Fluglotsenstreik führt zu Flugausfällen in Griechenland

Fluglotsenstreik führt zu Flugausfällen in Griechenland
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Ein Streik der griechischen Fluglotsen hat am Samstag Teile des Flugverkehrs innerhalb und außerhalb des Landes lahmgelegt. Viele Flugzeuge seien am Boden geblieben, berichtete der Fernsehsender Skai Samstag früh. Auch in den kommenden Tagen werde weiter gestreikt; bis Donnerstag könne es deshalb immer wieder zu Ausfällen kommen.
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Die Fluglotsen protestieren mit ihrem Streik gegen die geplante Umstrukturierung der staatlichen Zivilluftfahrtbehörde. Allein am Sonntag sollen alle 109 Flüge von und nach Griechenland sowie innerhalb des Landes ausfallen.
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wallstreet-online
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Erdoğan hinterfragt Vertrag von Lausanne und damit die griechisch-türkischen Grenzen

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Erdoğan hinterfragt Vertrag von Lausanne und damit die griechisch-türkischen Grenzen
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Wie Hürriyet Daily News bereits am 29. September berichtete, soll der türkische Staatspräsident offenbar den Vertrag von Lausanne infrage gestellt haben.
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Demzufolge habe Erdoğan anlässlich eines Treffens mit Dorf- und Gemeindevorstehern den 1923 geschlossenen Vertrag als eine Niederlage für sein Land bezeichnet.
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Die Türkei hätte damals einige Inseln in der Ägäis an Griechenland abgetreten, „die in unserer Rufweite liegen“, sagte der Präsident und fügte hinzu, dort würden sich „unsere Moscheen und unsere Heiligtümer“ befinden.
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Medienberichten zufolge sieht das griechische Außenministerium diese Ansage als einen Versuch Ankaras, die Grenze zwischen den beiden Staaten in Frage zu stellen.
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Stellt sich hier nicht die Frage, ob Erdoğan mit seinen permanenten unterschwelligen Provokationen -gelinde ausgedrückt- einen erneuten Eintrag1 ins hegemoniale Klassenbuch erreichen möchte ?
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Ihr Oeconomicus
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1 Moody’s senkt Rating für Türkei auf Ramschniveau
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Vertrag von Lausanne

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Vertrag von Lausanne

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Population exchanges after the Treaty of Lausanne
provided by Spiridon Ion Cepleanu – CC BY-SA 3.0

