Manipulation an Devisen- und Edelmetallmärkten

Welche Überraschung!

Elke König, Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), geht offenbar davon aus, dass die Manipulationen an den Märkten für Devisen und Edelmetalle schlimmer als der Libor-Skandal!

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Diese Vorwürfe wiegen besonders schwer, denn die Referenzwerte basieren auf realen Transaktionen in liquiden Märkten und nicht – wie bei Libor oder Euribor – auf Schätzungen der Banken, so König. Am Mittwoch hatte die Finanzaufsichtsbehörde mitgeteilt, sie untersuche den Sachverhalt hinsichtlich der Devisenhandels-Referenzwerte. Sie folgte damit ähnlichen Schritten von Behörden in den USA, Großbritannien und der Schweiz.

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Quellen:

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BloombergDie Welt

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Neujahrspresseempfang der BaFin 2014
Rede von Dr. Elke König, Präsidentin der BaFin, am 16. Januar 2014 in Frankfurt am Main
Auszug:

„Markttransparenz und Marktkontrolle sind nur dann möglich, wenn die zahllosen Datenströme auf den betroffenen Märkten zentralisiert werden. Man müsste daher den Handel in diesen Märkten so weit wie möglich auf transparente und direkt oder indirekt staatlich überwachte Handelsplätze verlagern. Was bei Over-the-Counter-Derivaten möglich ist, sollte auch bei den dazugehörigen Spotmärkten möglich sein.

Die Manipulationsvorwürfe haben eine Branche in Verruf gebracht, deren Ansehen ohnehin lädiert war, die aber wie kaum eine andere darauf angewiesen ist, dass man ihr vertraut. Umfassende Regulierung und wirksame Kontrolle werden helfen, dieses Vertrauen wieder aufzubauen. Doch mit bloßer Regel- und Gesetzestreue – Sie können auch das Modewort „Compliance“ verwenden – ist es nicht getan. Nicht alles, was legal ist, ist auch legitim. Ich glaube nicht an eine flächendeckende moralische Verrohung, aber wir brauchen eine Rückbesinnung auf gewisse ethische Werte, die offenbar in Teilen des Finanzsektors in den Boom-Zeiten aus der Mode gekommen sind. Orientierung kann der ehrbare Kaufmann bieten, der sich nicht nur dem Unternehmen, sondern auch der Gesellschaft gegenüber in der Verantwortung sieht. Sein Image mag etwas angestaubt sein, aber als Vorbild taugt er allemal besser als Gordon Gekko. In der Pflicht sind Management und Aufsichtsgremium. Statt der Parole „Profit um jeden Preis“ müssen langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln die Richtschnur sein. Ein Sinneswandel in diese Richtung ist zu erkennen.“

Quelle: Bafin

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Anmerkung
Sicher rein zufällig, aber um so bemerkenswerter erscheint die Erklärung von Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen während des Neujahrsempfangs der Bank,

„man wolle sich nicht mehr an der Feststellung der offiziellen Referenzpreise für Gold und Silber beteiligen“.

Als Begründung für den Rückzug aus dem exklusiven Kreis der fünf Fixing-Teilnehmer sprach Fitschen von einer deutlichen Verkleinerung des Rohstoff-Geschäfts.
Am Goldfixing sind bislang fünf Institute beteiligt. Der Preis wird in einer Telefonkonferenz des exklusiven Klubs zwei Mal am Tag festgelegt. Die Deutsche Bank ist als einzige deutsche Bank dabei. Die anderen sind Barclays, HSBC, Bank of Nova Scotia-Scotia Mocatta und Societe Generale. Sie alle wollten sich zu dem Schritt nicht äußern. Laut Bankkreisen will die Deutsche Bank ihren Platz in dem Kreis an ein anderes Mitglied der London Bullion Market Association verkaufen.
Bereits Anfang Dezember hatte die Deutsche Bank beschlossen, sich aus dem Geschäft mit Öl, Gas, Kaffee, Getreide, Metallen und Massengütern wie Erz oder Kohle zurückzuziehen. Bleiben sollen nur Rohstoff-Derivate und Edelmetalle. Die bei Verbraucherschützern umstrittenen Wetten auf die Preise von Nahrungsmitteln und deren Grundstoffen bietet die Deutsche Bank damit weiter an.

