Überlegungen und Fundamental-Kritik zum Banken-Stresstest
Veröffentlicht: 26. Oktober 2014 | Autor: Oeconomicus | Abgelegt unter: BaFin, Banken-Union, banking & fraud, Bankwesen ◦ Eigenkapitalvorschriften ◦ Krisenbewältigung und Bankenabwicklung ◦ Bankenstrukturreform, BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, European Banking Authority (EBA) | Tags: Banken-Stress-Test, Japanisierung, Stresstest 2014, Victor Constâncio | 3 KommentareÜberlegungen und Fundamental-Kritik zum Banken-Stresstests
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Betrachten wir zunächst nochmal die Ausgangslage des Verfahrens:
Um die Risikotragfähigkeit der Institute zu ermitteln, wurde im ‚Baseline Szenario‘ abgeprüft. wie sich deren Bilanzen im Lichte der konjunkturellen EU-Prognosen aus 2013 entwickeln, wobei bereits seit Beginn der Prüfung erkennbar war, dass genau diese Einschätzungen aus der Feder von Berufs-Optimisten stammen.
Als ausreichende Vorsorge für dieses Basis-Szenario wurde eine Kernkapial-Quote von 8 Prozent gefordert.
Um die Auswirkungen eines sog. ‚harten Szenario‘ (mehrjähriger Konjunktureinbruch, steigende Zinsen, Bonitätsverschlechterung der Staaten) zu überstehen, lag die Kernkapital-Vorgabe bei 5,5 Prozent.
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Man mag nun trefflich darüber streiten ob solche Minimalvorgaben, angesichts der zwischenzeitlich auch ohne Zuhilfenahme makro-ökonomischer Entfernungsmessgeräte sichtbaren schwarzen Schwäne, tatsächlich ausreichend sein können.
Den EZB-Vize Victor Constâncio scheinen solche trüben Gedanken nicht weiter zu kümmern. Während der gemeinsamen PK von Bundesbank und BaFin gab er zum Besten:
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„The scenario of deflation is not there because indeed we don’t consider that deflation is going to happen. But let me highlight that nevertheless, whereas the baseline scenario which is in the stress test has inflation at 1.6 in 2016, in the adverse it comes down to 0.3. So this drop in inflation is indeed factored in, in the exercise and is a very significant drop. So it cannot be said that w did not consider the impact of a scenario of very low inflation. Indeed, we did it in comparison with the baseline.“
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Er räumt also ein, dass auf ein Deflations-Szenario verzichtet wurde, weil erwartet wird, dass es keine Deflation geben wird. Eine sich abschwächende Inflation habe man hingegen berücksichtigt.
Eigentlich sollte der Ökonom aus seinen Fehleinschätzungen als einstiger portugiesischer Notenbankpräsident gelernt haben und darauf verzichten, irgendwelche seltsamen Orakel zu befragen !
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Die für jedermann mit halbwegs ökonomischem Sachverstand erkennbaren Realitäten sprechen jedenfalls eine andere Sprache.
Zugegeben, man kann aufgrund höchst heterogener Volkswirtschaften in der EU nicht so ohne weiteres von einer Japanisierung ökonomischer EU-Rahmenbedingungen ausgehen, jedoch erscheint der Hinweis auf ein diesbezügliches Déja-vu angebracht.
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Erinnern wir uns:
die lange ökonomische Abwärtsspirale in Japan begann in den 1990er Jahren mit niedrigen Inflationsraten, langsamem Wachstum, Problemen im Banksektor und der Wahrnehmung demografischen Wandels.
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Jetzt mal Hand auf’s Herz, erleben wir in Europa nicht genau solche Entwicklungen ?
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Wer dies bejaht, dürfte allen Grund dazu haben, die Rahmenbedingungen dieser Stresstest-Charade äusserst kritisch zu hinterfragen.
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Mehr noch:
wie bereits in einem gesonderten Beitrag dargelegt, wurden hochkomplexe außerbilanzielle Risiken, Bilanz-Bewertungs-Standards und vieles mehr keiner intensiven Prüfung unterzogen.
Da ist es auch kein wirklicher Trost, dass Constâncio der Meinung ist, das Bankensystem sei in der Lage, die Wirtschaft wieder mit ausreichend Kapital versorgen zu können.
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Zitat aus der PK:
„Sofern es genug Nachfrage danach gibt, wird der wirtschaftliche Aufschwung nicht durch Restriktionen bei der Kreditvergabe behindert werden“.
