Weg frei für EU-Ukraine-Abkommen
Veröffentlicht: 17. Dezember 2016 Abgelegt unter: DEMOKRATIE, EU Assoziierungs-Abkommen, Geert Wilders, NIEDERLANDE, Niederlande - April 2016, Parlamentswahl (17. März 2017), Partei für die Freiheit (PVV), Volksabstimmung - Plebiszit - Bürgerreferendum Hinterlasse einen Kommentar.
Weg frei für EU-Ukraine-Abkommen
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Um das Partnerschaftsabkommen mit der Ukraine zu retten, haben die EU-Staaten eine von den Niederlanden geforderte Zusatzerklärung beschlossen.
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Die Vereinbarung besagt nun, dass die Ukraine durch das Abkommen „keine konkrete Perspektive auf einen EU-Beitritt“ erhält. Diese semantische Artistik liefert nun nach dem Selbstverständnis des Volldemokraten Mark Rutte den Schlüssel um das „Nee“ der Volksabstimmmung vom 6. April zu übertrumpfen.
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Folgerichtig ließ Rutte am Freitag sein Kabinett einen Gesetzentwurf beschließen, der die Ratifizierung des Partnerschaftsabkommens zwischen der EU und der Ukraine vorsieht und den beiden Parlamentskammern nun zur Abstimmung vorgelegt wird.
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Da jedoch die eigentlichen Kernpassagen des Vertrages, u.a. die praktisch komplette Abschaffung von Zöllen zwischen EU und Ukraine, Garantien zu einem freien Kapitalverkehr und die Legalisierung von Standortverlagerungen von Unternehmen nicht verändert wurden, werden sich die Parlamentarier fragen lassen müssen, ob sie auf Grundlage eines semantischen Zaubertricks tatsächlich den Volkswillen umgehen wollen.
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Geert Wilders hat für diesen Fall bereits ein Misstrauensvotum gegen Mark Rutte angekündigt. Es darf davon ausgegangen werden, dass Wilders‘ Partei für die Freiheit (PVV) diesen abenteuerlichen Vorgang als politisches Kapital einsetzen wird , um im Wahlkampf zu den Parlamentswahlen im März 2017 zu punkten.
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierend:
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07.04.2016
Assoziierungs-Abkommen EU-Ukraine: Holländer sagen „Nee“
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08.04.2016
Durchgegrünter Politfug by Rebecca Harms
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Assoziierungs-Abkommen EU-Ukraine: Holländer sagen „Nee“
Veröffentlicht: 7. April 2016 Abgelegt unter: EU Assoziierungs-Abkommen, Niederlande - April 2016, Volksabstimmung - Plebiszit - Bürgerreferendum 2 KommentareAssoziierungs-Abkommen EU-Ukraine:
Holländer sagen „Nee“
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Bei der Volksabstimmung in den Niederlanden zum EU-Ukraine-Abkommen wurde die zur Gültigkeit notwendige 30%-Mindestbeteiligung mit 32,2% knapp erreicht und der Vertrag mit einer satten 61,1%-Mehrheit abgelehnt.
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Nun ist die große Frage, wie es nach dem niederländischen Votum gegen das EU-Ukraine-Abkommen weitergehen wird.
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Regierungschef Mark Rutte räumte am Abend ein, dass die Gegner überzeugend gewonnen hätten. In seiner „jetzigen Form“ könne das Abkommen damit nicht ratifiziert werden. Über die Auswirkungen des Votums müsse nun Schritt für Schritt in Abstimmung mit Brüssel entschieden werden.
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Neu-Panameño Poroschenko will auch nach dem Votum der Niederländer am Annäherungskurs an die Europäische Union festhalten und sich auch weiter in Richtung EU bewegen.
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Die Niederlande haben das neue Abkommen trotz der Zustimmung des Parlaments als einziger der 28 EU-Mitgliedstaaten noch nicht ratifiziert. Der politische Teil des Assoziierungsabkommens wird seit Ende 2014 bereits vorläufig angewandt, seit dem 1. Januar auch das darin enthaltene Freihandelsabkommen, was von Russland scharf kritisiert wird.
