Zentralamerika: Investitionen aus China in Milliardenhöhe

ZENTRALAMERIKA:
Investitionen aus China in Milliardenhöhe

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Vom Satellitenfernsehen bis zum Ozeankanal – China baut seine Investitionen in Zentralamerika immer weiter aus. Aus dem Reich der Mitte stammen die innovativsten und größten Projekte in der Region. Investitionen und Exporte in die entgegengesetzte Richtung sind allerdings selten.
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Beispiele für chinesisches Kapital sind facettenreich. Im Osten von Honduras baut die staatliche chinesische Firma ‘Sinohydro’ das Wasserkraftwerk Patuca III mit einer installierten Leistung von 104 Megawatt. Das Projekt kostet 350 Millionen US-Dollar.
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Das soll nicht das einzige Großprojekt bleiben. Der honduranische Präsident Porfirio Lobo traf sich im September mit Vertretern der Chinesischen Entwicklungsbank, um über Investitionen in Energie- und Telekommunikationsnetze zu verhandeln.
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Wesentlich ambitionierter verhält sich China in Nicaragua. Im Oktober unterschrieb Präsident Daniel Ortega eine Absichtserklärung mit der neu gegründeten ‘HK Nicaragua Canal Development Investment Co.’ mit Sitz in Hongkong, der der Telekommunikations-Magnat Wang Jing vorsitzt. Ziel ist der Bau eines Kanals zwischen dem Karibischen Meer und dem Pazifischen Ozean, um Transportwege zu verkürzen. Dieser Kanal ist ein lange von der Regierung Nicaraguas gehegter Traum. Das Projekt soll 30 Milliarden US-Dollar kosten. Die Bauphase wird mit zehn Jahren veranschlagt.
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Neben dem Kanal, der für Frachtschiffe befahrbar sein soll, hat sich Wang Jing, Präsident der Telekommunikationsfirma ‘Xinwei’, bereit erklärt, zusätzlich in Frachtzüge zu investieren sowie im nicaraguanischen Monkey Point am Karibischen Meer einen Hafen zu bauen und den existierenden in Corinto am Pazifischen Meer zu sanieren.
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Die Regierung verhandelt darüber hinaus mit der ‘China Great Wall Industry Corporation’ die Übernahme von ‘Nicasat-1′, einem Satelliten der dritten Generation mit einem Wert von 300 Millionen US-Dollar. Ab 2016 sollen damit moderne Kommunikationsdienste – Internet und digitales Fernsehen – für Nicaragua und die Region möglich sein.
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Auch in den übrigen zentralamerikanischen Ländern investiert China in Telekommunikationssysteme, aber auch in Solarenergie und die Ölförderung. Involviert sind Unternehmen wie ‘Huawei’, ‘die Gruppe ‘Suzhou Guoxin’ und die ‘China National Petroleum Corporation’.
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neopresse
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Anmerkung
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Hat die deutsche Industrie diese Opportunities einfach verschlafen, oder ist sie einfach nicht konkurrenzfähig, oder ausreichend innovativ? Wie lange wird es noch dauern, bis China erfolgreich die Kernkompetenzen deutschen Ingenieur-Wissens an sich reißt?
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Immerhin ist bei dem Staudammprojekt „Agua Zarca“ in Rio Blance/Honduras die Firma Voith Hydro GmbH beteiligt, ein Gemeinschaftsunternehmen von Voith und Siemens. Dem Vernehmen nach baut und liefert das Unternehmen für besagtes Projekt drei Turbinen mit jeweils 7,52 MW.
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Ihr Oeconomicus

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Canal de Nicaragua. Alternativas / Nicaragua´s canal
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update: 28. Januar 2013:
Honduras: Kongress ratifiziert „Ausverkauf des Landes“
Gesetze über Modellstädte und neues Bergbaugesetz kurz vor Ende der Legislatur durchgewunken
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update: 17. April 2013:
Indigene wehren sich gegen Staudammprojekt
Regierung und Unternehmen in Honduras reagieren mit Aggressionen und Repression gegen friedlichen Protest. Straßenblockade wird aufrecht erhalten
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update: 20. Juli 2013:
Militärs in Honduras töten Staudammgegner
Soldaten eröffnen Feuer auf Kraftwerksgegner. Sozialer Protest wird kriminalisiert
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Portal amerika 21
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update: 23. Dezember 2014:
Chinesen beginnen mit 50 Mrd Dollar-Bau des Panama Kanal-Konkurrenten
Gestern begann der Bau des Nicaragua-Kanals, oder “El Gran Canal”, wie die Einwohner des Landes ihn nennen. Er wird als direkte Konkurrenz zum südlich gelegenen Panama-Kanal gebaut. Das chinesische Konsortium “HK Nicaragua Canal Development Investment Company” erhält 49 % der Anteile am Projekt, und betreibt den Kanal 50 Jahre lang mit einer Option zur Verlängerung. 51 % hält der Staat Nicaragua. Man kann davon ausgehen, dass eine chinesische Firmengruppe bei so einem Mega-Projekt unter der Obhut der Regierung in Peking arbeitet.
Die Chinesen investieren 50 Mrd USD und wollen nach nur 5 Jahren Bauzeit fertig sein – atemberaubend schnell, aber wenn man sieht, wie schnell die Chinesen zu Hause Bauwerke hochziehen, machbar. Neben dem Kanal sollen noch Häfen, ein Tourismuskomplex und eigene Baufirmen vor Ort entstehen. 2/3 der Einwohner Nicaraguas sind für den Kanal, weil man die wirtschaftlichen Chancen höher sieht als die enormen Risiken für Umwelt und Anwohner der betroffenen Region.
China kann so die zunehmende Rohstoff- und Nahrungsmittelproduktion, die an der Atlantikküste in Südamerika oder in der Karibik verschifft wird, durch den eigenen Kanal Richtung Pazifik leiten, z.B. Öl aus Venezuela, mit dem groß angelegte langfristige Lieferungen vereinbart wurden.
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