Der Banker – Master of the Universe | ARTE

Rainer Voss, ein ehemals führender Investmentbanker Anfang fünfzig, der sich nun zur Ruhe gesetzt hat, schildert seine ganz persönliche Sicht. Er erzählt, wie es im Inneren der Banken zur Zeit des Aufschwungs zuging, was in den „Trading Rooms“ und bei den „Deal Makers“ passierte und wie es seiner Meinung nach zur Finanzkrise kommen konnte. Er schildert seine Ansichten zum in sich geschlossenen System der Banken und zu den darin Agierenden, die sich immer weiter von der Wirklichkeit entfernt haben. Wie ein Wirtschaftsjournalist versucht er, auch komplizierte Sachverhalte und Mechanismen bildhaft und verständlich zu erklären.
Der einzige Schauplatz des Films ist ein heute verlassenes Bankgebäude im Frankfurter Bankenviertel.
Rainer Voss betreibt kein wohlfeiles Banken-Bashing. In einem glaubhaften Prozess des Umdenkens hat er all seine damaligen Überzeugungen infrage gestellt. Er weiß heute, dass er selbst als Teil seiner Berufskaste entscheidend zum Entstehen von Krisen beigetragen hat. Jetzt will er Aufklärungsarbeit leisten.

Regisseur Marc Bauder beschäftigt sich in seinen Filmen immer wieder intensiv mit der Welt des Geldes. Doch noch nie traf er auf einen so ranghohen Vertreter des Wirtschaftssystems, der derart offen und selbstkritisch mit sich und seiner Branche aufräumt.

Auf dem Filmfest von Locarno lief der Film 2013 in der Reihe „Semaine de la Critique“ und wurde mit dem Hauptpreis der Jury ausgezeichnet.

Der Dokumentarfilm ist für den Deutschen Filmpreis 2014 nominiert.

.

ARTE TV – (88 Minuten)

.

(Die Doku ist bei YT leider ‚verloren gegangen‘)

.
.

Gespräch mit dem Regisseur Marc Bauder auf der Frankfurter Buchmesse

.

.
.

Offizielle Webseite zum Film

.

Anmerkung

.

Für Alle, die sich diesem Thema erstmals etwas intensiver nähern möchten, kann diese ARTE-Doku ein interessanter Einstieg sein.
Den Fans dieses Blogs dürften jedoch die etwas langatmig dargestellten Banalitäten ohnehin bekannt sein. Ein ultimativer Erkenntnisgewinn darf m.E. nicht erwartet werden.
Harald Keller kommt in seiner TV-Kritik in der Frankfurter Rundschau zu einem völlig anderen Meinungsbild:

„’Der Banker – Master of the Universe‘ ist ein sehenswerter Film, weil er die schwierige Geldmarkt-Problematik transparent macht. Und nebenbei durch Aufklärung populistischen Ressentiments entgegenwirkt.“

.

Ihr Oeconomicus


Banken außer Kontrolle

Wie die Politik uns in die Krise führte

.

Hinweis ARD Dokumentation: "Banken außer Kontrolle - Wie die Politik uns in die Krise führte"

Bildschirm-Foto
.
Die Finanzkrise kam über Deutschland wie ein Tsunami, von weit her und völlig unvorhersehbar. Verantwortlich sind die USA, die Leidtragenden sind wir. Diese These ist ebenso eingängig wie falsch.
.
Die Autoren Julia Klüssendorf und Stefan Jäger zeigen, wie alle Regierungen in Deutschland seit den Neunzigern die vorhandenen Alarmsignale ignoriert haben. Die Autoren blicken hinter die Kulissen und zeigen, warum unsere Politiker den Bankern freie Hand ließen.
.
IKB, Sachsen LB, West LB, HRE und Commerzbank — so heißen die deutschen Verursacher der Katastrophe. In London liefen die Landesbanken nur unter „Stupid Germans“, denen man jedes Schrottpapier unterjubeln konnte. Warum konnten die Landesbanken hoch riskante Produkte handeln, ganz nach Manier der aggressiven Investmentbanker in New York und London?
.
Und warum kommt es — entgegen allen Vorwarnungen — zur Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank? Einige Wochen später war die Commerzbank pleite, der damalige Finanzminister Peer Steinbrück gibt sich völlig überrascht, zähneknirschend springt er mit Milliarden Steuergeldern ein.
.
„Rückblickend“, so Ex-Finanzminister Hans Eichel heute, „hätten wir mehr regulieren müssen“. Auch Jürgen Fitschen, Co-Chef der Deutschen Bank, zeigt sich selbstkritisch:

„Die Transparenz […] war plötzlich sehr verwässert, weil niemand mehr das Ganze im Griff hatte.“

Eine Aufarbeitung der Finanzkrise aus deutscher Sicht steht immer noch aus, obwohl die Steuerzahler bis heute knapp 75 Milliarden Euro für die Bankenrettungen bezahlt haben.

.

.
.

Archiv-Beitrag: „Die Lehman-Lüge“

.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Um Ihnen dies zu ermöglichen, hier noch ein nettes Cartoon, das zeigt, wie es einem besorgten Bankkunden, der seine Guthaben abheben möchte, ergehen könnte.
.

Ihr Oeconomicus


Rekordbörsen und traumhafte Gewinn-Versprechungen

Die zweifelhaften Versprechen der Börsenbriefe

.
Mit der Jubelstimmung an den Rekordbörsen locken Sie neue Kunden: Ihre Versprechen sind vollmundig, ihre Tipps oft fragwürdig – und manchmal sogar betrügerisch. Woran Anleger unseriöse Börsenbriefe erkennen.
[..]
Handelsblatt

Ist die Wirtschaft beherrschbar .. oder hatte Karl Marx doch recht?

Gedanken zur Kapitalismus-Kritik

.
Die Krisen der Weltwirtschaft lösen einander ab:
Auf die Dot.com-Blase folgte die Finanzkrise. Und jene geht unmittelbar in die Euro-Krise über. Dabei galt der Kapitalismus doch über Jahrzehnte hinweg als alternativlos.
.
In dieser Situation erfährt zunehmend ein lange vergessener Theoretiker Interesse: Karl Marx mit seiner Kritik der politischen Ökonomie.
.
Ist die Wirtschaft beherrschbar .. oder hatte Karl Marx doch recht?
„In überschuldeten Staaten wie Griechenland treffen längst EZB und IWF die wichtigen Entscheidungen und nicht mehr das Parlament. Die Wirtschaft erscheint derzeit so, wie Karl Marx sie vor 150 Jahren beschrieben hat.“
.

Ergänzungen und Hintergründe

.
Ökonomisch-philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844
auch bekannt unter dem Namen Pariser Manuskripte, wurden von Karl Marx Ende Mai / Anfang Juni bis August 1844 in Paris verfasst und zählen zu den Marxschen „Frühschriften“. Sie waren zur Selbstverständigung bestimmt und wurden zu Lebzeiten nicht veröffentlicht. Teile der Manuskripte sind nur fragmentarisch erhalten.
.
Diese Schriften waren ein wichtiger Schritt in der Entwicklung von Marxens Ansichten. Sie sind das Ergebnis seines ersten ernsthaften Studiums der Schriften von Adam Smith, David Ricardo und der anderen klassischen politischen Ökonomen sowie seiner ersten Begegnung mit der kommunistischen Arbeiterbewegung in Paris während der Jahre 1843-44. Sie stellen einen riesigen Fortschritt gegenüber seinen früheren elitären Ansichten dar und enthalten eine frühe Version seiner materialistischen Geschichtstheorie. Vor allem wird die revolutionäre Rolle der Arbeiterklasse aus ihrer Rolle in der Warenproduktion erklärt, die sie zum Kampf gegen den Kapitalismus zwingt.
.
Vorrede
.
ERSTES MANUSKRIPT
Arbeitslohn
Profit des Kapitals
Grundrente
[Die entfremdete Arbeit]
.
ZWEITES MANUSKRIPT
[Das Verhältnis des Privateigentums]
.
DRITTES MANUSKRIPT
[Privateigentum und Arbeit]
[Privateigentum und Kommunismus]
[Bedürfnis, Produktion und Arbeitsteilung]
[Geld]
[Kritik der Hegelschen Dialektik und Philosophie überhaupt]
.
weitere Info’s zu den Pariser Manuskripten
.

