Hegemonial-Währung unter Druck – chinesisch-russische Currency-Swaps voraus ?
Veröffentlicht: 16. August 2014 Abgelegt unter: chinesisch-russische Beziehungen, Swaps, Wirtschaftsnachrichten | Tags: Anti-Dollar-Allianz, Elvira Nabiullina, Handelsvolumen Ein KommentarDas Handelsvolumen zwischen China und Russland hat sich seit dem Jahr 2000 (ca US$ 8 Mrd) erheblich ausgeweitet und lag 2013 bereits bei US$ 89 Mrd (das deutsch-russische Handelsvolumen lag 2013 mit € 76,5 Mrd etwas darüber).
Für 2015 wird ein weiterer Anstieg auf US$ 100 Mrd erwartet und aufgrund eines erheblichen Anstiegs der Energielieferungen zwischen Moskau und Peking soll das Handelsvolumen bis 2020 auf US$ 200 Mrd anwachsen.
Bislang werden rund 75% der bilateralen Handelsbeziehung in US-Dollar abgerechnet.
Dies soll sich nach dem Willen von Xi und Putin alsbald ändern. Wie aus einer Meldung von ITAR-TASS hervorgeht, vereinbarten die Notenbanken der beiden Staaten einen Währungs-Swap.
Sobald die Umstellung auf Yuan oder Rubel erfolgt ist, wird der US-Dollar für die beteiligten chinesisch-russischen Unternehmen überflüssig. Auch mit anderen Staaten sind umfangreiche Währungs-Swaps geplant.
Dem Vernehmen nach sollen parallel auch mit anderen Handelspartnern umfangreiche Währungs-Swaps verhandelt werden.
Bereits im Juli hatte die russische Notenbank-Chefin Elvira Nabiullina nach einem Treffen mit Präsident Putin Details zu einer geplanten Anti-Dollar-Allianz der BRICS-Staaten genannt.
Die schrittweise Ablösung der Hegemonial-Währung könnte erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen, welche ansatzweise auch in diesem Beitrag aufgezeigt werden.
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Ihr Oeconomicus
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ausgewählte, bisherige currency swaps:
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21.07.2014
China, Switzerland sign currency swap agreement
China’s central bank announced on Monday that it signed a bilateral currency swap agreement with the Swiss National Bank (SNB) worth 150 billion yuan, or 21 billion Swiss francs (24.4 billion U.S. dollars).
The signing of the currency swap deal can help facilitate trade and investment between China and Switzerland and provide liquidity support for the development of the offshore yuan market in Switzerland, the PBoC said.
In a separate statement on Monday, the SNB said it was also granted an investment quota for the Chinese interbank bond market in the amount of 15 billion yuan.
Since 2009, China has set up bilateral currency swap lines with more than 20 countries and regions.
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13.10.2013
Korea signs currency swap deal with UAE, agrees to sign similar deal with Indonesia
Korea and Indonesia have agreed to sign a currency swap deal worth 10 billion U.S. dollars.
The agreement was reached during a meeting in Washington on Saturday local time between Korean Finance Minister Hyun Oh-seok and his Indonesian counterpart.
The currency swap line will expire in three years, but can be renewed upon agreement.
At the same meeting, the head of Korea’s central bank Kim Choong-soo signed a three-year currency swap deal worth 5.4 billion dollars with the United Arab Emirates.
The agreements can be used in settling payments for their bilateral trade.
Indonesia is Korea’s eighth-largest trading partner, with their trade volume valued at around 30 billion dollars last year.
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arirang
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10.10.2013
EZB UND DIE PEOPLE’S BANK OF CHINA TREFFEN BILATERALE WÄHRUNGSSWAP-VEREINBARUNG
• Die Swap-Linie ist auf 350 Mrd CNY und 45 Mrd € begrenzt.
• Die Vereinbarung gilt für drei Jahre.
• Aus Sicht des Eurosystems dient sie als vorsorgliche Kreditlinie (Backstop Facility).
Die Europäische Zentralbank (EZB) und die People’s Bank of China (PBC) haben eine bilaterale Währungsswap-Vereinbarung zum gegenseitigen An- und anschließenden Rückkauf von chinesischen Yuan und Euro getroffen. Die für drei Jahre geltende Swap-Vereinbarung ist bei Bereitstellung von Yuan an die EZB auf 350 Mrd CNY und bei Bereitstellung von Euro an die PBC auf 45 Mrd € begrenzt.
Die Swap-Vereinbarung ist im Zusammenhang mit stark wachsenden bilateralen Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen dem Euro-Währungsgebiet und China eingerichtet worden. Sie hilft, die Stabilität der Finanzmärkte zu sichern.
Aus Sicht des Eurosystems dient die Swap-Vereinbarung als vorsorgliche Kreditlinie (Backstop Facility); sie soll den Banken des Euroraums eine kontinuierliche Bereitstellung chinesischer Yuan gewährleisten. Die Vereinbarung wurde auf der Ebene des Eurosystems getroffen. Die Kreditlinie wird allen Geschäftspartnern des Eurosystems über die nationalen Zentralbanken zur Verfügung stehen. Der EZB-Rat wird sich in absehbarer Zeit damit befassen, wie die technischen Modalitäten dieser Backstop Facility ausgestaltet und kommuniziert werden.
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EZB-Pressemitteilung
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29.03.2013
China, Brazil sign currency swap agreement
During the Fifth BRICS Summit, the member states discussed possible ways to face future economic crisis. The first agreement announced was between Brazil and China.
The pact will allow the two countries‘ central banks to swap local currencies worth up to 190bn yuan or 60bn reais, which is equal to $30 billion. It will be initially enforced for three years. The amount was calculated to match current trade volume between the countries for no less than eight months.
They also agreed to set aside this money, to be used in the case of instability and unusual fluctuation of the value of the US dollars.
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29.12.2011
Japan, India sign currency swap deal
Indian Prime Minister Manmohan Singh and his visiting Japanese counterpart Yoshihiko Noda held talks on a wide range of regional and global issues, including UN reforms, climate change, non-proliferation and the situation in Afghanistan and North Korea and decided to expand cooperation in anti-piracy and maritime security and strengthen the India Japan strategic partnership.
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Erdoğan plant Abkehr vom US-$
Veröffentlicht: 26. Juli 2014 Abgelegt unter: bilaterale und multilaterale Beziehungen, Hegemonial-Interessen, Türkei | Tags: Abkehr vom US-$, Alexei Uljukajew, Anti-Dollar-Allianz, Nihat Zeybekci Hinterlasse einen KommentarDie türkische Regierung unter Premier Recep Tayyip Erdoğan erwägt, der weltweiten Anti-Dollar-Allianz beizutreten.
Damit soll der US-Dollar als Leitwährung beim Handel mit Russland abgelöst werden.
Stattdessen sollen der Rubel und die Türkische Lira als Zahlungsmittel dienen. Dadurch kann das Land künftige Sanktionen gegen Russland umgehen. Der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci unterbreitete seinem russischen Amtskollegen Alexei Uljukajew bei einem Treffen in Sydney einen entsprechenden Vorschlag.
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german.irib
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Anmerkung
So sinnvoll solche Überlegungen auch sein mögen, sie bergen erhebliche Risiken, wie an den Beispielen Saddam Hussein und Muammar al-Gaddafi sichtbar wurde.
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Ihr Oeconomicus