Hamburgs Pensions-Verpflichtungen laufen aus dem Ruder

Auf Hamburg kommen für künftige Pensionen ausgeschiedener Staatsdiener Zahlungen von 26 bis 40 Milliarden Euro zu. Bisher wurde nur mit der Hälfte gerechnet.
Eine gute Milliarde Euro pro Jahr für die Altersversorgung pensionierter Beamter wird bald nicht mehr reichen. In Zukunft werden deutlich höhere Zahlungsverpflichtungen auf die Stadt zukommen. Das ist die Konsequenz aus einem Gutachten für die Finanzbehörde, in dem die drohenden Beträge erstmals konkret ermittelt wurden.
Das Ergebnis: Aus bisher geschätzten 20 Milliarden Euro werden mit Glück 26 Milliarden – mit Pech können es 40 Milliarden werden. Da droht“, sagt Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD), „ein mächtiger Pensionsberg.“
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Sven-Michael Veit – taz


Deutschland’s implizite Staats-Schulden

Deutschland’s implizite Staats-Schulden

„Ein Beamter weiß, am Ende kriege ich meine Pension ja sowieso“
Wirtschaftsjournalist schätzt Pensionskosten für die Babyboomer-Generation auf 1,4 Billionen Euro

Schon in Kürze kommen auf Länder, Kommunen und den Bund gigantische Summen für die Versorgung ihrer Ruhestandsbeamten zu, sagt der Journalist Christoph Birnbaum. Er spricht von einer „Katastrophe mit Ansage“, denn in den öffentlichen Haushalten wurden dafür keinerlei Rücklagen gebildet.

Christoph Birnbaum im Gespräch mit Britta Bürger – dradio – 10.07.2012

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Um den interessierten LeserINNen einen breiteren Zugang zu diesem Thema zu ermöglichen, soll unter dieser Rubrik eine Dokumenten-Sammlung entstehen.

Sie alle sind dabei herzlich eingeladen, auf relevante Fundstücke aufmerksam zu machen bzw. hier einzustellen.

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Vielen Dank für die geschätzte Mitwirkung.

Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbes. Wirtschaftsordnung und Sozialpolitik –                                         Prof. Dr. Norbert Berthold

Wirksame Begrenzung von Staatsverschuldung auf europäischer Ebene

Diskussions-Beitrag von Daniel Koch

Inhalt

1 Einleitung ……………………………………………………………………………………………………….1

2 Notwendigkeit der Staatsschuldbegrenzung …………………………………………………………….1
2.1 Explizite und implizite Staatsverschuldung…………………………………………………………….2
2.2 Auswirkungen der Staatsverschuldung…………………………………………………………………3
2.3 Staatsverschuldung als nützliches Instrument ……………………………………………………….4
2.4 Entstehung von Staatsverschuldung…………………………………………………………………….5
2.5 Grundsätzliche Anforderungen an Begrenzungskonzepte ………………………………………….6

3 Kriterien an wirksame Begrenzungsregeln ………………………………………………………………8
3.1 Ziele der Staatsschuldbegrenzung……………………………………………………………………….8
3.2 Prinzipien der Staatsschuldbegrenzung…………………………………………………………………9
3.3 Die Bewertungsmatrix…………………………………………………………………………………….10
3.3.1 Kriterien zum Universalitätsprinzip ………………………………………………………………… 12
3.3.2 Kriterien zum Nachhaltigkeitsprinzip……………………………………………………………….. 12
3.3.3 Kriterien zum Durchsetzbarkeitsprinzip …………………………………………………………… 13
3.3.4 Kriterien zum Transparenzprinzip…………………………………………………………………… 15
3.3.5 Darstellung der ökonomischen Bewertungsmatrix………………………………………………. 15

4 Ein Vorschlag zur Begrenzung der europäischen Verschuldung ………………………………….. 16
4.1 Überblick……………………………………………………………………………………………………..16
4.2 Universalität: Bekämpfung der impliziten Staatsverschuldung …………………………………..18
4.3 Nachhaltigkeit: Struktureller Puffer, Goldene Regel, Schuldenverbot …………………………..19
4.4 Durchsetzbarkeit: Das Bundesbankprinzip…………………………………………………………….20
4.5 Transparenz: Bürgerberichte ……………………………………………………………………………24

