Kanadischer Bergbaukonzern zwingt Alexis Tsipras in die Knie
Veröffentlicht: 4. November 2015 Abgelegt unter: Goldvorkommen, Rohstoffe und Bodenschätze | Tags: Bergbaulizenz, Eldorado Gold Hinterlasse einen KommentarKanadischer Bergbaukonzern zwingt Alexis Tsipras in die Knie
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Einen Kantersieg hat nun ein kanadischer Bergbaukonzern gegen den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras (SYRIZA) errungen. Die Goldschürfer der Firma Eldorado Gold setzten gegen die Regierung in Athen die Rückgabe einer entzogenen Bergbaulizenz auf der Halbinsel Chalkidiki durch. Tsipras hatte diese im August 2015 Eldorado Gold entzogen, da das Unternehmen angeblich gegen Umweltauflagen verstoßen hätte.
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Die Firma hatte allerdings bereits seit 2012 nicht weniger als 540 Millionen Euro in das Projekt investiert und wehrte sich deshalb erfolgreich vor dem griechischen Verwaltungsgerichtshof gegen den Lizenzentzug.
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Quelle
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korrespondierende Beiträge
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02.10.2015
Canada’s Eldorado fights gold mine ban by Greek government
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24.08.2015
Gold und Gewalt in Griechenland
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28.05.2015
250 Tonnen Gold und trotzdem arm
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20.02.2013
Griechenland will stärker auf seine Rohstoffe setzen
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17.02.2013
Dunkle Wolken über dem “Klondike” von Chalkidiki
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Befremdlich: Kammenos will mit USA Griechenlands Erdöl und Erdgas teilen
Veröffentlicht: 30. März 2015 Abgelegt unter: Panos Kammenos, ANEL (seit 26.Jan.2015), Rohstoffe und Bodenschätze | Tags: Victoria Nuland Hinterlasse einen KommentarBefremdlich: Kammenos will mit USA Griechenlands Erdöl und Erdgas teilen
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Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos will die Erdöl- und Erdgasvorkommen, die in Griechenland vermutet werden, mit den Vereinigten Staaten von Amerika teilen.
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Diese Idee äußerte der Rechtspopulist am Wochenende in New York auf einem griechisch-zyprischen Kongress, bei dem u. a. der griechische Nationalfeiertag (25. März) gewürdigt wurde. Der griechische Minister bezifferte den Anteil der beiden Staaten an der Ausbeute der fossilen Brennstoffe auf 70 zu 30 Prozent.
Diesbezügliche Pläne habe er auch der stellvertretenden US-Außenministerin Victoria Nuland, die zuständig für Europa und Eurasien ist, unterbreitet. Ein denkbares „Government to Government Agreement“ könne Griechenland von vielen Problemen erlösen, stellte Kammenos fest.
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Quelle: Griechenland-Zeitung
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Anmerkung:
Die Meldung klingt ein wenig befremdlich.
1. Ist fraglich, ob für eine solche Entscheidung das Verteidigungsministerium zuständig ist.
2. Sind die Ölpreise so weit im Keller, dass eine kostendeckende Förderung mit einem dicken Fragezeichen zu versehen ist.
3. Im Zusammenhang mit der Förderung von Erdgas bedarf es eines uneingeschränkten Zugangs geeigneter Distributionswege – Pipelines, Erdgas-Verflüssigungs-Anlagen und LNG-Tanker fallen bekanntlich nicht vom Himmel!
4. Sollte tatsächlich ein solches Government-to-Government-Agreement auf der Agenda stehen, wird die EU nicht tatenlos zusehen.
5. Wird Tsipras am 8.April 2015 in Moskau erwartet
6. Eine weitere Einladung nach Peking liegt ebenfalls vor.
7. Soll der ehemalige Energie-Minister Yiannis Maniatis am 7.April 2011 nach Norwegen gereist sein, um u.a. mit dem Norwegische Staatskonzern Statoil und dem US-Konzern Noble Energy Verhandlungen zur Ausbeutung der ÖL-Gas-Bonanza geführt haben (s. Beitrag vom 9.Mai 2011). Ob es hierbei zu vorvertraglichen Agreements kam, ist offen.
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Beiträge
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17.03.2015
US-Europa-Abteilungsleiterin Victoria Nuland trifft Tsipras
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11.02.2015
Gespräche über Zusammenarbeit: China lädt Tsipras ein
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06.07.1981
Griechenland nimmt die Öl-Förderung in der Ägäis auf – mit deutscher Hilfe und Beteiligung
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18.03.1974
Griechenlands Inseln schwimmen auf Öl
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Hellenische Vorbereitungen zur Vergabe von Öl- und Gas-Lizenzen ?