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Sollte die niederländische Regierung das Assoziierungsabkommen nun in letzter Minute platzen lassen, könnte dies bei einigen Entscheidern der EU-Bürokratie ggf. heimliches Wohlwollen auslösen und als Anlass dafür gelten, den hoffnungslosen Sanierungsfall Ukraine und dessen unabsehbare Folgen neu zu überdenken, was von Russland als positives Signal empfunden werden könnte.
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Sollte ein solches Gedankenexperiment tatsächlich Realität werden, hätte der offshore-Präsident vermutlich allergrößte Mühe, den Ukrainern stimmig zu erklären, was der „Euromaidan“ neben Kriegsstiftung, Chaos und Ausbeutung nun tatsächlich gebracht hat.
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Aber soweit wird es doch wohl nicht kommen, oder ?
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Beiträge
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17.03.2016
EU-Kommission empfiehlt im April Weg zu Visa-Freiheit mit Ukraine
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26.09.2014
Assoziiert. Und nun?
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26.03.2014
Nachlösen von Maidan-Tickets
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EU-Kommission empfiehlt im April Weg zu Visa-Freiheit mit Ukraine
Veröffentlicht: 17. März 2016 Abgelegt unter: EU Visa-Freiheit, Minsk-Friedens-Gipfel, Ukraine Ein KommentarEU-Kommission empfiehlt im April Weg zu Visa-Freiheit mit Ukraine
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Die EU-Kommission will im April eine Visa-Liberalisierung mit der Ukraine vorschlagen. Das kündigte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Donnerstag in Brüssel an.
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Die Ukraine habe „riesige Reformen“ zur Erfüllung der von der EU gesetzten Bedingungen unternommen, sagte Juncker.
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„Wir haben ein gemeinsames Interesse daran, den Bürgern unserer Länder das Reisen leichter zu machen.“
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Deshalb könne die EU-Kommission im April nun einen entsprechenden Rechtstext vorlegen.
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Dieser dürfte den Weg zu einer völligen Visa-Freiheit vorzeichnen und die bisherigen Visa-Anforderungen für Ukrainer, die in die EU reisen wollen, schrittweise beseitigen. Neben den EU-Staaten muss auch das EU-Parlament Visa-Befreiungen zustimmen.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko äusserte sich sehr zufrieden mit dieser Ankündigung. Die Visa-Liberalisierung sei ein wichtiges Anliegen seines Landes.
[…]
Swissinfo
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Anmerkung:
Kennt zufälligerweise jemand Junckers Lieblingsgetränk, welches solche Heile-Welt-Überzeugungen auslöst ??
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Beiträge
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17.03.2016
Die Ukraine ist für die EU zum Problemfall geworden
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900.000 ukrainischen Binnen-Flüchtlingen droht der Entzug der Sozialhilfe. Immer noch kein Nachfolger für Jazenjuk in Sicht. Schachert Poroschenko jetzt mit den Russland-freundlichen Oligarchen?
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Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko wird sich heute in Brüssel mit Angela Merkel und Francoise Hollande treffen, meldete der Pressesprecher des ukrainischen Präsidenten, Swjatoslaw Zegolko, via Facebook.
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Das Treffen könnte spannend werden, denn in den deutsch-ukrainischen Beziehungen war in den letzten Wochen ein neuer Ton zu hören gewesen.
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„Manchmal habe ich auch den Eindruck, dass in Moskau und Kiew bei all dem außer Acht bleibt, wie ernst die Lage ist“
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hatte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier beim Normandie-Treffen am 3. März in Paris erklärt und sowohl von Kiew als auch von Moskau stärkere Anstrengungen zur Umsetzung des Minsker Abkommens gefordert. Bisher hatte Berlin vor allem Moskau mit Forderungen zur Umsetzung des Abkommens konfrontiert.
[…]
Ulrich Heyden – telepolis
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Die Rolle von ‚Väterchen Frost‘ beim vorsichtigen politischen Annäherungsversuch der EU mit dem phösen Putinland
Veröffentlicht: 15. September 2015 Abgelegt unter: Bürgerkrieg und Folgen, Das DIktat des IWF, EU-Hilfen, Gasimporte, GAZPROM, Hegemonial-Interessen, Ukraine Sanctions | Tags: Alexej Miller, Natalia Jaresko, Schuldenschnitt, ukrainische Gasspeichervorräte, Väterchen Frost Hinterlasse einen KommentarDie Rolle von ‚Väterchen Frost‘ beim vorsichtigen politischen Annäherungsversuch der EU mit dem phösen Putinland
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Huch, der Winter steht vor der Tür … wer hätte das wohl gedacht ? 🙂
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Zufälligerweise -und mindestens ebenso überraschend- fällt nun auch auf, dass die ukrainischen Gasspeichervorräte fast erschöpft sind.
