Irland: Kraftstoff-Rationierung voraus ?
Veröffentlicht: 24. Juni 2022 Abgelegt unter: Energie-Politik, Europäische Kommission, IRLAND, Russia-Ukraine Crises, sanctions: implications & interactions (Folgen & Wechselwirkungen) | Tags: EU-Kommissarin Mairead McGuinness Ein KommentarIrland: Kraftstoff-Rationierung voraus ?
Die Kraftstoff-Rationierung auf irischen Tankstellen könnte im Herbst auf den Weg gebracht werden, warnte EU-Kommissarin Mairead McGuinness.
Sie sagte, dass dies „Realität sein könnte“, da wir in den kommenden Monaten einem „erhöhten Energierisiko“ gegenüberstehen.
Der von Russland geführte Krieg in der Ukraine hat die Preise für Benzin und Diesel in den letzten Monaten in die Höhe getrieben, die Inflation angeheizt und zu einem Anstieg der Lebenshaltungskosten beigetragen.
Allerdings gab es von der irischen Kommissarin keine guten Nachrichten über die EU-Hilfe bei den Lebenshaltungs-kosten, als sie sich am Dienstagnachmittag mit irischen Journalisten in Brüssel traf.
Die EU verfügt über weitreichende Befugnisse, um einzugreifen und Irland die Erlaubnis zu erteilen, Erleichterungen bei den Lebenshaltungskosten in Bereichen wie Steuern, Preiskontrollen und Subventionen einzuführen.
Aber McGuinness sagte, die Kommission werde vorerst einen kurzen Überblick behalten, während sie zu einem späteren Zeitpunkt „mehr tun könnte“.
Stattdessen signalisierte sie, dass, wenn der Kraftstoffdruck in den kommenden Monaten anhält, was höchstwahr-scheinlich ist, die Kraftstoff-Rationierung möglicherweise Teil des Alltags werden muss.
Das letzte Mal, dass dies in Irland in den 1970er Jahren passierte, verursachte Chaos an den Zapfsäulen.
Im Gespräch mit dem Irish Mirror aus dem Berlaymont-Gebäude in Brüssel sagte McGuinness: „Wir versuchen sicherzustellen, dass wir im Hinblick auf ein erhöhtes Energie-Risiko im Herbst und Winter darauf vorbereitet sind.“
Ein Beamter der EU-Kommission teilte dem Mirror mit, dass die EU-Chefs gleichzeitig an weiteren Entlastungs-maßnahmen für die Haushalte arbeiten, wenn die Kraftstoffpreise weiter steigen.
Er sagte: „Wir suchen nach etwas Zusätzlichem im Energiebereich, das, wie wir hoffen, den eskalierenden Energiepreis bekämpfen würde.“
Der Kommissar ist nicht für eine Preisobergrenze für Nahrungsmittel oder Lebensmittel.
„Was die Lebensmittelpreisinflation betrifft, so können sich das einige leisten und viele nicht, also liegt es wiederum an den Mitgliedstaaten, zu sehen, ob sie ein Ziel vorgeben können.
Quelle/Source in english language (irish mirror)
Russland beschränkt Ausfuhr von Edel-Gasen, die für die Halbleiterproduktion unentbehrlich sind
Veröffentlicht: 2. Juni 2022 Abgelegt unter: Edelgase: Argon - Helium - Neon, Halbleiter-Produktion, KRIEGE - Militärputsch - frozen conflicts - false flag operations, Russlands Gegen-Sanktionen, sanctions: implications & interactions (Folgen & Wechselwirkungen), Semiconductors (Halbleiter) Ein KommentarRussland beschränkt Ausfuhr von Edel-Gasen, die für die Halbleiterproduktion unentbehrlich sind
Wie aus dem russischen Ministerium für Industrie & Handel zu hören ist, schränkt Russland die Ausfuhr von Edelgasen ein. Damit reagiert Moskau auf die fünfte Runde der von der EU im April verhängten Sanktionen. Zu den betreffenden Gasen gehören unter anderem Argon, Helium und Neon, die in großem Umfang bei der Herstellung von Halbleitern Verwendung finden, die wiederum für die Produktion von Mikrochips benötigt werden.
