Schwarze Schwäne – Krieg, Inflation und ein energiepolitischer Scherbenhaufen

Schwarze Schwäne sind Ereignisse, die man vor kurzem für undenkbar hielt. Unter diese Definition fällt die aktuelle galoppierende Inflation, aber auch die veritable Energiekrise, die eine grundlegende Revision des Modells der grünen Transformation der Wirtschaft verlangt. Staatskrisen wegen ausufernder Staatsschulden wie in Großbritannien rücken ebenfalls in den Fokus. Die Zeit des Free Lunch, als die Staaten und ihre Notenbanken sich scheinbar schadlos in beliebigem Umfang Geld zur Überwindung der Knappheit drucken konnten, ist vorbei.

Ein imposanter Vortrag von Prof. Sinn anlässlich der Weihnachtsvorlesung vom 12.12.2022, organisiert vom ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.

Dauer: 2:06:47

 

 

Auch für Nicht-Ökonomen äusserst erkenntnisreich

herzliche Grüße

Ihr Oeconomicus

 


Vorsichtige Entspannungssignale aus Russland

Vorsichtige Entspannungssignale aus Russland

Wie aus dem Kreml zu hören ist, sind die „Militärübungen“ im Grenzbereich zur Ukraine abgeschlossen und man habe damit begonnen, einige Truppen von den an die Ukraine angrenzenden Militärdistrikten abzuziehen. Bislang ist noch unklar, wie viele Soldaten und militärisches Gerät die Heimreise aus dem Grenzgebiet antreten dürfen.

Damit dürfte der White House Dämonisierungs-Coup in sich zusammenfallen und die erhofften Wechselwirkungen, wie panikgetriebene Kapitalflucht aus Europa in die USA, Sitzverlegungen großer deutscher/europäischer Konzerne und/oder „Hidden Champions“ ins Land der unbegrenzten Traumdeutung um bspw. die zwischenzeitlich auf 7,1% angewachsene Inflation zu drücken, ausgeblieben.

Selbst die manchmal ach so einfaltsreichen Dienste sind mit ihrer Vorhersagen -wie Kiev könnte binnen zwei Tagen fallen, noch während der Olympischen Spiele oder anlässlich des Scholz-Besuches im Kreml könnte Putin „losschlagen“ und 50,000 Zivilisten würden in den Sonnenuntergang reiten, oder dabei zumindest schwer verletzt werden- nun bis ins Mark getroffen.

Selbst der Pressesprecher des State Departments, Edward „Ned“ Price, welcher sich in seiner Märchenstunde gegenüber eigentlich regierungsfreundlichen Pressevertretern darüber ausliess, dass ein angeblich von Russen initiiertes Propaganda-Video über ukrainische Aktionen berichtete, die dem Kreml als Begründung für eine Angriffes dienen sollte, ist dem eigenen Popanz erlegen. Als während der PK der AP-Reporter Matthew Lee diesbezüglich nachfragte, wo denn das freigegebene Material mit eindringlichen Bildern falscher Explosionen, Leichnamen, Trauernden und zerstörtem Kriegsgerät sei, entgegnete Price Das habe ich eben vorgetragen.

Zugegeben, als ich diese Info aus einer mir nicht näher bekannten Quelle zur Kenntnis nahm, hatte ich -vielleicht so wie Sie, liebe Leser:innen- einige Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser Darstellung. Eine weitere Stunde später fand ich nachfolgenden Video-Clip mit Original-Sequenzen aus der PK:

Gesamtdauer des Clips: 25:17 Min

Der geschilderte Sachverhalt findet sich an nachfolgenden Stellen des Clips:

Min 3:20 – 4:33

Min 5:35 – 6:13

Min 7:04 – 7:14

Min 7:29 – 7:50

Min 7:50 – 9:31

Min 9:44 – 10:12

Min 10:38 – 11:06

Min 12:29 – 12:57

Min 13:12 – 15:18

Min 16:16 -16:41

Min 17:10 – 18:30

Min 19:17 – 19:58

Min 20:40 – 21:11

Min 21:59 – 23:30

Min 23:25 – 24:05 

Diesen fast unglaublichen Vorgang möchte ich nicht weiter kommentieren.

