Eine neue Machtverschiebung in der Welt?
Veröffentlicht: 22. November 2015 Abgelegt unter: Buch-Tipps & Literatur-Empfehlungen, digitale Macht-Monopole, Moisés Naím/Julia Cagé, Regierungs- und Systemkritik | Tags: Koch Industries, Micro-Power, US-Wahlgesetze Hinterlasse einen KommentarEine neue Machtverschiebung in der Welt?
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Die Macht befindet sich im Wandel. Sind nationale und internationale Institutionen noch in der Lage, aktuelle Probleme zu lösen? Internet, Netzwerke und die Globalisierung erfordern eine Neugestaltung der alten Institutionen. Digitale Riesen wie Google und Facebook propagieren dies und wollen die Gesellschaft neu erfinden.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg rief Anfang des Jahres einen Buch-Club ins Leben, um diesen Wandel auch mit intellektuellen Ideen zu begleiten.
Seine erste Empfehlung wurde gleich zum Bestseller: „Das Ende der Macht“.
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Der Autor Moisés Naím, ehemaliger Minister für Handel und Industrie Venezuelas, ist ein international anerkannter und publizierender Kolumnist.
Seine Thesen vom Wandel der Macht seziert die Entwicklungsökonomin Julia Cagé. Die Harvard-Absolventin ist Mitglied der Commission Economique de la Nation und berät im Council of Economic Advisors den Französischen Finanzminister.
Sie argumentiert für die Notwendigkeit staatlicher Macht, die trotz Wandel erhalten bleiben muss.
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Ein spannender Wettstreit der Argumente, garniert mit interessanten Fakten, die man nicht so ohne weiteres auf dem Zettel hat.
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vers un changement de pouvoir ?
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korrespondierende Beiträge
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RSA Replay: The End of Power – Moisés Naím
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Moisés Naím at TEDxGeorgetown (Nov 12, 2012)
mit einigen erkenntnisreichen Beispielen zu seinen Thesen
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Pegida-Jahrestag offenbar von Gewalt von Gegendemonstranten begleitet
Veröffentlicht: 19. Oktober 2015 Abgelegt unter: Phänomen Pegida | Tags: Akif Pirinçci, Gegendemonstration, Gewalt, Provokation Hinterlasse einen KommentarPegida-Jahrestag offenbar von Gewalt von Gegendemonstranten begleitet
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Fast bürgerkriegsähnliche Zustände in Dresden! Die angespannte Situation zwischen fremdenfeindlichen Demonstranten und Gegenprotestlern in der sächsischen Landeshauptstadt entlud sich in Ausschreitungen. „Es ist viel Bewegung drin”, sagte ein Polizeisprecher. Nach unbestätigten Berichten der „Sächsischen Zeitung” kam es zu Ausschreitungen von Hooligans und Angriffen von Neonazis. Schließlich beruhigte sich die Lage nach Polizeiangaben.
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Ein Pegida-Anhänger wurde schwer verletzt. Der Mann sei am Montagabend auf dem Weg zur Kundgebung am Theaterplatz angegriffen worden, sagte ein Polizeisprecher. Dass dabei eine Eisenstange benutzt wurde, wie es in einem Bericht der „Sächsischen Zeitung” hieß, schloss er aber aus.
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bz-berlin
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follow-up, 20.10.2015
Hass-Prediger Akif Pirincci zerstört die Pegida in Dresden
Was keinem Politiker in Deutschland bisher gelungen ist, das dürfte dem Schriftsteller Akif Pirincci gelungen sein: Mit einer unglaublichen Hass-Rede hat er die Pegida in Dresden zerstört. Kein Mensch, der auch nur noch Spurenelemente von Anstand in sich hat, kann jemals wieder zu solch einer Veranstaltung gehen.
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DWN
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Anmerkung:
Aufmerksame Beobachter könnten durchaus geneigt sein, sich der von DWN dargestellten Meinung anzuschließen.
