Daimler-Benz und die Argentinien-Connection

Von Rattenlinien und Nazigeldern

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Achtung:
Die Filmdokumente waren zeitweise nicht mehr im Netz zu finden, sollte dies wieder geschehen, bitte um zeitnahe Info per Kommentar. Besten Dank!
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Der Mythos: Bei Kriegsende liegt das Reich in Schutt und Asche, und nach wenigen Jahren blühen industrielle Landschaften.
Tabu ist die Frage, ob das deutsche Wirtschaftswunder nicht auf den Gewinnen der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie beruhte.
Ich habe in Buenos Aires, Stuttgart und Washington recherchiert, wie Nazi-Gold über die Schweiz nach Argentinien geflossen und von dort aus in den Kreislauf der Nachkriegswirtschaft geleitet wurde. Die Regie führten Daimler-Benz und Ludwig Erhard.
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Gaby Weber, investigative JournalistinPDF [86 Seiten]
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Rattenlinien und Nazigelder

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Die Verschwundenen von Mercedes-Benz
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1977 „verschwanden“ bei Mercedes-Benz Argentina siebzehn Gewerkschaftsaktivisten. Sie wurden von den Militärs entführt und ermordet. Nur drei überlebten. Auf der Grundlage dieser Recherche erstattete im September 1999 der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein Strafanzeige gegen den Autobauer in Untertürkheim wegen Beihilfe zum Mord.
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Gaby Weber, Investigative JournalistinPDF [73 Seiten]
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Wunder gibt es nicht“ — die Verschwundenen von Mercedes-Benz
eine Recherche von Gaby Weber

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Gabi Weber – Eichmann, verdeckte Atombombentests, Adenauer-Zeit
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Transkript zur Sendung
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Linkliste
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follow-up, 19. Januar 2014
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USA lehnen Klage gegen DaimlerChrysler ab
Angehörige von Mercedes-Opfern in Argentinien hatten geklagt. Der Oberste Gerichtshof in Washington ändert Position nach Druck von Unternehmen.
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Gaby Weber
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korrespondierend:
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Ein Geschenk des Himmels – wie Daimler-Benz Nazigold waschen durfte

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Der Mythos sagt, dass wir unseren Wiederaufbau Ludwig Erhard verdanken, dem Wirtschaftsminister Adenauers und späteren Bundeskanzler.
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Doch die Realität ist eine andere:
Danach verdanken wir unser Wirtschaftswunder einem ganz anderen Mann: dem Argentinier Jorge Antonio, rechte Hand des damaligen Präsidenten Perón und Wäscher “unseres” Nazigoldes.
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Unter Erhards Regie und mit ausdrücklicher Erlaubnis der USA wuschen er und Daimler-Benz ab 1949 im grossen Stil das während des Zweiten Weltkrieges in der Schweiz versteckte Kapital.
Im Beipack wurden Nazis im Werk Mercedes-Benz Argentina untergebracht.
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Das Imperium Antonios war eine “monströse Organisation”, wie später Richter urteilen werden. Geldwäsche? Welch hässliches Wort!
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“Es war für die Deutschen ein Geschenk des Himmels”
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sprach Antonio der Autorin Gaby Weber ins Mikro.
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Wie dieses System von Währungsmanipulationen, Steuerhinterziehung, Korruption und schwarzen Kassen funktionierte, beschreibt der Film mit zahlreichen Dokumenten.
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Argentinien: Wirtschaftsriese Chevron droht Beschlagnahmung

Argentinien:
Wirtschaftsriese Chevron droht Beschlagnahmung
Ein argentinisches Gericht hat die Beschlagnahmung aller Vermögensteile des amerikanischen Ölkonzerns Chevron in Argentinien angeordnet. Anlass ist ein Vollstreckungsantrag von Klägern aus Ecuador, die in ihrer Heimat die Verurteilung Chevrons zu Entschädigungszahlungen von mehr als 19 Milliarden Dollar erreicht haben. Hintergrund ist die massive Umweltverseuchung der von Chevron übernommenen Gesellschaft Texaco, die in den siebziger und achtziger Jahren Erdöl in Ecuador gefördert hatte.
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Blickpunkt Lateinamerika

