Ende des EFSF-Bankenrettungsprogramms

Die europäischen Finanzminister haben Mitte November das Ende des spanischen Bankenrettungsprogramms beschlossen – es läuft zum Jahresende aus.
Der EFSF hatte Spanien im Juli 2012 – die Risikoaufschläge auf Staatsanleihen befanden sich auf einem Rekordhoch – 100 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um im Zuge der Immobilienkrise strauchelnde Kreditinstitute zu stützen.
Von dieser Kreditlinie hat Spanien rund 40 Milliarden Euro in Anspruch genommen.
Zugleich wurden bedeutende Anstrengungen unternommen, den spanischen Finanzsektor zu reformieren.

.

Thomas Bernd Stehling, Dr. Adriaan Kühn – KAS Auslandsbüro Spanien – PDF – [3 Seiten]

.
.

Anmerkung
Schau-mer-mal wann die nächste Horrormeldung aus dem Finanzsektor die Runde macht und wie bspw. die Banco de Santander mit ihren Kreditausfällen, die von Insidern auf ca € 1 Mrd geschätzt werden, umgehen wird.
Daneben wird es auch sicher spannend zu beobachten, wie sich deren Beteiligung an der spanischen bad-bank-Gruppe SAREB (Sociedad de Gestión de Activos procedentes de la Reestructuración Bancaria) entwickeln wird (vgl. Investors- und Shareholders-Liste)

.

Ihr Oeconomicus

.
.

follow-up (Santander), 20.08.2014

.

Moody’s assigns a Aaa.ar debt rating to Banco Santander Rio S.A.
Moody’s Latin America Agente de Calificación de Riesgo S.A. assigned today a B1 global local currency senior debt rating to Banco Santander Rio S.A.’s (Santander Rio) sixth expected issuance of up to ARS 500 million, which will be due in 18 months, and to the seventh expected issuance up to ARS 500 million, which will be due in 36 months, both under the bank’s $500 million medium-term note program. Both expected issuances must not exceed ARS 500 million.
[…]
Moody’s

.

follow-up (Santander), 08.08.2014

.

3 Numbers That Don’t Lie About Banco Santander SA
Any analysis of Banco Santander SA (LSE: BNC) (NYSE: .US) usually focuses on its massive dividend yield and its attractive exposure to Latin America. I’m a big fan of both, but they don’t tell the whole story, especially for UK investors.
In this article, I’ve taken a look at three Santander numbers you may not be familiar with — including one that has the potential to put a serious dent in your investment returns.
[…]
Roland Head

.
.

follow-up (Santander), 31.07.2014

.
.

Santander muss weniger Geld zurücklegen
Faule Kredite fressen weniger Geld bei der spanischen Großbank Santander. Im zweiten Quartal springt der Gewinn in die Höhe. Santander macht es besser als Konkurrent BBVA.
[…]
Handelsblatt

.
.

follow-up (Santander), 31.01.2013

.

Spanische Santander lässt Federn
Im Zuge der Krise in Spanien muss auch die führende Grossbank im Land immer mehr Federn lassen. Der Banco Santander hat im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch von 59% auf 2,2 Mrd. € hinnehmen müssen, wie das Geldhaus am Donnerstag mitteilte. Schuld daran seien vor allem die hohen Rückstellungen für Kreditausfälle, die der Banco Santander, so wie andere Banken in Spanien auch, entsprechend den staatlichen Auflagen vornehmen muss.
[…]
Cornelia Derichsweiler, Madrid, Natalie Gratwohl – NZZ

.
.

follow-up (SAREB), 09.04.2014

.

Spaniens Bad Bank Sareb ändert Darlehens-Vermarktung und -Verkauf
Spaniens Bad Bank will bei der Vermarktung und dem Verkauf fauler Kredite im Wert von 50 Millionen Euro offenbar neue Wege beschreiten. Das könnte internationale Investmentfonds anlocken, die gerne ihr Engagement auf dem spanischen Immobilienmarkt ausbauen würden. Nicht mehr als vier Investmentfirmen sollen in den kommenden Monate ausgewählt werden, die dann den Großteil der Darlehen vermarkten und verkaufen.
[…]
Jeannette Neumann – WSJ

.
.

follow-up (SAREB), 24.11.2013

.

