Wie korrupt ist Deutschland?

Wie korrupt ist Deutschland?
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„Korruption ist effektiv, attraktiv und lukrativ“, sagt Korruptionsexperte Wolfgang Schaupensteiner. 100 Millionen Euro Bestechungsgelder fließen jährlich in Deutschland, schätzt das BKA.
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„ZDFzeit“ fragt: Wie korrupt ist Deutschland? Bestechung, Vorteilsannahme, Schmiergelder sind viel weiter verbreitet als angenommen. Und Polizei und Staatsanwälte tun sich schwer mit der Bekämpfung der Korruption, denn es gilt das Gesetz des Schweigens.
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Alle wissen Bescheid, aber keiner redet darüber. Das Risiko, wirklich erwischt und überführt zu werden, ist bei diesem Heimlichkeitsdelikt minimal. Denn alle Beteiligten sind Täter. Laut BKA haben 70 Prozent der Bestecher keinerlei Skrupel. Und auf Seiten der Strafverfolger sieht es dürftig aus:
Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte sind überlastet. Und sie werden durch einzelne, sehr komplexe Verfahren blockiert. Die Folgen der Korruption sind gravierend:
Sie beschädigt die Grundwerte des demokratischen und sozialen Rechtsstaates. Denn wo Aufträge, Genehmigungen oder Straffreiheit käuflich sind, gehen die Geschäftsmoral und das Vertrauen in Rechtsstaat und Politik kaputt.
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Die Dokumentation beleuchtet anhand verschiedener Korruptionsfälle, wie verbreitet das Schmieren ist. An konkreten Fällen wird erklärt, wie die Anbahnung funktioniert:
Man kennt sich schon länger, vertraut sich, hilft sich. Ein System, das die Strafverfolgung so mühsam macht und zu wenigen Ermittlungserfolgen führt.
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Gezeigt wird außerdem ein aufwändiger Test in der Branche mit der größten Korruptionshäufigkeit, der Bauwirtschaft. Analysen von Ermittlern kommen zum Schluss: Bestechung ist hierzulande weit verbreitet und strukturell tief verwurzelt.
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Korruptionsverdacht: US-Behörden ermitteln gegen Alstom

Erst ging es um ein Projekt in Indonesien, jetzt ermitteln US-Behörden in weiteren Fällen:
Nach SPIEGEL-Informationen steht ein Ableger des französischen Konzerns Alstom im Verdacht, Schmiergelder in Millionenhöhe verteilt zu haben.
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SpOn

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Anmerkung

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Wer weiß, vielleicht kommt GE mit seinem Einfluss auf die US-Behörden zu Hilfe?

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Ihr Oeconomicus


Glaxo Smith Kline: Bestechung in China Chefsache?

Im Korruptionsskandal um den britischen Pharmakonzern Glaxo Smith Kline (GSK) in China beschuldigen chinesische Behörden jetzt auch den früheren China-Chef des Konzerns, Mark Reilly, seine Mitarbeiter zu Korruption und Schmiergeldzahlungen angestiftet zu haben. Es soll um bis zu 350 Millionen Euro gehen.
[…]

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Korruption in Asien – So bleiben Sie sauber
Geschenke über 1000 Euro sind tabu, Steuerhinterziehung ist gefährlich:
Sieben Ratschläge für Manager und Firmen, um das Risiko von Strafverfolgung in China zu minimieren.
[…]
FAZ

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Homo Corruptus – Korruption in Deutschland

Homo Corruptus – Korruption in Deutschland
(Animation) von Michael Marks

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Korruption betrifft nur Entwicklungsländer und Bananenrepubliken – sollte man denken. Der Kurzfilm „Homo Corruptus“ zeigt, dass Korruption auch hierzulande an der Tagesordnung ist. Allerdings wird sie kaum wahrgenommen. Denn sie spielt sie sich außerhalb unseres Sichtfeldes ab.
Auf der Ebene der Topmanager, der Vorstandsvorsitzenden und der städtischen Beamten. Im Jahr 2009 erreichte der Bereich „Wirtschaftskorruption“ den höchsten Stand seit ihrer statistischen Erfassung.
Der 5-minütige Zeichentrickfilm von Michael Marks zeigt verschiedene animierte Statistiken und Infografiken, und erzählt eine Geschichte über die Abgründe der deutschen Wirtschaft.

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Erdöl, Brot und Korruption

US Navy 050701-N-4309A-242 As the sun-sets over the Khawr Al Amaya Oil Terminal (KAAOT), another day passes safely under the watchful eye of masters-at-arms assigned to Mobile Security Detachment Two Five (MSD-25).jpg
Al Basrah Oil Terminal
public domain

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Im Rahmen des 1996 von der UNO aufgelegten Hilfsprogramms „Öl für Lebensmittel“ durfte der Irak eine begrenzte Menge Erdöl unter UN-Kontrolle ausführen und vom Erlös Nahrungsmittel und Medikamente für die seit 1990 unter dem Embargo leidende Bevölkerung kaufen. Dabei flossen in knapp sieben Jahren etwa 100 Milliarden Dollar. Doch im Januar 2004 deckte eine irakische Tageszeitung einen Skandal auf.

Sie veröffentlichte eine Liste von Personen und Unternehmen, die Schmiergelder aus den Mitteln des Hilfsprogramms erhalten haben sollen. Die daraufhin diskret von der UNO eingesetzte und nach ihrem Vorsitzenden Paul Volcker benannte Untersuchungskommission legte im Jahr 2005 einen aufschlussreichen Bericht vor, der circa 2.500 beschuldigte Einzelpersonen und Unternehmen aus 30 Ländern nannte.

Dennoch gab es kaum Ermittlungsverfahren oder gar Prozesse. Die Filmemacher Rémy Burkel und Denis Poncet haben versucht, die einzelnen Etappen des Skandals nachzuvollziehen. In Dubai, Amman, Paris, Berlin, New York und Genf trafen sie zahlreiche direkt und indirekt Beteiligte dieses beispiellosen Ölbetrugs.
Dazu zählen Botschafter, ehemalige Geheimdienstler, Journalisten, UNO-Beamte, Vermittler, Anwälte, Geschäftemacher, Politiker und irakische Ärzte.
Der Film verdeutlicht, wie das Hilfsprogramm einer so mächtigen internationalen Institution wie der UNO laut Presseaussagen zur größten Korruptionsaffäre der Neuzeit werden und dennoch überall schnell wieder in Vergessenheit geraten konnte.

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United Nations Security Council Resolution 986


Frankreichs Justiz ermittelt gegen Alstom

Nach dem Schmiergeldskandal bei Siemens steht jetzt auch das französische Konkurrenzunternehmen Alstom im Verdacht der Korruption. Die französische Justiz ermittelt seit November wegen Schmiergeldern von mehreren hundert Millionen Dollar gegen den Konzern.
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FAZ