Rettungsplan für Monte dei Paschi di Siena in trockenen Tüchern

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Rettungsplan für Monte dei Paschi di Siena in trockenen Tüchern
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Die Rettung der drittgrößten italienischen Bank Monte dei Paschi di Siena ist in trockenen Tüchern. Wenige Stunden vor Bekanntgabe der Ergebnisse eines europaweiten Banken-Stresstests gab die Europäische Zentralbank (EZB) grünes Licht für den Plan, mit dem sich die älteste noch existierende Bank der Welt ihrer faulen Kredite entledigen will, wie Monte-Paschi-Verwaltungsratsmitglied Antonino Turicchi am Freitagabend sagte.
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Auch die dringende benötigte Kapitalerhöhung über fünf Milliarden Euro sei unter Dach und Fach. Finanzkreisen zufolge sichert ein Konsortium von sechs Banken – darunter die Deutsche Bank und Goldman Sachs – die Aktienemission ab. Ohne eine Lösung hätte der toskanischen Bank die Abwicklung gedroht.
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Wiwo
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Bewertungen und Kommentare zu den Ergebnissen des Banken-Stresstests 2014

Nachdem die Resultate des Banken-Stresstests 2014 nun vorliegen, gibt es bereits zahlreiche mehr oder weniger kluge Erklärungsversuche, Bewertungen und Kommentare.
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Nachfolgend eine erste Übersicht:
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Twenty-four European banks fail test
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Zum aus deutscher Sicht einzigen Kandidaten mit einer nominellen Kapitallücke, der Münchener Hypothekenbank, ist seines Bundesbank und Bafin zu hören, das Institut habe sein Kapital im laufenden Jahr bereits deutlich gestärkt, so dass die Lücke geschlossen sei.
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In Österreich ist erwartungsgemäß nur die ÖVAG durchgefallen, ihr fehlen €865 Mio. !
Bei der Erste Group dürfte die Freude über das Bestehen des Tests verhalten ausfallen. Aufgrund einer Neubewertung der Kreditengagements fiel deren Kernkapitalquote von 11,17 auf zehn Prozent. Veränderungen im Vorstand des Hauses sind die Folge.
Die vorwiegend in den Osteuropäischen Märkten operierende Adriabank Aktiengesellschaft mit Sitz in Wien, einer 100%igen Tochter der slowenischen Nova Kreditna Banka Maribor (s.u.) nahm am Banken-Stresstest nicht teil.
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Von den 13 getesteten französischen Banken, verfehlte die Caisse de Refinancement de l’Habitat (CRH) das Klassenziel, deren Kapitallücke nach Angaben der EZB aber bereits geschlossen sein soll.
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Beim spanischen Banken-Flamenco tanzt offenbar ’nur‘ die Liborbank aus der Reihe, was durchaus als etwas ungewöhnlich betrachtet werden kann. Deren Kapital-Deckungslücke soll nach Angaben der EZB zwischenzeitlich geschlossen sein.
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Die Banco Comercial Portugues (BCP), die als einziges der drei überprüften portugiesischen Geldhäuser durchfiel, hat lt. einem Kommuniqué der portugiesischen Notenbank bereites ein Maßnahmenpaket erarbeitet, um die Deckungslücken zu schließen.
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In Irland haben AIB, Bank of Ireland, Merrill Lynch International Bank und Ulster Bank zufriedenstellende Hausaufgaben abgeliefert, während bei sich der Permanent TSB mit einer Kapital-Deckungslücke von € 854.8 Mio ’schwarze Schwäne‘ eingestellt haben !
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Ian Guider discusses Permanent TSB failing European stress tests
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In Slowenien sind die beiden größten Banken des Landes, Nova Ljubljanska Banka (NLB) (alleiniger Shareholder: Republic of Slovenia) und Nova Kreditna Banka Maribor, am Stresstest gescheitert. Ganz schlechte Nachricht für die Institute, das Finanzministerium und die Bevölkerung.
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In Belgien fallen Axa Bank of Europe (Lücke bereits geschlossen) und Dexia aus dem Rahmen !
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In Griechenland sind Eurobank, National Bank of Greece und Piraeus Bank (lt. EZB soll die Kapitallücke der Piraeus Bank bereits geschlossen sein) durchgefallen … keine wirkliche Überraschung!
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Auch in Zypern konnten drei Institute den Stresstest nicht bewältigen. Während bei Bank of Cyprus und Cooperative Central Bank die Deckungslücken voraussichtlich schließen können, sieht es bei der zyprischen Hellenic Bank z. Zt. etwas düster aus.
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Nach Italien geht mit 9 Geldhäusern, die beim Stresstest versagten, die silberne Zitrone!
Während lt. EZB die Deckungslücken bei Veneto Banca, Banco Popolare, Credito Valtellinese, Banca Popolare di Sondrio, und Banca Popolare dell’Emilia Romana bereits geschlossen sein sollen, gibt es bei Banca Carige, Banca Popolare di Milano, Banco Popolare di Vicenza offenbar noch keinen Plan B und bei der Monte dei Paschi di Siena, die mit € 2,1 Mrd. fehlendem Kapital als ‚ultimativer Sieger‘ aus dem Stress-Test hervorgeht gibt es offensichtlich noch nicht einmal einen Plan !
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Die Wackelkandidaten
HSH Nordbank, Mediobanca und Lloyds Bank kamen mit einem blauen Auge davon!
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Soweit meine 2-Cent 🙂
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Ihr Oeconomicus