Nachdem offenbar selbst Pegida-Teilnehmern Pirincci’s Auswürfe zu weit gingen, wurde der Eklat sang- und klanglos abgebrochen, gleichwohl bleibt ein semantischer Scherbenhaufen zurück.
Betrachtet man den Vorgang jenseits emotional aufgeladener Bewertungen unter Cui bono?-Gesichtspunkten, dürfte Pirincci’s Auftritt für manche, sich gedemütigt fühlende Pegida-Warnrufer, ein durchaus willkommener Schenkelklopfer sein!
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Ihr Oeconomicus
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Ein Lotse mit Rückgrat geht von Bord !
Veröffentlicht: 31. März 2015 Abgelegt unter: Deflationsdebatte - Konjunkturimpulse - Verbriefungen - QE-/OMT-Programme - Entmachtung der Parlamente, Emergency Liquidity Assistance (ELA), FREISTAAT BAYERN, Peter Gauweiler, Quantitative Easing, Regierungs- und Systemkritik | Tags: Bayernplan der CSU vom 19.Juli 2013, Europaplan der CSU vom 10.Mai 2014, Mandatsverzicht 5 KommentareEin Lotse mit Rückgrat geht von Bord !
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Sehr bedauerlich, aber auch nachvollziehbar … Peter Gauweiler hat den Kanal voll und legt alle Ämter nieder!
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Pressemitteilung:
Erklärung von Dr. Gauweiler zum Mandatsverzicht vom 31. März 2015:
(Links- und Querverweise by Oeconomicus)
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Dr. Peter Gauweiler
Bayerischer Staatsminister a.D.
31.März 2015
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„Als ich in das CSU-Präsidium berufen wurde, war meine politische Position in Europafragen völlig klar. Ich habe sie durch mehrere Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht und in vielen öffentlichen Äußerungen zum Ausdruck gebracht.
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Wer Peter Gauweiler zum stellvertretenden CSU-Vorsitzenden wählte, wusste genau, welche Positionen in Sachen Euro- und Rettungspolitik damit gewählt wurden. Von mir ist öffentlich verlangt worden, dass ich -weil CSU-Vize- im Bundestag so abstimme, dass ich mich für das Gegenteil dessen entscheide, was ich seit Jahren vor dem Bundesverfassungsgericht und vor meinen Wählern vertrete und was ich als geltenden Inhalt der CSU-Programme verstehe. Dies ist mit meinem Verständnis der Aufgaben eines Abgeordneten unvereinbar.
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Um das, was ich soeben etwas abstrakt gesagt habe, an einigen Beispielen zu erläutern:
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Die CSU sagt in ihren Programmen, es dürfe keine Vergemeinschaftung von Staatsschulden, keine „Eurobonds“, geben.
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Jetzt führt die EZB mit ihrem neuen Staatsanleihen-Ankaufprogramm de facto Eurobonds ein – eine direkte Vergemeinschaftung von Staatsschulden in Höhe von 20% des Ankaufsvolumens, eine indirekte, verschleierte Vergemeinschaftung in Höhe der restlichen 80%.
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„Die Finanzierung von Krisenstaaten über die Notenpresse lehnen wir ab“
(Europaplan der CSU vom 10.Mai 2014)..
Genau das macht die EZB aber jetzt, zum einen mit dem Staatsanleihen-Ankaufprogramm, zum anderen mit den ELA-Krediten an griechische Banken.
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„Einen stabilen Euro kann es dauerhaft nur geben, wenn alle Länder eine konsequente Haushaltsdisziplin einhalten“
(Bayernplan der CSU vom 19.Juli 2013)..
Die EZB aber nimmt mit ihrer Politik, die Zinsen für Staatsanleihen auf Null Prozent zu drücken, den Eurostaaten jeden Anreiz zur Haushaltsdisziplin.