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Und all dies, vor dem Hintergrund, dass Mme Lagarde von den Erfolgen aufoktroyierter Reformen im Land, die selbstverständlich zu Lasten der dortigen Bevölkerung gehen, angenehm überrascht ist und zugleich von den wichtigsten Gläubigern einen Schuldenschnitt von bis zu 20 Prozent fordert. Offenbar ist mit Billigung der wichtigsten Geldgeber die Umstrukturierung der Schulden in Höhe von 18 Milliarden Dollar bis Ende Oktober vorgesehen, natürlich ohne irgendwelche öffentlichen Statements zur Heranziehung des nach USA verbrachten Zentralbank-Goldes.
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Selbstverständlich ist es an dieser Stelle müßig zu erwähnen, dass man die Steuerzahler zustimmender Gläubigerstaaten (hauptsächlich Deutschland und Polen) hierzu nicht um ihr Votum gebeten hat, schließlich soll deren Alles-wird-gut-Schlaf nicht gestört werden.
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So weit – so gut, oder je nach Sichtweise, so schlecht !
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Bei näherer Betrachtung findet sich jedoch ein Haarbüschel in der Suppe:
die ’schamlose‘ Forderung Russlands auf Rückzahlung seiner verliehenden drei Milliarden Dollar.
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Da sich nun Väterchen Frost für all diese Zirkuskunststücken nicht interessiert und auch von einem denkbaren ‚Sommererweitungsgesetz‘ völlig unbeeindruckt wäre, versuchte sich die ukrainische Finanzministerin Natalia Jaresko in Ankara anläßlich des Summits der Finanzministerien aus den G7-Ländern als Bittstellerin. Ihre Betteltour zur Akquirierung von Finanzmitteln für den Kauf von russischem Gas führte jedoch nicht zu einer positiven Entscheidung.
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Für den selbstdenkenden, kritischen Beobachter solcher Ereignisse ist jedoch klar, dass bei solchen und vergleichbaren Spielchen altbekannter Täuschlinge gerne über Bande gespielt wird.
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So war von Gazprom-Chef Alexej Miller zu hören, dass es am vergangenen Freitag in Wien zwischen Vertretern der EU, Russlands und der Ukraine zu Gesprächen kam.
Nach den Verhandlungen teilten die Gesprächspartner mit, dass die EU die Verpflichtung übernehmen wird, das Pumpen von zwei Milliarden Kubikmeter Gas in die ukrainischen Untergrundspeicher im Wert von 500 Millionen Dollar zu finanzieren.
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Miller bestätigte, da der Gaspreis auch weiterhin an den Ölpreis gekoppelt sei, ergäbe sich für das IV. Quartal 2015 ein Bruttopreis von 252 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter Gas. Man werde der Ukraine sowohl im vierten Quartal 2015 als auch im ersten Quartal 2016 einen Preisnachlass gewähren, wobei die Höhe des zu gewährenden Rabattes von der Regierung in Moskau bestimmt werde.
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Im II. Quartal 2015 bezogen die ukrainischen Schlaumeier das benötigte Gas zu einem Durchschnittspreis von 275 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter (einschließlich Transportkosten) aus Europa, während Russland den europäischen Importeuren in diesem Zeitraum 247,17 Dollar je 1000 Kubikmeter berechnete.
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Unterm Strich betrachtet handelt es sich bei dieser Operation um einen gewohnten win-win-loose-Deal:
Die ukrainischen Gasspeicher werden gefüllt, Gazprom wird per Vorauskasse bezahlt und der freundliche Europäische Steuerzahler erteilt ungefragt seinen finanziellen Segen, und alle gemeinsam dürfen für ‚Väterchen Frost‘ einen Willkommensgruß vorbereiten.
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Vielleicht sollten wir jedoch die Dinge ein wenig optimistischer betrachten und dieses Opfer als einen von vielen Bausteinen vorsichtiger Annäherungsversuche zwischen der EU und Russland einordnen.
