Dramen am Tor zur Balkanroute
Veröffentlicht: 24. November 2015 Abgelegt unter: Auswanderung - Wirtschaftsflüchtlinge, Balkanroute, BEWERTUNGEN ZUM ZEITGESCHEHEN, Flüchtlingsbewegungen, Refugee-Transit-Route, SERBIEN, SLOWENIEN Hinterlasse einen KommentarDramen am Tor zur Balkanroute
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Offenbar lassen sich die Flüchtlingsströme durch die Vorboten des Winters nicht aufhalten. Seit Mazedonien die Sch(a)utzsuchenden nicht mehr durchwinkt, stranden tausende Menschen in Gevgelija im Grenzbereich zu Griechenland.
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Indes lassen Serbien, Kroatien und Slowenien nur noch Reisende aus den afghanischen, irakischen und syrischen Kriegszonen weiter ziehen.
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Es liegt also auf der Hand, dass abgewiesene Sozialsystem-Touristen mehr oder weniger verzweifelt nach Alternativen suchen, um den unfreiwilligen Winterfreuden im Grenzbereich zu entgehen.
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Vojvodina, nächster Pseudo-Staat in Europa ?
Veröffentlicht: 20. Februar 2015 Abgelegt unter: Albanien, KOSOVO, Kroatien, SERBIEN | Tags: Vojvodina, Wayne Madsen Hinterlasse einen KommentarVojvodina, nächster Pseudo-Staat in Europa?
by Wayne Madsen. investigativer Journalist
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Die Vojvodina war bei der letzten Volkszählung zu 70 % serbisch und orthodox
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Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union sind bereit, den Krieg den sie im Jahr 1999 gegen Serbien unternommen haben zu beenden. Nachdem sie den Kosovo von Serbien abgetrennt haben, dürften sie jetzt die Vojvodina abtrennen.
Hierzu verändern sie jetzt die Bevölkerung, setzen ein neues Team im benachbarten Kroatien an die Macht und kaufen alle Medien in Serbien.
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Wenn die Europäische Union (EU) und die NATO ihre Zwecke erreichen, wird die serbische Provinz Vojvodina, als nächster Ersatz [im englischen Text] eines unabhängigen Staates auf dem Balkan, den Weg des Kosovo gehen, der zuvor von der Europäischen Union und der NATO von Serbien abgetrennt wurde, um ein ethnisch albanischer, von den Terroristen der Befreiungsarmee des Kosovo (ASL) regierter Staat zu werden.
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Nach der Sezession der serbischen Provinz Kosovo durch die NATO Truppen dank der Machenschaften der Europäischen Union, wird Serbien nun seine fruchtbare Provinz Vojvodina des Donaubeckens an die „Neugestalter der Grenzen“ von Brüssel verlieren.
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Wenn die jüngsten Kommentare des ehemaligen stellvertretenden NATO-Generalsekretärs für öffentliche Diplomatie sowie der zukünftigen Präsidentin von Kroatien Kolinda Grabar-Kitarović als Leitfaden dienen können, wird Kroatien bald die Bastionsrolle der NATO-Pläne spielen, um diese Region der serbischen Kontrolle zu entziehen.
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Sie wird zur multi-ethnischen und mehrsprachigen Provinz erklärt werden, zur unabhängigen „Heimat“ von Ungarn, Roma, Slowaken, Kroaten, Rumänen, sowie albanischen Flüchtlingen, die von der EU aus dem südlichen Teil des ehemaligen Jugoslawien per Bus in diese Region transportiert werden.
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Die Vojvodina wird bereits von den Medien und den von George Soros finanzierten NGOs als der „ungarische Kosovo“ bezeichnet, obwohl 66 % der Provinzeinwohner Serben sind. Mit 25 verschiedenen ethnischen Gruppen ist sie eine der ethnisch vielfältigsten Regionen Europas. Für die NATO-Strategen und Soros‘schen Demographie-Ingenieure ist die Vojvodina ein fruchtbarer Boden für ethnische Konflikte und weitere Zersplitterung des Balkans.