Korrespondierende Informationen

.
MARXSCHE KRISENTHEORIE UND UNTERKONSUMTION DER MASSEN
Eine Kritik an der Krisenerklärung des IMSF von Klaus Winter

PDF – [21 Seiten]

.
.
Mit Marx gegen die Krise?
.
Lange Zeit schien es bestenfalls naiv, schlimmstenfalls gefährlich, Karl Marx zu lesen. Doch seit der Finanzkrise hat Marx wieder Konjunktur:
Es finden Marx-Kongresse statt, in den Feuilletons debattieren Intellektuelle, was der Philosoph zur Krise gesagt hätte, und niemand ist sich mehr zu schade, seine Rede da und dort mit einem Marx-Zitat zu pfeffern. Doch was können wir heute noch von Marx lernen? Hat die Geschichte nicht hinlänglich gezeigt, dass Marx‘ Lehren zum Missbrauch einladen? Was waren die tatsächlichen Kernanliegen des Philosophen, und worauf berufen sich heutige Kommunisten und Sozialisten?
Barbara Bleisch fragt beim Marx-Forscher Christoph Henning nach.
.

.
.
Capitalism make your mind … Koch Industries greifen nach Medienimperium
Die Nachricht, ist eine gute Nachricht für alle Befreiungskämpfer, die lieber ohne Staat leben wollen. Die Milliardäre und Billionäre die Welt werden sie befreien … schon bald!
.
Marktradikale, die lieber ohne Staat Geschäfte machen woll kaufen sich ein Medienimperium, um ihre „liberalen Ideen“ vom absoluten Kapitalismus zur Befreiung der Menschheit noch mehr zu verbreiten.
„Weniger Staat“ ist nur für Milliardäre sinnvoll. Keiner redet ihnen mehr mit sozialen Vorschriften ins Geschäft.
Sie werden so die neuen ARBEITGEBER-Götter für die Marktwirtschaftskirche. 😀
.
Der Kapitalismus wird sich nie ändern. Er lebt vom Profit von dem die Menschen glauben, sie können sich von ihm ernähren.
.
Mit dem Kapitalismus ist es wie mit Göttern. Er ist tot, wenn keiner mehr an ihn glaubt.
.
Audiodatei: Bayernaktuell vom 11.05.2013
.
Leben und Werk eines Besessenen
.

„Zypern-Rettung ist rechtswidrig“

.
Der Freiburger Verfassungsrechtler Dietrich Murswiek veröffentlicht Stellungnahme
.
Der Verfassungsrechtler Prof. Dr. Dietrich Murswiek, Direktor des Instituts für Öffentliches Recht der Universität Freiburg, hat den Bundestag aufgefordert, die „Rettung“ Zyperns mit Steuermilliarden abzulehnen. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür seien nicht gegeben.
.
In einer Stellungnahme zur Zypern-Rettung schreibt Murswiek, Finanzhilfe an einen von Insolvenz bedrohten Euro-Staat – sogenannte „Stabilitätshilfe“ – dürfe nach dem Vertrag über den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) nur geleistet werden, wenn dies „zur Wahrung der Finanzstabilität des Euro-Währungsgebiets insgesamt und seiner Mitgliedstaaten unabdingbar“ ist.
.
Hilfe sei nicht erlaubt, wenn einzelne Mitgliedstaaten in Finanznöten seien, sondern nur dann, wenn die Finanzstabilität der ganzen Eurozone auf dem Spiel steht. Der Bundestag dürfte der Zypern-Hilfe also nur dann zustimmen, wenn die „systemische“ Auswirkung einer Insolvenz Zyperns nachweisbar ist. Die finanzielle Verflechtung, aus der sich ergibt, dass es zur Erschütterung der Finanzstabilität im Euro-Währungsgebiet und in anderen Mitgliedstaaten kommen wird, falls Zypern zahlungsunfähig wird, müsste durch konkretes Zahlenmaterial belegt sein. Dies sei jedoch nicht der Fall.
[…]
Öffentlichkeitsarbeit und Beziehungsmanagement, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
.
Vor Abstimmung im Bundestag
Gegner der Zypern-Hilfe scheitern in Karlsruhe