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Den Einwand, dass es bislang speziell in Südeuropa für viele Unternehmen schwierig war, an Kredite zu kommen,versucht er mit dem Hinweis auf die Nervosität der Banken vor dem Stresstest zu beschwichtigen und ist davon überzeugt, dass sich diese nun gelegt habe.
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Dabei verabsäumt er, seine Eingangsbemerkung „sofern es genug Nachfrage danach gibt“ zu unterfüttern, was zu der Frage führt, wodurch eine solche Nachfrage gespeist werden soll !
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Zunehmende Arbeitslosigkeit im Süden Europas, wirtschaftliche Verwerfungen in Frankreich, rund 12 Mio auf Transferleistungen angewiesene Menschen in Deutschland, bedrohlicher Anstieg von zu versorgenden Flüchtlingen, eine Vielzahl kriegerischer Szenarien all over the place, sinnlose Wirtschaftssanktionen mit erheblichen Folgen für Export und Beschäftigte sind nur einige Beispiele, die aufzeigen, wohin die Reise gehen mag.
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Investitionen, die Herr Juncker nun mit allem Nachdruck fordert und dafür lauthals einen € 300 Mrd. Motivations-Topf fordert, erscheinen angesichts von geschätzten 100 Mio Menschen in Europa, die buchstäblich nichts zu einem Konsum- und Konjunkturanschub beitragen können, bestenfalls Futter für Free-Rider-Profiteure zu sein. Nachhaltigkeit sieht für manchen Betrachter völlig anders aus.
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Im Lichte dieser Zusammenhänge und Wechselwirkungen erscheinen die Wahrnehmungsebenen zwischen EZB und EU wenig kompatibel zu sein, zumindest wenn man sich in diesem Kontext das Gesetzesvorhaben der Bundesregierung ansieht, mit welchem die bestehenden ESM-Verträge dahingehend geändert werden sollen, dass künftig auch Rekapitalisierungsmaßnahmen für Banken durch den ESM vorgenommen werden können.
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An der Stelle mag darüber spekuliert werden, ob man in Berlin und Brüssel einige Elemente der hier vorgetragenen Fundamentalkritik erkannt haben könnte und mit den vorgesehenen Gesetzesänderungen solchen Befürchtungen ganz im Sinne von Kurt Schumachers Erkenntnis
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„Politik beginnt mit der Betrachtung der Wirklichkeit“
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quasi pro-aktiv begegnen möchte.
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Ihr Oeconomicus
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weitere Bewertungen:
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[…]
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korrespondierende Archiv-Beiträge:
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Bewertungen und Kommentare zu den Ergebnissen des Banken-Stresstests 2014
Veröffentlicht: 26. Oktober 2014 | Autor: Oeconomicus | Abgelegt unter: ÖVAG, Banken-Aufsicht / banking supervision, banking & fraud, Dexia, Erste Group, Eurobank, European Banking Authority (EBA), Münchener Hypothekenbank, Monte dei Paschi di Siena, National Bank of Greece, Piraeus Bank | Tags: Banken-Stress-Test, Stresstest 2014 | 7 KommentareNachdem die Resultate des Banken-Stresstests 2014 nun vorliegen, gibt es bereits zahlreiche mehr oder weniger kluge Erklärungsversuche, Bewertungen und Kommentare.
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Nachfolgend eine erste Übersicht:
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Twenty-four European banks fail test
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Zum aus deutscher Sicht einzigen Kandidaten mit einer nominellen Kapitallücke, der Münchener Hypothekenbank, ist seines Bundesbank und Bafin zu hören, das Institut habe sein Kapital im laufenden Jahr bereits deutlich gestärkt, so dass die Lücke geschlossen sei.
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In Österreich ist erwartungsgemäß nur die ÖVAG durchgefallen, ihr fehlen €865 Mio. !
Bei der Erste Group dürfte die Freude über das Bestehen des Tests verhalten ausfallen. Aufgrund einer Neubewertung der Kreditengagements fiel deren Kernkapitalquote von 11,17 auf zehn Prozent. Veränderungen im Vorstand des Hauses sind die Folge.
Die vorwiegend in den Osteuropäischen Märkten operierende Adriabank Aktiengesellschaft mit Sitz in Wien, einer 100%igen Tochter der slowenischen Nova Kreditna Banka Maribor (s.u.) nahm am Banken-Stresstest nicht teil.
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Von den 13 getesteten französischen Banken, verfehlte die Caisse de Refinancement de l’Habitat (CRH) das Klassenziel, deren Kapitallücke nach Angaben der EZB aber bereits geschlossen sein soll.