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Gemeinsame Pressenotiz BaFin und Bundesbank:
Ergebnisse des Comprehensive Assessment in Deutschland
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Das Comprehensive Assessment der Europäischen Zentralbank (EZB) hat gezeigt, dass die Bilanzen der 25 teilnehmenden deutschen Institute solide sind und dass die Banken mit ihrer Kapitalausstattung einem schweren wirtschaftlichen Schock standhalten würden. Dieses gute Ergebnis ist nicht zuletzt den Kapitalmaßnahmen der vergangenen Jahre zu verdanken, und es umfasst noch nicht die in diesem Jahr durchgeführten Maßnahmen. Als sehr erfreulich bezeichnete Dr. Elke König, Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), das Abschneiden der deutschen Teilnehmer:

„Fast alle Banken haben die Ziellinie des Comprehensive Assessment erreicht, ohne auch nur eine Hürde zu reißen. Alle Teilnehmer stehen solide da – auch wenn sie sich auf ihren Lorbeeren nicht ausruhen dürfen.“ 

Die einzige Bank mit einer nominellen Kapitallücke ist die Münchener Hypothekenbank. Sie hat jedoch ihr Kapital bereits im laufenden Jahr deutlich gestärkt, so dass diese Lücke geschlossen ist. 

„Die Bilanzprüfung und der Stresstest schaffen eine bisher nie dagewesene Transparenz“

sagte der für die Bankenaufsicht zuständige Bundesbankvorstand Dr. Andreas Dombret. Zudem sei diese Übung auch deshalb ein Erfolg, weil sie viele Institute bereits im Vorhinein motiviert habe, ihre Kapitalisierung quantitativ und qualitativ deutlich zu verbessern. Die hier betrachteten deutschen Institute haben von Jahresbeginn bis Ende September 14,4 Mrd. Euro hartes Eigenkapital (CET1) aufgenommen. 

In der Bilanzprüfung, dem Asset Quality Review, wurden in Deutschland nach einheitlichen Vorgaben mehr als 18.000 Kreditakten und 15.000 Sicherheiten geprüft. Die risikoorientiert ausgewählten Portfolien deckten rund zwei Drittel der risikogewichteten Kreditpositionen je Bank ab. Diese Positionen erwiesen sich zum allergrößten Teil als werthaltig und angemessen bilanziert – sowohl im Kredit- als auch im Handelsgeschäft. Im gewichteten Durchschnitt lag der im Asset Quality Review festgestellte Wertberichtigungsbedarf in Deutschland bei 0,3 % der risikogewichteten Aktiva. Dieser niedrige Wertberichtigungsbedarf macht deutlich, dass die deutschen Institute konservativ bilanziert haben, zumal der Asset Quality Review in einzelnen Bereichen Anforderungen gestellt hat, die deutlich strenger waren als die geltenden Rechnungslegungsvorschriften. Der Wertberichtigungsbedarf in Deutschland ließ sich größtenteils auf diese aufsichtlichen Anforderungen zurückführen, dieser wird also nicht bilanziell wirksam.

