One Belt, One Road: Die Seidenstraßeninitiative

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One Belt, One Road:
Die Seidenstraßeninitiative
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Im Herbst 2013 verkündete Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping den Aufbau eines „Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtels“ und einer „maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts“.
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Die Seidenstraßeninitiative „One Belt, One Road“ reicht weit über den Aufbau von linearen Verkehrs- und Transportverbindungen zwischen Europa und Asien hinaus. Vielmehr soll ein umfassendes Infrastrukturnetzwerk in Eurasien entstehen.
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Die einzelnen Stränge der Land- und Seeroute sollen durch Verbindungskorridore miteinander verknüpft werden. Als primärer Geldgeber und Architekt des eurasischen Infrastrukturnetzwerks konzipiert Beijing neue auf China ausgerichtete Pipeline-, Eisenbahn- und Transportnetze. Die chinesische Führung konzentriert sich zudem auf den Ausbau von Tiefseehäfen, insbesondere im Indischen Ozean.
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Mit der Seidenstraßeninitiative verfolgt die chinesische Regierung vor allem drei Ziele:
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  • Wirtschaftliche Diversifizierung,
  • politische Stabilität
  • und den Aufbau einer multipolaren Weltordnung
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Die chinesische Führung spricht vom Aufbau einer „Schicksalsgemeinschaft“. Kernbestandteile sind mehr Konnektivität in Eurasien, „Win-Win-Kooperationen“, Fortschritt und Wohlstand.
Der UN-Grundsatz der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten soll respektiert werden.
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Noch gibt es keinen übergeordneten institutionellen Rahmen, in den die Seidenstraßeninitiative eingebettet ist. Sie ist in erster Linie ein Konzept, eine Metastrategie. Ob die Initiative über einen bilateralen oder multilateralen Prozess umgesetzt werden soll, bleibt bislang ungeklärt.
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Moritz Rudolf – merics.org
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MERICS China Mapping
Abgeschlossene und geplante Projekte – Stand: Dezember 2015
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Chinas neue Seidenstraße
Die Geschichten der legendären Seidenstraße erzählen von Abenteurern, großen Karawanen und vom Handel mit seltenen Waren zwischen damals noch fremden Welten. Diese Zeiten schienen lange vorbei. Doch nun feiert die Seidenstraße ein Comeback.
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Schatzjagd an der Seidenstraße
China, das “Reich der Mitte”, gilt in seiner Entwicklung als vom Westen völlig unabhängig. Bis in das vierte vorchristliche Jahrtausend hinein reichen die Aufzeichnungen des Landes zurück und untermauern das Bild vom isolierten China, das sich ohne Berührungspunkte zum Westen entwickelt hat.
Der Mythos von der Isoliertheit und Unabhängigkeit Chinas ist bis heute weit verbreitet. Erst in jüngster Zeit wird er durch einige überraschende Entdeckungen in Frage gestellt.
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Djibouti, erster Marinestützpunkt der Chinesischen Armee im Ausland

Djibouti, erster Marinestützpunkt der Chinesischen Armee im Ausland
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Dschibuti