Soja aus Argentinien für das Reich der Mitte

Soja aus Argentinien für das Reich der Mitte
Chinesische Unternehmen wollen in Argentinien Land im großen Stil für den Sojaanbau pachten. Besonders in Patagonien formiert sich jetzt der Widerstand gegen die Landnahme durch ausländische Investoren.
Viedma liegt an der Mündung des breiten Rio Negro in den Südatlantik, dort wo Patagonien beginnt. Ende der 1980er Jahre ging die Weltpresse in Viedma ein und aus, denn der Regierungssitz sollte von Buenos Aires in die Kleinstadt verlegt werden, um den menschenleeren Süden Argentiniens zu entwickeln. Doch daraus wurde nichts. Der Regierung von Präsident Raúl Alfonsín ging das Geld aus, das Kapital für neue Ministerien und den Umzug fehlte. Das Vorhaben wurde begraben, in Viedma herrschte Katzenjammer und die meisten, die auf der Suche nach einem neuen Job hergekommen waren, reisten wieder ab.
Vor zwei Jahren, nachdem Gouverneur Miguel Saiz von einem Asienbesuch zurückgekehrte, kam dann das Gerücht auf, dass chinesische Investoren 320.000 Hektar Land für 50 Jahre pachten und im nahegelegenen Tiefseehafen San Antonio eigene Docks bauen wollten, um Sojabohnen in die Volksrepublik zu verschiffen. Die Geschäftsleute waren begeistert – die Bevölkerung reagierte entsetzt.
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Deutsche Welle

Rückspiegel: der argentinische Staatsbankrott

Rückspiegel: der argentinische Staatsbankrott
Der 60minütige Dokumentarfilm informiert darüber, wie das Land von den internationalen Finanzinstitutionen IWF und Weltbank unter der Fahne des Neoliberalismus und mit Hilfe einer korrupten einheimischen politischen Klasse systematisch ruiniert wurde.
Der kompakte und einmütige Widerstand der Bevölkerung seit dem 19./20. Dezember 2001 brachte die Verhältnisse ins Wanken:
die Leute organisieren sich in Nachbarschafts-Versammlungen, die Arbeitslosen blockieren Straßen, Fabriken werden besetzt und von den ArbeiterInnen weitergeführt, die straflos gebliebenen Militärs und Politiker der Militärdiktatur werden auf offener Straße angegriffen und öffentlich verurteilt.
Es kommen die Armen zu Wort, die kein Haus, keine asphaltierten Straßen, kein Geld für Essen haben, Professoren, AktivistInnen, FabrikbesetzerInnen, die Leute, die sich in den Versammlungen organisieren.

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Anmerkung
Parallelen zu den aktuellen Entwicklungen in Griechenland, Spanien und Portugal sind vermutlich nicht von der Hand zu weisen.

