Steigendes Armutsrisiko verdeutlicht den Wert europäischer Erzählungen
Veröffentlicht: 3. Juli 2016 Abgelegt unter: Altersarmut, Armut, Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) 2 KommentareSteigendes Armutsrisiko verdeutlicht den Wert europäischer Erzählungen
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Die von den Europäischen Bänkelsängern zu jeder Gelegenheit vorgetragenen Balladen werden in zuverlässiger Regelmäßigkeit mit dem Refrain von der einzigartigen Solidar- und Wertegemeinschaft gekrönt.
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Ein Rendezvous mit der Wirklichkeit verdeutlicht, dass die solch besungene sentimentale Elysiumvorstellung den realitätsfremden Erlebniswelten unserer Staatsdichter entspringt.
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Die Europäische Statistikbehörde zeigt mit ihren veröffentlichten Daten auf, dass 122 Millionen Menschen in Europa arm und/oder sozial ausgegrenzt sind.
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Angesichts hoher Arbeitslosigkeit und wachsender sozialer Unterschiede vor allem in den Club-Med-Staaten, die sowohl der leichtfertigen Aufgabe nationaler Währungen als auch der schlechten wirtschaftliche Lage der Länder geschuldet ist, wird zwangsläufig auch drohende Altersarmut verstärken.
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Dabei ist Deutschland keineswegs als Insel der Seligen zu betrachten.
Während in 2010 noch knapp 16.0 Millionen Bundesbürger von Armutsrisiken betroffen waren, trifft dieses Schicksal 2014 bereits 16.5 Millionen Menschen, was einem Bevölkerungsanteil von 20.6 Prozent entspricht.
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Am geringsten ist das Armutsrisiko in Europa für die Bewohner Islands. Nur knapp elf Prozent der Isländer mussten sich 2014 Sorgen um ihre wirtschaftliche Situation machen. Klugerweise hat das Land im vergangenen Jahr ein EU-Beitrittsgesuch zurückgezogen.
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Im Lichte dieser Erkenntnisse dürfte die EU erhebliche Probleme damit haben, ihre vollmundige Ankündigung, bis 2020 die Zahl der von Armut bedrohten Menschen deutlich zu senken, auch tatsächlich umsetzen zu können.
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Ihr Oeconomicus
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Wunder gibt es immer wieder
Veröffentlicht: 26. September 2013 Abgelegt unter: Altersversorgung, Armut, Mindestlohn | Tags: DIW, Mindestlohn Hinterlasse einen KommentarDIW Mindestlohn-Studie
Wer hätte das gedacht? – Es ist ein Wunder geschehen!
Drei Tage nach der Wahl legt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung e. V. eine neue Mindestlohn-Studie vor.
Das Resultat:
Wundersamer Weise rät das Institut von einer abrupten Einführung eines Mindestlohns in Höhe von 8,50 Euro pro Stunde ab. Es sei vielmehr ratsam, nach englischem Vorbild auf einem deutlich niedrigeren Niveau einzusteigen, ein sorgfältiges Monitoring der Wirkungen anzustellen und die Höhe gegebenenfalls sukzessive anzupassen.
Im Einzelnen beschäftigt kommt die Studie zu der Erkenntnis, dass ein gesetzlicher Mindestlohn kein verteilungspolitisches Allheilmittel sein kann und bewertet dabei die politischen Aussagen unserer hochgeachteten Blockparteien.
Die mit hübschen Tabellen garnierte Studie kann und wird der machtbesoffenen Polit-Clique sicher ebenso gerne wie von unseren geschätzten Freunden des BDI als Alibi dienen, um an die Vernunft der betroffenen Arbeitnehmer zu appellieren, dass auch ein Niedrig-Lohn-Job besser sei, als keine Beschäftigung.
Die willfährigen Medien werden diesen Appell –wie an diesem Beispiel erkennbar– mit Freude den von ihnen betreuten Denkern nahebringen.
Die Wahlen sind durch – Was also tun?
Fäuste ballen, demonstrieren?
Oder wie frei nach Professor Kreill (Figur aus der Feuerzangen-Bowle) „einen wönzigen Schlock“ aus der Pulle nehmen und die Augen schließen, denn
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„Dat andere krieger mer dann später!“
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„Dat andere“ nennt sich ALTERSARMUT !!!