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Die Ungarn sind nur 13 % der Bevölkerung, während die Kroaten sich auf 2,7 % belaufen und die Slowaken auf 2,6 %. Soros und die neokonservativen Manipulator Medien haben die Vojvodina bestimmt, die Heimat der Roma (ein „Zigeuner“ Volk) zu werden. Die Roma sind jedoch nicht mehr als 2,1 % der Bevölkerung. Die irredentistischen Bestrebungen der Rumänen auf diese Provinz sind lächerlich, wenn man bedenkt, dass sie nur einen winzigen 1,3 % Teil der Bevölkerung der Vojvodina darstellen.
Die Bunjewatzen (die Kroaten gleichgesetzt werden) und die Russländer stellen einen noch geringeren Anteil an der Gesamtbevölkerung dar.
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Wayne Madsen – Übersetzung: Horst Frohlich – voltairenet
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Enormer Zustrom von Flüchtlingen aus dem Kosovo
Veröffentlicht: 13. Februar 2015 Abgelegt unter: Asyl-Politik, Auswanderung - Wirtschaftsflüchtlinge, Migration - Erscheinungsbilder und Auswirkungen, Migration/Zuwanderung, NORDRHEIN-WESTFALEN, sichere Herkunftsstaaten Hinterlasse einen KommentarEnormer Zustrom von Flüchtlingen aus dem Kosovo
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Wegen des extremen Zustroms von Flüchtlingen aus dem Kosovo wurden zuletzt Forderungen laut, das Land als sicheren Herkunftsstaat einzustufen. An die 50.000 sind nach Medienberichten seit Anfang Dezember ausgewandert.
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Die meisten davon wollen in EU-Staaten wie Deutschland um Asyl bitten. Die ungarische Polizei war mit der Überwachung der Schengen-Außengrenze in den vergangenen Wochen überfordert.
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Warum die Kosovaren gerade jetzt in so großer Zahl ihre Heimat verlassenhat wohl vor allem wirtschaftliche Gründe: die Arbeitslosigkeit liegt bei über 40 Prozent, Investitionen stagnieren, echte Reformen hat die neue Regierung bisher nicht umgesetzt. Vor allem die jungen Kosovaren wollen hier weg. Und wer abgeschoben wird, der versucht es eben erneut.
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Schnellere Asylverfahren für Kosovaren
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Nun will der Bund dafür sorgen, dass Asylverfahren in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auf 14 Tagen verkürzt werden. Solche „priorisierte“ Verfahren habe der Bund bei einer Telefonkonferenz der Innenminister zugesagt, sagte Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD). Dafür wird das Personal Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aufgestockt. Dies sei ein „deutlicher Schritt“, um die Flüchtlingsproblematik in den Griff zu bekommen, sagte Gall.
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Flüchtlinge aus dem Kosovo drängen nach Österreich
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Kosovo-Flüchtlinge: Landkreis wehrt sich
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NRW braucht sofort neue Unterkünfte
Das Land NRW ist von der großen Zahl von Asylsuchenden aus dem Kosovo überrascht worden. Bis zum Wochenende werden neue Unterkünfte gebraucht.
Dramatisch gestiegene Flüchtlingszahlen in Nordrhein-Westfalen haben die Landesregierung über Nacht in große Bedrängnis gebracht. Jetzt zieht sie die Notbremse. Da die Gruppe der Asylsuchenden aus dem Kosovo seit Jahresbeginn unvorhersehbar sprunghaft ansteige, stoße Nordrhein-Westfalen mit seinen rund 8700 Erstaufnahmeplätzen an seine Grenzen. Das erklärte ein Sprecher von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Donnerstag. In einem Alarmruf hat Jäger alle fünf Regierungspräsidenten in NRW aufgefordert, bis zum Wochenende neue Unterkünfte zu benennen.
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WAZ
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Anmerkung
Wenn man noch etwas genauer hinschaut, wird deutlich, dass wir sehr bald noch mehr Flüchtlinge aus dem Kosovo erwarten dürfen.
Die Kommunen und sich haareraufenden Politiker sollten die Dinge jedoch sehr viel entspannter angehen, da wir sicher davon ausgehen dürfen, dass die große Anzahl der Anti-Pegida-Demonstranten bereits freudig erregt darauf warten, solche hilfsbedürftigen Menschen bei sich aufzunehmen und zu versorgen.