Veröffentlicht: 14. Februar 2014 Abgelegt unter: Aegean Sea/Offshore Resources, Gas-/Öl-Ressourcen, Rohstoffe und Bodenschätze, Southern Crete/Offshore-Resources, Statoil ASA | Tags: Hellenic Hydrocarbons Management Company SA, Ionisches Meer, Kreta, Sofia Stamataki, Yiannis Maniatis 6 KommentareHellenische Vorbereitungen zur Vergabe von Öl- und Gas-Lizenzen ?
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Jenseits öffentlicher Wahrnehmungen scheint man sich in Athen auf die Stunde Null vorzubereiten.
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Dies geht aus einer Meldung des World Oil News Center unter Bezug auf Bloomberg Athen hervor.
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Zu diesem von unseren geschätzten Qualitätsmedien weitgehend ausgesparte Thema habe ich bereits im Mai 2011 notiert:
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Dem Vernehmen nach macht man sich in Griechenland öffentlich Gedanken über einen Öl-Gas-Pensionsfonds.
Hierbei geht es wohl kaum um die Förderanlagen in Kavala, die kaum nennenswerte Ergebnisse abliefert.
Gerüchteweise soll es im Ionischen Meer relativ leicht ausbeutbare, gigantische Öl- und Gasvorkommen geben.
Da stellt sich doch gleich die Frage, wer der aussichtsreichste Kandidat für die Bohrrechte sein wird.
USA, Russland oder gar China?
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Dies könnte die politschen Interessen Amerikas [Papandreous Besuch am 9.03.2010 bei Obama], der Besuch Papandreous am 16.02.2010 in Moskau und das finanzielle Engagement China’s [Übernahme der Hafengesellschaft in Piräus im Nov.2008] in einem besonderen Licht erscheinen lassen.
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Der griechische Energie-Minister Yiannis Maniatis soll, so wird kolportiert, bereits Ende April 2011 zu Verhandlungen über die Bohrrechte der [vermeintlichen?] „Bonanza“ nach Norwegen gereist sein, um sich mit dem dortigen Amtskollegen, Per Rune Henriksen, zu treffen.
Wahrlich spannende Zeiten – selbstverstandlich können Sie, werte Leser daran teilhaben.
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Nachträge zu den griechischen Öl- und Gasvorkommen
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16.September 2011
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Das griechische Umwelt- und Energieministerium hat diese Woche den Startschuss für die Förderung von Öl und Gas vor der griechischen Küste gegeben. Es lud alle potenziellen Interessenten ein, sich zunächst um die Rechte zu Probebohrungen und geologischen Untersuchungen zu bewerben. Dies soll im Ionischen Meer (also an der Westküste Griechenlands) und vor der Küste Kretas geschehen.
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Es liegen allerdings umfangreiche geologische Gutachten unter anderem der Universität Kreta vor, die belegen, dass es Öl- und Gasvorkommen gibt und wo diese liegen. So erwartet das Ministerium, dass die Probebohrungsphase auch nur drei Monate dauern wird – dann werden die endgültigen Lizenzen vergeben. Das Ministerium rechnet damit, binnen 15 bis 20 Jahren Öl im Wert von rund 40 Milliarden Euro fördern zu können, meldet die Zeitung Kathimerini. Davon wird Athen Lizenzen in Höhe von rund 15 Milliarden Euro erhalten.
Als Interessenten für die Probebohrungen haben sich bislang informell der Norwegische Staatskonzern Statoil und der US-Konzern Noble Energy (die gerade vor und für Zypern/Israel mit der Gasförderung begonnen haben) gemeldet. Inoffiziell haben Interesse an der spätere Förderung Noble, Statoil Shell, die zypriotische Energean Oil und der griechische Staatskonzern Hellenic Petroleum angemeldet. 2012 soll die Förderung bereits beginnen.
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Die nun ausgewählten Gebiete im Ionischen Meer und vor Kreta sind geopolitisch unumstritten – anders als die Gebiete um die Inseln in der Ägäis, unter denen ebenfalls große Öl- und Gasvorkommen liegen. Allein deshalb erhebt die Türkei immer wieder Anspruch auf einige der Inseln. Es geht dabei nicht um die paar kahlen Felsen, sondern um die Rohstoffe darunter. So hat die Türkei gerade vor ein paar Tagen ein norwegisches Forschungsschiff gechartert und dies in die Gewässer vor der kleinen Insel Kastelorizo entstandt.