5 Fazit ……………………………………………………………………………………………………………. 25

Zum Dokument – PDF [34 Seiten]

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Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

Expertise im Auftrag des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie — März 2007

„Staatsverschuldung wirksam begrenzen“

Vorwort

1. Am 8. März 2007 nahm die Kommission aus Bundestag und Bundesrat für die „Modernisierung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen“ im Rahmen der Föderalismusreform II die Arbeit auf.
Neben einer Lockerung der finanziellen Verflechtungen aufgrund des Steuerverbunds und des Finanzausgleichs soll es um die Entwicklung und Etablierung neuer Regeln zur Begrenzung der Staatsverschuldung gehen.
Solche Regeln sind dringend erforderlich, da sich die bisherigen Normen

− namentlich Artikel 115 Grundgesetz und die entsprechenden Vorschriften in den Landesverfassungen
− als ungeeignete Verschuldungsbremsen erwiesen haben. Vor diesem Hintergrund

wurde der Sachverständigenrat am 15. November 2006 vom Bundesminister für Wirtschaft und Technologie gebeten, mit einem wissenschaftlich fundierten Lösungskonzept für eine Begrenzung der öffentlichen Verschuldung zur Meinungsbildung in der Bundesregierung beizutragen. Mit der vorliegenden Expertise „Staatsverschuldung wirksam begrenzen“ ist der Sachverständigenrat diesem Auftrag nachgekommen.

2. Ein Mitglied des Sachverständigenrates, Peter Bofinger, sieht sich abermals nicht in der Lage, zentrale Inhalte dieser Expertise mitzutragen. Die Mitarbeit erschöpfte sich daher in einem Minderheitsvotum.

3. Eine besondere Unterstützung erfuhr die Arbeit des Sachverständigenrates durch Herrn Professor Dr. Ferdinand Kirchhof, Tübingen. Er erstellte eine Analyse zu den Möglichkeiten von Sanktionen bei einer  Überschreitung des verfassungsrechtlichen Kreditlimits und diskutierte die damit im Zusammenhang stehenden Probleme und Detailfragen ausführlich mit dem Sachverständigenrat.
Ihm gilt für seine fachliche Beratung und seine außerordentliche Kooperationsbereitschaft unser ganz besonderer Dank.

4. Die Eidgenössische Finanzverwaltung der Schweiz hat mit detaillierten Informationen zum Schweizer Modell der Schuldenbremse und einem intensiven Erfahrungsaustausch wertvolle Anregungen zu dieser Expertise geliefert. Unser herzlicher Dank geht stellvertretend an die Herren Alain Geier, Dr. Peter Siegenthaler und Dr. Fritz Zurbrügg.

5. Die Senatsverwaltung für Finanzen Berlin hat uns umfangreiches Datenmaterial zur Verfügung gestellt.

6. Die Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt und seinen Mitarbeitern war auch bei der Erstellung dieser Analyse wieder ausgezeichnet.
Besonders Mitarbeiter aus den Fachreferaten „Staat“ innerhalb der „Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen“ und „Öffentlicher Gesamthaushalt“ (Finanzstatistik) haben als Grundlage für diese Expertise umfangreiches Datenmaterial zusammengestellt und den Rat in Detailfragen beraten. Trotz dieser hervorragenden Unterstützung konnten in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht alle Datenprobleme erschöpfend geklärt werden.

7. In gewohnter und bewährter Art und Weise haben die Angehörigen der Verbindungsstelle zwischen dem Statistischen Bundesamt und dem Sachverständigenrat bei der Erstellung dieser Untersuchung einen engagierten und wertvollen Beitrag geleistet:
Anita Demir, Wolfgang Glöckler, Birgit Hein, Klaus-Peter Klein, Uwe Krüger, Volker Schmitt, Hans-Jürgen Schwab und Beate Zanni.