Und damit es in Deutschland auch so richtig bunt wird, ist nicht auszuschließen, dass wir demnächst auch viele neue Freunde aus der Ukraine gewinnen könnten.
(Ironie/off)
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Ihr Oeconomicus
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Das Abkommen – Ein Dokumentarfilm über Kosovo, Serbien und der EU
Veröffentlicht: 13. Februar 2015 Abgelegt unter: EUROPÄISCHE UNION (EU), KOSOVO | Tags: Borko Stefanovic, Edita Tahiri, EU-Beitrittsverhandlungen mit Serbien, Robert Cooper Hinterlasse einen KommentarDas Abkommen – Ein Dokumentarfilm über Kosovo, Serbien und der EU
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Der Film führt mitten in die politisch brisanten Verhandlungen um den letzten ungelösten europäischen territorialen Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo. Der Countdown läuft, Serbien will Beitrittskandidat der EU werden. Doch zuvor muss es eine Einigung über ungelöste Grenzfragen und regionale Kompetenzen geben.
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„Das Abkommen“ begleitet den Vermittlungsprozess zwischen dem EU-Vertreter Robert Cooper, der Unterhändlerin des Kosovo Edita Tahiri und dem Serben Borko Stefanovic vom allerersten Treffen an. Coopers Verhandlungsführung, sein Witz und sein Charme, vor allem aber seine langjährige Erfahrung lassen ganz unvermittelt erfahren, wie schwierig, aber auch wie existenziell wichtig Diplomatie und politisches Geschick auf der internationalen Bühne sind.
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ARTE (2014)
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Historische Betrachtungen: Kosovo und der Weg zum Krieg
Veröffentlicht: 10. August 2014 Abgelegt unter: KOSOVO, NATO, SERBIEN, Willy Wimmer | Tags: Befreiungsarmee UCK, Gerhard Schröder, Javier Solana, Joschka Fischer, NATO-Intervention, Slobodan Milošević, Vlkerrecht, Willy Wimmer Hinterlasse einen KommentarDokumentation der ARD vom 25.10.1999
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In der Zeit vor der NATO-Intervention bildeten die Albaner mit 90% die stärkste Bevölkerungsgruppe des Kosovo, die Serben gehörten mit 5,7% lediglich einer Minderheit an. Unter der Sowjetunion, war das Kosovo als Provinz der Teilrepublik Serbien der SFRJ angeschlossen.
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Im Jahre 1974 wurde es, ebenso wie die Provinz Vojvodina, zur autonomen Region innerhalb Serbiens erklärt. 1989 hob der damalige serbische Präsident Slobodan Milosevic, entgegen der jugoslawischen Verfassung, das Statut der kosovarischen Territorialautonomie auf und unterstellte ,,die albanische Bevölkerungsmehrheit einer repressiven, besatzungsähnlichen Direktherrschaft Belgrads“.
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Es kam zu Säuberungen im Partei- und Regierungsapparat des Kosovo, sowie der Universität Prishtina, um pro-albanische Stimmen ruhig zu stellen und den Einfluss der politischen und wissenschaftlichen Elite zu schwächen. Von da an hatten die 200 000 im Kosovo lebenden Serben, die ca. 1,8 Millionen Kosovo-Albanern gegenüberstanden, die gesamten politischen, ökonomischen und kulturellen Institutionen in ihrer Hand.
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Diese Entwicklungen hatten schwere Auseinandersetzungen zwischen serbischen Milizen und Kosovo-Albanern, das letztendlich in Massenvergewaltigungen, -vertreibungen, -Mord, -plünderung, -folter, -verfolgung, -massaker ethnischen Säuberungen, Deportation usw. geendet hatte, zur Folge.
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Durch die NATO-Intervention konnte dem ganzen ein Ende gesetzt werden.
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Der Kosovo-Krieg war eine militärische Auseinandersetzung zwischen der albanischen Befreiungsarmee UCK und einigen NATO -Staaten (USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Norwegen, Italien, Niederlande, Belgien, Kanada, Portugal, Türkei und Spanien) und der Bundesrepublik Jugoslawien. Sie fand in der Zeit vom 24. März 1999 bis zum 10. Juni 1999 im Gebiet der damaligen Bundesrepublik Jugoslawien (Serbien einschließlich der Provinz Kosovo Montenegro) statt.