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Und jetzt zu Griechenland, unserem aktuellen Streitpunkt:
„Krisenstaaten dürfen auch künftig nur Hilfen bekommen, wenn sie im Gegenzug Reformen durchführen und ihre Verschuldung bekämpfen. Wenn ein Staat den Auflagen nicht nachkommt, müssen die Hilfen entsprechend gekürzt oder ganz gestrichen werden.“
„Für überschuldete Staaten soll eine geordnete Staateninsolvenz möglich sein. Dazu soll auch die Möglichkeit gehören, die Eurozone vorübergehend zu verlassen und wieder eine eigene Währung einzuführen. Dieser Prozess soll durch gezielte Wirtschaftshilfe und die Möglichkeit zum Wiedereintritt in die Eurozone begleitet werden“
(Europaplan der CSU vom 10.Mai 2014)..
Die Staatsverschuldung Griechenlands ist, wie der griechische Ministerpräsident und der neue Finanzminister ehrlicherweise erklärt haben, nicht tragfähig. Griechenland –so beide ausdrücklich–
„ist seit 2010 ein bankrotter Staat.“
Warum angesichts dessen meine Gegenstimme gegen eine Verlängerung des aktuellen (offensichtlich völlig wirkungslosen und möglicherweise kontraproduktiven) Programms meinerseits ein Verstoß gegen die CSU-Parteidisziplin gewesen sein soll, ist mir unklar..
Die Auseinandersetzung der Parteien, aber auch die innerparteiliche Demokratie lebt von dem Respekt der anderen Meinung und dem Wettstreit der Argumente.
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Wie jeder in der Parteiführung habe ich eine Verantwortung gegenüber meiner Partei, und ich habe eine Verantwortung gegenüber meinen Wählern. Und nach der Verfassung habe ich –wie jeder Abgeordnete- eine Verantwortung gegenüber dem ganzen Volk. Ich habe glücklicherweise zwischen diesen verschiedenen Schichten von Verantwortung nie einen Widerspruch sehen müssen.
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Denn das, was wir als Partei beschlossen haben, habe ich meinen Wählern als meine Zielsetzung vorgestellt, und ich war zugleich immer überzeugt, dass dies auch im Interesse des Gemeinwohls das ist, was getan werden muss. Wenn dies –wie geschehen– öffentlich in einen kategorischen Gegensatz zur Parteilinie gestellt wird, muss ich die Konsequenzen ziehen. Entsprechende Erklärungen habe ich –in einem persönlichen Gespräch in Sachen meines Parteiamtes – gegenüber dem CSU-Vorsitzenden und in der gesetzlich vorgeschriebenen Form gegenüber dem Bundestagspräsidenten abgegeben.
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Das Schreiben an den Bundestagspräsidenten hat folgenden Wortlaut:
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Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident,
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hiermit verzichte ich gemäß § 46 Abs.1 Nr.4 Bundeswahlgesetz auf mein Bundestagsmandat, da ich den mir vom Wähler erteilten Auftrag nicht mehr so ausführen kann, wie ich es für richtig halte.
Auf meine Zeit im Deutschen Bundestag schaue ich dankbar zurück. Es freut mich, wenn ich –auch durch streitige Auseinandersetzungen mit der Parlamentsmehrheit vor dem Bundesverfassungsgericht– einen Beitrag gegen die Ausdünnung des Demokratieprinzips leisten konnte und damit die Volksvertretung gestärkt habe. Die mir im Bundestag anvertraute Aufgabe der Auswärtigen Kultur -und Bildungspolitik empfehle ich weiter der gesonderten Aufmerksamkeit des Hauses.
Dass Sie selbst, sehr geehrter Herr Präsident Lammert, sich immer wieder für die Rechte des einzelnen Abgeordneten eingesetzt haben –auch gegen den Widerspruch der Fraktionsapparate– war mir immer sympathisch. Dafür meinen persönlichen Dank.
Mit herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen an meine Kolleginnen und Kollegen bin ich Ihr
Peter Gauweiler.