8. Die vorliegende Expertise, die zusätzlich zu den laufenden Arbeiten erstellt wurde, hätte der Rat ohne den unermüdlichen Einsatz des wissenschaftlichen Stabes nicht erstellen können.
Ein ganz herzlicher Dank geht deshalb an Dr. Oliver Bode, Dr. Katrin Forster-van Aerssen, Dr. Martin Gasche, Dr. Bodo Herzog, Alexander Herzog-Stein, PhD, Dr. Jörg Rahn, Diplom-Volkswirtin Anna Rosinus und Dr. Hannes Schellhorn.
Ein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang Dr. Stephan Kohns. Als Generalsekretär des wissenschaftlichen Stabes hat er nicht nur dessen Arbeiten koordiniert, von ihm gingen auch wichtige inhaltliche Anregungen aus. Ohne seine analytischen Fähigkeiten und sein organisatorisches Talent hätte der Rat diesen Reformvorschlag in der knapp bemessenen Zeit nicht entwickeln können.

9. Fehler und Mängel, die diese Expertise enthält, gehen allein zu Lasten der Unterzeichner.

Wiesbaden, 9. März 2007

Peter Bofinger – Wolfgang Franz – Bert Rürup – Beatrice Weder di Mauro – Wolfgang Wiegard

Zur Analyse – PDF [205 Seiten] 

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Risikofaktor implizite Staatsverschuldung

ein Kommentar von Dr. Martin W. Hüfner, Chief Economist, Assenagon Asset Management S.A.

Jeder weiß, dass es neben der offiziellen Staatsverschuldung auch noch eine implizite Verschuldung gibt. Das sind die Leistungsversprechen der öffentlichen Hand, die nicht durch entsprechende Einnahmen gedeckt sind. Dazu gehören neben den Beamtenpensionen zum Beispiel auch die Zuschüsse zur Rentenversicherung sowie die Deckungslücken bei der Pflege- und Krankenversicherung. In Deutschland wird die implizite Verschuldung seit vielen Jahren von dem bekannten Freiburger Professor Bernd Raffelhüschen berechnet. Vor kurzem hat er eine Aktualisierung seiner Zahlen vorgelegt. Sie enthält eine Reihe von Erkenntnissen, die auch mir bisher nicht so bewusst waren.
Hier einige Highlights.

RiskNET – 12. Juli 2012, 15:32

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Staatsverschuldung 1950-2011 – Generationenvertrag ade – H.W. Sinn – 2012
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Saldenmechanik: ein Ansatzpunkt für die Weiterentwicklung der makro-ökonomischen Theorie?
Archiv-Beitrag
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follow-up, 09. Juli 2012

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Von Schulden die man sieht und solchen, die man nicht sieht
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, erläutert in seinem Vortrag mit dem Titel „Von Schulden die man sieht und solchen, die man nicht sieht: Eine Generationenbilanz“ die Konsequenzen des demographischen Wandels für die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die Sozialpolitik. Insbesondere seine kritische Analyse bezüglich der Nachhaltigkeit des Sozialversicherungssystems zeigt: Wenn nichts unternommen wird, um die Hypotheken zu Lasten zukünftiger Generationen abzubauen, dann wirft dies zwangsläufig ein Akzeptanzproblem der jungen Generation auf. Würde der Staat wie ein ehrbarer Kaufmann bilanzieren, so würde er zukünftigen Generationen eine negative Erbschaft in Höhe von über zwei Inlandsprodukten (5 Billionen Euro) ausweisen.
Raffelhüschen – korrespondierende Präsentationsdokumente

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Pensionskassen, hochexplosive Zeitzünder (+ update)

Pensionskassen, hochexplosive Zeitzünder

Die Zukunft der Altersversorgung im Öffentlichen Dienst
In den kommenden Jahren geht eine große Anzahl von Landesbeamten in den Ruhestand und hat Anspruch auf staatliche Pensionen. Jedoch ist für sie nicht ausreichend Vorsorge getroffen worden. Die Pensionen müssen aus den laufenden Haushalten getragen werden. Für manch Bundesland steht damit eine Mammutaufgabe bevor.
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dradio.de
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Anmerkung
Dies zum meistgescheuten Thema politischer SchwergeWICHTE: Die implizite Staatsverschuldung … bye, bye Schuldenbremse, Wohlstand für Alle, etc.!