„Dieses Ergebnis entspricht unseren Erwartungen. Die zusätzlichen aufsichtlichen adjustments machen deutlich, dass in einzelnen Marktsegmenten weiterhin Vorsicht geboten ist“

führte König aus. Dies gelte insbesondere für die Schiffs- und Immobilienfinanzierung. 

Die Kapitalausstattung der deutschen Banken erwies sich auch unter der Annahme eines sich deutlich verschlechternden wirtschaftlichen Umfelds als gut. In der Gesamtschau aus Bilanzprüfung und hartem Stresstest wurde ein Kapitalverzehr von mehr als 30 Mrd. Euro für die Summe der deutschen Institute geschätzt. Dadurch sank die harte Kernkapitalquote (CET1) der deutschen Institute in der Summe auf 9,1 %. Die Kapitalquote lag nach der Übung in der Summe um etwas mehr als 4 Prozentpunkte unter dem Ausgangswert per 31. Dezember 2013. Davon waren knapp 0,5 Prozentpunkte darauf zurückzuführen, dass nicht nur die Ausgangswerte im Asset Quality Review korrigiert, sondern auch die Risikoparameter im Stresstest entsprechend angepasst wurden. Dies zeigt, dass die Gesamtergebnisse des Comprehensive Assessment für die deutschen Institute zum weit überwiegenden Teil durch den Stresstest bestimmt worden sind. 

Im Vergleich zum Stresstest des Jahres 2011 waren die Annahmen dieses Mal deutlich strenger. Besonders die Berücksichtigung wesentlicher Erkenntnisse des parallel durchgeführten Asset Quality Review stellte einen deutlichen Fortschritt dar. Für Deutschland gab das Stressszenario bis 2016 (d. h. über einen Zeitraum von drei Jahren) einen kumulativen BIP-Rückgang von 7,6 % vor. Die Banken mussten zudem steigende Zinsen sowie Preisrückgänge bei Staatsanleihen verkraften, ohne dass Anpassungen der Geschäftspolitik berücksichtigt werden durften.

Die höchsten Verluste (gemessen an der CET1-Kapitalquote) fielen durch Abschreibungen und Wertberichtigungen im Bankbuch an. Dies verringerte das Ergebnis um 2,18 Prozentpunkte. Handelsverluste und der stressbedingte Anstieg der risikogewichteten Aktiva trugen mit 0,88 Prozentpunkten und 1,88 Prozentpunkten zu den Verlusten bei. Durch das Auslaufen von Übergangsregeln bei der aufsichtlichen Anerkennung von Kapitalinstrumenten reduzierten sich die Eigenmittel der Institute bis 2016 um zusätzliche 0,72 Prozentpunkte. Dem konnten die Banken positive Einkommenseffekte vor Berücksichtigung von Verlusten und Wertberichtigungen in Höhe von 2,13 Prozentpunkten gegenüberstellen. 

Am Comprehensive Assessment, bestehend aus Asset Quality Review und Stresstest, nahmen 130 europäische Institute teil, darunter 25 aus Deutschland. 21 der 25 deutschen Institute werden künftig unter die direkte Aufsicht der EZB fallen. Der Einheitliche Aufsichtsmechanismus für die Banken des Euro-Raums startet am 4. November 2014. Die deutsche Aufsicht wird weiterhin eng in die Beaufsichtigung dieser Banken eingebunden sein. 

Die Erkenntnisse aus dem Comprehensive Assessment stellen eine wichtige Basis für die Aufsichtsagenda des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus dar.

„Auch wenn die größten deutschen Banken im Stresstest keine Kapitallücken aufweisen, ist das kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Denn nach dem Stresstest ist vor dem Stresstest“

sagte Dombret.