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Hoffen wir auf ein Wunder, oder fahren wir einfach damit fort, das tittytainment-verwöhnte Volk weiter aufzuklären, vielleicht auch mal mit etwas außergewöhnlichen Methoden !?
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Ihr Oeconomicus
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Joerg Wellbrock: „Mindestlohn: Argumente zum Einschlafen“
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Aufgaben des neuen Arbeitsministers: Höhere Löhne, weniger Minijobs
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„Exakt – die Story“: Arm trotz Arbeit – MDR (1/2)
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„Exakt – die Story“: Arm trotz Arbeit – MDR (2/2)
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Neue EZB-Vermögensstudie
Veröffentlicht: 9. April 2013 Abgelegt unter: Armut, EZB | Tags: Armuts-Debatte, LUXEMBURG, Paul De Grauwe, Vermögensabgabe, Vermögensstudie Hinterlasse einen KommentarReiche Spanier, arme Deutsche
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Die Menschen in europäischen Krisenländern wie Zypern oder Spanien sind nach einer Studie der Europäischen Zentralbank deutlich reicher als Bürger in Deutschland.
Das mittlere Vermögen deutscher Haushalte beläuft sich demnach auf rund 51.400 Euro netto – und liegt damit weit unter dem in Griechenland (101.900 Euro), Spanien (182.700) oder Zypern (266.900 Euro).
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N24
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Grafik: Durchschnittsvermögen eines Haushaltes in Euro
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follow-up, 16. April 2013
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“Arme” Luxemburger
Nach den Banken sollen nun auch die Reichen in Südeuropa bluten. Über eine Vermögensabgabe sollen sie an den Kosten der Euro-”Rettung” beteiligt werden, fordert etwa der Wirtschaftsweise Bofinger. Er springt damit auf die Armuts-Debatte in Deutschland auf. Dabei sollten es die Experten besser wissen.
Wir sind die Ärmsten, zahlen am meisten und werden dafür auch noch verhöhnt: dies ist das Selbstbild, das der deutsche Michel im Jahr vier nach Beginn der Eurokrise pflegt.
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Lost in EUrope
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Paul De Grauwe und Yuemei Ji zur EZB-Studie:
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Are Germans really poorer than Spaniards, Italians and Greeks?
A recent ECB household-wealth survey was interpreted by the media as evidence that poor Germans shouldn’t have to pay for southern Europe.
This column takes a look at the numbers. Whilst it’s true that median German households are poor compared to their southern European counterparts, Germany itself is wealthy.
Importantly, this wealth is very unequally distributed, but the issue of unequal distribution doesn’t feature much in the press. The debate in Germany creates an inaccurate perception among less wealthy Germans that transfers are unfair.
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voxeu.org
Aufstand der Armen Europas droht
Veröffentlicht: 21. Januar 2013 Abgelegt unter: Armut | Tags: Euro-Krise, Rotes Kreuz Hinterlasse einen KommentarAufstand der Armen Europas droht
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Während EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in der Euro-Krise das Schlimmste für überwunden hält, laufen beim Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) die Vorbereitungen für einen neuen humanitären Großeinsatz.
Nicht Haiti oder Afghanistan gilt als nächster Krisenherd, sondern Europa.
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PAZ
America’s ‚Invisible‘ Poor
Veröffentlicht: 15. Januar 2013 Abgelegt unter: Armut, UNITED STATES OF AMERICA | Tags: Armut, Conservative MP Norman Tebbit, UNITED STATES OF AMERICA Hinterlasse einen KommentarAmerica’s ‚Invisible‘ Poor
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The Invisible Poor by Payday Loan.co.uk
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Are more and more people in the western world dropping off the radar and becoming the invisible poor or is the opposite happening?
We are always interested in looking at the financial health of real people. We noted earlier that an astounding 46 million Americans are officially below the poverty line (That’s $23,050/year for a family of four according to the official sources).
That number really caught PaydayLoan.co.uk’s eye and as such they decided to do a little more digging to help put some more facts and figures around it.