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Beim spanischen Banken-Flamenco tanzt offenbar ’nur‘ die Liborbank aus der Reihe, was durchaus als etwas ungewöhnlich betrachtet werden kann. Deren Kapital-Deckungslücke soll nach Angaben der EZB zwischenzeitlich geschlossen sein.
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Die Banco Comercial Portugues (BCP), die als einziges der drei überprüften portugiesischen Geldhäuser durchfiel, hat lt. einem Kommuniqué der portugiesischen Notenbank bereites ein Maßnahmenpaket erarbeitet, um die Deckungslücken zu schließen.
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In Irland haben AIB, Bank of Ireland, Merrill Lynch International Bank und Ulster Bank zufriedenstellende Hausaufgaben abgeliefert, während bei sich der Permanent TSB mit einer Kapital-Deckungslücke von € 854.8 Mio ’schwarze Schwäne‘ eingestellt haben !
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Ian Guider discusses Permanent TSB failing European stress tests
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In Slowenien sind die beiden größten Banken des Landes, Nova Ljubljanska Banka (NLB) (alleiniger Shareholder: Republic of Slovenia) und Nova Kreditna Banka Maribor, am Stresstest gescheitert. Ganz schlechte Nachricht für die Institute, das Finanzministerium und die Bevölkerung.
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In Belgien fallen Axa Bank of Europe (Lücke bereits geschlossen) und Dexia aus dem Rahmen !
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In Griechenland sind Eurobank, National Bank of Greece und Piraeus Bank (lt. EZB soll die Kapitallücke der Piraeus Bank bereits geschlossen sein) durchgefallen … keine wirkliche Überraschung!
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Auch in Zypern konnten drei Institute den Stresstest nicht bewältigen. Während bei Bank of Cyprus und Cooperative Central Bank die Deckungslücken voraussichtlich schließen können, sieht es bei der zyprischen Hellenic Bank z. Zt. etwas düster aus.
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Nach Italien geht mit 9 Geldhäusern, die beim Stresstest versagten, die silberne Zitrone!
Während lt. EZB die Deckungslücken bei Veneto Banca, Banco Popolare, Credito Valtellinese, Banca Popolare di Sondrio, und Banca Popolare dell’Emilia Romana bereits geschlossen sein sollen, gibt es bei Banca Carige, Banca Popolare di Milano, Banco Popolare di Vicenza offenbar noch keinen Plan B und bei der Monte dei Paschi di Siena, die mit € 2,1 Mrd. fehlendem Kapital als ‚ultimativer Sieger‘ aus dem Stress-Test hervorgeht gibt es offensichtlich noch nicht einmal einen Plan !
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Die Wackelkandidaten
HSH Nordbank, Mediobanca und Lloyds Bank kamen mit einem blauen Auge davon!
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Soweit meine 2-Cent 🙂
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Ihr Oeconomicus
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Gemeinsame Pressenotiz BaFin und Bundesbank:
Ergebnisse des Comprehensive Assessment in Deutschland
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Das Comprehensive Assessment der Europäischen Zentralbank (EZB) hat gezeigt, dass die Bilanzen der 25 teilnehmenden deutschen Institute solide sind und dass die Banken mit ihrer Kapitalausstattung einem schweren wirtschaftlichen Schock standhalten würden. Dieses gute Ergebnis ist nicht zuletzt den Kapitalmaßnahmen der vergangenen Jahre zu verdanken, und es umfasst noch nicht die in diesem Jahr durchgeführten Maßnahmen. Als sehr erfreulich bezeichnete Dr. Elke König, Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), das Abschneiden der deutschen Teilnehmer:
„Fast alle Banken haben die Ziellinie des Comprehensive Assessment erreicht, ohne auch nur eine Hürde zu reißen. Alle Teilnehmer stehen solide da – auch wenn sie sich auf ihren Lorbeeren nicht ausruhen dürfen.“
Die einzige Bank mit einer nominellen Kapitallücke ist die Münchener Hypothekenbank. Sie hat jedoch ihr Kapital bereits im laufenden Jahr deutlich gestärkt, so dass diese Lücke geschlossen ist.
„Die Bilanzprüfung und der Stresstest schaffen eine bisher nie dagewesene Transparenz“
sagte der für die Bankenaufsicht zuständige Bundesbankvorstand Dr. Andreas Dombret. Zudem sei diese Übung auch deshalb ein Erfolg, weil sie viele Institute bereits im Vorhinein motiviert habe, ihre Kapitalisierung quantitativ und qualitativ deutlich zu verbessern. Die hier betrachteten deutschen Institute haben von Jahresbeginn bis Ende September 14,4 Mrd. Euro hartes Eigenkapital (CET1) aufgenommen.