„Die großen deutschen Banken müssen sich weiter anstrengen, um ihre Kapital- und Ertragsposition gerade auch im internationalen Wettbewerb zu verbessern.“

Anlagen
Veröffentlichung der Comprehensive Assessment-Ergebnisse

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Deutsche Bundesbank | Zentrale | Kommunikation
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http://www.bundesbank.de | E-Mail: presse@bundesbank.de
Tel: 069 9566-3511 | Fax: 069 9566-3077
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[Bei publizistischer Verwertung wird um Angabe der Quelle gebeten]

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Quelle: Deutsche Bundesbank
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Staatshilfe genehmigt?

Monte Paschi: Beschwerde gegen Staatshilfe abgeblitzt

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Ein römisches Gericht hat nach Angaben eines Insiders eine staatliche Milliardenhilfe für die Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena genehmigt.
Das Gericht habe den Antrag einer Verbraucherschutzorganisation abgelehnt, die geplanten Kredite über € 3,9 Mrd. zu blockieren, sagte eine der Angelegenheit nahestehende Person der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.
Das Gericht werde seine Entscheidung am Freitag bekanntgeben.
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(DiePresse)
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Korrespondierende Archiv-Meldungen


Festnahme im Paschi-Skandal

Alle Großen mischten mit

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Im Betrugs- und Korruptionsskandal um Italiens drittgrößte Bank Monte dei Paschi greifen die Ermittler durch. Sie nahmen den Ex-Chef der Finanzabteilung des ältesten Finanzinstituts der Welt fest.
Gleichzeitig untersuchen die Behörden mehrere Geschäfte der Bank, an denen etwa auch JP Morgan und die Deutsche Bank beteiligt gewesen sind.
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teleboerse
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weitere Beiträge aus dem Archiv


virtuelle Ohrfeigen-Maschine im Dauereinsatz

„Public Eye Award“ für Goldman Sachs

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Ob Hypotheken-, Banken- oder Euro-Pleite, fast an jeder größeren Krise verdiente Goldman Sachs kräftig mit.
„Dabei schrecke die US-Bank auch nicht vor Geschäften zurück, die ganze Staaten in den Ruin stürzen“,
so Greenpeace Schweiz und der Tenor der Erklärung von Bern und brandmarken am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos die ‚menschenfreundliche‘ Finanzkrake mit dem „Public Eye Award“, einer ‚Auszeichnung‘ , welche für besonders krasse Fälle von Profitgier und Umweltsünden vergeben wird.
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Fall Griechenland
So habe Goldman Sachs beispielsweise zwischen 1998 und 2009 mit Buchungstricks die Hälfte von Griechenlands Staatsschulden gegen horrende Honorare versteckt. Die Finanzkonstrukte hätten Griechenland schließlich in den Ruin und die EU in eine finanzielle Krise getrieben.
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An der Krise habe Goldman bereits mindestens 600 Millionen Dollar verdient und Griechenland schulde der Bank weiterhin 400 Millionen jährlich bis 2037.
Das seien insgesamt mehr als 10 Milliarden Dollar auf Kosten der europäischen Steuerzahler, hält die Jury fest.
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Goldman Sachs sei die Geldmaschinerie schlechthin mit einem undurchsichtigen, weltweit einzigartigen Netz an Verbündeten in höchsten Positionen wie dem Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi.
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GS-Schurkenstück bei Monte Paschi
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Mit einem der größten Rätsel italienischer Bankgeschichte, einer für € 9 Mrd. vollzogenen Übernahme der kleinen Banca Antonveneta durch Monte dei Paschi kommt nun ein weiteres GS-Schurkenstück ans Tageslicht.
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DWN geht in einem eindrucksvollen Dossier auf die höchts fragewürdigen Rollen der beiden Super-Mario’s (Draghi und Monti) im Zusammenhang mit dieser abenteuerlichen Übernahme ein!
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Der Bericht schließt mit einem Ausblick zu den Folgen von Draghi-a-velli’s Machtkompetenzen:
Zur Hölle!

