Schäubles Promotion zum dritten hellenischen Rettungspaket
Veröffentlicht: 19. August 2015 Abgelegt unter: Deutscher Bundestag, Dr.iur.Wolfgang Schäuble (28. Okt 2009-amtierend), Euro-Zone, Griechenland-Hilfe | Tags: drittes hellenische Rettungspaket Ein KommentarSchäubles Promotion zum dritten hellenischen Rettungspaket
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Heute findet im Bundeskasperl-Theater ein weiteres Haftungsereignis statt, welches vermutlich von den Claqueuren repräsentativer Demokratie abgenickt wird.
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Als Prolog zu diesem von kritischen Stimmen immer häufiger wahrgenommenen Marionetten-Theaters präsentierte sich der ach so beliebte Finanzminister mit ernsthaft-unverbindlichen Darlegungen den gelegentlich kritischen Fragen des TV-Journalismus.
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Hinsichtlich des Umfanges des zu beschließenden Hilfspaketes von € 86 Mrd. (deutscher Anteil: € 23,2 Mrd.) habe ich mich bereits am 10. Juli 2015 unter Inkaufnahme als Kassandra wahrgenommen zu werden aus dem Fenster gelehnt:
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Auszug:
Im Lichte dieser Erkenntnisse könnte Adam Riese für das dreijährige 3. Hilfspaket ein dringend benötigtes Finanzvolumen von mind. € 160 Mrd. konstatieren, was die ruinöse finanzielle Lage des Landes überdeutlich illustriert !
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Die wahrscheinliche Mittelverwendung stellt sich aus heutiger Sicht ungefähr so da:
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€ 53 Mrd. zur fristgerechten Bedienung innerhalb der nächsten drei Jahre fälligen Zinsen und Tilgungen
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€ 40-65 Mrd. zur Rekapitalisierung maroder griechischer Banken, wobei dieser Betrag angesichts eines geschätzten Aneils von 50% non-performing loans, deutlich höher ausfallen könnte
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€ 25-30 Mrd. zum Ausgleich des für 2015 entstehenden Haushaltsdefizites, der aufgrund ausfallender und weiterhin schrumpfender Steuereinnahmen (Stichwort: Niedergang der Wirtschaft aufgrund geschlossener Banken und Kapitalverkehrskontrollen) auch deutlich höher ausfallen kann
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€ ? Mrd. als Sicherheitsreserve für evtl. weiterhin auftretende Haushaltsdefizite in 2016/2017 (auch an dieser Stelle sind ausfallende/schrumpfende Steuereinnahmen zu berücksichtigen)
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€ 5 Mrd. für bislang bekannt gewordene staatliche Verbindlichkeiten aufgrund nicht bezahlter Rechnungen aus erfolgten Lieferungen und Leistungen
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€ ? Mrd. Rekapitalisierung hellenischer Rentenkassen
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€ ? Mrd. Rückführung von Übergangskrediten aus kommunalen Kassen und staatlichen Betrieben
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Um sich nicht dem Vorwurf aussetzen zu müssen, mit Phantasiezahlen aus Wolkenkuckucksheim hantiert zu haben, wären die ‘Institutionen’, die Euro-Finanzminister und insbesondere die Staats- und Regierungschefs bestens beraten, diese Zahlen sehr präzise zu untersuchen!
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Wir werden erleben, ob die Kauder’schen Einnordungsversuche seine Wirkung bei dem Votum der Parlamentarier der CDU/CSU-Fraktion zeigen.
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Der Vorhang zur 118. Sitzung des Deutschen Bundestages öffnet sich um 09:00 Uhr.
Ich wage nicht, hierzu ‚Viel Vergnügen‘ zu wünschen.
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Ihr Oeconomicus
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follow-up:
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Vorhang auf !
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Regierungserklärung zur Griechenlandhilfe
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Der Bundestag tritt am Mittwoch, 19. August 2015, um 9 Uhr im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes zu einer Sondersitzung zusammen.