Ihr Oeconomicus

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Bedrohte Pensionskassen
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Nicht nur Banken, sondern auch Versicherungen sollen nach den Plänen der Europäischen Kommission künftig deutlich mehr Eigenkapital vorhalten. Besonders den Pensionskassen in Deutschland würde dies aber die Luft abdrehen – sie könnten die 40 bis 50 Milliarden Euro, die sie mehr bräuchten, gar nicht stemmen.
[…]
Institut der deutschen Wirtschaft
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Nachträge
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08.02.2012
EU plant strengere Eigenkapitalvorschriften für Pensionskassen, Anlehnung an Solvency II
Ein Vorschlag der EU-Kommission könnte für Pensionskassen der Unternehmen erheblich strengere Eigenkapitalregeln zur Folge haben. Sie müssten künftig statt heute knapp fünf Prozent Eigenkapital bis zu achtmal so viel vorhalten, weil dann auch für sie die Vorschriften für Versicherungsunternehmen („Solvency II“) gelten könnten, heisst es auf “Welt online”.
Der zusätzliche Kapitalbedarf für die deutschen Vorsorgewerke läge bei 40 bis 50 Mrd. Euro, schätzt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln. Laut dem Interessenverband Aba liegt das Gesamtvermögen der rund 150 deutschen Pensionskassen bei 110 Mrd. Euro. Für viele wären die neuen Regeln eine Überforderung, urteilen die IW-Ökonomen. Die Kassen könnten die Zusatzbelastung „gar nicht stemmen“, heißt es in einer Stellungnahme. „Sie stünden vor dem Aus.“
Eine Sprecherin des zuständigen Binnenmarktkommissars Michel Barnier sagte auf Anfrage, die Behörde werde die Besonderheiten der betrieblichen Altersvorsorge in ihrem Vorschlag berücksichtigen. In der kommenden Woche will die EU-Kommission ein Weißbuch – es steckt einen Handlungsrahmen in einem bestimmten Politikfeld ab – zur Altersvorsorge in Europa vorstellen.
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vorsorgeforum.ch
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Hintergrund – Solvency II
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Solvency II ist ein Projekt der EU-Kommission zu einer grundlegenden Reform des Versicherungsaufsichtsrechts in Europa, vor allem der Solvabilitätsvorschriften für die Eigenmittelausstattung von Versicherungsunternehmen. Bis zur Umsetzung von Solvency II gelten die bisherigen Regelungen (auch Solvency I genannt). Diese basieren auf den europäischen Richtlinien 2002/13/EG zur Schadensversicherung und 2002/83/EG zur Lebensversicherung. Sie bauen auf der Ersten Richtlinie 73/239/EWG (Aufnahme und Ausübung der Tätigkeit der Direktversicherung) auf.
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«Die USA stehen schlechter da als Griechenland»

«Die USA stehen schlechter da als Griechenland»

Berücksichtigt man zusätzlich zu den Staatsschulden die impliziten Zahlungsversprechen der Sozialsysteme der USA, dann klafft in dem Land eine fiskalische Lücke von rund 200 Billionen Dollar. Im Vergleich zum BIP ist diese grösser als in Griechenland. Laut Ökonomie-Professor Laurence Kotlikoff sind die USA faktisch bankrott.

Die fiskalische Lücke eines Landes wird berechnet, indem man – vor einem unendlichen Zeithorizont – den gegenwärtigen Wert aller künftigen Ausgaben von dem gegenwärtigen Wert aller künftigen Steuereinnahmen subtrahiert. Die USA und auch viele EU-Länder bringen es gemäss Kotlikoff nicht fertig, die fiskalische Lücke vor einem unendlichen Zeithorizont auszurechnen und legen auch nicht offen, ob ihre Anlagen die offiziellen und inoffiziellen Verbindlichkeiten der Zukunft zu decken vermögen. «Das ist betrügerische Buchhaltung», sagt Kotlikoff.

NZZ – 11.03.2011 – 07:01


Anleitung zum Bau eines Schneeballsystems

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Anleitung zum Bau eines Schneeballsystems
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zur Einstimmung
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„Die richtige Art, die Solvenz eines Landes zu berechnen ist,
die lebenslänglichen fiskalischen Belastungen,
die der gegenwärtigen und den zukünftigen Generationen bevorstehen, genau zu untersuchen.

