USA beliefern Baltenstaaten mit Panzern
Veröffentlicht: 9. März 2015 Abgelegt unter: ESTLAND, Lettland, Litauen, sanctions & implications, Ukraine Sanctions, Ukraine-Konflikt, US-Army | Tags: US-Generalmajor John R. O'Connor, Waffenlieferungen 5 KommentareUSA beliefern Baltenstaaten mit Panzern
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Als Abschreckung gegenüber Russland haben die USA den drei Baltenstaaten am Montag rund hundert Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und andere Rüstungsgüter übergeben. Die Lieferung solle Russlands Präsident Wladimir Putin „unsere Entschlossenheit zeigen, dass wir zusammenstehen“, sagte US-Generalmajor John R. O’Connor der Nachrichtenagentur AFP bei der Übergabe der Rüstungsgüter im Hafen von Lettlands Hauptstadt Riga.
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Handelsblatt — Defense News
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Wird die nächste Stufe der US/NATO-Eskalation gegen Russland eingeläutet ?
Veröffentlicht: 12. Dezember 2014 Abgelegt unter: Lettland, NATO, sanctions & implications, Ukraine-Konflikt, US-Army | Tags: 1st Cavalry Division, Leutnant-General der Ben Hodges 13 KommentareDer nachfolgende YT-Clip zeigt einen fahrenden Güterzug mit welchem US-Panzer und weitere Militärfahrzeuge transportiert werden.
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Bildmaterial aus CIA World Factbook – gemeinfrei
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Dem Vernehmen nach sollen die Aufnahmen nahe der Dalbe Railway Station in der lettischen Region Semgallen entstanden sein.
Headline und Texthinweis zum Video „less than 300km from the Russian border“ suggerieren Transporte in Richtung russischer Grenze, was jedoch im Hinblick auf die geografischen Gegebenheiten des Landes durchaus auch als gezielte Panikmache verstanden werden kann, da
- Lettland sich in Ost-West-Richtung etwa 450 km und in Nord-Süd-Richtung ca. 210 km ausdehnt
- die genannte Railway-Station etwa 50 km südlich von Riga zu verorten ist
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Spekulationen zufolge sollen die Panzer zu der 1st Cavalry Division der US-Army gehören.
Ende November hatte sich Leutnant-General der US-Army Ben Hodges dafür ausgesprochen, mehrere Hundert Panzer an die russische Grenze verlegen zu lassen, die dort auch bleiben sollen.
Inwieweit daraus ein Zusammenhang mit dem gesichteten Transport hergestellt werden kann, ließ sich nicht zweifelsfrei ermitteln.
Unter selbstdenkenden Beobachtern dürfte jedoch unbestritten sein, dass die gefühlte Eskalation gegen Russland weiter zunimmt.
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Ihr Oeconomicus
Lettland prüft vorzeitige Rückzahlung von IWF-Geldern
Veröffentlicht: 12. August 2012 Abgelegt unter: Lettland | Tags: Andris Vilks, EU-Strukturgelder, IWF - IMF, Steuereinnahmen Hinterlasse einen KommentarLettland prüft vorzeitige Rückzahlung von IWF-Geldern
Zurzeit prüft Lettland eine vorzeitige Teilrückzahlung von IWF-Geldern in Höhe von 7,5 Mrd. Euro. Das Geld ist Teil eines Hilfspaketes, das 2008 in Anspruch genommen wurde.
Wie der lettische Finanzminister Andris Vilks mitteilte, könne man dank gestiegener Steuereinnahmen und EU-Strukturgeldern über einen solchen Schritt nachdenken.
Das Land hatte 2008 um internationale Hilfe gebeten, nachdem der Staat die zweitgrößte Bank des Landes hatte retten müssen. Von den 7,5 Mrd. Euro, die zum Teil von der Europäischen Kommission finanziert wurden, seien aber nur 4,4 Mrd. in Anspruch genommen worden.
Baltische Rundschau – 12.08.2012 | 10:41
Letten wollen Griechen aus Eurozone boxen
Veröffentlicht: 27. Juli 2012 Abgelegt unter: Lettland | Tags: Euro, GRIECHENLAND / GREECE, Lettland, Währungsunion Hinterlasse einen KommentarLetten wollen Griechen aus Eurozone boxen
Das dürfte Zoff geben:
Lettland, das dem Euro 2014 gerne beitreten möchte, will die verschuldeten Griechen aus der Währungsunion schmeissen. Immerhin mit «möglichst wenig Schmerzen».
20min.ch – 27. Juli 2012 15:59
In der Finanzkrise setzte die schwedische Regierung Lettland massiv unter Druck
Veröffentlicht: 18. Dezember 2010 Abgelegt unter: Lettland, SCHWEDEN, Swedbank | Tags: Anders Borg, Finanzkrise, Lats Hinterlasse einen KommentarDie blau-gelbe Fahne passt politisch eigentlich nicht zum Image, für das Schweden in Europa bekannt ist:
Die Nordgermanen bauten einen komfortablen Wohlfahrtsstaat auf, von dem man nur träumen konnte. Dafür nehmen die Knäckebrot-Erfinder hohe Steuern in Kauf und haben trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb, folgt man dem Economist-Index von 2008 – das demokratischste Land der Welt.