The below is an excellent visualization of the results they came up with.
Conservative MP Norman Tebbit when responding to a question on unemployment noted
„I grew up in the 30’s with an unemployed father. He didn’t riot. He got on his bike and looked for work, and he kept looking ‚til he found it.“
Are the American (and possibly other western populations) poor really in this mess because they are lazy (27% of Americans think so) or is it because they don’t have the right work ethic (49% of Americans think this is all it would take!)?
zerohedge
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Anmerkung
Leider ist mir noch keine Grafik untergekommen, die in ähnlicher Weise die Lage in EU17 und/oder EU27 anschaulich verdeutlicht.
Ihr Oeconomicus
Europa lässt seine Armen im Stich
Veröffentlicht: 12. Januar 2013 Abgelegt unter: Arbeitsmarkt, Armut, EUROPÄISCHE UNION (EU) | Tags: Arbeitslosigkeit, DEMOKRATIE Hinterlasse einen KommentarEuropa lässt seine Armen im Stich
Es ist ein Bericht der Schande, den die EU-Kommission in dieser Woche in Brüssel veröffentlicht hat. 26 Millionen Menschen sind in den 27 Mitgliedsländern der Europäischen Union arbeitslos. Der immer noch reichste Kontinent dieser Welt lässt mehr als zehn Prozent seiner Bewohner ins soziale Abseits rutschen. Das sind zunächst nur abstrakte statistische Zahlen und Durchschnittswerte. Sie verbergen, dass es daneben eine nicht erfasste Arbeitslosigkeit gibt von Leuten, die schon gar nicht mehr nach Arbeit suchen.
dradio.de
Vom Mittelstand direkt nach Hartz IV (+ Ergänzung)
Veröffentlicht: 29. Dezember 2012 Abgelegt unter: Armut, Hartz IV, Politik + Gesellschaft | Tags: Arbeitslosenzahlen, Hartz IV, Prekariat, Volkserziehungs-TV, Vollzeitkräfte, Zeitarbeit Ein KommentarVom Mittelstand direkt nach Hartz IV
… auch dann, wenn man wirklich alles richtig macht und beim Jobcenter selbst arbeitet
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Bei der Hitliste der größten Lügen der deutschen Bundesregierung in den letzten zwanzig Jahren ist sicherlich die Lüge über die wahren Arbeitslosenzahlen auf Platz 1 zu setzen. Nirgendwo wird mehr gelogen als in diesem Bereich – unter Mitwirkung der gesamten schreibenden Nachrichtenzunft in Deutschland.
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Das hat auch seinen guten Grund: würden wir wirklich realisieren, das nur noch 17 Millionen Menschen in der echten Wirtschaft Unterschlupf finden (und schon ab einer Arbeitszeit von nur 21 Stunden als “Vollzeitkräfte” gelten – was die Zahl der wirklich noch “echt” arbeitenden Menschen nochmal deutlich reduziert), dann hätten wir Unruhe an den Märkten.
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Das können wir aber gerade gar nicht gebrauchen – das können wir eigentlich nie gebrauchen. Wenn sich ein Georg Diez im Spiegel über die Tagesschau aufregt und sie zum “Volkserziehungs-TV” erklärt, dann ist das sicher richtig, verkennt aber den eigentlichen therapeutischen Wert der Sendung: sie ist dazu da, die Märkte zu beruhigen. Unsere wahren Herrscher, unser wirklicher Souverän, unsere Hoheiten sind nämlich leicht zu beunruhigen – und wenn die unruhig werden, wird es schlimm für alle: Arbeitsplätze werden in Massen abgebaut, damit das richtig weh tut, wird der Sozialstaat (gerade dann, wenn man ihn mal braucht) abgeschafft und der Druck auf Arbeitslose nimmt zu … so lange, bis sie alle zusammenbrechen. Da das keiner will, müssen die wahren Daten über die wirtschaftliche Situation Deutschlands verschleiert werden … ebenso wie die wahren Geschichten über Menschen, die in die Hartz IV-Falle geraten.
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Nachrichtenspiegel
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VIDEO-EMPFEHLUNG
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Über-Leben mit Hartz IV – – DOKU – [43:17 Min]
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