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Der Vertrag von Lausanne wurde am 24. Juli 1923 zwischen der Türkei sowie Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Griechenland, Rumänien und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen im Palais de Rumine geschlossen. Tagungsort der Verhandlungen war das Schloss Ouchy.
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Mit diesem Vertrag konnte die Türkei, nachdem sie 1922 den Griechisch-Türkischen Krieg gewonnen hatte, die Bestimmungen des nach dem Ersten Weltkrieg abgeschlossenen Vertrags von Sèvres teilweise nach ihren Vorstellungen revidieren.
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Das Abkommen legalisierte die bereits vollzogene Vertreibung von Griechen bzw. Türken nachträglich. Die aktuellen Grenzen der Türkei und Griechenlands haben ihren Ursprung in diesem Vertrag.
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Inhalt des Vertrages
Die Friedensgespräche waren am 30. November 1922 vom Völkerbund, repräsentiert durch Fridtjof Nansen, initiiert worden. Ein bedeutender Zwischenschritt war die am 30. Januar 1923 vereinbarte Konvention zum Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei.
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Laut Vertrag erhielt die Türkei Ost- und Südostanatolien (Ostanatolien war im Vertrag von Sèvres für Armenien vorgesehen gewesen), Ostthrakien (seitdem der europäische Teil der Türkei) sowie Smyrna. Griechenland behielt Westthrakien.
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Zudem stimmte die Türkei der von Großbritannien am 5. November 1914 proklamierten Annexion Zyperns zu, das bis zu dieser Zustimmung formal der Türkei gehört hatte.
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Des Weiteren wurde die italienische Besetzung rund um Antalya revidiert. Im Gegenzug erkannte der türkische Staat die italienische Souveränität über den Dodekanes und Libyen an, die als Ergebnis des Osmanisch-Italienischen Krieges an Italien gefallen waren.
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Der Vertrag nutzte die Religionszugehörigkeit als Kriterium für die nationale Zugehörigkeit und damit für die Umsiedlung. Er regelte im Abschnitt über den Minderheitenschutz (Art. 37-45) die Rechte der verbleibenden nicht-muslimischen Minderheiten in der Türkei sowie der muslimischen Minderheiten in Griechenland.
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Konvention über den Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei
Auf Grund dieser Konvention wurden die in Kleinasien ansässigen türkischen Staatsangehörigen griechisch-orthodoxen Glaubens (etwa 1,25 Millionen) nach Griechenland ausgewiesen, die griechischen Staatsangehörigen muslimischen Glaubens (ca. 0,5 Millionen) mussten in die Türkei auswandern.
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Ausgenommen vom Bevölkerungsaustausch waren insgesamt 110.000 Griechen in der Türkei und 106.000 Türken in Griechenland:
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  • die alteingesessene griechische und griechisch-orthodoxe Bevölkerung Istanbuls (offiziell als Rum bezeichnet)
  • die Westthrakientürken (Türken, Pomaken und muslimische Roma östlich der 1913 im Vertrag von Bukarest festgelegten Grenzlinie). Sie sollten als muslimische Einwohner Westthrakiens in Griechenland bleiben. Griechenlands Ansprechpartner für diese drei Ethnien ist seitdem die Türkei.
  • die Bevölkerung der Inseln Imbros/Gökçeada und Tenedos/Bozcaada. (Dieser Punkt war noch kein Bestandteil der Konvention vom 30. Januar, aber Teil des Hauptvertrages, Artikel 14.)
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Einordnung
Ziel des Bevölkerungsaustausches war es, die durch nationale Minderheiten ausgelösten Spannungen zu vermindern. So sollte der Frieden auf Basis klarer definierter Nationalitätengrenzen gesichert werden. Für mächtige Politiker jener Zeit wie Winston Churchill oder Edvard Beneš wie auch für den Völkerbund galt Bevölkerungsaustausch als Paradigma für die friedliche Lösung ethnischer Konflikte. Bereits im Vertrag von Neuilly-sur-Seine im Jahre 1919 hatten Griechenland und Bulgarien einen Bevölkerungsaustausch vereinbart.
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Allerdings brachte die Umsiedlung großes Leid über die Betroffenen: Sie verloren ihre Heimat und durften nur ihr bewegliches Eigentum mitnehmen, das durch die Konvention ausdrücklich geschützt war. Unbewegliches Eigentum wurde liquidiert und die Eigentümer entschädigt. Viele starben während der oft brutal durchgeführten Umsiedlungsmaßnahmen. Der größte Teil der zur Umsiedlung vorgesehenen Bevölkerungsgruppen war jedoch schon vor 1923 vertrieben und viele Angehörige der Minderheiten dabei ermordet worden.
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Der britische Außenminister und führende Vertreter des Imperialismus George N. Curzon bezeichnete den Vertrag von Lausanne als „eine durch und durch schlechte und böse Lösung, für welche die Welt während der nächsten hundert Jahre noch eine schwere Buße werde entrichten müssen“.
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Die vom Bevölkerungsaustausch offiziell ausgenommenen Bevölkerungsgruppen in der Türkei und in Griechenland (siehe oben) konnten allein durch den Vertrag von Lausanne nicht vor Diskriminierung oder Anfeindungen geschützt werden. Auch von ihnen wanderten in den folgenden Jahrzehnten viele aus. In der Türkei bewirkte vor allem das Pogrom von Istanbul (1955) eine Vertreibung der Griechen aus Istanbul (siehe auch Nachwirken des Bevölkerungsaustauschs zwischen Griechenland und der Türkei).
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Hinfälligkeitserklärung
In den 1950er Jahren erklärte die Türkei in Bezug auf Zypern einseitig, dass der Vertrag von Lausanne hinfällig werde, wenn sich am Status Zyperns etwas ändere. Großbritannien hatte zuvor als Reaktion auf griechische Unabhängigkeitsbestrebungen der seinerzeit britisch beherrschten Insel erklärt, dass Zypern auch eine Angelegenheit der Türkei sei.
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Quelle: Wikipedia
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Anstieg der Kriminalität bei Flüchtlingen in Griechenland

Anstieg der Kriminalität bei Flüchtlingen in Griechenland
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Wer hätte das gedacht ?
In letzter Zeit wurde in Griechenland ein Anstieg der Kriminalität auf den Inseln der nördlichen Ägäis festsitzender Flüchtlinge und Immigranten verzeichnet. Die Migranten suchen entweder verzweifelt einen Weg, nach Athen zu gelangen, oder ihnen ist inzwischen das Geld ausgegangen und sie stehlen … um zu überleben.
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Bezeichnend ist allerdings auch eine auf breiter Basis festzustellende und mehr oder weniger aggressiv demonstrierte „Forderungshaltung“.
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Griechenland-Blog – 23.06.2016