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Der Bau der chinesischen Marinebasis bei Obock (Djibouti) wird seit mehr als einem Jahr angekündigt. Die Arbeiten haben am 25. Februar 2016 begonnen, kündigte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Wu Qia, an.
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Am 25. Februar 2014 unterzeichneten die Verteidigungs-Minister von China und Djibouti, General Chang Wanquan und Darar Huffaneh, eine strategische Partnerschaft, die die chinesische militärische Marine autorisiert, einen schon vorhandenen Hafen zu verwenden.
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Im Mai 2015 kündigte Präsident Ismail Omar Guelleh an, dass Verhandlungen im Gange wären, um einen chinesischen Marinestützpunkt in seinem Land zu bauen.
Am 21. Januar 2016 bestätigte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Hong Lei, dass die von Präsidenten Xi während seiner Reise nach Johannesburg geführten Diskussionen auf dem Gipfeltreffen des Forums für chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit, abgeschlossen wurden.
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Im Zusammenhang mit der chinesischen Einrichtung in Djibouti und der Bereitstellung von 10.000 Mann in Afrika, wird die Volksrepublik eine Eisenbahn-Linie von Djibouti nach Addis Abeba für einen Wert von $ 3 Milliarden bauen.
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Obock wird die erste chinesische Marinebase mit doppelter, ziviler und militärischer Anwendung im Ausland sein, seit der Odyssee von Admiral Zheng He, dem ’ großen Eunuchen der drei Juwelen“, der im 15. Jahrhundert versuchte, ebenfalls über Djibouti die maritime „Seidenstraße“ wiederherzustellen.
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Offiziell wird diese „facility“ für den Kampf gegen somalische Piraten verwendet werden. Jedoch wird sie speziell dazu gebaut, um die neue maritime „Seidenstraße“ zu sichern.
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Im März und April 2015 hatte die chinesische Marine seine Staatsangehörigen aus dem Jemen evakuiert. Es war die erste Operation dieser Art außerhalb der traditionellen Einflusssphäre von Peking.
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Indien beobachtet die chinesische militärische Entfaltung um sich herum mit Besorgnis.
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Voltairenet
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korrespondierende Beiträge
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13.10.2016
Gegengewicht zu China: Japan baut Militärbasis in Dschibuti
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05.10.2016
Ethiopia – Djibouti railway inaugurated
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Anmerkung:
Medienberichten zufolge lagen die Baukosten für die Streckenführung auf äthiopischem Staatsgebiet bei USD 3-4 Mrd, wovon 70 % durch die China Exim Bank und 30 % von der Äthiopischen Regierung finanziert wurden. (BIP+Staatsverschuldung Äthiopiens)
Verlässliche Daten zu den in Djibouti angefallenen Baukosten und deren Finanzierung liegen mir derzeit nicht vor.
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Ihr Oeconomicus
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05.08.2016
China baut erste moderne elektrische Eisenbahn in Afrika
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Strecke der Bahnstrecke Addis Abeba–Dschibuti

Bahnstrecke Addis Abeba-Djibouti

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Chinesische Unternehmen haben am Donnerstag die Betriebsrechte für den Bau einer Bahnstrecke zwischen den ostafrikanischen Ländern Äthiopien und Dschibuti erhalten.
Es ist Afrikas erstes E-Bahnprojekt. Umgesetzt wird der Plan von der China Railway Engineering Group (China Railway Group) und der Zhongtu Corporation.
German-China.org
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Baku kommt Assoziierungsabkommen mit EU nicht gelegen