In der Bilanzprüfung, dem Asset Quality Review, wurden in Deutschland nach einheitlichen Vorgaben mehr als 18.000 Kreditakten und 15.000 Sicherheiten geprüft. Die risikoorientiert ausgewählten Portfolien deckten rund zwei Drittel der risikogewichteten Kreditpositionen je Bank ab. Diese Positionen erwiesen sich zum allergrößten Teil als werthaltig und angemessen bilanziert – sowohl im Kredit- als auch im Handelsgeschäft. Im gewichteten Durchschnitt lag der im Asset Quality Review festgestellte Wertberichtigungsbedarf in Deutschland bei 0,3 % der risikogewichteten Aktiva. Dieser niedrige Wertberichtigungsbedarf macht deutlich, dass die deutschen Institute konservativ bilanziert haben, zumal der Asset Quality Review in einzelnen Bereichen Anforderungen gestellt hat, die deutlich strenger waren als die geltenden Rechnungslegungsvorschriften. Der Wertberichtigungsbedarf in Deutschland ließ sich größtenteils auf diese aufsichtlichen Anforderungen zurückführen, dieser wird also nicht bilanziell wirksam.
„Dieses Ergebnis entspricht unseren Erwartungen. Die zusätzlichen aufsichtlichen adjustments machen deutlich, dass in einzelnen Marktsegmenten weiterhin Vorsicht geboten ist“
führte König aus. Dies gelte insbesondere für die Schiffs- und Immobilienfinanzierung.
Die Kapitalausstattung der deutschen Banken erwies sich auch unter der Annahme eines sich deutlich verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds als gut. In der Gesamtschau aus Bilanzprüfung und hartem Stresstest wurde ein Kapitalverzehr von mehr als 30 Mrd. Euro für die Summe der deutschen Institute geschätzt. Dadurch sank die harte Kernkapitalquote (CET1) der deutschen Institute in der Summe auf 9,1 %. Die Kapitalquote lag nach der Übung in der Summe um etwas mehr als 4 Prozentpunkte unter dem Ausgangswert per 31. Dezember 2013. Davon waren knapp 0,5 Prozentpunkte darauf zurückzuführen, dass nicht nur die Ausgangswerte im Asset Quality Review korrigiert, sondern auch die Risikoparameter im Stresstest entsprechend angepasst wurden. Dies zeigt, dass die Gesamtergebnisse des Comprehensive Assessment für die deutschen Institute zum weit überwiegenden Teil durch den Stresstest bestimmt worden sind.
Im Vergleich zum Stresstest des Jahres 2011 waren die Annahmen dieses Mal deutlich strenger. Besonders die Berücksichtigung wesentlicher Erkenntnisse des parallel durchgeführten Asset Quality Review stellte einen deutlichen Fortschritt dar. Für Deutschland gab das Stressszenario bis 2016 (d. h. über einen Zeitraum von drei Jahren) einen kumulativen BIP-Rückgang von 7,6 % vor. Die Banken mussten zudem steigende Zinsen sowie Preisrückgänge bei Staatsanleihen verkraften, ohne dass Anpassungen der Geschäftspolitik berücksichtigt werden durften.
Die höchsten Verluste (gemessen an der CET1-Kapitalquote) fielen durch Abschreibungen und Wertberichtigungen im Bankbuch an. Dies verringerte das Ergebnis um 2,18 Prozentpunkte. Handelsverluste und der stressbedingte Anstieg der risikogewichteten Aktiva trugen mit 0,88 Prozentpunkten und 1,88 Prozentpunkten zu den Verlusten bei. Durch das Auslaufen von Übergangsregeln bei der aufsichtlichen Anerkennung von Kapitalinstrumenten reduzierten sich die Eigenmittel der Institute bis 2016 um zusätzliche 0,72 Prozentpunkte. Dem konnten die Banken positive Einkommenseffekte vor Berücksichtigung von Verlusten und Wertberichtigungen in Höhe von 2,13 Prozentpunkten gegenüberstellen.
Am Comprehensive Assessment, bestehend aus Asset Quality Review und Stresstest, nahmen 130 europäische Institute teil, darunter 25 aus Deutschland. 21 der 25 deutschen Institute werden künftig unter die direkte Aufsicht der EZB fallen. Der Einheitliche Aufsichtsmechanismus für die Banken des Euro-Raums startet am 4. November 2014. Die deutsche Aufsicht wird weiterhin eng in die Beaufsichtigung dieser Banken eingebunden sein.