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Teil 1/5
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Teil 2/5
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Teil 3/5
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Teil 4/5
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Teil 5/5
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Die wahren Nato-Kriegsziele im Kosovo
Karin Führ und Jo Angerer – Monitor, 22. April 1999
gegeninformationsbüro
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Die imperialen Absichten der USA auf dem Balkan
Willy Wimmer (CDU):
„NATO-Krieg gegen Jugoslawien sollte Fehlentscheidung Eisenhowers korrigieren.“
Ein interessanter Brief und ein anregender Kommentar
Am 23. Juni 2001 veröffentlichte die junge welt eine Analyse eines Briefes, den Willy Wimmer im Mai 2001 an Bundeskanzler Schröder geschrieben hat und in dem er den Kanzler auf einige brisante Details strategischen Denkens US-amerikanischer Diplomaten hinwies. Wir dokumentieren im Folgenden die Analyse, deren Verfasser Rainer Rupp ist. Von der Existenz des Briefs (zumindest in einer Fotokopie) konnte ich mich anlässlich einer Podiumsdiskussion, bei der ich neben Rainer Rupp saß, selbst überzeugen.
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AG Friedensforschung
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Wimmer: „Für USA geht Macht vor Recht“
Albrecht Müller hat auf den „Nachdenkseiten“ einen Brief von Willy Wimmer (CDU) vom 2. Mai 2000 an den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder veröffentlicht
Der Brief hat es in sich, wegen der enthaltenen Informationen und der Einschätzungen. Er belegt, dass der Kurs der US-Politik nicht neu ist, sondern einer langfristigen Strategie folgt.
Weil der Inhalt interessant und bezeichnend ist, zitiere ich ihn hier vollständig:
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Hans Springstein – Freitag.de
Gorbatschow verurteilt Absicht von EU und NATO, selbst über Kosovo-Schicksal zu entscheiden
Veröffentlicht: 29. Dezember 2007 Abgelegt unter: KOSOVO, Mikhail Gorbachev, NATO | Tags: EU, Internationaler Gerichtshof (IGH), Rechtsgutachten, SERBIEN, UNO-Sicherheitsrat, Völkerrecht Hinterlasse einen KommentarDer Ex-Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, hat die Erklärung der Europäischen Union und der NATO, die Verantwortung für die Bestimmung des künftigen Status des Kosovo auf sich zu nehmen, als unerhört und haltlos bezeichnet.
„Das ist ein unerhörter Schritt, der in politischer und noch mehr in moralischer Hinsicht haltlos ist. Entsprechend dem Völkerrecht und den zuvor verabschiedeten UNO-Resolutionen befindet sich das Kosovo im Bestand von Serbien. Und da übernehmen die zwei Organisationen erstmals in der Geschichte die Verantwortung für das Schicksal eines Landes (Serbien), das nicht Mitglied dieser Organisationen ist“,
schreibt Gorbatschow in einem Beitrag in der Zeitung „Rossijskaja Gaseta“.
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RIA Novosti
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Hintergründe und Ergänzungen
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Rechtsgutachten des IGH zur Gültigkeit der Unabhängigkeitserklärung Kosovos
Bei dem Rechtsgutachten handelt es sich um eine Stellungnahme des Internationalen Gerichtshofs (IGH) in Den Haag welches auf Antrag der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) zur Bewertung des völkerrechtlichen Status des Kosovo führte. Die Entscheidung des Gerichtshofs wurde am 22. Juli 2010 bekanntgegeben (s. PDF – 105 Seiten).
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Vertiefende Informationen finden sich u.a. bei Wikipedia in deutschsprachiger und englischer Version.
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Kommentare und Einschätzungen
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Unabhängigkeitserklärung des Kosovo – Was der IGH wirklich entschied
Der IGH stellte in seinem Gutachten vom Donnerstag fest, dass die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo nicht gegen geltendes Völkerrecht verstößt. Doch was sich zunächst wie eine rechtlich und politisch bedeutende Feststellung anhört, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als eine nur begrenzt aussagekräftige Antwort auf eine schlecht formulierte Frage. Gebar der Berg eine Maus?