Baku kommt Assoziierungsabkommen mit EU nicht gelegen
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Baku kommt das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union nicht zupasse.
„Aserbaidschan ist kein WTO-Mitglied, deshalb kann die Freihandelszone apriori nicht auf unser Land ausgedehnt werden“
erklärte Aserbaidschans Außenminister Elmar Mamedjarow am Montag in einem Interview für den TV-Sender Rossija 24.
In einer Stellungnahme zu den Ergebnissen des jüngsten Gipfels der „Östlichen Partnerschaft“ in der lettischen Hauptstadt Riga sagte der Minister, Baku werde strategische Beziehungen zu Brüssel „durch das Prisma der bilateralen Beziehungen“ aufbauen. „Die Strategie besteht darin, strategische Partnerschaft mit der EU herzustellen.“
In Riga habe er EU-Vertretern den Entwurf eines Abkommens über die strategische Partnerschaft vorgelegt, in dem „unsere Vision der Beziehungen zur Europäischen Union“ dargelegt sei.
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Zwischenbemerkung:
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Das Auswärtige Amt schreibt dazu auf seiner Webseite [Stand 29.12.2014]:
„Ein bereits ausverhandeltes Assoziierungs- und Freihandelsabkommen mit Armenien konnte nach russischer Einflussnahme und der armenischen Ankündigung, der Eurasischen Zollunion beizutreten, beim ÖP-Gipfel in Wilna nicht mehr paraphiert werden, da eine Mitgliedschaft in der Zollunion mit einem EU-Freihandelsabkommen nicht kompatibel ist.
Die Verhandlungen mit Aserbaidschan sind noch nicht zur Abschlussreife gelangt, weisen aber Fortschritte auf. Aserbaidschan ist nicht Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO), daher fehlt bisher die Grundlage für Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen.“
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follow-up
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Baku macht Kooperation mit Eurasischer Union von Lösung des Karabach-Problems abhängig
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Aserbaidschan schließt eine Kooperation mit der Eurasischen Wirtschaftsunion nicht aus. „Aber zuerst soll der Territorialstreit mit Armenien um Berg-Karabach beigelegt werden“, erklärte Aserbaidschans Außenminister Elmar Mamedjarow am Montag in einem Interview für den TV-Sender Rossija 24.
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„Niemals sag ‚nie‘. Man sollte alle möglichen Varianten im Auge behalten… Die gegenwärtige Administration (in Baku) konzipiert ihre außenpolitische Doktrin ausgehend von den nationalen Interessen des Landes. Dort (in Eurasischer Wirtschaftsunion) gibt es wie im Assoziierungsabkommen mit der EU die gleiche Komponente – Freihandelszone. Mit der EU wäre eine solche Zone nicht realistisch, weil wir keine Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) sind“
fuhr der Minister fort.
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Zwischenbemerkung:
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Armenien, das ärmste Land im Kaukasus, ist wegen der Besetzung von Berg-Karabach und weiterer umliegender aserischer Gebiete, durch Aserbaidschan und die Türkei politisch und wirtschaftlich isoliert und deshalb fast vollständig von der Russischen Föderation abhängig. Russische Unternehmen übernehmen lukrative Teile der Wirtschaft des Landes, vor allem auf dem Gebiet des Energie- und Rohstoffsektors.
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Beiträge
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Azerbaijan: Dokumentensammlung
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10.08.2014
Wladimir Putin vermittelt zwischen Aserbaidschan und Armenien in Sotschi
Nach provokativen Gefechten im Konfliktgebiet Berg-Karabach haben sich die verfeindeten Südkaukasus-Staaten Aserbaidschan und Armenien gegenseitig die Schuld an einer Zuspitzung der Lage gegeben. Wladimir Putin forderte seine Amtskollegen mit Nachdruck zu einer friedlichen Lösung auf.
„Der Konflikt ist ein Erbe der Sowjetunion und es ist notwendig, diese komplizierte Lage friedlich zu bewältigen“
sagte er. Danach hatten sie gemeinsam mit Aliyev und Sarksjan in Sotschi auch ein Kampfsportturnier besucht.
„In der Politik sollte es wie im Sport höchstens Gegner geben – keine Feinde“
betonte er dabei.
Nach der Krieg an der Berg-Karabach mit zahlreichen Toten hatte Armenien vor einem möglichen neuen Krieg mit Aserbaidschan gewarnt. Die Führung in Eriwan fordert Baku auf, den 1994 vereinbarten Waffenstillstand einzuhalten.
Die von USA nicht anerkannte Staat Berg-Karabach gehörte zu Aserbaidschan, ist aber fast ausschliesslich von Karabach-Armeniern bewohnt. Nach Volksabstimmung wurde Bergkarabach von Russland, Abchasien, Osetien und Transnistrien als Staat anerkannt.
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Die eurasische wirtschaftliche Integration nimmt Fahrt auf