„Dorthin dürfte die Reise in der Tat gehen, und nicht nur für die Toskana, sondern für das gesamte Schulden-Europa, in dem immer noch viele Bürger nicht ahnen, was auf sie zukommt. Sie werden die Reise unter den gestrengen Augen von Signore Draghi antreten, dem wahren Herrscher von Europa.
Er hat die Macht – und ist als EZB-Chef per Gesetz unantastbar, ein eiskalter Rechner. Mit allen Goldman-Wassern gewaschen, wird er die Schulden-Staaten ins Feuer schicken, wo ihnen nicht viel mehr übrigbleibt, als ihre grenzenlose Dummheit zu beklagen.“

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Fazit:
Gäbe es eine Ohrfeigen-Maschine, so wäre deren Dauereinsatz vorhersehbar … und nicht nur bei Super-Mario!
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Ihr Oeconomicus

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korrespondierende Berichte zum MPS-Skandal
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Aufstieg und Fall einer Stadt und ihrer Bank
presseuropLa StampaReuters
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Public Eye Schmähpreis an Goldman Sachs und Shell 27.1.13
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follow-up, 03.02.2013
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Monte dei Paschi di Siena: let’s have the names!
Kommentar von Beppo Grillo

Derivate-Geschäfte mit Deutsche Bank

Monte Paschi verzockt Millionen

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Italiens drittgrößte Bank gerät immer mehr ins Trudeln: Monte dei Paschi di Siena hängt längst am Tropf des Staates, für die Ratingagenturen ist die Bank längst Ramsch. Nun tun sich neue riesige Finanzlöcher auf: Das älteste Finanzinstitut der Welt hat sich auf riskante Geschäfte mit der Deutschen Bank eingelassen.
teleboerse
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korrespondierende Informationen
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follow-up, 26.01.2013, 04:19h
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Wie Goldman Sachs und die Sozialisten von Siena die älteste Bank der Welt ruinierten
Die Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS) muss vom italienischen Steuerzahler mit 3,9 Milliarden Euro gerettet werden.
Die Geschichte der Bank ist ein Lehrbeispiel für die mörderische Symbiose von Politik und Investmentbanken. Einer der wichtigsten Akteure in dem Krimi war Mario Draghi. Als Chef der EZB ist er mittlerweile der wahre Herrscher von Europa. Die europäischen Politiker sollten sich warm anziehen.
DWN

Italien vor dem Einstieg bei Monte dei Paschi

Italien vor dem Einstieg bei Monte dei Paschi

Sitz der Bank im Palazzo Salimbeni in Siena

Bildrechte: Creative Commons-Lizenz, Urheber: Lucarelli

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Monte dei Paschi droht die Teilverstaatlichung. Die drittgrösste Bank Italiens könnte das erste Kreditinstitut seit den neunziger Jahren werden, dem der Staat als Aktionär helfen muss. Sollte das Geldhaus bei der Präsentation der Zahlen für das zweite Quartal am 28. August – wie von Analytikern erwartet – hohe Abschreibungen auf Firmenwerte vornehmen, wäre ein Jahresverlust wohl unvermeidbar.

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Ein im August erlassenes Gesetz schreibt Monte dei Paschi im Falle eines Fehlbetrags vor, vom Staat gezeichnete Anleihen dann nicht mit Zinszahlungen, sondern mit der Ausgabe von Aktien zu bedienen. Brokerhäuser wie Kepler Capital Markets und Crédit Agricole Cheuvreux gehen davon aus, dass Monte dei Paschi im zweiten Quartal nach Abschreibungen einen Nettoverlust von über 1 Mrd. € berichten wird.

NZZ

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follow-up: 09. September 2013

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Monte Paschi braucht mehr Kapital – Verstaatlichung voraus!
Die EU-Kommission hat dem ältesten Geldhaus der Welt eine hohe Kapitalerhöhung auferlegt, die es überfordern könnte. Sollte das Institut die erforderlichen 2,5 Milliarden Euro nicht bei privaten Investoren einsammeln können, wäre die Regierung gefragt – die der Bank bereits Hilfskredite über 4,1 Milliarden Euro gewährt hat. Analysten halten es für unrealistisch, dass Monte Paschi am Kapitalmarkt die verlangte Summe zusammenbekommt.
[…]
Reuters

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Archiv-Beiträge zu Monte Paschi