Spanien kehrt Milliarden-Risiko unter den Teppich
Die spanische Bad Bank steht für ein Risiko von mehr als 50 Milliarden Euro. Obwohl der Steuerzahler dafür haftet, muss Spanien das Risiko nicht als Staatsverschuldung ausweisen – dank eines Tricks.
[…]
Matthias Brendel und Sebastian Jost – Die Welt


Systematische Abrechnungsfehler bei Banken

Die Zinsräuber

.
Falschberechnungen, zu frühe Abbuchungen oder zu späte Gutschriften – Beispiele wie Banken Kunden bei Krediten um riesige Beträge prellen, gibt es viele.
Das haben Experten festgestellt. Die Institute weisen alle Vorwürfe von sich.
[…]
Andreas Jalsovec – SZ
.
Ein besonders frech-dreistes Beispiel von Zinsbetrug – Quer-Magazin
.

.
.

Genossenschaftsbanken – Zwischen gutem Ruf und Abzocker-Methoden

.

.
.

Die Psycho Tricks der Banken
Verkaufsstrategien, die auch Banken gerne anwenden – mit Hilfe professioneller Psychoprofile werden ahnungslose Geldanleger beim Beratungsgespräch ausgetrickst und zum Kauf verführt. Der Bankkunde wird zum Marketingopfer.

.

.
.
Anmerkung
.
So erhält die Begrifflichkeit „Bad banks“ eine neue Bedeutung!
.

Ihr Oeconomicus

.

Kaninchen aus dem EZB-Zylinder

Beschlüsse des EZB-Rats (ohne Zinsbeschlüsse)

.
Januar 2013
Marktoperationen
.

Zusätzliche Überprüfung des Verzeichnisses der zugelassenen nicht geregelten Märkte und solcher Emittenten, die als Institution mit öffentlichem Förderauftrag klassifiziert wurden

Am 17. Januar 2013 nahm der EZB-Rat eine zusätzliche Überprüfung des Verzeichnisses der nicht geregelten Märkte, die für geldpolitische Geschäfte des Eurosystems zugelassen sind, zur Kenntnis und fasste den Beschluss, den Global Exchange Market (GEM) in das Verzeichnis aufzunehmen.
Darüber hinaus billigte der EZB-Rat die Klassifizierung der Ersten Abwicklungsanstalt (EAA) und des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) als Institutionen mit öffentlichem Förderauftrag.
Die von EEA und ESM ausgegebenen Schuldtitel fallen somit unter die Liquiditätskategorie II der für Kreditgeschäfte des Eurosystems zugelassenen Sicherheiten. Das aktualisierte Verzeichnis der nicht geregelten Märkte, die von der EZB zugelassen sind, ist auf der EZB-Website abrufbar.
.
.. zum Dokument
.

veröffentlicht am 25. Januar 2013

Europäische Zentralbank
Generaldirektion Kommunikation und Sprachendienst
Abteilung Presse und Information
Kaiserstraße 29, D-60311 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 1344 7455, Fax: +49 69 1344 7404
Internet: http://www.ecb.europa.eu

Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet.

.
Medienecho
.
Refinanzierung von Geschäftsbanken
.
Anmerkung
.
Eine Bewertung der Entscheidungen des EZB-Rates und ein entsprechender Kommentar zum Medien-Artikel und dessen Lesermeinungen folgt in Kürze.
.

Ihr Oeconomicus

.

der Kommentar:

.
Finanzminister Wolfgang Schäuble weiß zwar nicht, ob alle Staaten zum 1. Januar ihren Anteil in den ESM einbezahlt haben.
Gleichwohl können Banken jetzt ESM-Anleihen bei der EZB zu Geld machen. Das ist ein  fragwürdiger Vorgang, schreibt  
WOLFGANG PHILIPP*.
.

Dr. iur. Wolfgang Philipp / Quelle: privat

Dr. iur. Wolfgang Philipp / Quelle: privat

.
Die Meldung war nur kurz, ihre Bedeutung allerdings umso größer. Die Europäische Zentralbank (EZB) kündigte an, künftig Anleihen des permanenten europäischen Rettungsschirms ESM als Sicherheiten bei ihren Refinanzierungsgeschäften mit den Geschäftsbanken akzeptieren zu wollen. Dazu beschloss der EZB-Rat bereits am 13. Januar, die vom „ESM ausgegebenen Schuldtitel fallen somit unter die Liquiditätskategorie II der für Kreditgeschäfte des Eurosystems zugelassenen Sicherheiten“.
.
Nunmehr können also Banken, die vom ESM (Europäischen Stabilitätsmechanismus) ausgegebene Anleihen gekauft haben, diese bei der EZB einreichen und bekommen dafür Geld von der Zentralbank.
Was dort geschieht, ist aus folgenden Gründen äußerst fragwürdig:
.

1.  Der ESM ist überhaupt nicht kreditwürdig, denn er ist immun sowohl gegen Klagen als auch gegen jede Zwangsvollstreckung in sein Vermögen. Einem solchen Unternehmen kann niemand Kredit geben.