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Auf der Tagesordnung steht die Einholung eines zustimmenden Beschlusses des Deutschen Bundestages für eine Stabilitätshilfe zugunsten Griechenlands nach dem Gesetz zur finanziellen Beteiligung am Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM).
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Dazu hat das Bundesministerium der Finanzen einen 144-seitigen Antrag (18/5780) und eine 69-seitige Unterrichtung über das griechische Privatisierungsprogramm sowie den Vermögensentwicklungsplan (18/5788) vorgelegt.
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Über den Antrag stimmt der Bundestag namentlich ab. Abgestimmt wird auch über einen Entschließungsantrag von Bündnis 90/Die Grünen (18/5789).
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Zu Beginn der Sitzung gibt Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble (CDU) eine 20-minütige Regierungserklärung ab, an die sich bis gegen 12.05 eine Aussprache sowie die Abstimmung anschließt.
[…]
Deutscher Bundestag
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Sitzungseröffnung
118. Sitzung vom 18.06.2015 | 09:00:52 Uhr | Dauer: 00:01:43
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Schäuble, Dr. Wolfgang, Bundesminister der Finanzen
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 09:03:22 Uhr | Dauer: 00:22:03
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Gysi, Dr. Gregor (Die Linke)
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 09:25:25 Uhr | Dauer: 00:15:22
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Oppermann, Thomas (SPD)
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 09:40:47 Uhr | Dauer: 00:10:30
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Hofreiter, Dr. Anton (B90/Grüne)
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 09:51:17 Uhr | Dauer: 00:10:02
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Kauder, Volker (CDU/CSU)
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 10:01:19 Uhr | Dauer: 00:10:53
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Schneider (Erfurt), Carsten (SPD)
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 10:12:12 Uhr | Dauer: 00:11:48
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Lötzsch, Dr. Gesine (Die Linke)
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 10:24:00 Uhr | Dauer: 00:05:10
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Hasselfeldt, Gerda (CDU/CSU)
– Direktmandat – Bundestagswahlkreis: Fürstenfeldbruck
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 10:29:10 Uhr | Dauer: 00:12:23
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Kindler, Sven-Christian (B90/Grüne)
– Landesliste Niedersachsen
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 10:41:33 Uhr | Dauer: 00:10:39
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Spinrath, Norbert (SPD)
– Landesliste Nordrhein-Westfalen
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 10:52:12 Uhr | Dauer: 00:06:48
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Sarrazin, Manuel (B90/Grüne)
– Landesliste Hamburg
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 10:59:00 Uhr | Dauer: 00:04:02
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Brinkhaus, Ralph (CDU/CSU)
– Direktmandat Bundestagswahlkreis: Gütersloh
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 11:03:02 Uhr | Dauer: 00:10:06
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Barchmann, Heinz-Joachim (SPD)
– Landesliste – Bundestagswahlkreis: Helmstedt-Wolfsburg
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 11:13:08 Uhr | Dauer: 00:04:42
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Stübgen, Michael (CDU/CSU)
– Direktmandat – Bundestagswahlkreis: Elbe-Elster/Oberspreewald-Lausitz II (neu Wahlkreis 65)
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 11:17:50 Uhr | Dauer: 00:10:58
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Kahrs, Johannes (SPD)
– Direktmandat – Bundestagswahlkreis: Wahlkreis Hamburg-Mitte
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 11:28:48 Uhr | Dauer: 00:07:39
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Willsch, Klaus-Peter (CDU/CSU)
– Direktmandat – Bundestagswahlkreis: Rheingau-Taunus – Limburg
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 11:36:27 Uhr | Dauer: 00:06:19
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Rehberg, Eckhardt (CDU/CSU)
– Direktmandat – Bundestagswahlkreis: Mecklenburgische Seenplatte II – Landkreis Rostock III
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 11:42:46 Uhr | Dauer: 00:10:24
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Nüßlein, Dr. Georg (CDU/CSU)
