Grünes Licht für den griechischen Bauabschnitt der Trans Adriatic Pipeline (TAP)
Veröffentlicht: 18. Mai 2016 Abgelegt unter: Arbeitslosigkeit, Azerbaijan (Aserbaidschan), Baubeginn Trans-Adria-Pipeline, GRIECHENLAND / GREECE, South Caucasus Pipeline (SCP), Trans Adriatic Pipeline (TAP), Trans-Anatolian Natural Gas Pipeline (TANAP) Hinterlasse einen KommentarGrünes Licht für den griechischen Bauabschnitt der Trans Adriatic Pipeline (TAP)
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Mit Blick auf die marode Wirtschaft setzt man in Athen große Hoffnungen in den Bau einer Gaspipeline im Norden des Landes, die in naher Zukunft bis zu 8000 neue Arbeitsplätze generieren soll.
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Alexis Tsipras gab am Dienstag in Thessaloniki grünes Licht für den Bau des griechischen Abschnitts der Trans Adriatic Pipeline (TAP). Sie soll nach Fertigstellung im Jahr 2020 in Azerbaijan gewonnenes Erdgas durch Griechenland und Albanien nach Italien fördern und Westeuropa unabhängiger von russischem Erdgas machen.
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Soweit zunächst die Kernpunkte der Theorie, wie sie von unseren kenntnisreichen Wahrheitsmedien verbreitet wird.
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Bevor nun die Champagnerkorken fliegen, wäre es jedoch von Vorteil, sich zu vergegenwärtigen, dass es sich bei der TAP um einen Appendix der rund 2000 km langen Trans-Anatolian Natural Gas Pipeline (TANAP) handelt (Anschlusspunkt Kipoi in der türkisch-griechischen Grenzregion), welche mit der South Caucasus Pipeline (SCP) verbunden ist, welche aus den Shah Deniz Gasfeldern gespeist wird.
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Das Routing führt durch Georgien, einem Spannungsfeld, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft Armenien mit dem quasi annektierten Berg-Karabach liegt, wo derzeit kein inniges freundschaftliches Verhältnis mit dem finanziell angeschlagenen Azerbaijan zu erkennnen ist.
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Auf dem langen Weg durch die Türkei bis zum TAP-Anschluss in Kipoi ist nicht auszuschließen, dass der neo-osmanische Sultan durch unlustige pop-up’s gestört werden mag, was die Gas-Durchleitung ins TAP-Netz beeinträchtigen könnte.
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Last but not least, muss den EU-Träumern, die sich so sehr darauf freuen, mit der TAP von russischem Gas unabhängiger zu werden, ein wenig Wasser in den Wein gegossen werden … genau genommen 15 %, was einschl. des von ENI übernommenen 5%-Anteils der Beteiligung des russischen Lukoil-Konzerns an den Shah Deniz Gasfeldern entspricht.
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Weitere, vertiefendere Details finden sich hier
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Ihr Oeconomicus
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Griechenland, das Troika-Versuchskaninchen
Veröffentlicht: 20. Februar 2013 Abgelegt unter: Arbeitslosigkeit, GSEE (Privatsektor), Proteste & Streiks, Reformen, TROIKA | Tags: Generalstreik, Jannis Panagopoulos, Mindestlohn Hinterlasse einen KommentarGriechenland, das Troika-Versuchskaninchen
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Griechenland kommt nicht zur Ruhe. Am Mittwoch stand der nächste 24-stündige Generalstreik im Epizentrum der Eurokrise an. Um die Mittagszeit versammelten sich im Zentrum Athens 50.000 Demonstranten. Zum Streik haben die Dachgewerkschaften der Privatangestellten GSEE und der Beamten Adedy aufgerufen. Im Interview erklärt Jannis Panagopoulos, 58, seit 2006 GSEE-Chef, die Gründe.
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Wiener Zeitung
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Griechenland: Jugendarbeitslosigkeit bei 58%
Veröffentlicht: 9. November 2012 Abgelegt unter: Arbeitslosigkeit | Tags: Arbeitslosigkeit, ELSTAT, GRIECHENLAND / GREECE Hinterlasse einen KommentarGriechenland: Jugendarbeitslosigkeit bei 58 Prozent
Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Griechenland auf 58 Prozent gestiegen. Insgesamt beträgt die Rate 25,4 Prozent. Derzeit verlieren in dem kleinen Land mit nur 10 Millionen Einwohnern durchschnittlich etwa 1’000 Menschen pro Tag ihre Arbeit.
Die neuesten Daten des griechischen Statistikamts ELSTAT können einen wirklich umhauen:
Satte 58 Prozent aller Jugendlichen in dem kleinen Land haben keinerlei Beschäftigung. Von der gesamten arbeitsfähigen Bevölkerung haben 25,4 Prozent keinen Job. Im Vormonat betrug die Arbeitslosenrate 24,8 Prozent, im Vorjahresmonat 18,4 Prozent. Dazu muss zusätzlich erwähnt werden, dass sich die Zahlen auf den August beziehen, an dem traditionell viel mehr Menschen saisonale Jobs in der Tourismusbranche haben.
