carry trades: Bürger kontra Banken
Veröffentlicht: 26. Januar 2015 Abgelegt unter: carry-trades (Fremdwährungskredite), Ewa Kopacz (PO) - Premier - Amtszeit: 22.09.2014 – 16.11.2015, Konsumentenkreditgesetz | Tags: Kuna, Zloty, Zoran Milanović Hinterlasse einen KommentarDer Höhenflug des Schweizer Frankens bringt Regierungen in Ost- und Südosteuropa in Bedrängnis. Ihre Bürger mit Franken-Krediten verlangen Gegenmaßnahmen, da sie die sprunghaft hochgeschnellten Zinsen nicht mehr bezahlen können.
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Und oh Wunder, in Kroatien und Polen finden die Sorgen der betroffenen Kreditnehmer –wie bereits 2014 in Ungarn– politisches Gehör.
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So hat Kroatiens Parlament den Vorschlag der Regierung, Erleichterungen für Franken-Kreditnehmer zu Lasten der beteiligten Banken, angenommen. Das Konsumentenkreditgesetz wurde abgeändert, wodurch der Wechselkurs für den Franken für bis zu ein Jahr auf 6,38 Kuna fixiert wurde.
Gleichzeitig wurde auch ein weiterer Regierungsvorschlag hinsichtlich der Fixierung des Franken-Kurses für alle Konsumenten-Kredite die an die Schweizer Währung gebunden sind, angenommen.
Während die rund 60,000 kroatischen Fremdwährungsschuldner aufatmen dürften, bleibt abzuwarten, welch hübsche Überraschungen sich die Bankenwelt für den Regierungschef Zoran Milanović noch ausdenken wird.
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Unterdessen gibt es in Polen ähnliche Überlegungen, die rund 500,000 in Franken verschuldeten Kreditnehmer zu Lasten der beteiligten Banken zu schützen.
Die Premierministerin Ewa Kopacz bewertete den Spagat zwischen Kreditnehmern und Banken mit der Formulierung, sie habe die Wahl im Interesse der Banken zu handeln, oder eben im Interesse derjenigen, die diese Kredite aufgenommen hätten – und sie werde auf der Seite der Kreditnehmer stehen.
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Wir dürfen gespannt sein, ob und wann sich die EU-Kommission in diese Debatte einklicken wird.