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Ass. jur. Przemyslaw Roguski – Legal Tribune
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Das Kosovogutachten und die Kunst des Nichtssagens
Nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo am 17. Februar 2008 hatte Serbien die UN Generalversammlung dazu bringen können, den Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag um Erstattung eines Gutachtens zu ersuchen.
Der IGH befand, dass die Unabhängigkeitserklärung das Völkerrecht nicht verletze. Das Gutachten ist äusserst knapp gehalten und nimmt nicht zur Frage eines Rechts auf Sezession oder einer entsprechenden Gestattung oder Tolerierung Stellung. Es hat auch nicht zu einer Anerkennungswelle geführt.
Der Beitrag begrüsst das Gutachten im Ergebnis, kritisiert aber seine Methodik.
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Prof. Dr. iur. Anne Peters (Ordinaria für Völker- und Staatsrecht an der Universität Basel)
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Das Gutachten des Internationalen Gerichtshofes zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovo
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Wissenschaftliche Dienste – Deutscher Bundestag
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IMI-Studie: Willkür statt Völkerrecht
Das IGH-Gutachten zum Kosovo droht eine neue Ära der Sezessionskriege einzuleiten
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Jürgen Wagner – Informationsstelle Militarisierung e.V.
Wie der Euro auf den Balkan kommt – und Schwarzgeld wieder weiß wird
Veröffentlicht: 29. November 2001 Abgelegt unter: KOSOVO, Montenegro, offshore banking | Tags: Bexhet Pacolli, Bundesbank, Geldwäsche, Hashim Thaci, Mabetex, Micro Enterprise Bank, Offshore-Banking, Peter Nicholl Hinterlasse einen KommentarEtwas Besseres als der Euro kann Gani Thaci gar nicht passieren. Noch im vergangenen Jahr wurde der Bruder des einstigen Guerilla- und heutigen Parteiführers Hashim Thaci bei einer Razzia in Prishtina mit einer Million Deutscher Mark in bar angetroffen. Die Herkunft des Geldes ist ungewiss. Im besten Falle stammte es von den Tankstellen, die sich die demobilisierten UÇK-Kämpfer gleich nach der Besetzung der Region durch die Nato angeeignet hatten. Aber das Kosovo ist auch Transitland und Drehscheibe für Waffen- und Zigarettenschmuggel, Frauenhandel und Falschgeld. Die Szene hat gute Kontakte. Der reichste Kosovare der Welt, Bexhet Pacolli, bemüht sich um eine Banklizenz. Berühmt wurde der Herr des Schweizer Baukonzerns Mabetex, als er Bestechungsgelder für die Kreml-Renovierung über sein Budapester Konto leitete und die Familie Jelzin mit Kreditkarten ausstattete.
Wenn der Euro auch auf den Balkan kommt, wird für Gani Thaci alles einfacher. Dann kann der Bargeldmillionär einfach in eine Bank in Prishtina gehen und dort ein Konto eröffnen. „Man wird ihn nach der Herkunft des Geldes fragen“, sagt Mohamed Bouaouaja, von der Uno bestellter Chef der Bank- und Zahlungsbehörde des Kosovo, einer Art Zentralbank, „wie bei jeder Transaktion über 30 000 Mark.“ Doch Gani Thaci muss um eine Antwort nicht verlegen sein und kann zum Beispiel erklären, dass es sich um die Ersparnisse seiner weitläufigen Familie handelt, deren fleißige Söhne seit Jahren in Deutschland und der Schweiz viel Geld verdient und es nach albanischer Sitte beim Familienvater abgegeben haben. Dokumentieren können wird er bestenfalls seinen Namen: Im Kosovo wird seit jeher in bar bezahlt, und in allen Polizei-, Finanz- und Verwaltungsangelegenheiten schlug nach dem Abzug der Serben im Juni 1999 eine Stunde null. Eine neue Kosovo-Polizei wird gerade aufgebaut, Beamter wird man nach einem sechswöchigem Crashkurs.
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Norbert Mappes-Niedeck, Die Zeit