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Ihr Oeconomicus


Kommission verhängt Geldbußen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro gegen Banken-Zinskartell

Die Europäische Kommission hat gegen acht internationale Finanzinstitute Geldbußen in Höhe von insgesamt 1,7 Milliarden Euro für die Teilnahme an illegalen Kartellen auf den Märkten für Finanzderivate verhängt.

Barclays, Deutsche Bank, Société Générale und Royal Bank of Scotland (RBS) beteiligten sich an illegalen Absprachen von Handels- und Preisstrategien für Zinsderivate in Euro. UBS, Citigroup, Deutsche Bank, JP Morgan, RBS und das Brokerhaus RP Martin räumten Absprachen in Bezug auf Zinsderivate in japanischen Yen ein.

Ein derart abgestimmtes Verhalten zwischen Wettbewerbern ist nach Artikel 101 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) und Artikel 53 des EWR-Abkommens untersagt. Beide Beschlüsse wurden im Rahmen des Vergleichsverfahrens in Kartellsachen angenommen. Die Geldbußen der Unternehmen wurden aufgrund der Kooperationsbereitschaft um 10 Prozent gemindert.
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EU-Kommission, Vertretung in Deutschland

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Société „malade“

Société Générale rutscht tief ins Minus
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Abschreibungen, Kosten für Rechtsstreitigkeiten und die Neubewertung von eigenen Schulden haben die zweitgrößte französische Bank Société Générale zum Jahresende 2012 tief in die roten Zahlen gedrückt.
Operativ gibt es dagegen Anlass zur Hoffnung. So stieg zum Beispiel der Gewinn im Investmentbanking deutlich. Dort zahlen sich jetzt der Abbau von Risiken und die Streichung von 1600 Stellen aus. Unter dem Strich sei wegen der vielen Sondereffekte im 4. Quartal ein Verlust von 476 Millionen Euro angefallen, teilte die Bank am Mittwoch in Paris mit. Im Vorjahr hatte die Bank noch 100 Millionen Euro verdient.
Experten hatten zwar einen Verlust erwartet, aber nicht in dieser Größenordnung.
Die Aktie verlor deutlich an Wert.
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NZZ
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Tochtergesellschaften der Société Général:
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Daneben gibt es noch mehr als 20 weitere Tochter-Unternehmen in den Bereichen Versicherungen und Consumer Credit.
Informations-Stand: 10. Februar 2013 um 23:22h
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Was lernen wir daraus?
Die Engagements und Beteiligungen der SOGENAL erscheinen etwas kopflastig in den Bereichen Consumer Credite, Kfz.-Finanzierung & Leasing zu sein.
Gerade im Zusammenhang mit dem historischen € 5 Mrd. Verlust der PSA (und dem im Oktober 2012 erfolgten € 7 Mrd.-Bailout von deren Leasingsparte) sind bislang noch nicht sichtbare Risiken und ggfl. Neubewertungen zu erwarten.
Insoweit wäre die Einschätzung der NZZ „operativ gibt es dagegen Anlass zur Hoffnung“ einer ersthaften Revision zu unterziehen.
Daneben gibt es noch zahlreiche Auslands-Beteiligungen sowohl innerhalb der Euro-Zone als auch in Regionen des „arabischen Frühlings“.
Wir werden sehen, ob und in welchem Umfang sich das SOGENAL-Management an den Blüten und Früchten dieses „Saatguts“ tatsächlich erfreuen kann.
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Ihr Oeconomicus

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Das Tafelsilber der Société Générale