Exporte der Edelgase bis zum 31. Dezember 2022 bedürfen laut einem veröffentlichten Regierungserlass einer staatlichen Genehmigung.
Diese Maßnahme werde die Position Russlands auf dem Weltmarkt für Mikroelektronik stärken, erklärte Wassili Schpak, stellvertretender Minister für Industrie und Handel der Russischen Föderation, im Rahmen der Konferenz Digital Industry of Industrial Russia. Schpak unterstrich, dass Russland genügend Kapazitäten habe, das Land sei auf diesem Markt präsent. Nun habe Russland vor, die Produktionskapazität in naher Zukunft zu erhöhen.
Weiter hieß es:
„Wir glauben, dass wir die Möglichkeit haben werden, uns in dieser globalen Kette Gehör zu verschaffen, und dies wird uns einige Wettbewerbsvorteile bringen, wenn wir mit unseren Kollegen Verhandlungen zum gegenseitigen Vorteil führen müssen.“
In Bezug auf die Halbleiterindustrie erklärte der stellvertretende Minister, dass Inertgase eines der grundlegenden Materialien seien:
„Für die Herstellung von Halbleitern werden, wenn wir über den technologischen Prozess sprechen, etwa 4.000 verschiedene Materialien und Chemikalien verwendet. Aber es gibt einige grundlegende Dinge, die fast jeder Hersteller im technologischen Prozess hat, insbesondere hochreine Gase, vor allem Neon.“
Schpak fügte hinzu, dass die Halbleiterkrise lange vor der Pandemie begonnen habe und die Entscheidung, die Ausfuhr von Inertgas zu begrenzen, es Russland „ermöglichen wird, die Ketten, die jetzt unterbrochen sind, wieder zusammenzufügen und neue aufzubauen, aber bereits nach unseren Regeln„.
Im April hatte die EU im Rahmen des fünften Sanktionspakets die Ausfuhr von Halbleitern, Maschinen und Ausrüstung im Wert von zehn Milliarden Euro nach Russland verboten.
Unterdessen erinnerte Moskau die sogenannten unfreundlichen Staaten daran, dass auch sie bei der Halbleiterherstellung von russischen Exporten abhängig sind. Russland liefert bis zu 30 Prozent des weltweiten Bedarfs an Neon.
Russia warns US of ‚unpredictable consequences‘ amid latest arms shipment to Ukraine
Veröffentlicht: 16. April 2022 Abgelegt unter: Russia-Ukraine Crises, Ukraine, Waffenlieferungen "des Westens" Hinterlasse einen KommentarRussia warns US of ‚unpredictable consequences‘ amid latest arms shipment to Ukraine
NATO und USA wurden diese Woche per Protestnote ausdrücklich von Russland gewarnt, weitere „sensible“ Waffen in die Ukraine zu schicken. Ein solches Vorgehen könne „unvorhersehbare Folgen“ auslösen!
Hintergrund dieser Warnung war die Ankündigung der Biden-Regierung, weitere € 800 Mio an „Sicherheitshilfen“ in Form von Artillerie, Küstenverteidigungs-Drohnen, gepanzerte Flugabwehr- und Panzerabwehr-Fahrzeuge, sowie Mi-17 Helikopter in die Ukraine zu schicken.
Pentagon-Pressesprecher John Kirby sagte, die von den USA genehmigten Verteidigungssysteme spiegeln „die Art von Kämpfen wider, mit denen die Ukrainer rechnen“, da sich Russland auf die Ostukraine konzentriere.