2.  Es ist nicht richtig, dass die 17 Mitgliedsstaaten des ESM den Gläubigern die Rückzahlung von Krediten des ESM garantieren. Das war nur im Falle der EFSF so.3.  Zwar haben die 17 Mitgliedsstaaten des ESM insgesamt rund 700 Milliarden Euro Stammkapital gezeichnet, die daraus resultierende Einzahlungsverpflichtung besteht aber nur gegenüber dem ESM, nicht gegenüber den Gläubigern. Die Gläubiger können den ESM nicht zwingen, Geld bei den Mitgliedsstaaten abzurufen. Da die Gouverneure des ESM gleichzeitig die Finanzminister sind, kann man sich vorstellen, wie diese „Abrufe“ ablaufen werden.

4.  Der ESM hat im vergangenen Jahr mit Frist 31.12.2012 bei den Mitgliedsstaaten eine erste Einzahlung abgerufen, für Deutschland waren das 8,6 Milliarden Euro. Am 11.01.2013 habe ich bei einer Heidelberger Veranstaltung Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble gefragt, ob alle Staaten denn auch einbezahlt hätten. Daraufhin antwortete er: „Ich weiß es nicht.“ Bis heute gibt es hierüber keine Information.

5.  Der ESM hat keine Chance ‑ ebenso wie schon die EFSF vor ihm ‑ am Kapitalmarkt längerfristige Anleihen zu vernünftigen Zinsen zu bekommen, er refinanziert sich deshalb im Wesentlichen kurzfristig.

6.  Der ESM hat 40 Milliarden Euro zur Rettung spanischer Banken nicht in Euro (die er gar nicht hatte) überwiesen, sondern in von ihm selbst gedruckten Schatzwechseln und Anleihen, die er dem spanischen Staat zunächst zu diesem Zweck ohne Gegenleistung überlassen hat. Eine solche Gegenleistung ist auch nicht vorhanden, weil die von den überschuldeten Banken dafür heraus­gegebenen Aktien kaum etwas wert sind.

7.  Das Rating des ESM ist angeschlagen.

8.  Daraus mag ein jeder seine Schlüsse ziehen.

*Der frühere Syndikus der Dresdner Bank AG, Wolfgang Philipp, ist Anwalt für Wirtschaftsrecht, insbesondere Gesellschaftsrecht und Bankrecht.
Hier geht’s zum Web-Auftritt seiner Kanzlei.

.

Crosspost: GEOLITICO


Derivate-Geschäfte mit Deutsche Bank

Monte Paschi verzockt Millionen

.
Italiens drittgrößte Bank gerät immer mehr ins Trudeln: Monte dei Paschi di Siena hängt längst am Tropf des Staates, für die Ratingagenturen ist die Bank längst Ramsch. Nun tun sich neue riesige Finanzlöcher auf: Das älteste Finanzinstitut der Welt hat sich auf riskante Geschäfte mit der Deutschen Bank eingelassen.
teleboerse
.
korrespondierende Informationen
.
follow-up, 26.01.2013, 04:19h
.
Wie Goldman Sachs und die Sozialisten von Siena die älteste Bank der Welt ruinierten
Die Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) muss vom italienischen Steuerzahler mit 3,9 Milliarden Euro gerettet werden.
Die Geschichte der Bank ist ein Lehrbeispiel für die mörderische Symbiose von Politik und Investmentbanken. Einer der wichtigsten Akteure in dem Krimi war Mario Draghi. Als Chef der EZB ist er mittlerweile der wahre Herrscher von Europa. Die europäischen Politiker sollten sich warm anziehen.
DWN

Watsche für JP Morgan

Fed und Regulierer rügen Führung:
Watsche für JP Morgan

.
JP Morgan verliert 2012 durch riskante Absicherungsgeschäften eines Londoner Händlers einen Milliardenbetrag. Zudem leidet die Reputation der größten US-Bank. Fed und US-Regulierungsbehörde fordern nun ein härteres Durchgreifen der Bankenspitze und schärfere Kontrollen. Diese Rüge ist aber noch nicht alles.
teleboerse
+
Anmerkung
Vermutlich hatte das Orakel von Omaha diesen Vorgang noch nicht auf dem Zettel, als er ‚pausbäckig‘ das Ende der Bankenkrise „garantierte“!
zu JP Morgan Chase:
Wie man sich denken kann, gehört Führungs-Team um James Dimon nicht gerade zu den Chorknaben der Finanzindustrie.
Dem Vernehmen nach soll das Derivate-Engagement des Hauses bei $ 70.151 Mrd. [also $70,151 Billionen] liegen, was in etwa dem globalen GDP entspricht.
Die alleine darin begründeten Risiken mag sich jeder selbst ausmalen!
Immer wieder tauchen (Insider)-Berichte auf, die sich mit der Kontrolle der internationalen Aluminium-, Kupfer- und Silbermärkte des globalen Riesen beschäftigen.
Daneben gehört die Bank in regelmäßigen Abständen zu den „Gästen“ diverser Senats-Ausschüsse, Staatsanwaltschaften und Gerichten gehört.
Nach der Lehmann-Pleite soll JP Morgan Chase seitens der FED einen „secret bailout“ von $391 Mrd. erhalten haben.