Wenn diese Belastungen die Ressourcen dieser Generationen übersteigen
oder knapp davor sind es zu tun,
oder wenn sie ganz einfach so hoch sind,
dass ihre vollständige Einzahlung von vorne herein ausgeschlossen ist,
dann ist die Politik des Landes nicht haltbar,
und kann einen Konkurs begünstigen oder auslösen!“
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Bildrechte: CC, Urheber: Hung-Ho Vergil Yu

[Dr. Laurence J. Kotlikoff (* 30. Jan. 1951)
ist Professor für Wirtschaftswissenschaften der Universität Boston
und Präsident des Wirtschafts-Security Planning, Inc.
sowie Autor zahlreicher ökonomischer Fachliteratur]
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Nach Erkenntnissen von Professor Kotlikoff sind Pensionssysteme der Industriestaaten nichts anderes als Schneeballsysteme, die früher oder später zusammenbrechen werden. Er liefert auch gleich eine Anleitung an Politiker, um ein generationenübergreifendes Ponzi-Schema aufbauen und verschleiern zu können:
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  1. Man nehme der heutigen Jugend einen Betrag X weg
  2. Man gebe den Alten X
  3. Man verspreche der heutigen Jugend, dass sie im Alter Y erhalten werden, wobei Y grösser ist als X
  4. Man werde gewählt oder gewinne die Wiederwahl
  5. Man nehme der Jugend der Zukunft den Betrag Y weg
  6. Man gebe Y den Alten der Zukunft
  7. Man verspreche der Jugend der Zukunft, dass sie im Alter Z erhalten werden, wobei Z grösser ist als Y
  8. Man werde gewählt oder gewinne die Wiederwahl
  9. Man wiederhole Schritt 5 bis 8
  10. Man wähle ein geeignetes fiskalisches Label, um sicherzustellen, dass die Verbindlichkeiten nicht als offizielle Schuld ausgewiesen werden.
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Laut Kotlikoff kann man, um das Schneeballsystem zu verschleiern, beispielsweise die von der Jugend bezahlten Beträge als Steuern ausweisen und gleichzeitig die von den Alten erhaltenen Beträge als Transferzahlungen.
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Dies erlaube es, keine höhere offizielle Defizite auszuweisen und ein ausgeglichenes Budget zu präsentieren. Dadurch werden die Verbindlichkeiten zu inoffiziellen und impliziten Zahlungsversprechungen. Die fundamentalen Problem blieben aber weiterhin bestehen.
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Quelle
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Kühle Apokalypse

Kühle Apokalypse

CC – Author: Hung-Ho Vergil Yu
Wir leben weit über unsere Verhältnisse. Laurence Kotlikoff rechnet vor, welche Lasten künftigen Generationen aufgebürdet werden, wenn eine radikale Kurskorrektur ausbleibt.
Eben noch hatte er auf der Konferenz über „Gerechte Generationenverträge“ erläutert, dass wir alle – ob Deutsche, Amerikaner oder Japaner – weit über unsere Verhältnisse leben. Dass wir Sozialleistungen kürzen müssen, statt sie auszuweiten, damit „uns allen der Laden nicht bald um die Ohren fliegt“.
Kotlikoff berücksichtigt -zu recht- in seinen Generationen-Bilanzen auch implizite Zahlungsverpflichtungen, etwa schwebende Ansprüche an die Sozialversicherungen.
Die „Nachhaltigkeitslücke“ seines Heimatlandes USA beträgt nach seinen Berechnungen sage und schreibe 70 Billionen Dollar, etwas dem sechsfachen des US-BIPs. Für Deutschland liegt diese Lücke bei 7 Billionen Euro, immerhin noch dem 2,8-Fachen des BIPs.
[…]
WiWo
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ausgewählte Veröffentlichungen:
22.10.2006 „Drifting to Future Bankruptcy“
Is the United States Bankrupt?
Is the United States bankrupt? Many would scoff at this notion. Others would argue that financial implosion is just around the corner. This paper explores these views from both partial and general equilibrium perspectives. It concludes that countries can go broke, that the United States is going
broke, that remaining open to foreign investment can help stave off bankruptcy, but that radical reform of U.S. fiscal institutions is essential to secure the nation’s economic future. The paper offers three policies to eliminate the nation’s enormous fiscal gap and avert bankruptcy: a retail
sales tax, personalized Social Security, and a globally budgeted universal healthcare system.
Federal Reserve Bank of St. Louis Review, July/August 2006, 88(4), pp. 235-49