‘Unfriendly’ West delaying payments for Russian energy
Veröffentlicht: 14. April 2022 Abgelegt unter: Erdöl / Erdgas (crude oil / natural gasoline), KRIEGE - Militärputsch - frozen conflicts - false flag operations, Russia-Ukraine Crises, RUSSLAND, Russlands Gegen-Sanktionen, sanctions & implications, sanctions: implications & interactions (Folgen & Wechselwirkungen), Wladimir Putin Hinterlasse einen Kommentar‘Unfriendly’ West delaying payments for Russian energy
Russian President Vladimir Putin said on Thursday that certain Western countries are failing to pay on time for the delivery of Russian energy.
“Banks from most ‘unfriendly’ countries are delaying the transfer of payments,” the head of state said.
According to Putin, despite the calls to reduce energy supplies, Western nations are admitting that they cannot do without Russian energy resources. They are thus “driving up prices and destabilizing the market,” he said, warning that Moscow will redirect its energy eastward.
Western attempts to squeeze out energy supplies will inevitably affect the entire global economy, Putin said, adding that there’s no rational replacement for Russian gas in Europe right now.
“Initially, serious experts and analysts warned, and publicly said that an accelerated green transition would be impossible to implement in practice without great costs. This is how everything turned out in practice,” he said. “And now there is a wonderful reason to cover up their own miscalculations and blame everything on Russia.”
[deutsch by google translation]:
Der russische Präsident Wladimir Putin sagte am Donnerstag, dass bestimmte westliche Länder die Lieferung russischer Energie nicht rechtzeitig bezahlen.
„Banken aus den meisten ‚unfreundlichen‘ Ländern verzögern die Überweisung von Zahlungen“, sagte das Staatsoberhaupt.
Laut Putin geben die westlichen Nationen trotz der Forderungen nach einer Reduzierung der Energieversorgung zu, dass sie auf russische Energieressourcen nicht verzichten können. Damit „treiben sie die Preise in die Höhe und destabilisieren den Markt“ , sagte er und warnte davor, dass Moskau seine Energie nach Osten umlenken werde.
Westliche Versuche, die Energieversorgung zu verdrängen, werden sich unweigerlich auf die gesamte Weltwirtschaft auswirken, sagte Putin und fügte hinzu, dass es derzeit keinen vernünftigen Ersatz für russisches Gas in Europa gebe.
„Zunächst haben seriöse Experten und Analysten gewarnt und öffentlich gesagt, dass eine beschleunigte grüne Wende in der Praxis ohne große Kosten nicht umsetzbar sei. So hat sich in der Praxis alles ergeben “, sagte er. „Und jetzt gibt es einen wunderbaren Grund, die eigenen Fehleinschätzungen zu vertuschen und Russland die Schuld zu geben.“
Der russische Präsident betonte, dass bereits die Aufgabe gestellt worden sei, bei Zahlungen für Energie auf nationale Währungen umzustellen und sich schrittweise von Dollar und Euro zu lösen.
„Generell wollen wir den Anteil der Abwicklungen in Landeswährung am Außenhandel radikal erhöhen. Und die Hauptaufgabe besteht hier darin, unseren Devisenmarkt auf einen solchen Übergang vorzubereiten, damit jede ausländische Währung frei und in der erforderlichen Höhe in russische Rubel umgetauscht werden kann.“
Putin stellte der Öl- und Gasindustrie des Landes auch drei Schlüsselaufgaben für die nahe Zukunft. Zuallererst sei es notwendig, eine nachhaltige Versorgung des heimischen Marktes mit Energieressourcen sicherzustellen und die Versorgung der russischen Verbraucher zu erhöhen, sagte er. Zweitens sollten die Exporte diversifiziert und auf schnell wachsende Märkte im Süden und Osten neu ausgerichtet werden. Drittens ordnete er die Entwicklung einer tiefen Öl- und Gasverarbeitung an.
