ISDAfix-Sätze, die derzeit im Zentrum einer Preismanipulation-Untersuchung in den USA stehen, sind aus der Finanzbranche kaum wegzudenken.
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Sie helfen etwa dabei, die Fremdkapitalkosten von Anleihen festzulegen, mit denen der Bau von Wolkenkratzern finanziert wird. Sie entscheiden auch darüber, wie lukrativ strukturierte Produkte sind, um nur einige Beispiele zu nennen. Oftmals tauchen sie im Kleingedruckten von Pflichtmitteilungen auf. Und dennoch: Selbst Finanzprofis haben oft kaum eine Ahnung, was ISDAfix-Sätze sind. Das belegen die Recherchen von Bloomberg News aus den vergangenen Tagen.
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Während der „LIBOR“-Skandal um manipulierte Referenz-Zinssätze noch lange nicht aufgearbeitet ist, haben US- und britische Behörden nun Ermittlungen zu den „ISDAfix“-Quoten aufgenommen, anhand derer die Preise von hunderten Billionen Dollar an Zins-Swaps berechnet werden.
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Für Matt Taibbi vom Rolling Stone Magazin, der schon den LIBOR-Skandal maßgeblich vorangetrieben hatte, bringt der jüngste Skandal um den Referenz-Satz ISDAfix nun den ultimativen Beweis, dass die Finanzmarkt-Verschwörungstheoretiker im Grunde allesamt Recht hätten und die Wall Street bzw. die Großbanken tatsächlich „schlicht alles“ manipulieren könnten und würden.
[…] Rainer Sommer, telepolis