„Wenn ein Diktator stürzt haben sie das geplant wie eine gut geführte Werbekampagne. Eine Handvoll Strategen exportiert das Know-how dafür dorthin, wo es gebraucht wird.“
In dieser Reportage des Weltjournals vom 11.5.2011 im ORF2 werden die Hintergründe der letzten Revolutionen in der arabischen Welt und weltweit beleuchtet. Vor allem die Verbindungen zu den USA sind sehr interessant und werden gar nicht erst geleugnet.
In den Medien wurden die letzten Umstürze in der arabischen Welt als sehr „spontan“ und in Facebook & Co. vorbereitet dargestellt. Aber das ist maximal nur die halbe Wahrheit.
In der ORF2-Reportage wird gezeigt, dass die Demonstranten und Revolutionäre Hilfe von außen hatten, über z.B. serbische Aktivisten (Otpor!), die selbst früher schon nachweislich von den USA (Pentagon, Geheimdienste) finanziert worden sind. Interessanterweise kann man das allein schon über das verwendete Logo einer Bewegung zeigen. Viele, der von Oktpor beeinflussten Gruppen verwenden die schon berühmt gewordene Otpor!-Faust.
Es soll eine Liste von Ländern geben im Pentagon, die man nach und nach destabilisieren und umstürzen will. Ziel sollen v.a. Regierungen sein, die nicht der „globalen Agenda“ folgen, welche die USA verfolgen.
„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“
[chinesisches Sprichwort]
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Wir leben in einer wundervollen Welt. Die Krise, die vor einiger Zeit noch unser gesamtes System bedrohte, ist vorbei … der Aufschwung ist wieder da, Experten versprechen goldene Zeiten und in Nordafrika und dem Nahen Osten schmeissen Bürger ihre Diktatoren aus dem Land und beginnen einen Demokratisierungsprozess.
Alles wird gut, so als wäre fast nichts gewesen … zur Veränderung
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Scheinheilig, kurzsichtig, jämmerlich
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Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi schießt auf das eigene Volk, lässt sogar Raketen auf Demonstranten abfeuern. Und der Westen schaut zu. In Belgien scheint man sich darüber zu wundern, dass einmal verkaufte Waffen auch schon mal benutzt werden können. In Deutschland steht der Doktortitel des Verteidigungs-, in Italien stehen die Liebschaften des Premierministers im Mittelpunkt. zur jämmerlichen Scheinheiligkeit
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Anmerkung: Sind mit den arabischen Revolten nun endlich auch die feuchten Träume sogenannten europäischer Vorzeigedemokraten nach einem politischen und gesellschaftlichen Zusammenschluss Europas mit den Maghreb-Staaten beendet?
Wie geht es mit der Mittelmeer-Union weiter?
Wann werden der europäischen Öffentlichkeit endlich mal die Grundzüge der Barcelona Deklaration und der darauf folgenden Mittelmeer-Union auf den Tisch gelegt?
Und wer soll nach Gaddafis Pfählung nun das offene Migrationstor zu Europa, welches im Oktober 2010 durch entsprechende Vereinbarungen zwischen dem damaligen libyschen Aussenminister Moussa Koussa, der EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström und dem Erweiterungskommissar Stefan Füle errichtet wurde, um Flüchtlinge, die aus dem Sudan, dem Niger, dem Tschad, Eritrea oder Somalia über das Mittelmeer nach Europa kommen wollten, wieder schließen?
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Die Illusorische Grundlage der Mittelmeer-Union zerbröckelt
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Hat die EU genug? Bürgerkriege und Regionale Kriege voraus? zum Artikel
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Zur Erinnerung an die Anfänge ein kleiner, wenn auch unvollständiger historischer Abriss:
Mittelmeerunion – auf dem Weg zu Eurabien oder Größenwahn der EU?
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Sarkozy und Merkel einen die Mittelmeerländer
Die Staats- und Regierungschefs der EU haben sich auf die Gründung einer Mittelmeerunion geeinigt. Die französisch-deutsche Initiative zur Vertiefung der Kooperation zwischen der EU und den nichteuropäischen Mittelmeerländern sei „mit großem Enthusiasmus aufgenommen“ worden, sagte der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy in der Nacht zum Freitag auf dem EU-Gipfel in“ Brüssel Was bedeutet das?