Gemeinsame Agrarpolitik 2023-2027
Veröffentlicht: 9. April 2022 Abgelegt unter: Agrar-Ökonomie, Ökologische Landwirtschaft, ÖKONOMIE - ECONOMICS, EU-Agrarpolitik 2023-2027, Lebensmittel-Sicherheit, Machtfaktor Agrar-Industrie, Russia-Ukraine Crises, sanctions: implications & interactions (Folgen & Wechselwirkungen) Hinterlasse einen KommentarGemeinsame Agrarpolitik 2023-2027
EU-Rat verabschiedet fairere, grünere und stärker leistungsorientierte Agrarpolitik
Der Rat hat die neue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) förmlich angenommen, die für den Zeitraum 2023-2027 gelten wird.
Mit der neuen GAP sollen
- der Beitrag der Landwirtschaft zu den Umwelt- und Klimazielen der EU gestärkt,
- kleinere landwirtschaftliche Betriebe gezielter unterstützt und
- den Mitgliedstaaten mehr Flexibilität zur Anpassung der Maßnahmen an die lokalen Gegebenheiten eingeräumt werden.
Die drei Verordnungen, aus denen das GAP-Reformpaket besteht, sind vom Rat und vom Parlament unterzeichnet und am 6. Dezember 2021 im Amtsblatt veröffentlicht worden. Die neue Politik wird 2023 in vollem Umfang gelten.
Quelle:
Details, Folgen und Wechselwirkungen
Die EU-Kommission hat beschlossen, dass ab dem Anbaujahr 2023 in ganz Europa auf mindestens 4% der Ackerfläche nichts mehr wachsen soll. Die Landwirte sollen diese Flächen ab dem Herbst 2022 einfach nicht mehr beackern und besäen. Das ist angesichts der kommenden vorhersehbaren Hungerkrise in vielen armen Ländern der Welt ein nicht erklärbarer Wahnsinn.
Ab 2023 wird mit der neuen GAP-Reform für Betriebe über 10 ha Ackerland und für Landwirte mit weniger als 75 % Grünlandanteil eine Stilllegung gefordert.
Diese wertvollen Ackerflächen werden nicht nur „Stillgelegt“, sondern auch mit der Vorschrift die Flächen der Selbstbegrünung zu überlassen „verwildert“. Eine Begrünung über Aussaat ist ausgeschlossen. Wir bekamen über diese nicht „Praxistaugliche Vorschrift“ einen Leserbrief zugesandt:
„Es müssen ab 2023 4% unseres Ackers als nichtproduktive Ackerflächen der Selbstbegrünung überlassen werden.
Eine Ansaat z. B. mit einer Honigbrachemischung, die eine Verdrängungswirkung auf Unkräuter und Ungräser hätte, ist dabei nicht erlaubt. Zur Begründung heißt es, selbstbegrünte Flächen seien für den Schutz von Flora und Fauna ungleich wirksamer als durch Ansaat begrünte Flächen. In der Praxis ist das aus Sicht der Ackerhygiene fatal.
Bodenbürtige Krankheiten durch den Verbleib von Ausfallgetreide oder -raps werden vermehrt. Das Samenpotential von Unkräutern und Ungräsern nimmt zu. Aufgrund der immer weniger werdenden Pflanzenschutzmittel wird eine Wiederinkulturnahme solcher Brachflächen erheblich erschwert.
Für den einzelnen Familienbetrieb bedeutet die neue GAP erneut mehr Fallen in die man tappen kann bei gleichzeitig geringerem Einkommen.
Der Ausgleich – im Volksmund Subvention -, der für diese Enteignung und viele andere Erschwernisse bei der Produktion gezahlt werden soll, ist abermals weniger geworden.Blickt man aus der EU-Wohlstandsblase hinaus gilt es zu bedenken, dass die Weltbevölkerung trotz Corona, Klimawandel, Krieg und Tyrannei kurz vor der 8 Mrd.-Marke steht und weiter anwächst.