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Gegenfrage
Über 700000 Arbeitslose in Griechenland ohne Arbeitslosengeld
Veröffentlicht: 22. August 2012 Abgelegt unter: Arbeitslosigkeit, Arbeitsmarkt | Tags: Arbeitslose, GRIECHENLAND / GREECE Hinterlasse einen KommentarÜber 700000 Arbeitslose in Griechenland ohne Arbeitslosengeld
In Griechenland erhalten 734.347 offiziell registrierte Arbeitslose kein Arbeitslosengeld, während parallel immer mehr Berechtigte das Anrecht auf Unterstützung verlieren.
Auf Basis der offiziellen statistischen Daten sind in Griechenland 734.347 Arbeitslose ohne Arbeitslosengeld. Im Juli 2012 verzeichnete die Anzahl der registrierten Arbeitslosen einen neuen Anstieg und erreichte 794.924 Personen, denen weitere 127.146 Arbeitslose hinzuzuzählen sind, die erklärten, nicht (mehr) nach Arbeit zu suchen. Insgesamt befinden sich also 922.070 Personen außerhalb des Arbeitsmarktes, jedoch erhalten von dem OAED gerade einmal 187.723 Arbeitslose eine Beihilfe. Es wird sogar geschätzt, dass nur 160.916 Personen weiterhin einen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben werden.
Es sei angemerkt, dass im Juli die Anzahl der bei dem OAED registrierten Arbeitslosen im Verhältnis zum Vormonat um 1,59% anstieg. Noch höher – konkret 13,62% – ist im Vergleich zum entsprechenden Monat des Vorjahres die Zunahme der Arbeitssuchenden.
Den traurigen Spitzenplatz belegt der Verwaltungsbezirk Attika, auf den 37,48% der Summe aller Arbeitssuchenden des gesamten Landes entfallen. Es folgt der Verwaltungsbezirk Zentralmakedonien, wo sich der entsprechende Anteil auf 19,35% gestaltet.
Zunahme der Langzeitarbeitslosen
Ein Anstieg wird auch bei der Anzahl der Langzeitarbeitslosen verzeichnet, also alle jener Arbeitslosen, die seit mehr als 12 Monaten nach Arbeit suchen. Im Verhältnis zum vergangenen Jahr nahmen die – beim OAED registrierten – Langzeitarbeitslosen um 69.781 Personen, also 26,05% zu.
Auf Basis der offiziellen statistischen Daten beliefen sich im Juli die gemeldeten Einstellungen auf 90.791 und sind im Verhältnis zum Vormonat um 9,12% weniger. Im Verhältnis zum Juli 2011 sind sie jedoch um 11,03% mehr. Auf der anderen Seite erreichten die Entlassungen im vergangenen Monat 23.551 und sind im Verhältnis zum Juni um 7,81% weniger. Um 29,9% weniger sind auch die ausgelaufenen befristeten Arbeitsverträge, während dagegen im Verhältnis zum Juni die freiwilligen Ausscheidungen zugenommen haben.
Giorgos Gavrilis, Mitglied des Aktionskomitees der GSEE, unterstreicht:
“die Prognose des Instituts für Arbeit ist, dass die reale Arbeitslosigkeit 28% erreichen wird, also 1,3 Mio. Personen nach Arbeit suchen werden. Jedoch werden weniger als 200.000 Arbeitslosengeld erhalten und alle übrigen in Verhältnisse der massenhaften Verelendung geführt.“
Weiter betont er, dass
“Maßnahmen erforderlich sind, wie die Erhöhung der Beihilfe und ihre Verlängerung. Zusätzlich müssen die Arbeitslosen ohne Voraussetzungen Zugang zum Gesundheitssystem haben, die sie in Gefahr laufen, ohne Versorgung zu bleiben, weil sie nicht über die notwendige Anzahl von Arbeitstagen verfügen. Schließlich muss es auch Interventionen zur Unterstützung all jener geben, die Baukredite aufgenommen haben und arbeitslos sind.“
Sechs von zehn Arbeitslosen sind im Alter zwischen 30 und 54 Jahren
Sechs von zehn beim OAED registrierte Arbeitslose sind im Alter zwischen 30 und 54 Jahren. Der Anteil der arbeitsuchenden jungen Leute bis 29 Jahre beträgt 29,68%. Aus den offiziellen statistischen Daten geht weiter hervor, dass die über 55-Jährigen 9,61% der Arbeitslosen darstellen.
Was das Bildungsniveau der Arbeitsuchenden betrifft, geht aus den Daten Folgendes hervor:
- 46,66% der Arbeitslosen haben das Oberstufengymnasium absolviert (370.883 Personen)
- 34,23 die obligatorische Schulbildung durchlaufen haben, also bis zur dritten Klasse des Gymnasiums (272.097 Personen).
- 18,01 haben einen akademischen Studienabschluss (143.170 Personen).
- Für 1,1% existieren keine Angaben.
Abschließend ist anzumerken, dass 58,57% der Summe aller beim OAED registrierten arbeitslosen Personen Frauen sind.
(Quelle: Imerisia)