Ägypten-Geschäft geht an Katars QNB

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Die französische Grossbank Société Générale wird ihr Geschäft in Ägypten mit einem dicken Gewinn los. Die Qatar National Bank (QNB) werde den Anteil von gut 77 Prozent an der National Société Générale Bank (NSGB) sowie weitere Aktien an einzelnen lokalen Instituten für rund zwei Milliarden US-Dollar (1,5 Mrd Euro) übernehmen, teilte Société Générale am Mittwochabend mit.
[…]
NZZ

Griechische Bank kurz vor Kauf von SocGen-Tochter

Griechische Bank kurz vor Kauf von SocGen-Tochter
Die französische Großbank  Societe Generale steht Verhandlungskreisen zufolge kurz vor dem Verkauf ihrer verlustreichen griechischen Tochter Geniki –  [ausgewiesene Verluste 2011: € 796 Mio. – 1.Quartal 2012: Verluste € 66,3 Mio]
 Das Institut habe sich mit der griechischen Piraeus Bank vorläufig auf eine Übernahme geeinigt, sagten zwei Insider am Dienstag der  Nachrichtenagentur Reuters.
dazu
relevante Presse Information der Societe Generale:
„Paris, 29 August 2012
Societe Generale confirms that it is engaged in confidential discussions regarding the potential sale of Societe Generale’s stake in Geniki Bank (99.1%) to Piraeus Bank. Although these discussions are at an advanced stage, no decision has yet been made by either party and therefore no investment decision should be made in reliance upon the successful or unsuccessful outcome of these discussions.
Societe Generale will communicate further information regarding the progress of these discussions, if any, in due course.“
PDF
Historie
Gegründet wurde die Bank 1937 von einem Pensionsfond der griechischen Streitkräfte, der Name lautete Γενική Τράπεζα της Ελλάδας (engl. General Bank of Greece), seit dem 26. Januar 1963 werden Aktien der Bank an der Athener Börse gehandelt. 2004 trennten sich die Streitkräfte von der Mehrheitsbeteiligung, diese wurde an die Société Générale verkauft. Die Bank unterhält 149 Filialen in Griechenland.

Debakel in Griechenland: Crédit Agricole leidet

Debakel in Griechenland: Crédit Agricole leidet

Die französische Großbank Crédit Agricole betreibt ihren Rückzug aus dem Griechenland-Geschäft. Der wird allerdings teuer: Um die Problem-Tochter Emporiki loszuwerden, müssen die Franzosen wohl noch mehr Geld als bislang in die Bank pumpen.
Der lang ersehnte Ausstieg aus Griechenland droht für die französische Bank Crédit Agricole zu einem Millionendebakel zu werden. Wie aus verschiedenen, gut unterrichteten Kreisen verlautete, wird Crédit Agricole wohl weitere 600 bis 700 Mio. Euro zahlen müssen, um ihre angeschlagene griechische Bankensparte loszuwerden.
teleboerse

Angst vor Mega-Crash: Mysteriöse Vorgänge bei Morgan Stanley

Angst vor Mega-Crash: Mysteriöse Vorgänge bei Morgan Stanley

Wird Morgan Stanley das nächste Lehman? 40 Top-Manager wollen die Bank verlassen, offiziell wegen Problemen mit der „Technik“. Spekulationen verweisen dagegen auf eine möglicherweise fatale falsche Wette, die die Bank zu Fall bringen könnte.
Analysten glauben, dass eine Implosion von Morgan Stanley auch die Deutsche Bank und die französische Credit Agricole gefährden könnte, weil diese drei Banken besonders vernetzt sind.
Gefährliche Vernetzung der Banken:

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 02.09.12, 01:29 | 22 Kommentare
Dazu:
Business-Insider – und recht spannende Kommentare
Anmerkung
Sehe ich Gespenster, oder werden hier Erinnerungen an die Lehman-Pleite wach?

Ihr Oenonomicus