– Direktmandat – Bundestagswahlkreis: Neu-Ulm
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 11:53:10 Uhr | Dauer: 00:01:54
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Lammert, Prof. Dr. Norbert, Bundestagspräsident
TOP 1 Regierungserklärung Stabilitätshilfe für Griechenland
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 11:55:04 Uhr | Dauer: 00:15:08
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Lammert, Prof. Dr. Norbert, Bundestagspräsident
TOP Sitzungsende
118. Sitzung vom 19.08.2015 | 12:10:12 Uhr | Dauer: 00:00:32
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ABSTIMMUNGSERGEBNIS:
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abgegebene Stimmen: 585
JA-Stimmen: 454
NEIN-Stimmen: 113
Enthaltungen: 18
Live Blog: Griechenland hat „seinen“ Spar- und Reformplan vorgelegt
Veröffentlicht: 10. Juli 2015 Abgelegt unter: Alexis Tsipras, Syriza (MP seit 26. Jan. 2015), Matteo Renzi, Partito Democratico, MP 17.02.2014-12.12.2016, Merkel-Zitate und mehr, Reformen, Spar- u. Reformpläne - prior actions (July 2015), Thomas Oppermann | Tags: fraudulente Konkursverschleppung 3 Kommentarezur Einstimmung:
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„Die Demokratie darf die Staatsmacht nicht einer Minderheit,
sondern nur dem ganzen Volke anvertrauen.
Die Gleichheit aller vor dem Gesetze bedingt,
daß alle Mitbürger die gleichen Rechte genießen,
dass kein Volksteil seine Sonderinteressen
auf Kosten der übrigen Bürger durchzusetzen versucht.“
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[Perikles (um 500 – 429 v. Chr.), athenischer Politiker und Feldherr]
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Griechenland hat „seinen“ Spar- und Reformplan vorgelegt
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Gestern Abend meldete 100 Minuten vor Ablauf der allerletzten Frist zur Abgabe der griechischen Reformvorschläge der Eurogruppen-Mailserver: „SIE HABEN POST !„
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Die mit Spannung erwartete Spar- und Reformliste, welche nunmehr durch die Fachleute der Institutionen zu bewerten ist, liegt nun offiziell vor.
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Ob es sich dabei um einen weiteren Beleg in der Beweiskette fraudulenter Konkursverschleppung handelt, mag jeder selbst beurteilen.
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Ihr Oeconomicus
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zum Download:
Tsipras Reformliste
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Als Ergänzung hat die griechischen Regierung noch ein sogenanntes Non-Paper verfasst, das die Inhalte des Sparpakets erklären soll, aber rechtlich nicht bindend ist:
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PDF-Download der deutschen Übersetzung (Quelle: google-drive):
Brief aus Athen – Non-Paper
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Bastian Brinkmann hat in der Süddeutschen Zeitung eine erste Bewertung der griechischen Vorschläge veröffentlicht.
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Nach erster Sichtung der bisher vorliegenden Informationen reift der Eindruck, dass die Athener Schnurgel gemeinsam mit dem französischen Expertenteam vor Entwicklung dieser Reformpläne ein Fachseminar bei Pippi Langstrumpf absolviert haben könnten:
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[„Jeder, der uns mag, kriegt unser 1×1 gelehrt. – 2 x 3 macht 4 – widdewiddewitt und 3 macht 9e ! – 3 x 3 macht 6 – widdewidde Wer will’s von mir lernen ? – Alle groß und klein – trallalala lad‘ ich zu mir ein.„]
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Wie soeben bekannt wurde, wollen sich die Spitzenvertreter der „Institutionen“ (FLJuncker, Draghi, Lagarde, Dijsselbloem) ab 13:00 Uhr in einer Telefonkonferenz abstimmen, ob die eingereichten Vorschläge als Voraussetzung für ein neues Hilfsprogramm akzeptiert werden können.
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Zwischenzeitlich liegen erste ‚profunde‚ Einschätzungen zur Reformliste von roten und durchgegrünten Ökonomieverstehern vor:
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Carsten Schneider (haushaltspolitischer Sprecher und stv. Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion):
„Die Vorschläge zeigen erstmals, dass die griechische Regierung zu ernsthaften Eigenanstrengungen bereit scheint“
[Anm.: Die volkswirtschaftlichen Grundlagen seiner Erkenntnisse dürfte Herr Schneider vermutlich aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Instrumentenkasten der Volksbank Erfurt (Ausbildung zum Bankkaufmann) und der Sparkasse Erfurt (spätere Tätigkeit) entnommen haben.]