350.000 griechische Ruheständler warten auf ihre Rente

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350.000 griechische Ruheständler warten auf ihre Rente
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Wie die Deutsche Presse-Agentur zitiert wird, warten aktuell mehr als 350.000 griechische Rentner auf die Auszahlung ihrer Rente. Im schlimmsten Fall werden die Altersbezüge erst mit 24-monatiger Verspätung ausgezahlt.
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Grund hierfür sei die verspätete Auszahlung von staatlichen Subventionen für die defizitären Rentenkassen.
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Die eigentlichen Wurzeln der zahlungsunfähigen Rentenkassen liegen jedoch anderswo:
Auf Druck der Troika hatte Premier Papandreou im Spätherbst 2012 die griechischen Pensionskassen angewiesen, ihre verfügbaren Reserven, von denen noch Anfang 2012 etwa 19 Mrd. EUR in griechischen Staatsanleihen und weitere 1,4 Mrd EUR in T-Bills angelegt waren, ebenfalls in griechischen Staatspapieren anzulegen, was auch pflichtschuldigst umgesetzt wurde.
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Somit erhöhten sich die Engagements der Pensionskassen quasi über Nacht auf 11,1 Mrd EUR von welchen im Rahmen des Schuldenschnitts im Sommer 2012 schlappe 10 Mrd. EUR wertberichtigt werden mussten.
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Den Rentnern, die nun heute diese Auswirkungen zu spüren bekommen, wird es kein Trost sein, dass sich die für die Pensionskassen unwiederbringbar so verbrannten Finanzmittel nicht wirklich verloren sind, sondern sich seither nur in den Bilanzen anderen Hände befinden !
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Wer Anspruch auf Rente hat, müsse sich aktuell zwischen sechs und 24 Monaten gedulden, bis er die Alterssaläre auf dem Konto findet, berichtet dpa. Im Verzug seien sogar vorläufige Renten, die Menschen eigentlich bekommen sollen, damit sie nicht auf Hilfe von Verwandten angewiesen sind. Bei der größten griechischen Rentenkasse der Angestellten (IKA) etwa seien mehr als 85.000 Rentenanträge im Verzug.
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Insgesamt summiere sich der Fehlbetrag in der griechischen Rentenkasse auf stolze zwei Milliarden Euro, so die Presseagentur. Die Gründe hierfür seien vielfältig. So hätten die meisten Rentenkassen früher die Beiträge der Versicherten in griechische Staatsanleihen investiert und seien vom Schuldenschnitt für private Gläubiger von 50 Prozent betroffen gewesen. Auch die weit verbreitete Schwarzarbeit schwäche die Sozialkassen.
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Ihr Oeconomicus
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Nachtrag
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Ein chronologischer Abriss des griechischen Rentendesasters findet sich hier.
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Griechische Behörden räumen Flüchtlingscamp in Idomeni

Griechische Behörden räumen Flüchtlingscamp in Idomeni
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Die griechischen Behörden wollen die Räumung des provisorischen Flüchtlingslagers Idomeni an der mazedonischen Grenze heute fortsetzen. Gestern wurden mehr als 2.000 Menschen in andere Unterkünfte bei Thessaloniki gebracht.
Schätzungen zufolge hielten sich in Idomeni zuletzt etwa 8.400 Flüchtlinge auf.
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Grünes Licht für den griechischen Bauabschnitt der Trans Adriatic Pipeline (TAP)

Grünes Licht für den griechischen Bauabschnitt der Trans Adriatic Pipeline (TAP)
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Mit Blick auf die marode Wirtschaft setzt man in Athen große Hoffnungen in den Bau einer Gaspipeline im Norden des Landes, die in naher Zukunft bis zu 8000 neue Arbeitsplätze generieren soll.
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Alexis Tsipras gab am Dienstag in Thessaloniki grünes Licht für den Bau des griechischen Abschnitts der Trans Adriatic Pipeline (TAP). Sie soll nach Fertigstellung im Jahr 2020 in Azerbaijan gewonnenes Erdgas durch Griechenland und Albanien nach Italien fördern und Westeuropa unabhängiger von russischem Erdgas machen.
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Soweit zunächst die Kernpunkte der Theorie, wie sie von unseren kenntnisreichen Wahrheitsmedien verbreitet wird.
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Bevor nun die Champagnerkorken fliegen, wäre es jedoch von Vorteil, sich zu vergegenwärtigen, dass es sich bei der TAP um einen Appendix der rund 2000 km langen Trans-Anatolian Natural Gas Pipeline (TANAP) handelt (Anschlusspunkt Kipoi in der türkisch-griechischen Grenzregion), welche mit der South Caucasus Pipeline (SCP) verbunden ist, welche aus den Shah Deniz Gasfeldern gespeist wird.
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Das Routing führt durch Georgien, einem Spannungsfeld, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft Armenien mit dem quasi annektierten Berg-Karabach liegt, wo derzeit kein inniges freundschaftliches Verhältnis mit dem finanziell angeschlagenen Azerbaijan zu erkennnen ist.
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Auf dem langen Weg durch die Türkei bis zum TAP-Anschluss in Kipoi ist nicht auszuschließen, dass der neo-osmanische Sultan durch unlustige pop-up’s gestört werden mag, was die Gas-Durchleitung ins TAP-Netz beeinträchtigen könnte.
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Last but not least, muss den EU-Träumern, die sich so sehr darauf freuen, mit der TAP von russischem Gas unabhängiger zu werden, ein wenig Wasser in den Wein gegossen werden … genau genommen 15 %, was einschl. des von ENI übernommenen 5%-Anteils der Beteiligung des russischen Lukoil-Konzerns an den Shah Deniz Gasfeldern entspricht.
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Weitere, vertiefendere Details finden sich hier
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Ihr Oeconomicus
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