Die Erkenntnisse aus dem Comprehensive Assessment stellen eine wichtige Basis für die Aufsichtsagenda des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus dar.
„Auch wenn die größten deutschen Banken im Stresstest keine Kapitallücken aufweisen, ist das kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Denn nach dem Stresstest ist vor dem Stresstest“
sagte Dombret.
„Die großen deutschen Banken müssen sich weiter anstrengen, um ihre Kapital- und Ertragsposition gerade auch im internationalen Wettbewerb zu verbessern.“
Anlagen
- Ergebnistabelle deutscher Banken Übersicht über die Ergebnisse der 25 am Comprehensive Assessment teilnehmenden deutschen Banken 26.10.2014 | 311 KB, PDF
- Die deutschen Banken im Comprehensive Assessment Die Ergebnisse im Überblick 26.10.2014 | 1 MB, PDF
Veröffentlichung der Comprehensive Assessment-Ergebnisse
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Deutsche Bundesbank | Zentrale | Kommunikation
Wilhelm-Epstein-Straße 14 | 60431 Frankfurt am Main
http://www.bundesbank.de | E-Mail: presse@bundesbank.de
Tel: 069 9566-3511 | Fax: 069 9566-3077
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[Bei publizistischer Verwertung wird um Angabe der Quelle gebeten]
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Quelle: Deutsche Bundesbank
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ECB Says 25 Banks Fail Stress Tests
Veröffentlicht: 26. Oktober 2014 | Autor: Oeconomicus | Abgelegt unter: Banken-Aufsicht / banking supervision, banking & fraud, European Banking Authority (EBA) | Tags: Banken-Stress-Test, Stresstest 2014 | Ein KommentarNumber of Failures Slightly Larger Than Analysts Expected
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Twenty-five eurozone banks flunked financial-health exams designed to measure their ability to withstand another economic crisis, falling short of minimum levels of capital by a total of €25 billion ($31.68 billion), the European Central Bank said Sunday.
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The number of failures, and the depth of the cumulative capital shortfall, was slightly larger than what analysts and investors expected European regulators to identify during their “stress tests” of 130 of the continent’s leading banks.
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The ECB said the banks that failed have taken steps this year to substantially boost their capital buffers. Twelve of the 25 failing banks already have covered their capital shortfalls, raising a collective €15 billion this year.
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Gabriele Steinhauser, Max Colchester, David Enrich, Todd Buell – WSJ
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2014 EU-wide stress test results
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Results – European Banking Authority
The European Banking Authority (EBA) published today the results of the 2014 EU-wide stress test of 123 banks.
The aim of the 2014 EU-wide stress test is to assess the resilience of EU banks to adverse economic developments, so as to understand remaining vulnerabilities, complete the repair of the EU banking sector and increase confidence.
The EU-wide stress test is coordinated by the EBA and carried out in cooperation with the European Central Bank (ECB), the European Systemic Risk Board (ESRB), the European Commission (EC) and the Competent Authorities (CAs) from all relevant national jurisdictions.
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Zusammenfassung
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Stress test documents
Results – European Banking Authority
Tools: Interactive maps, Excel aggregation tools and Stress Test dataset
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Source: European Banking Authority (EBA)
Die Furcht vor dem Ende des Geldmonopols ?
Veröffentlicht: 5. Juli 2014 | Autor: Oeconomicus | Abgelegt unter: European Banking Authority (EBA), Merkzettel | Tags: Bitcoin, Geldmonopol, Virtual Currencies | Hinterlasse einen KommentarIn einer bemerkenswerten Stellungnahme listet die European Banking Authority (EBA) die aus ihrer Sicht drohenden Risiken einer breiten Akzeptanz von virtuellen Währungen (vgl. Bitcoin, etc.) auf.
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EBA Opinion on ‘virtual currencies’
PDF – [46 Seiten]
Auszug aus Figure 1: Overview of risks, E31 (Seite 22):
„Should VCs gain widespread acceptance, central bank as issuer of FC can no longer steer the economy, as the impact of its monetary measures become difficult to predict.“
Wir dürfen davon ausgehen, dass uns diese Argumentations-Sammlung in den nächsten Monaten in zahlreichen Varianten von wohlmeinenden Institutionen eingehämmert wird.
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Wahrhaft spannende Zeiten!
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Ihr Oeconomicus