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Anton Hofreiter (Co-Fraktionschef der Grünen):
„Die griechische Regierung scheint mit der neuen Liste über ihren Schatten gesprungen zu sein. Jetzt ist es an den Gläubigern, sich ebenfalls zu bewegen“
[Anm.: Als promoviertem Biologen sind Herrn Hofreiter ganz sicher die Molekularen Grundlagen aller aktiven Bewegungsformen und energieverbrauchenden Wechselwirkungen sogenannter kontraktiler Proteine bekannt, vermutlich ebenso wie die niedrigen Lichtkompensationspunkte von Schattenpflanzen. In welcher Weise solche Erkenntnisse zur Einschätzung hochkomplexer ökonomischer Sachverhalte zu Rate gezogen werden können, vermag ich nicht zu beurteilen.]
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Von weitaus größerer Bedeutung für die Entwicklung von Impulsen zur Fortführung des unsäglichen Alimentationsprozesses erscheint der sich abzeichnende Dissenz zwischen Merkel und Lagarde.
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Während Merkel offenbar glaubt mit einer beinharten Position gegen jede Art von Schuldenschnitt die Regierungsfraktionen im Deutschen Bundestag erneut über den Tisch ziehen zu können und zugleich darauf beharrt den IWF bei einem dritten Hilfspaket an Bord haben zu wollen, geht Lagarde auf Distanz.
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Der IWF will sich an einem neuen Hilfsprogramm nur dann beteiligen, wenn es gleichzeitig einen Schuldenschnitt (natürlich nicht zu eigenen Lasten) gibt, was Merkel jedoch im Interesse eigener Glaubwürdigkeit strikt ablehnt.
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Diese gegenläufigen Positionen erscheinen derzeit kaum auflösbar und könnten sich als Sollbruchstelle für den weiteren Verlauf des Rettungs-Mummenschanzes herauskristallisieren.
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Steffen Seibert und Martin Jäger zur Reformliste
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Derweil scheint auch in Athen der Wind aufzufrischen und dem Genießer reichgedeckter OPM-Buffets ins Gesicht zu blasen.
Offenbar gehen vielen Abgeordneten seiner Partei die Sparvorschläge viel zu weit und verweigern derzeit ihre Stimme für die gegen 18:00 Uhr Ortzeit vorgesehene Abstimmung für ein Verhandlungsmandat von Tsipras während für Sonntag einberufenen EU-Summits.
Sein Verteidigungsminister Panos Kammenos, der die Reformliste nicht mit unterschrieben hat, unterbrach die Klausur seiner Anel-Partei, um Tsipras ins Gebet zu nehmen. Möglicherweise deutet sich in diesen Stunden gar eine ernstzunehmende Zerreißprobe des Syriza-Bündnisses an, was den Volks-Plünderern von Pasok und Nea Dimokratia in die Hände spielen würde.
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Zwischenzeitlich werden aus Litauen fundamentale Kritikpunkte an der hellenischen Reformliste laut.
Die Regierungschefin Dalia Grybauskaitė äußerte, die Daten auf welchen sich die Reformpläne stützen seien veraltet und das vorgestellte Sparpaket völlig unzureichend, jedoch seien die Impulse aus Athen ausreichend für die Rückkehr an den Verhandlungstisch.
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Aus Berliner Koalitionskreisen wird laut dpa von erheblichem Unmut in der Unionsfraktion berichtet, während in SPD-Kreisen zu den Reformplänen vorsichtige Zuversicht signalisiert wird.