Dabei erscheint es vorteilhaft, das derzeit erkennbare russische Engagement mittels militärischer Einflussnahme auf chaotische Zustände in Syrien ebenso sorgfältig zu observieren, wie die entsprechenden Reaktionen des dadurch möglicherweise bloßgestellten transatlantischen Friedensnobelpreisträgers.
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Aber dies ist eine andere Baustelle, die jenseits solcher Betrachtungen besonderer Aufmerksamkeit bedarf.
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Ihr Oeconomicus
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Geht’s noch ? – Poroschenko droht mit Kriegsrecht
Veröffentlicht: 11. Februar 2015 Abgelegt unter: EU Assoziierungs-Abkommen, militärischer show-down, Minsk-Friedens-Gipfel, Pjotr Poroschenko (07.06.2014-20.05.2019) 13 KommentareGeht’s noch ? – Poroschenko droht mit Kriegsrecht
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Noch vor Beginn des Minsker Krisengipfels dreht der Schoko-Präsident an der Eskalationsschraube und droht, falls der Konflikt mit den ‚Rebellen‘ an Intensität zunimmt, das Kriegsrecht auf dem gesamten Gebiet der Ukraine einzuführen!
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Eine Föderalisierung des Landes, die unter anderem beim Kreml-Besuch von Merkel/Hollande angesprochen wurde, lehnt der Poroschenko rundweg ab:
„Die Ukraine war und wird immer ein einheitlicher Staat sein… Die Föderalisation ist ein Same, der im ukrainischen Boden keine Wurzeln schlagen wird“
Ich weiß nicht, wie diese Ansage auf die Leser wirkt, aus meiner Sicht zeigt dieser absolutistische Spruch die intellektuelle Nähe zu despotischer Herrschaftsform auf!
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Daneben beharrt Poroschenko auf der Entscheidung weiter uneingeschränkt auf eine EU-Mitgliedschaft hinzusteuern und ist hinsichtlich der Mehrsprachigkeit, also russisch als zweite Landessprache einzuführen, nicht kompromissbereit.
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Es steht zu befürchten, dass unter solchen Prämissen die Sterne für eine bedingungslose Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und Separatisten nicht allzu günstig stehen.
Wir erinnern uns an die letzte ausverhandelte Waffenruhe, die alleine deshalb keinen Bestand hatte, weil vor allem Nationalgarde und Söldnerbataillone weiterhin Donezk bombardierten.
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In diesem Zusammenhang wäre es mehr als angebracht, dass die EU oder das Friedensduo mal ganz kräftig mit der Faust auf den Tisch haut !!
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Ihr Oeconomicus
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Quelle:
Interfax – Ukraine News Agency
„Uneingeschränkte Solidarität“: EU-Parlament begrüßt Waffenlieferung an die Ukraine
Veröffentlicht: 18. Januar 2015 Abgelegt unter: ausgewählte Entschließungsanträge, EU-Hilfen, Europäische Volkspartei (EVP) - European People's Party (EPP), Freie Wähler, Solidarität mit der Ukraine, Ukraine-Konflikt | Tags: 2014/2965(RSP, Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V., Stephan Wefelscheid 2 Kommentare.
zur Einstimmung:
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„In der ganzen Welt ist jeder Politiker sehr für Revolution, für Vernunft und Niederlegung der Waffen
– nur beim Feind, ja nicht bei sich selbst.“
[Hermann Hesse]
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„Uneingeschränkte Solidarität“: EU-Parlament begrüßt Waffenlieferung an die Ukraine
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Mit großer Mehrheit wurde eine höchst einseitige, konfliktverschärfende Entschließung verabschiedet, ein in vielen Punkten vernünftigerer Gegenentwurf der Linken hatte keine Chance
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Das Europaparlament hat am Donnerstag eine Entschließung zur Situation in der Ukraine verabschiedet.
Eingebracht wurde sie von der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), auch die Grünen stimmten zu. Nur die Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke (GUE/NGL) lehnte die Entschließung ab und schlug einen Gegenentwurf vor.
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Florian Rötzer – Telepolis
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Abgelehnter Entschließungs-Antrag der GUE/NGL-Fraktion:
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Angenommener Entschließungs-Antrag
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