Für Presserückfragen steht gerne zur Verfügung:
Anne Huning, M.A., Pressereferentin – Tel.:0176/23950139″
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Quelle:
Pressemitteilung – Dr. Peter Gauweiler
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Otto Schily und die Sorge nach Verschiebungen kultureller Koordinaten in Deutschland
Veröffentlicht: 23. Januar 2015 Abgelegt unter: Otto Schily (SPD), Phänomen Pegida | Tags: muslimische Zuwanderung, Parallelgesellschaften 3 KommentareDer frühere Bundesinnenminister Otto Schily hat den Zuwanderern in Deutschland eine Mitschuld für die derzeit aufgeheizte Debatte über Ausländer zugesprochen.
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In der aktuellen Ausgabe des Spiegel bemängelte Schily, dass Muslime nicht gegen Fehlentwicklungen demonstrieren, die im Namen der eigenen Religion geschähen.
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Als Reaktion auf Bewegungen wie Pegida erhebt Schily die Forderung, sich kritisch mit den Problemen von Einwanderung auseinanderzusetzen.
„Natürlich gibt es Probleme mit muslimischen Zuwanderern in Deutschland“
so Schily im Spiegel-Interview.
„Wenn sich in manchen deutschen Stadtteilen Parallelgesellschaften bilden, wenn manche Jungs aus türkischen Familien eine zum Teil frauenfeindliche Machokultur pflegen – dann müssen solche Probleme angesprochen werden.“
Schily sieht bei vielen Bürgern die Sorge, „dass sich die kulturellen Koordinaten in Deutschland verschieben” könnten.
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Huffington Post
Wer ist Pegida? Eine soziologische Annäherung
Veröffentlicht: 18. Januar 2015 Abgelegt unter: Phänomen Pegida | Tags: Dieter Rucht, Verein für Protest- und Bewegungsforschung, WZB Hinterlasse einen KommentarWer ist Pegida? Eine soziologische Annäherung
Pressekonferenz am Montag, 19. Januar, 11 Uhr
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Wer sind die Pegida-Anhänger? Was treibt sie auf die Straße? Welche Einstellungen haben sie zum Islam? Wie groß ist ihr Vertrauen in politische und gesellschaftliche Institutionen?
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Ein Team von Sozialwissenschaftlern aus Berlin und Chemnitz um den Protestforscher Dieter Rucht (WZB) hat am 12. Januar dazu Demonstrierende in Dresden befragt. Zusätzlich beobachteten die Experten das Verhalten der Demonstranten, registrierten Slogans, Zeichen und Fahnen sowie die Interaktion zwischen der Polizei und den Demonstrierenden. Außerdem zählten die Forscher deutlich weniger Marschierer als die Polizei.
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Auf der Pressekonferenz stellen die Forscher ihre Beobachtungen sowie einige Ergebnisse der Online-Befragung vor. Zugleich warnt Dieter Rucht:
„Mit einer Befragung erreicht man wohl kaum den harten Kern von Pegida. Auf dieser Grundlage generelle Aussagen darüber zu treffen, wer der typische Pegida-Anhänger ist, wäre voreilig und falsch.“
Auf der Pressekonferenz wird daher auch das methodische Vorgehen bei einer solchen Befragung problematisiert.
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Einführung
Prof. Dieter Rucht, WZB und Vorsitzender des Vereins für Protest- und Bewegungsforschung
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Bericht Demonstrationsbeobachtung
Dr. Piotr Kocyba, Technische Universität Chemnitz
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Analyse der Befragung
Prof. Dr. Sabrina Zajak, Ruhr-Universität Bochum und Verein für Protest- und Bewegungsforschung
Dr. Priska Daphi, Universität Frankfurt und Verein für Protest- und Bewegungsforschung
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Die Pressekonferenz findet am Montag, 19. Januar um 11.00 Uhr im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Reichpietschufer 50, 10785 Berlin-Tiergarten, Raum A 300 statt.