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Während dessen verbreitet Tsakalotos vermutlich von einen gewissen Zweckoptimismus getrieben Konditionalsätze und fabuliert bereits mit der Einschränkung, dass die anstehenden Verhandlungen mit den Institutionen positiv verlaufen, vom Ende der Kapitalverkehrskontrollen. Vielleicht wäre es für ihn sinnstiftender, sich statt dessen mit „Si tacuisses, philosophus mansisses“ einem bekannten Boethius-Sinnspruch zu beschäftigen.
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Während der IWF-Sprecher Andreas Adriano die Inhalte der Reformliste derzeit nicht kommentieren möchte, sondern auf die Teilnahme von Christine Lagarde beim morgigen Treffen der Eurogruppe hinweist, wächst der Unmut der griechischen Bevölkerung.
Medienberichten zufolge sollen sich bereits Tausende von Demonstranten auf dem Syntagma-Platz eingefunden haben, um lautstark gegen die anstehenden Sparpläne, die bereits vom Finanzausschuss des griechischen Parlaments gebilligt wurden, zu protestieren.
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Am späten Abend soll das Plenum über die Vorschläge eingehend beraten und spätestens morgen früh über das Verhandlungsmandat des MP abstimmen.
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Griechisches Parlament stimmt für Reformliste
Das griechische Parlament gibt mit großer Mehrheit Ministerpräsident Tsipras Rückendeckung für die neuen Reformpläne, welche in Teilen denen entsprechen, die per Referendum am vergangenen Sonntag abgelehnt wurden. Nach Angaben des Parlamentspräsidiums in Athen stimmten 251 Abgeordnete mit „Ja“. 32 Parlamentarier stimmten dagegen. Acht enthielten sich der Stimme.
Spätestens jetzt dürfte jedem Oxi-Voter die Dimension dieser miesen Scharade annähernd klar werden!
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Am Nachmittag (gegen 15:00 Uhr) kommt es beim Sondertreffen der Euro-Finanzminister zum Realitätstest von Tsipras‘ Spar- und Reformplänen. Dabei wird sich anhand der Empfehlungen für die Staats- und Regierungschefs zeigen, ob man die Pläne nach ökonomischen oder politischen Kriterien bewertet hat … ich befürchte letzteres.
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Wie aus dem Umfeld der Eurogruppen-Beratung zu hören ist, soll es mehrere Euroländer geben, die aufgrund von vielmals zerstörtem Vertrauen nicht an die Umsetzung der hellenischen Reformliste glauben und daher jede weitere Finanzhilfe ablehnen. [Anm.: Dieses Meinungbild könnte auf die lateinische Redensart „Ad calendas graecas“ zurückzuführen sein, die sinngemäß für die Rückzahlung von Krediten zum Sankt Nimmerleinstag steht.]
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Der liberale britische Economist hat in der heutigen Printausgabe eine Art Roadmap für die Rückkehr zur Drachme veröffentlicht, Titel: „The way ahead„.
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Mit etlicher Verzögerung startete die Eurogruppensitzung um 15:45h.
Dijsselbloem erwartet offenbar schwierige Verhandlungen. Man sei noch nicht am Ziel und es gebe noch vielfältige Kritik an den Vorschlägen. Die größte Hürde sei aber zerstörtes Vertrauen in die Versprechungen der griechischen Behörden, so der Eurogruppen-Chef zum Auftakt der Gespräche.
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Schäuble, weiterhin skeptisch, schloss sich im Anschluss diesen Bedenken an und erwartet außergewöhnlich schwierige Verhandlungen. Regierungssprecher Seibert twitterte einen entsprechenden Video-Clip.
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SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann meldete sich im Berliner Tagespiegel zu Wort:
„Ein neues Hilfsprogramm für Griechenland gebe es nur gegen die verbindliche Zusage von Reformen und eigenen Anstrengungen, sagte er. ‚Finanzielle Unterstützung darf nur Zug um Zug und nur jeweils nach erbrachten Reformleistungen freigegeben werden. Deren Umsetzung muss permanent überwacht werden.‘ Ohne Bedingungen werde ‚mit der SPD kein Geld fließen‘.“
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Im Zusammenhang mit einem etwaigen 3. Hilfspaket kursieren neue Zahlen.
