Memoriam

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The British Banker, Sir Andrew Crockett past away … R.I.P.
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Sir Andrew Duncan Crockett (23 March 1943 – 3 September 2012) was a British banker, economist and public servant. He was the general manager of the Bank for International Settlements (BIS).
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Born in Glasgow, he was educated at Queens‘ College, Cambridge and Yale University. He joined the Bank of England in 1966, and the International Monetary Fund in 1972. He was an Executive Director of the Bank of England from 1989–93, before becoming General Manager of the Bank for International Settlements (BIS) in 1994. After retiring from the BIS in 2003, he joined JPMorgan Chase, the U.S. banking firm, where he was Special Advisor to the Chairman and a member of the Executive Committee until shortly before his death.
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Crockett was also a member of the Group of Thirty. He authored several books on economic and financial subjects, as well as numerous articles in scholarly publications.
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In Memoriam nachfolgend einige -aus Sicht des Autors- bemerkenswerte Veröffentlichungen und Statements des Ausnahme-Bankers.
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THE THEORY AND PRACTICE OF FINANCIAL STABILITY
Essay by Andrew Crockett, April 1997

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Content
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1 INTRODUCTION AND DEFINITIONS
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2 SOURCES OF INSTABILITY
Fragility of Financial Institutions
Asset Price Volatility
Foreign-Exchange Markets
Equity Markets
Fixed-Interest and Real-Asset Markets
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3 ACHIEVING AND MAINTAINING FINANCIAL STABILITY
Financial Institutions
Improving the Functioning of Finanacial Markets
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4 CONCLUDING REMARKS
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REFERENCES
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PDF – [60 Seiten]
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How the Global Financial System has Failed

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Martin Wolf, associate editor of the Financial Times, discuss how the global financial system has failed.
SPEAKER:
Martin Wolf, Associate Editor, Financial Times
PRESIDER:
Andrew Crockett, President, JP Morgan Chase International
recorded on September 27, 2006
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IMF may profit from bailouts

published at New York Times, 10. März 2009
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The International Monetary Fund may turn a profit of almost $650 million next year, enriched mostly by emergency loans to East European countries, according to former IMF officials.
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The windfall would mark a $1 billion turnaround for an organization forecast two years ago to lose $360 million in 2010. Based on calculations in a 2007 study led by Andrew Crockett, the president of JPMorgan Chase International, interest and fees from at least $55 billion in new loans may refill IMF coffers depleted since the Asian financial crisis.
[…]
NYT
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The governance of financial regulation: reform lessons from the recent crisis

by Ross Levine
Monetary and Economic Department
November 2010
published in BIS Working Papers – No 329
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Foreword
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On 24–25 June 2010, the BIS held its Ninth Annual Conference, on “The future of central banking under post-crisis mandates” in Lucerne, Switzerland.
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The event brought together senior representatives of central banks and academic institutions who exchanged views on this topic.
The papers presented at the conference and the discussants’ comments are released as BIS Working Papers 326 to 331. A forthcoming BIS Paper will contain the opening address of Stephen Cecchetti (Economic Adviser, BIS), a keynote address from Baron Alexandre Lamfalussy, and the contributions of the policy panel on “Do central bank governance arrangements need to be altered?”.
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The participants in the policy panel discussion, chaired by Jaime Caruana (General Manager, BIS), were Mark Carney (Bank of Canada), Andrew Crockett (JP Morgan Chase International), Stefan Ingves (Sveriges Riksbank), Lucas Papademos (Former Vice President, European Central Bank), and Duvvuri Subbarao (Reserve Bank of India).
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PDF – [34 Seiten]
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Ihr Oeconomicus