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Quelle:
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
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follow-up, 19.01.2015
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Befragung Pegida-Demonstration 2015
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Handout von der Pressekonferenz am 19. Januar 2015 (pdf)
Powerpoint Päsentation von der Pressekonferenz am 19. Januar 2015 (pdf)
Muster des auf der Demonstration verteilten Handzettels (pdf)
Fragebogen der Online-Befragung (pdf)
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Quelle: Protest-Institut
Drohungen gegen Lutz Bachmann – Pegida-Demo sowie Gegendemonstration abgesagt
Veröffentlicht: 18. Januar 2015 Abgelegt unter: Phänomen Pegida | Tags: Kathrin Oertel, Lutz Bachmann, Morddrohungen, Terrorgefahr, Versammlungsverbot 10 KommentareIn Dresden wird am Montag keine Demonstration der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ stattfinden. Die Kundgebung wurde abgesagt. Die Polizei hat alle öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel wegen Terrorgefahr verboten.
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Pegida Facebookseite – tagesspiegel – SpOn – Frankfurter Rundschau
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Anmerkung
Vor diesem Hintergrund wirkt die Einladung von Kathrin Oertel zu Günther Jauchs Talkrunde ungleich spannender.
Es bleibt abzuwarten, ob Oertel bei einem aller Voraussicht nach zuschauenden Millionenpublikum einen nachhaltig positiven Eindruck zu wecken vermag und dieser im Lichte zu erwartendem medialen Sperrfeuer die Pegida-Bewegung weiter trägt.
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Ihr Oeconomicus
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weitere Einschätzungen, Meinungen, Kommentare und Kritik an Kathrin Oertel
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07.01.2015 (Frauenzimmer)
Kathrin Oertel: Wer steckt hinter der Frontfrau der Pegida-Bewegung?
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16.01.2015 (tagesspiegel)
Auf ins Lügenfernsehen
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16.01.2015 (Sächsische Zeitung)
Pegida bei Günther Jauch
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Forum: Politik trifft auf Protest – Pegida bei „GÜNTHER JAUCH“
derzeit 528 Kommentare
NDR
Wer geht zu Pegida und warum ?
Veröffentlicht: 14. Januar 2015 Abgelegt unter: Phänomen Pegida | Tags: Politverdruß 11 KommentareKeine guten Neuigkeiten für die Pegida-Hasser !
Der typische PEGIDA-Demonstrant entstammt der Mittelschicht, ist gut ausgebildet, berufstätig, verfügt über ein für sächsische Verhältnisse leicht überdurchschnittliches Nettoeinkommen, ist 48 Jahre alt, männlich, gehört keiner Konfession an, weist keine Parteiverbundenheit auf und stammt aus Dresden oder Sachsen.
Das sind die Kernaussagen der Studie eines Teams um den Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hans Vorländer von der TU Dresden, die am 14. Januar 2015 im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurden. Damit wurde erstmals die Zusammensetzung der PEGIDA-Demonstrationen in Dresden empirisch untersucht.
Wesentliche Fakten:
◾Der Protest wird keineswegs von Rentnern und Arbeitslosen getragen – 70 Prozent der befragten Demonstrationsteilnehmer stehen im Beruf.
◾Die befragten Teilnehmer der Demonstrationen gegen die „Islamisierung des Abendlandes“ sind nur zu knapp einem Viertel durch „Islam, Islamismus oder Islamisierung“ motiviert.
◾Das Hauptmotiv für die Teilnahme an PEGIDA-Demonstrationen ist eine generelle „Unzufriedenheit mit der Politik“. An zweiter Stelle wird die Kritik an Medien und Öffentlichkeit genannt; an dritter Stelle folgen grundlegende Ressentiments gegenüber Zuwanderern und Asylbewerbern, dabei sind Vorbehalte gegen Muslime bzw. den Islam besonders ausgeprägt.
◾In den Befragungen kommt die Wahrnehmung einer tiefen Kluft zum Ausdruck: zwischen den Massenmedien, der veröffentlichten Meinung und der etablierten Politik auf der einen Seite und den Problemen des Bürgers und dem „Willen des Volkes“ auf der anderen Seite.
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TU Dresden