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ein weiterer Mosaikstein: Mittelmeerunion breitet sich über Europa aus
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Noch im Dezember kritisierte Angela Merkel den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, seine Pläne für eine Mittelmeerunion würden den Zerfall Europas provozieren.
Dieser Streit ist jetzt beigelegt – die Lösung:
Die künftige Mittelmeerunion soll nicht nur ein Projekt Frankreichs in Zusammenarbeit mit Islamisch-Nordafrika sondern aller EU-Staaten sein. Über den Pakt Frankreichs mit dem Islam, der sich jetzt gesamteuropäisch ausbreiten wird, berichten heute zahlreiche Zeitungen unter anderem Spon und Der Blog Transatlantic Conservative.
TC titelt sogar ganz deutlich: „Europa verkauft seine Seele an den Islam.“ zum Mosaikstein
Sarkozy sticht in See.
Beim Gründungsgipfel geben sich die Spitzenvertreter von 43 Staaten gut gelaunt. Dabei soll die Mittelmeerunion vieles leisten: von der Meeresentgiftung bis zur Terrorbekämpfung. zum Leistungsspektrum
dazu: Die Perspektive der Union für das Mittelmeer
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Bundestags-Drucksache 16/11531 vom 22.12.2008
Antwort der Bundesregierung
auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Marina Schuster, Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP zur Antwort der Bundesregierung – PDF Datei
Statt in der Schule verbringen die Zehnjährigen ihre Tage zwischen giftigem Blei auf der Suche nach Edelsteinen. Sie träumen vom ganz großen Fund, reich werden aber nur die Händler.
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Anmerkung
Wie aus Agadir und Marrakech zu hören ist, wurde seit Ausbruch des Arabischen Frühlings der Bau von Sechs-Sterne-Resorts abgesagt. Dies mag wirtschaftliche oder sonstige gängige Ursachen haben.
Wer kann allerdings ausschließen, dass der Ruf nach Freiheit, Selbstbestimmung und gegen dauerhafte Ausbeutung nicht doch in diesem hübschen Maghreb-Land lauter wird?
Spätestens dann könnten -wie bereits erlebt- Expresslieferungen demokratischer Werte folgen!
„Man kann niemals eine Revolution machen, um damit eine Demokratie zu gründen. Man muss eine Demokratie haben, um eine Revolution herbeiführen zu können.“
[Gilbert Keith Chesterton, engl. Schriftsteller, 29.05.1874-14.06.1936]
Arabische Welt: Das Brot des Geistes
Aufruhr, Unruhe, Umbruch, Revolution!
Was geschieht zur Zeit in der arabischen Welt?
Viele Regierungschefs wissen nicht so recht, an wen sie sich wenden sollen.
[…]
Gegenwärtig spielt sich die arabische Revolution im mit Abstand volkreichsten Staat, Ägypten, ab – mit ungewissem Ausgang. Zugleich erlebt die Welt ein historisches Ereignis ersten Ranges. Selbst wenn in Ägypten der Regimewechsel nicht völlig gelingen sollte, so wird doch die arabische Revolution weiterwirken. Und wer wusste nach der Erstürmung der Bastille 1789 schon, wie das alles weitergehen würde. arabische Welt
Dazu passend Antwortversuche auf die Frage
„Wohin schliddert Nordafrika & der Nahe Osten und reißt der Funke die EU mit?“ greyhunter
Karl Weiss stellt sich die Frage: „Tunesien, Ägypten, wer kommt noch?“
Sein Essay hat er mit „Die Völker werden siegen!“ übertitelt: Karl Weiss
Grafikübersicht zu den Unruhen in arabischen Ländern Grafik
Der Schweizer Tagesanzeiger beschäftigt sich eingehend mit einer der einflussreichsten Familien Ägyptens, den Sawiris: Die Sawiris: Zwischen Kumpanei und Opposition
Die Familie Sawiris hat gute Beziehungen zum Regime von Hosni Mubarak. Der Tourismusminister ist sogar Teilhaber bei Sawiris Firma. Quelle
Anmerkung:
Der ägyptische Milliardär Naguib Sawiris, Mitglied im «Rat der Weisen», sagte in einem Interview mit dem ZDF, Mubarak solle nach den Vorstellungen des Rats sein Mandat bis September erfüllen. Gleichzeitig könne Vizepräsident Omar Suleiman bis dahin Wahlen und eine neue Verfassung vorbereiten und damit Forderungen der jungen Demonstranten vom Tahrir-Platz umsetzen.