International scheint aber auch jenseits des Kattegats die Devise zu gelten:
Die Interessen der eigenen Wirtschaft sind wichtiger als europäische Solidarität. Dies bekamen lettische Politiker zu spüren, die der schwedische Finanzminister Anders Borg schulmeisterte. Wikileaks-Veröffentlichungen aus der Korrespondenz us-amerikanischer Diplomaten beschreiben sein rabiates Verhalten.
Auch der investigative Journalist Lato Lapsa hat diese Texte jetzt auf seiner Webseite pietiek.lv (zu Deutsch: “es reicht.lv”) ins Netz gestellt.
Die Schweden beteiligen sich mit € 863,9 Mio am 7,5-Milliardenkredit der EU und des IWF.
Den benötigt Lettland seit dem Herbst 2008, um zahlungsfähig zu bleiben, also seit jener Zeit, als die Crashbanker die Steuerzahler weltweit zur Kasse baten.
Die Untertanen Carls des 16. Gustaf zahlten aber vor allem im eigenen Interesse.
Ihre Stockholmer Swedbank hatte sich auf dem lettischen Kreditmarkt verspekuliert. Der musste stabil bleiben, denn es bestand die Gefahr, dass die Swedbank wieder einmal, wie in den neunziger Jahren, zum teuren Finanzloch der Wikinger verkommt.
Die Schweden fürchteten kurz nach dem weltweiten Lehman-Spektakel vor allem, dass die Letten ihren Lats abwerten könnten, das hätte für ihre Swedbank wieder mal das Aus bedeutet.
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Der Streit zwischen Anders Borg und Valdis Dombrovskis
Am 8. September 2009 notierten die US-Diplomaten in Stockholm, was ihnen Borg über Lettland erzählt hatte. Das Schicksal des kleinen Nachbarn auf der anderen Seite der Ostsee stehe 50 zu 50. Entweder erfülle die lettische Regierung mit internationaler politischer Unterstützung die Sparauflagen, die sie mit der EU-Kommission und dem IWF vereinbart habe, oder sie erfülle sie nicht: Im letzteren Fall könne die kleine baltische Republik als failing state enden.
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Schwedische Bürgerliche contra lettische Neokonservative
Im Spätsommer 09 zeigte sich Borg als Lettenversteher:
Er sah, was die rücksichtslose Sparpolitik jenseits der Ostsee angerichtet hatte. Schulen und Krankenhäuser waren geschlossen worden, die Arbeitnehmer mussten reduzierte Gehälter hinnehmen, die Zahl der Erwerbslosen erreichte Rekordniveau. Er lastete diesen Niedergang der “politischen Philosophie” der “neokonservativen” lettischen Regierung an. Diese habe den schmerzvollen Kurs der “internationalen Abwertung” gewählt, statt die eigene Währung anzupassen.
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Nothing special
Borg äußerte sein Mitgefühl mit der lettischen Unterschicht zu einer Zeit, als die schwedische Wirtschaft das Lehman-Chaos überstanden hatte. Der studierte Ökonom hätte aber die Folgen dieses Sparkahlschlags schon Ende 2008 vorhersehen können. Doch während des weltweiten Finanzspektakels hatten die Schweden gar kein Interesse an einem schwächeren Lats. Das Handesblatt nannte am 4.3.09 die Gesamtsumme von etwa 60 Milliarden Euro, die in den baltischen Ländern auf dem Spiel stand. Kredite in dieser Höhe hatten die Swedbank, die SEB und die ebenso schwedische Nordea ihren estnischen, litauischen und eben lettischen Kunden angedreht.
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Was hinter den schwedischen Krokodilstränen steckt
Die schwedische Zentrale der Swedbank war im Herbst 2008 wieder mal schwer angeschlagen. Sie benötigte dringend eine Kapitalerhöhung. Obwohl der schwedische Fiskus Garantien für ihre Anleihen übernahm, musste die größte Bank des Königreichs, bei der fünf von neun Millionen Schweden Kunden sind, höhere Zinsen berappen. Bei einer Pleite hätte der Staat für sie aufkommen müssen. Dafür war damals im schwedischen Haushalt schlicht kein Geld vorhanden.
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Udo Bongartz – Lettische Presseschau
Latvia’s Road to Serfdom
Veröffentlicht: 15. Februar 2010 Abgelegt unter: Lettland | Tags: IMF, Michael Hudson Hinterlasse einen KommentarWhile most of the world’s press focuses on Greece (and also Spain, Ireland and Portugal) as the most troubled euro-areas, the much more severe, more devastating and downright deadly crisis in the post-Soviet economies scheduled to join the Eurozone somehow has escaped widespread notice.