Mit Beginn des Jahres 2010 ist die Eurasische Zollunion formal aus der Taufe gehoben worden.
Bereits zwei Jahre später, im Januar 2012 wurde die Gründung eines Einheitlichen Wirtschaftsraumes von Belarus, Kasachstan und Russland verkündet. Damit dieser, wie geplant, im Januar 2015 funktionsfähig ist, wird bereits jetzt an einer kohärenten und transparenten Gesetzesgrundlage der Union gearbeitet. Auf dieser Grundlage soll bis zum 1. Mai 2014 der Vertragsentwurf für die Union ausgearbeitet werden, um die rechtzeitige Unterzeichnung des Vertrags und die Ratifizierung durch die nationalen Parlamente sicherzustellen, damit die Union bis Anfang 2015 gegründet werden kann.
Diese neue supranationale Konstruktion baut zum einen auf der über Jahrzehnte gewachsenen Vernetzung der beteiligten Volkswirtschaften während der Sowjetunion auf. Zum anderen sind auch schon mit der Einrichtung der GUS wesentliche politische und auch rechtliche Vorarbeiten geleistet worden, auf denen die Kernländer der Zollunion aufbauen können.
Mit dem Beitritt Russlands in die WTO ist das Interesse an einer Assoziierung mit der Zollunion international gewachsen. Da auch Belarus und Kasachstan beim Handel mit Gütern bereits jetzt de facto die WTO-Kriterien erfüllen, und angesichts der zügigen Konsolidierung der Eurasischen Zollunion wird sich auch die Europäische Union einer Annäherung nicht verschließen können.
Noch ist es zu früh, die durch die Eurasische Zollunion entstehenden wirtschaftlichen Folgen abzuschätzen. Gleichzeitig ist bereits jetzt deutlich geworden, dass sowohl Belarus als auch Kasachstan lediglich eine wirtschaftliche Zusammenarbeit anstreben. Ein erweitertes Aufgabengebiet für die Union, das von Russland angestrebt wurde, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorgesehen.
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bpb – Bundeszentrale für politische Bildung

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eec – Eurasian Economic Commission


Russia, the Eurasian Customs Union and the EU: Cooperation, Stagnation or Rivalry?

Russia, the Eurasian Customs Union and the EU: Cooperation, Stagnation or Rivalry?
by Rilka Dragneva and Kataryna Wolczuk – CHATHAM HOUSE

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Summary points

    • Until recently regional integration in the post-Soviet space was largely declarative.But the Eurasian Customs Union (ECU), the latest initiative, appears more viable because of its better institutional framework, proven commitment to implementation and introduction of a system of rules harmonized with international norms and the WTO regime.
    • This initiative, which offers a forward-looking, advanced form of economic integration, has serious implications for EU–Russian relations in general and the
      EU’s strategy in the post-Soviet ‘shared neighbourhood’ in particular.
    • Ukraine has turned into a normative battleground, with Russia trying to dissuade it from pursuing an Association Agreement with the EU containing the Deep and Comprehensive Free Trade Area and to join the ECU instead.
    • Faced with this challenge, the EU needs to revisit its ‘external governance’ approach to its eastern neighbourhood in terms of short- and long-term
      opportunities and challenges.
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PDF – [16 Seiten]


Russland, Weißrussland und Kasachstan gründen Eurasische Wirtschaftskommission

Russland, Weißrussland und Kasachstan haben eine Eurasische Kommission ins Leben gerufen. Die Präsidenten der drei Staaten unterzeichneten am Montag in Moskau entsprechende Unterlagen.

„Wir haben das erste übernationale Organ gegründet, das sich mit der Integration befassen wird“, sagte der russische Präsident Dmitri Medwedew. Die Gründung der Eurasischen Kommission bezeichnete er als einen wichtigen Schritt in Richtung Eurasische Wirtschaftsunion.

Zum Vorsitzenden der Kommission wurde der russische Industrie- und Handelsminister Viktor Christenko ernannt, der nun sein Amt in der russischen Regierung niederlegen muss. Die Kommission soll die Integrationsprozesse zwischen den drei Staaten im Rahmen der Zollunion und des am 1. Januar 2012 entstehenden Einheitlichen Wirtschaftsraumes koordinieren.
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RIA NOVISTI

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Russland, Weißrussland und Kasachstan gründen Eurasische Wirtschaftsunion

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