Ihr Oeconomicus


Basel III – Kniefall vor der Bankenlobby

Zitat zum Tage

“Nur wenn man oben steht, kann man die Sachen recht übersehen
und jegliches erblicken,
nicht wenn man von unten herauf durch eine dürftige Öffnung geschaut hat.“

Lithographie: Friedrich Hegel mit Studenten

Bildrechte: gemeinfrei, Urheber: F. Kugler

Jetzt raten Sie doch mal, an welcher Stelle ‚goldige Banken
und politische SchwergeWICHTE stehen könnten
.

Basel III – Kniefall vor der Bankenlobby

Die Politik kapituliert vor den Banken, die Vorschriften zur Krisenvorsorge für Banken nach Basel III werden aufgeweicht. Die Risiken im globalen Finanzsystem nehmen so weiter zu.
[…]
Ursprünglich hätten sich 2009 global operierende Banken bis 2015 insgesamt 1,8 Billionen Euro zur Liquiditätsvorsorge beschaffen müssen. Doch das wäre schwierig gewesen und außerdem schlecht für das Geschäft. Etwas anderes als eine Aufweichung der Leitlinien zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit von Banken in Krisenszenarien war deshalb aus Basel nicht zu erwarten. Dennoch sorgte die Nachricht für hohe Kursaufschläge bei den Aktien von großen und eigentlich hoffnungslos unterkapitalisierten europäischen Banken. Offenbar hatten einige Börsianer die Durchsetzungskraft der Regulierungsbehörden bis zuletzt überschätzt.
Fünf Jahre nach Ausbruch der von den internationalen Großbanken mit verursachten Finanzkrise sitzen die Herren des Geldes fester im Sattel denn je.
Die Politik hatte zwar etwas anderes versprochen. Schluss sollte sein mit den Privilegien und volkswirtschaftlich schädlichen Zockereien, deren Gewinne in die Taschen einer Bankenaristokratie fließen, deren Verluste aber die Steuerzahler zu schultern haben. Doch im Kern geändert hat sich nichts.
[…]
WIWO
+
Anmerkung
In diesem Zusammenhang sollten wir uns an die Tage nach der Lehman-Pleite erinnern.
Zur Vermeidung des sofortigen Bankrotts aller Banken wurde deren Insolvenzordnung geändert, indem man den Insolvenzgrund der Überschuldung faktisch abgeschafft hat – die Änderung wurde zwar zeitlich befristet, aber seither regelmäßig verlängert.
An der Insolvenzsituation der Banken hat sich trotz teilweiser Auslagerung in Bad-Banks nichts geändert. Spätestens ab 2020 wird uns aus dieser Ecke eisiger Wind ins Gesicht wehen.

Ihr Oeconomicus


Krisenfaktor Universalbanken

Krisenfaktor Universalbanken

“Europas stille Bankenkrise” – so still, dass fast niemand das tatsächliche Ausmaß auch nur vermutet.
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet und überdeckt von den jüngsten Skandalen um die Deutsche Bank, steuert das deutsche Universalbankensystem zunehmend in eine Situation, die die Zeitschrift Euromoney jüngst als “Europas stille Bankenkrise” bezeichnet hat. Mit einem DB Research-Artikel über die Vorteile des Systems, der zum Widerspruch reizt (so zum Beispiel den Autor und Investmentbanker Chris Whalen), hat das größte deutsche Finanzinstitut selbst die Aufmerksamkeit auf diese Tatsache gelenkt.
Die Kernaussagen des Artikels sind: Universalbanken haben viele Vorteile!
  1. Sie bieten ein breites Spektrum von Leistungen.
  2. Sie erwirtschaften Skalenerträge, die die Kosten für ihre Kunden und damit für die Wirtschaft als Ganzes senken.
  3. Diversifizierung erlaubt ihnen, Erträge stabil zu halten, und
  4. durch ihr weites Betätigungsfeld haben sie einen besseren Überblick darüber, wo Risiken gehäuft auftreten. Die Frage ist, ob die Banken heutzutage wirklich noch in den Genuss dieser Vorteile kommen und wenn ja, zu welchen Kosten.
… hier geht es weiter
Original-Artikel von Beate Reszat in englischer Sprache