Der «Rat der Weisen» ist ein Gremium aus unabhängigen Persönlichkeiten, das nach Auswegen aus der Krise und Lösungen für einen Neuanfang sucht.
Thomas Immanuel Steinberg beschäftigt sich mit „dem unerträglichen Geschwätz über Ägypten“ in seiner Betrachtung „Volksherrschaft in aller Munde“ Quelle
sehr interessantes Video-Interview im Link: Demokratie für die Ägypter [26 Min, engl.] Video
Ägyptens Opposition lässt sich auf Dialog mit dem Regime ein
Erstmals sitzen Regime und Opposition an einem Tisch – inklusive der verbotenen Muslimbruderschaft. Veränderungen werden in Aussicht gestellt.
Aber den wütenden Demonstranten reicht das nicht. Dialog?
Komitee soll Verfassungsreform in Ägypten vorbereiten Erste Ergebnisse der Gespräche zwischen Regierung und Opposition
Bei den Gesprächen zwischen Opposition und Regierung in Ägypten ist die Gründung eines Komitees vereinbart worden, das binnen eines Monats Veränderungen an der Verfassung ausarbeiten soll. Das sagte ein Regierungssprecher in Kairo. NZZ
Impressionen aus Ägypten: Ein neues Bild?
Vielen fällt es schwer sich ein neues Bild von Ägypten zu machen und eine säkulare, nach freiheitlichen und demokratischen Werten strebende Gesellschaft zu erkennen und als möglichen Teil der freien Welt anzuerkennen…
Video-Interview’s u.a. mit Mohammed el-Baradei Zu den Impressionen…
einige Ergänzungen:
Palästinenser kritisieren Nahost-Quartett Quelle
Noam Chomsky: Was mit der Angst vor dem Islamismus eigentlich gemeint ist Noam Chomsky
Sicherheits-Konferenz in München
Kommentar von Thomas Nehls [WDR] zum Verhalten der Polit-Heuchler.
Auch die aus mehr als 50 Staaten zusammengekommenen Politiker und Experten bei der Sicherheitskonferenz in München waren von der Wende in Ägypten kalt erwischt worden und fühlten sich nun auch noch veranlasst, ihre Zunge im Zaum zu halten. Kommentar
Die Krise in Nordafrika hat negative Folgen für den Kapitalmarkt. Künftig werden die arabischen Ölstaaten ihre Devisen selbst verwenden – und nicht mehr im Westen investieren.
Jeder denkt bei den ökonomischen Wirkungen der Krise in Nordafrika und im Nahen Osten im Augenblick an die höheren Ölpreise und die gestiegenen Unsicherheiten für Konjunktur und Inflation. Daneben gibt es aber auch andere Auswirkungen.
Auf den Kapitalmärkten geht eine Ära zu Ende, die die vergangenen 40 Jahre geprägt hat.
Durch die Ereignisse in Nordafrika sind die Ölpreise allein in den letzten zwei Wochen um über 10 Prozent gestiegen. Sie liegen inzwischen um 25 Prozent über dem des Vorjahres. Die Benzinpreise haben sich auf bisher nicht gekannte Niveaus erhöht. Ein Ende ist noch nicht abzusehen.
Das schmälert nicht nur die Kaufkraft der Verbraucher. Auch die Kosten der Unternehmen erhöhen sich. Nach einer Faustformel kostet ein Anstieg des Rohölpreises um einen Dollar die deutsche Volkswirtschaft rund 500 Millionen Euro. Die Inflationsrate geht nach oben. Die Europäische Zentralbank könnte vor diesem Hintergrund die Zinsen früher erhöhen, als dies ohnehin geplant war.
Die Sorgen sind also berechtigt. Wir sind durch frühere Ölpreisschocks gebrannte Kinder.
In den 70er und 80er Jahren führten die damaligen Ölpreissteigerungen zu weltweiten Rezessionen. Der starke Ölpreisanstieg in 2008 (auf damals 150 Dollar je Barrel – das waren 50 Prozent mehr als heute) war neben der Finanzkrise mit verantwortlich für den Einbruch des Jahres 2009.
[…] zur Ölpreis-Entwicklung