«Die politischen Schäden in Europa sind gewaltig»

«Die politischen Schäden in Europa sind gewaltig»
Prof. Heiner Flassbeck ist einer der streitbarsten Ökonomen Deutschlands. Im ersten Teil des cash-Interviews sagt der Unctad-Chefökonom und Euro-Anhänger, weshalb er mittlerweile für eine Teilung des Euroraumes plädiert.
Prof. Flassbeck im cash-Interview
Interview, Teil 2:
«Ich erwarte einen neuen Crash an den Märkten»
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Details zu Flassbeck’s buzzword’s
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Dodd–Frank Act
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Dodd-Frank-Act umfasst nachfolgende Kapitel:
Title I – Financial Stability (Finanzstabilität)
Title II – Orderly Liquidation Authority (Ermächtigung für geordnete Abwicklungen)
Title III – Transfer of Powers of the Comptroller of the Currency, the Corporation, and the Board of Governors (Übertragung von Kompetenzen der Bankaufsichtsbehörden des Bundes)
Title IV – Regulation of Advisers to Hedge Funds and Others (Regulierung von Vermögensverwaltern von Hedgefonds und Anderen)
Title V – Insurance (Versicherungen)
Title VI – Improvements to Regulation of Bank and Savings Association Holding Companies and Depository Institutions (Verbesserungen bei der Regulierung von Holdinggesellschaften für Banken und Sparkassen
Title VII – Wall Street Transparency and Accountability (Transparenz und Verantwortlichkeit der Wall Street)
Title VIII – Payment, Clearing, and Settlement Supervision (Überwachung des Zahlungsverkehrs, des Clearings und der Abwicklung)
Title IX – Investor Protections and Improvements to the Regulation of Securities (Anlegerschutzbestimmungen und Verbesserung der Regulierung von Wertpapieren)
Title X – Bureau of Consumer Financial Protection (Büro für Konsumentenschutz für Finanzdienstleistungen)
Title XI – Federal Reserve System Provisions (Bestimmungen über die Zentralbank)
Title XII – Improving Access to Mainstream Financial Institutions (Verbesserung des Zugangs zu verbreiteten Finanzdienstleistungsunternehmen)
Title XIII – Pay It Back Act (Zahl-es-zurück-Gesetz)
Title XIV – Mortgage Reform and Anti-Predatory Lending Act (Gesetz über die Hypothekenreform und gegen missbräuchliche Kreditpraktiken)
Title XV – Miscellaneous Provisions (Sonstige Bestimmungen)
Title XVI – Section 1256 Contracts (Verträge gemäß Artikel 1256)
Dazu eine Bewertung von DB Research
US-Finanzmarktreform: Die Ökonomie des Dodd-Frank Acts
PDF – [27 Seiten]
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Glass-Steagall Act
Banking Act of 1933
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Gute Bank – Schlechte Bank – Kann ein Trennbankensystem Finanzkrisen verhindern?
Perspektive von Alexandra Brzezinski und Johannes Tiefensee (Friedrich-Ebert-Stiftung)
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Der Glass-Steagall Act und die Bankenregulierung
Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages
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„Glass Steagall Act“ in den USA auf dem Vormarsch
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Anmerkung zu Glass-Steagal, ’neudeutsch‘ „Trennbank-System“
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Bevor Bill Clinton 1999 mit Einführung des Gramm-Leach-Bliley Act den Glass-Steagal-Act auf dem Altar der Wall Street opferte, lag die durchschnittliche Hebelung des Eigenkapitals der US-Finanzindustrie bei etwa 20:1.
Heute sehen wir nicht selten, insbesondere bei Hedgefonds, Leverage-Effekte von 40:1 (!)
Analysiert man die Zahlen von Deutsche Bank, HSBC, JP Morgan und Citibank (jeweils per 30.06.2012) ergibt sich folgendes Bild:
Text Deutsche Bank
in Mrd. €
HSBC
in Mrd. $
JP Morgan
in Mrd. $
Citibank
in Mrd. $
Total Liabilities 2.185 2.479 2.099 1.731
Total Net Worth 56 173 191 185
Balance Sheet Total 2.241 2.652 2.290 1.916
Total leverage 39:1 14:1 11:1 9:1
An der Stelle mag sich die Frage erheben, warum die Deutsche Bank sowohl nach eigener Ansicht, also auch in der Einschätzung unserer wertvollen Qualitätsmedien als eines der stabilsten Bankinstitute in Europa bewertet wird.

Ihr Oeconomicus


Glass-Steagall-Act von 1933

Glass-Steagall-Act von 1933

Senator Carter Glass und Henry B. Steagall (um 1933)
Bildrechte: gemeinfrei
Vorbild von Obamas Vorschlägen, Investment-Banking und kommerzielles Geschäft zu trennen, ist eines der berühmtesten Gesetze der USA, der Glass-Steagall-Act aus dem Jahr 1933. Benannt ist er nach seinen Initiatoren, dem Senator Carter Glass aus Virginia und dem Kongress-Abgeordneten Henry B. Steagall, beide von der Demokratischen Partei.
Das Gesetz von 1933 zwang die Institute, sich entweder für das traditionelle Kredit- und Einlagengeschäft oder für das Wertpapiergeschäft zu entscheiden. So sollten Interessenkonflikte vermieden und das Geld der Kunden geschützt werden. Außerdem wurde die FDIC, die amerikanische Einlagensicherung, geschaffen, die in der heutigen Bankenkrise zahlreiche kleinere Institute aufgefangen und zum Teil auch abgewickelt hat.
[…]
Handelsblatt
Wikisource: Originaltext des Banking Act of 1933 – Quellen und Volltexte (englisch)
korrespondierende Informationen
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Gramm–Leach–Bliley Act (Financial Services Modernization Act of 1999)
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Related legislation