Ihr Oeconomicus

 

korrespondierend:

Chronik zum Ukraine-Konflikt

Prof. Christian Rieck – Spieltheoretische Analyse der Positionen im Ukrainekonflikt

 

 

 


Zer­stö­re­ri­sches Poten­tial für den Ver­fas­sungs­staat

Zer­stö­re­ri­sches Poten­tial für den Ver­fas­sungs­staat

Sollte das BVerfG durch verfassungsrechtliche Abstinenz der Politik einen Dienst erweisen haben wollen, so hat es viel Schaden angerichtet, meint Oliver Lepsius. Warum Kommentare die Entscheidung nicht zitieren sollten. 

Gastkommentar von Prof. Dr. Oliver Lepsius, LL.M. (Chicago) vom 03.12.2021

Anmerkung

Eine hochspannende Analyse, die (hoffentlich) bei Verfassungsrechtlern, Volljuristen UND Politikern aus dem Fachbereich, die in dieser Entscheidung einen Freibrief für künftige Grundrechtsbeschränkungen sehen, für erfrischende Erkenntnisse sorgen mag, wünscht sich

Ihr Oeoconomicus

korrespondierend

Corona und die Grundrechte. Urteil zur Bundesnotbremse (Interview mit Prof. Lepsius)

Ist das BVerfG Urteil zu den Grundrechtseinschränkungen ein Skandal? Wie funktioniert Verfassungsrecht überhaupt? Wie sind die Zusammenhänge mit der (ursprünglich mathematischen) Spieltheorie? Diesen Fragen gehen wir in diesem Interview nach.

Kleiner Tipp:
Man beachte gewisse Analogien zwischen spieltheoretischen und verfassungsrechtlichen Überlegungen
(Beitrag revised am 12. Dez. 2021, 17:59h)

 


EZB will bei Brexit-Votum rasch Märkte beruhigen

EZB will bei Brexit-Votum rasch Märkte beruhigen
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Die EZB will Reuters-Informationen zufolge zur Abwehr von Verwerfungen an den Finanzmärkten im Falle eines Votums für einen britischen EU-Austritt schnell reagieren.
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„Es wird eine Mitteilung geben, alles was nötig ist zu unternehmen,
um eine angemessene Marktliquidität aufrechtzuerhalten“
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sagte ein hochrangiger Notenbank-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Die Europäische Zentralbank (EZB) wollte sich dazu nicht äußern.
[…]
Zudem dürften laut den mit der Situation vertrauten Personen dann Devisen-Swap-Linien zwischen der EZB und der Bank von England aktiviert werden, um im Bedarfsfall Geldhäuser mit ausreichend Pfund oder Euro zu versorgen. Großbritanniens Notenbank lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
[…]
Reuters
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Anmerkung:
Man darf gespannt sein, ob es der EZB im Falle eines Austritts-Votums tatsächlich gelingen mag, DIE MÄRKTE mit der Aktivierung von Devisen-Swap-Lines zu beruhigen.
Es ist davon auszugehen, dass die gewaltigen Gegenkräfte solche Reaktionen auf dem Zettel haben und sich die zu erwartenden Früchte eines Exit-Polls und dessen Folgen nicht kampflos nehmen lassen.
Vielleicht wäre sowohl den EZB- als auch den BoE-Vertretern anzuraten den selbstgeschaffenen Hochsitz währungspolitischer Neunmalklugheit zu verlassen, um sich ein Schachspiel mit situationsbedingt unterschiedlich priviligierten und dynamisch einsetzbaren Spielsteinen vorzustellen und sich dabei selbst als Getriebener zu betrachten, der sich im worst case in einer interessensgesteuerten multipolaren Verflechtungsfalle wiederfindet.
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Ihr Oeconomicus
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CROSSPOST: GEOLITICO

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