Gegner des Zypern-Hilfspakets sind vor dem Bundesverfassungsgericht mit ihrem Antrag gescheitert, die Abstimmung im Bundestag über die Milliarden-Hilfe zu verhindern. Das Gericht in Karlsruhe teilte in einer Pressemitteilung mit, es habe einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung abgelehnt.
.
Die Begründung dafür wollen die Richter später bekannt geben. Wer die Antragsteller sind, wollte das Gericht aus Gründen des Datenschutzes nicht mitteilen.
[…]
tagesschau

Ihr Oeconomicus

.
ergänzende Informationen:
.
Bundestag stimmt über Finanzhilfe für Zypern ab
.
Erläuterungen zu dem Begriff „Schuldentragfähigkeit“

Wirtschaftskrise ohne Ende

Ist Euroland bald abgebrannt?

.
Italien steht nach den Wahlen weiter ohne stabile Regierung da. Die Folge: Die Aktienmärkte rauschen in den Keller, das Land muss sich zu höheren Zinsen Geld leihen. Die Ratingagentur Moody’s stuft Großbritannien herab. Griechenlands Arbeitslosenquote steigt auf 27 Prozent. Spanien wird, so die Befürchtung der EU-Kommission, das Defizitziel von 4,5 Prozent in diesem Jahr weit verfehlen. Und Frankreich scheint das nächste schwache Glied der Kette zu sein. Es droht eine europaweite Rezession. Gegen Einsparungen und Einschnitte gehen die Menschen in vielen Ländern auf die Straße, der soziale Frieden scheint vielerorts gefährdet. Und angesichts der rasant steigenden Verschuldung vieler europäischer Staaten scheint auch keine Besserung in Sicht.
.
Stehen Europa weitere schwere Jahre mit mangelndem Wachstum bevor? Führt der Reformunwille einiger Staaten zum Scheitern der europäischen Währungsunion? Wie zukunftsfähig ist der Euro tatsächlich?
.
Im FORUM WIRTSCHAFT diskutiert Gabor Steingart mit Expertinnen und Experten über die Aussichten für Euroland im Angesicht von Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit.
.
ZU GAST:
Prof. Dr. Michael Hüther (Direktor Institut der Deutschen Wirtschaft Köln)
Dr. Jörg Krämer (Chefvolkswirt Commerzbank)
Prof. Dr. Kurt Joachim Lauk (Präsident CDU-Wirtschaftsrat)
Dr. Sahra Wagenknecht (stellvertretende Partei- und Fraktionsvorsitzende, wirtschaftspolitische Sprecherin DIE LINKE
[Phoenix]
Sendetermine: So, 10.03.13, 13.00 – 14.00 Uhr; Wdh. Mo, 11.03.13, 00.00 Uhr
.
Anmerkung
.
Schauen wir mal, mit welchen semantischen Höchstleistungen die ökonomischen Höflinge den europäischen Augias-Stall schönjubeln!
Auf die Ratschläge des EX-perten Dr. Jörg Krämer bin ich jetzt aber richtig gespannt !
Schließlich war es eben dieses umfangreiche, volkswirtschaftliche Experten-Wissen, von Commerzbank-Vorständen umgesetzt, das dazu führte, dass diese Bude ohne staatliche Stützung nicht mehr existieren würde!
.

Ihr Oeconomicus


Primat der Ökonomen ?

„In Europa entscheiden künftig die Ökonomen, nicht die Juristen“

.
Die europäischen Politiker spüren den Fluch der Schuldenfalle. EZB-Chef Mario Draghi sagt, dass die Ökonomen und nicht die Juristen darüber entscheiden werden, wer in Europa „systemrelevant“ ist.
In Davos hat ein Minister beobachtet, wie hilflos seine Kollegen sind: Sie stehen in Schockstarre, wie das Wild, das von den Scheinwerfen eines Autos geblendet wird.
[…]
DWN
.
Anmerkung
Werden nun auf der Schlachtbank des Finanzfaschismus unsere kostbaren Errungenschaften, Demokratie und Rechtssystem, mit Hilfe des Ober-Metzgers Draghi geopfert?

Ihr Oeconomicus