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Kastelorizo
gehört zu einer Inselgruppe östlich von Rhodos, nur drei Kilometer vor der türkischen Küste.
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Ausgerechnet hier, vor malerischer Kulisse, hatte der griechische Staatschef Giorgios Papandreou 2010 die massiven Schwierigkeiten Griechenlands bekanntgegeben
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Zufall oder politisches Signal an die Türkei und an Eingeweihte? Griechenland hat bereits gegen die türkischen Forschungen offiziell protestiert, wird in Ankara aber wohl auf taube Ohren stoßen.
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Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit bleiben derzeit auch die Spannungen um die Probebohrungen zur Gasförderung vor Zypern, gegen die die Türkei heftig interveniert, die aber bereits begonnen haben. Ankara begründet den Protest offiziell damit, dass damit Nordzypern und die dortige türkische Bevölkerung ja von den Förderungen nicht profitieren würde. Ankara droht sehr klar und direkt mit einer Militärinvervention, sollten die Probebohrungen beginnen. Die zypriotische Aussenministerin ließ gerade erst wissen, dass Zypern schon mal sicherheitshalber den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen über die Lage informiert hat und sich „der Rückendeckung der internationalen Gemeinschaft versichert habe“, was immer dies bedeuten mag.
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Soweit zur Faktenlage. Nun lassen sich trefflich einige Fragen stellen, beispielsweise:
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Warum beginnt Griechenland erst jetzt mit den Öl- und Gasförderungsaktivitäten, wenn doch bereits schon seit 15 Jahren bekannt ist, dass es diese Vorkommen gibt?
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Warum sagte gerade vor ein paar Monaten Premier Papandreou noch auf einer Pressekonferenz „wir haben kein Öl“, als er explizit danach gefragt wurde?
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Warum ist schon jetzt die Rede davon, dass Hellas dann wohl „nur“ ein Drittel der Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung bekommen wird – wenn doch mit Hellenic Petroleum ein staatliches Unternehmen existiert, dass sich mit der Förderung von Öl auskennt (da es – bescheidene – Mengen bereits in der Region um Kavala fördert)?
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Warum kommen diese Aktivitäten jetzt – parallel mit der nunmehr auf offiziell vorbereiteten Staatspleite von Griechenland?
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Warum haben die „Bilderberger“ zusammen mit den Ölfirmen vor Ausbruch der Krise ausgerechnet in Griechenland getagt?
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Nachfolgende Persönlichkeiten, so wird kolportiert, sollen an dieser Konferenz teilgenommen haben:
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Königin Beatrix der Niederlande – Hauptaktionärin von Royal Dutch Shell
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Jorma Ollila – Aufsichtsratsvorsitzender Royal Dutch Shell
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Jeroen van der Veer – Chef Royal Dutch Shell
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Eivind Reiten – Generaldirektor des Petroleumskonzerns Norsk Hydro
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Thomas Thune Andersen – Chef Maersk Oil Dänemark
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Anders Eldrup – Chef und Präsident von DONG Energie Dänemark
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Welchen Grund es auch immer geben wird. Es zeigt sich, wie gefährlich es war und ist, damit zu warten, bis Griechenland schwach und die westliche internationale Gemeinschaft durch die Wirtschaftskrise geschwächt und zerstritten ist. Denn jetzt wittert die Türkei ihre Chance.
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Hoffentlich findet der nächste Ölkrieg nicht direkt in Europa statt.
Ach und weil es so anschaulich ist, hier noch einmal Papandreous Statement, dass Griechenland angeblich kein Öl hat!
Schön, dabei auch die Körpersprache [bzw. Handbewegung zur Nase] zu beobachten.
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Bei weiteren Recherchen bin ich u.a. auf diese Quellen gestossen:
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Natural gas beneath Crete
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Griechenland besitzt „Unmengen“ an Erdgas und Erdöl
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Griechisches Gas
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Greece has 40 billion barrels of oil, and thousands of tons of Gold and Uranium
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Hintergrund-Bericht im Spiegel vom 18.03.1974
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Der griechisch-türkische Konflikt um die Ägäis und ihr Erdöl treibt hart am Rand des Krieges – 16.08.1976
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Beiträge
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10.05.2014
Gerangel um Erdgas im Mittelmeer
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