Die UN-Welternährungsorganisation FAO hat kürzlich die Intensivierung der Landwirtschaft ausgerufen. 70% mehr Nahrungsmittelproduktion bräuchte es, damit die bis 2050 auf 9 Mrd. Menschen anwachsende Bevölkerung ernährt werden würde.
Vor diesem Hintergrund werden also 4% der weltweit ertragreichsten Flächen aus der Produktion genommen und dabei billigend in Kauf genommen, dass diese nur durch Flächen auf anderen Kontinenten ersetzt werden, die ein Ertragsniveau von vielleicht einem Drittel oder weniger des westeuropäischen haben.
Es werden in anderen Teilen der Welt mit der Rodung von Ur- und Regenwäldern intakte Biotope geopfert, damit weiter ausreichend Nahrung produziert werden kann.
Ein schier unglaublicher Vorgang. Wie erklärt man das?
korrespondierend:
09.04.2022:
Bauern übers Festhalten an Stilllegung enttäuscht
03.11.2021
Preise, Standards und Haltungsstufen von unserem Fleisch
22.02.2022
Wenn so genannte Klimapolitik genau das Gegenteil bewirkt
25.02.2022
Robert Habeck sagt zu der Nahrungsmittelsicherheit lapidar „das wird schon reichen“!
16.03.2022
NABU, BUND, WWF und Co geben zu, dass viel zu wenig Nahrung da ist,
27.03.2022
Es muss auch dem letzten Träumer in der Regierung klar geworden sein wie wichtig Eigenversorgung ist
29.03.2022
Unsere Regierung, sie glauben es wirklich selbst..
01.04.2022
Warum bekommen wir hier zweistellige Preissteigerungen? Und andere Länder machen das nicht mit.
06.04.2022
60 % Getreide im Futter – oder wie man mit falschen Zahlen Stimmung macht
Aktuelle russische Zustandsbeschreibung mit spannenden Erkenntnissen
Veröffentlicht: 1. April 2022 Abgelegt unter: Russia-Ukraine Crises, sanctions: implications & interactions (Folgen & Wechselwirkungen), Weltwoche by Roger Köppel, Wolodimir Selenskij - seit 20.05.2019 im Amt 3 KommentareAktuelle russische Zustandsbeschreibung mit spannenden Erkenntnissen
Roger Köppel, Mitglied des Schweizer Nationalrats und höchst erfolgreicher und manchmal umstrittener Herausgeber der Weltwoche spricht mit Moskau-Korrespondent Dr. Thomas Fasbender über Putins Strategie, die Stimmung in Russland und Selenskyjs fragwürdige Kriegsführung in Mariupol.
Ein wahrhaft wohltuendes Interview mit direkten, kritisch-distanzierten Beobachtungen und Einschätzungen, welche sich quasi als Gegenentwurf zum sonst vorherrschenden medialen Concerto grosso abheben.
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Ihr Oeconomicus
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zum Video-Interview, Dauer 1:03:04
Wie schafft man es sich mit einem Schuss in beide Knie zu schießen ?
Veröffentlicht: 31. März 2022 Abgelegt unter: Liquified Natural Gas (LNG), POLEN, Russia-Ukraine Crises, sanctions: implications & interactions (Folgen & Wechselwirkungen), Schiefergas-Lizenzen & Förderung Ein KommentarWie schafft man es sich mit einem Schuss in beide Knie zu schießen ?
Polen zeigt den Weg auf!
Wie zu hören ist, hat Polens Regierung einen umfassenden Importstopp für russische Rohstoffe beschlossen.
Teil I: Importverbot für russische Kohle
Premier Morawiecki führte dazu aus, dass diese Maßnahme schon ab April, spätestens aber ab Mai 2022 umgesetzt wird.
Diese Aktion ist ein klassischer no-brainer, da das Land sehr zum Ärger grüner Ideologie in Brüssel und Berlin fast 80 % seiner Energie aus den umfangreichen Braun- und Steinkohle-Reserven erzeugt und damit die Klimaziele konterkariert.