No doubt that is because their experience is an indictment of the destructive horror of neoliberalism – and of Europe’s policy of treating these countries not as promised, not as helping them develop along Western European lines, but as areas to be colonized as export markets and bank markets, stripped of their economic surpluses, their skilled labor and indeed, working-age labor generally, their real estate and buildings, and whatever was inherited from the Soviet era.
Latvia has experienced one of the world’s worst economic crises. It is not only economic, but demographic. Its 25.5 per cent plunge in GDP over just the past two years (almost 20 per cent in this past year alone) is already the worst two-year drop on record. The IMF’s own rosy forecasts anticipate a further drop of 4 per cent, which would place the Latvian economic collapse ahead of the United States’ Great Depression The bad news does not end there, however. The IMF projects that 2009 will see a total capital and financial account deficit of 4.2 billion euros, with an additional 1.5 billion euros, or 9 per cent of GDP, leaving the country in 2010.
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Joseph Stiglitz, James Tobin and other economists in the West’s public eye have begun to explain that there is something radically wrong with the financialized order imported by Western ideological salesmen in the wake of the Soviet collapse. Neoliberal economics certainly was not the road that Western Europe took after World War II. It was a new experiment, whose dress rehearsal was imposed initially at gunpoint by the Chicago Boys in Chile. In Latvia, the advisors were from Georgetown, but the ideology was the same: dismantle the government and turn it over to political insiders.
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Michael Hudson / Jeff Sommers, counterpunch
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follow-up, 24.03.2010
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Der Weg in die Knechtschaft
Freunde deutscher Nobelkarossen konnten sich freuen. In Lettland, Estland und Litauen fanden sie das, was ihr Herz höher schlagen lässt. In den Straßen Tallinns, Rigas oder Vilnius‘ reihten sich Stoßstange an Stoßstange Mercedes‘, Audis, Porsches und BMW, und all das von der teuersten und edelsten Sorte. Und wie gut passten doch diese Prunkstücke zu den sorgfältig restaurierten Fassaden der alten Bürgerhäuser, deren hanseatischer Flair alten und neuen Wohlstand demonstrierte. Auch die Preise der Immobilien passten zu denen der Nobelkarossen. Bis zu 6500 Euro wurden in den Innenstädten pro Quadratmeter verlangt. Hoch waren die Preise auch in den edlen Boutiquen, feinen Cafés und vornehmen Restaurants, in denen man junge Leute, gekleidet in der allerneuesten Mode, traf, denen es offensichtlich blendend ging. Und da waren die riesigen Supermärkte, so groß wie sonst nur in den USA. Sie boten all das, was man aus Paris, Wien oder Frankfurt gewohnt war. Wer konnte angesichts dieser Tatsachen noch daran zweifeln, dass es den sagenhaften Aufstieg der baltischen Tigerstaaten wirklich gab, dass hier eine Erfolgsgeschichte der Europäischen Union geschrieben wurde.
Doch dies war nur die eine, blendende Seite des Baltikums, und nur die bekam der Wochenendtourist in der Regel zu sehen. Ließ man aber einmal die herausgeputzten Innenstädte hinter sich, bot sich ein ganz anderes Bild. Man durchquerte riesige Plattenbausiedlungen, die seit dem Ende der Sowjetunion nicht einen neuen Anstrich gesehen haben, passierte stillgelegte Fabriken, deren zerfallene Fassaden mit gigantischen Reklameschildern verdeckt sind. Ging es weiter in das flache Land hinein, so wurde das Bild noch trostloser: Aufgelassene Kolchosen, Nebenstraßen, auf denen Gras wächst, und überall verlassenes Land, das sich die Natur langsam zurückerobert. Man hätte es längst wissen können, hätte man sich dafür nur interessiert:
Um die baltischen Staaten stand und steht es überhaupt nicht gut. In Litauen liegen seit Jahren ganze Landstriche brach, in denen keine Agrarwirtschaft mehr betrieben wird. In Lettland und in Estland leiden die diskriminierten russischsprachigen Minderheiten unter Arbeits- und Perspektivlosigkeit, sind in ihren öden Neubausiedlungen Alkohol- und Rauschgiftsucht sowie Prostitution verbreitet.
Wer weiß schon, dass aus diesem Grund ausgerechnet der neoliberale Musterstaat Estland das Land mit der höchsten AIDS-Rate nördlich der Sahara ist?
Und wer hat zur Kenntnis nehmen wollen, dass seit dem Beitritt der baltischen Länder zur EU 2004 immer mehr, meist gut ausgebildete junge Menschen ihre Heimatländer verlassen haben und ihr Glück in Westeuropa, vor allem in Großbritannien und Irland, suchen?
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Andreas Wehr