Ihr Oeconomicus


Hedgefonds lassen sich nicht abschütteln

Hedgefonds lassen sich nicht abschütteln
Argentinien bringt den Streit um sein von Ghana beschlagnahmtes Marineschiff „Libertad“ vor die Vereinten Nationen. Wie der argentinische Außenminister Hector Timerman am Samstag (Ortszeit) in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung mitteilte, gab Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner eine entsprechende Anweisung im Hinblick auf die Tagung des UNO-Sicherheitsrats am Montag.
Außerdem ordnete sie demnach an, bis auf den Kapitän und eine Notbesatzung alle Seeleute von Bord zu bringen. Die 326 Besatzungsmitglieder sind zum größten Teil Argentinier, unter ihnen befinden sich aber auch Chilenen, Uruguayer und andere Lateinamerikaner sowie Südafrikaner. Die „Libertad“ war am 2. Oktober bei einem Halt in der ghanaischen Hafenstadt Tema beschlagnahmt worden.
Hedgefonds führt juristischen Krieg
Der Finanzfonds NML Capital mit Sitz auf den karibischen Cayman-Inseln hatte vor einem Gericht in Ghana die Pfändung des Schiffs erreicht, um Argentinien zur Zahlung von ausstehenden Krediten und Zinsen zu zwingen. NML Capital hatte während der Wirtschaftskrise im Jahr 2000 billig Staatsanleihen aufgekauft, die Buenos Aires aber nie zurückzahlte. Vielmehr wurde mit einem Großteil der privaten und staatlichen Gläubiger ein weitreichender Schuldenschnitt vereinbart, dem sich mehrere Hedgefonds widersetzten. Nach Darstellung des Fonds schuldet Argentinien ihm umgerechnet 285 Millionen Euro.
ORF

Die Griechen sind nicht alleine schuld

Die Griechen sind nicht alleine schuld

Wird Griechenland, die Wiege Europas, zum Totengräber des Euro? Sollte der Euro implodieren, wären die Griechen jedenfalls nicht alleine dafür verantwortlich zu machen. Man wusste längst vor der Krise, was alles auf Sand gebaut war.
Schummeln alle?
Der Tango gehört den Argentiniern – den Griechen Südamerikas. Wie sagte jüngst die Präsidentin Argentiniens, Cristina Fernández de Kirchner, als der als fortschrittlich geltende Ökonom und Nobelpreisträger Stieglitz zu Gast war: Bruder, in der Not schummelt doch jeder, also schummeln auch wir! Gemeint war, wir fälschen die Statistik, um weniger Schuldendienst leisten zu müssen – was ohnehin jeder wusste. Wie die Argentinier ihren Bankrott von 2001/2002 «bewältigten», wird manchmal als Muster für Griechenland zitiert.
Späte Korrektur
Inzwischen hat man das Problem getürkter Statistiken gelöst. Im Rahmen des sogenannten Sixpacks, einer im Dezember 2011 in Kraft getretenen Serie von Massnahmen zur Verbesserung der ökonomischen und budgetären Disziplin innerhalb der Europäischen Union und besonders auch der Euro-Zone, verlieh man Eurostat jene Aufsichts- und Beglaubigungs-Kompetenzen, die die Euro-Krise vielleicht hätten verhindern können, wären sie rechtzeitig erlassen worden.
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NZZ

Die neuen Herren der Pampa

China kauft sich in Südamerikas Ökonomie ein

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Die Volksrepublik China verfügt über große Geldreserven und Südamerika über zahlreiche Rohstoffvorkommen.
Einfallstor für chinesische Investitionen waren Fischfang und Eisengewinnung in Peru. In Venezuela ist China bei der Erdölförderung im Orinoco-Delta dabei.
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Bolivien hilft die asiatische Großmacht mit Technologie und soll dafür Zugang zu Erdöl, Lithium und Gold erhalten. In Brasilien werden Tiefseebohrungen finanziert, in Chile Kupfer aufgekauft. Seit Kurzem investieren Chinesen auch in Argentinien. Dort sind sie an zwei Erdölgesellschaften und einer Eisenmine beteiligt und wollen im großen Stil Gensoja pflanzen.
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Entwicklungshilfe zahlen die chinesischen Kapitalgeber nicht. In der Öffentlichkeit machen sich die asiatischen Investoren möglichst unsichtbar. In internationalen Organisationen stimmen sie oft mit den Vertretern der Dritten Welt. Südamerikanische Regierungen betrachten die Volksrepublik als „strategischen Partner“.
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Gaby Weber – Sendung des Deutschlandfunks am 17. Juli 2012 – PDF [26 Seiten]