Morawiecki ging aber noch einen Schritt weiter und stellte fest, dass man diese Rohstoffe auch jederzeit aus Australien, Kolumbien oder Südafrika importieren könne … ein weiterer Affront gegen die Klimawandler !
Teil II: Importverbot für russisches Erdöl spätestens ab Dez 2022 geplant
Polens Öl-Raffinerien wie in Schwedt oder Leuna sind an die Druschba-Pipeline (tägliche Transportkapazität 2,5 Mio Barrel) angekoppelt, welche die russischen Ölfelder mit Raffinerien in Ost- und Mitteleuropa verbindet.
Russisches Erdöl soll mit arabischem Erdöl substituiert werden, welches via Tanker in Gdansk anlanden soll.
Leider hat dieser fulminante Plan einige Schönheitsfehler:
Einerseits müssen die Raffinerien auf arabisches Öl umgerüstet werden, andererseits sollte man vor der ersten Anlandung von entsprechenden Tankern überprüfen, die Rohöl-Entladungskapazitäten des Hafens mit dem jeweiligen Bedarf der polnischen Raffinierien abgleichen.
Hinzu kommt, dass die TOTAL Raffinerie in Leuna (jährliche Verarbeitungskapazität: 12 Mio Tonnen Rohöl), die russische Rohöl-Lieferverträge ebenfalls zum Ende des Jahres gekündigt hat und denkbarerweise ebenfalls damit liebäugelt, künftige Erdöl-Importe ebenfalls ab einem Ostsee-Hafen (Rostock, Lübeck oder eben Gdansk) in Empfang zu nehmen und anschließend ggfl. via Pipeline ins mitteldeutsche Leuna zu verbringen.
Teil III.: Importverbot für russisches Erdgas ab Dezember 2022
Bislang werden noch viele polnische Haushalten mit Kohle beheizt, aber insbesondere polnische Chemiebetriebe werden für deren Produktion nicht ohne Erdgas auskommen. Daneben gibt es zahlreiche Betriebsstätten, die mit Gas beheizt werden.
Die aus Russland importierten Liefermengen lagen 2020 bei 13,8 Mio m³, zzgl. 1 Mio wurden von Qatargas via Swinemünde geliefert (die Zahlen für 2021 konnten nicht zuverlässig ermittelt werden).
Wie man die russischen Liefermengen substituieren will, ist derzeit nicht bekannt.
Denkbar wäre das russische Gas mit (amerikanischen) LNG-Lieferungen zum LNG-Terminal in Swinemünde/Świnoujście (Kapazität p.a. 7,5 Mrd m³) liefern zu lassen (Defizit von 6,3 Mio m³) und von dort „irgendwie“ (mir fehlt dazu leider jegliche substantielle Idee) zu den industriellen Betriebsstätten zu bringen. Zwar sind in Gdansk zwei LNG-Terminals mit einer Gesamtkapazität von 6,1 m³ geplant, davon ein schwimmendes Terminal, deren Fertigstellung/Inbetriebnahme wird vermutlich erst nach 2025 möglich sein.
Alternativ ließe sich in Polen via fracking Erdgas produzieren, mögliche Standorte und Mengen unbekannt. Ein solches Unterfangen würde von den Klimawandlern gewiß als Todsünde angeprangert werden.
vorläufiges Fazit
Man substituiert die benötigte Menge mit US-Lieferungen von LNG aus Schiefergaz, bittet auf Knien Qatar um höhere Mengen, appelliert an die europäische Solidarität, erweitert die vorhandenen AKW-Kapazitäten oder verschiebt russophobisches Gedankengut und bezieht so lange auf indirektem Weg (z.B. via Deutschland) russisches Erdgas ggfl. auch als LNG, bis die heimischen Kapazitäten vorhanden sind, meint
Ihr Oeconomicus