Erinnern wir uns: ursprünglich war die Rede von € 35 Mrd., noch gestern hatten wird € 51 Mrd. im Ohr, heute wird über ein Volumen von € 74 Mrd. geredet, wobei nur schwer auszumachen ist, ob diese Summe auch wirklich valide ist. Wie aus Diplomatenkreisen zu hören ist, soll der zuletzt genannte Betrag bei € 82 Mrd. liegen.
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Gemäß einer soeben veröffentlichten Umfrage des Athener Instituts Bridging Europe lehnen 79 Prozent der Griechen, die gestern vom Parlament genehmigten Reformvorschläge für ein drittes Hilfsprogramm ab.
Fast ebenso viele sind davon überzeugt, dass die eingereichten Vorschläge im direkten Widerspruch zum Referendum stehen.
Rund 51 Prozent der befragten 1065 Griechen gehen davon aus, dass es in den nächsten Monaten zu Neuwahlen kommen wird.
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Ein Vorab-Bericht der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, auf welchen sich der Spiegel beruft, soll es ein Positionspapier des Berliner Finanzministeriums geben, welches zwei denkbare Lösungswege aus der Griechenland-Krise formuliert:
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„Der erste Weg könnte so aussehen:
Griechenland verbessert seine Vorschläge rasch und umfassend, mit voller Unterstützung des Parlaments. Unter anderem schlägt das deutsche Ministerium vor, dass Griechenland Vermögenswerte in Höhe von 50 Milliarden Euro an einen Treuhandfonds überträgt, der sie verkauft und damit Schulden abträgt.“
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„Weg Nummer zwei:
Mit Athen wird über eine „Auszeit“ verhandelt. Griechenland verlässt die Eurozone für mindestens fünf Jahre und restrukturiert seine Schulden. Das Land bleibt aber EU-Mitglied und erhält weiter „wachstumsstärkende, humanitäre und technische Unterstützung“.“
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Der Bürochef von Alexis Tsipras, Theodoros Mihopoulos bestreitet die Vorlage eines Positionspapiers zum Grexit auf Zeit. Damit liegt er richtig, da Schäuble dieses Papier nicht auf den Tisch gelegt, gleichwohl aber dafür gesorgt hat, dass es öffentlich wurde.
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„Schäuble-Papier“: GREXIT auf Zeit
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Noch stehen die Ampeln für einen Schuldenschnitt auf rot, insbesondere in Täuschland.
Der IWF formulierte jetzt eine mögliche Alternative:
Man könne ja die Laufzeiten der europäischen Kredite von 30 auf 60 Jahre zu verlängern !
[Anm.: Wie bescheuert ist das denn und was ist das anderes als ein Schuldenschnitt ??
… Sollen damit schon heute die künftigen Renten unserer heute 5-7 jährigen Enkel verfrühstückt werden ??
… Man, man, man, zählt mal Eure Tassen !!]
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Die Kontroverse innerhalb der Eurogruppe zeigt sich an deren Haltung. Derzeit gibt es offenbar 10 Skeptiker und 9 Befürworter für weitere Verhandlungen auf der Basis der eingereichten Spar- und Reformvorschläge.
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Zu den Hardlinern gehört insbesondere auch Finnland.
Dem Vernehmen nach hat der zuständige finnische Parlamentsausschuss am Samstag gegen die Aufnahme der Verhandlungen mit Athen über ein drittes Hilfspaket gestimmt.
Wie Diplomaten bei der Eurogruppen-Sondersitzung laut finnischen Medien erklärten, hat die rechtspopulistische Partei der „Wahren Finnen“ damit gedroht, die Koalitionsregierung in Helsinki zu verlassen. Grund dafür war angeblich die Höhe des Finanzvolumens, das Griechenland braucht.
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Das Treffen der Finanzminister könnte somit ohne Empfehlung für den morgen tagenden EU-Sondergipfel zu Ende gehen.
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Im Moment mehren sich die Einschätzungen, dass es auch auf dem morgigen Sondergipfel zu keiner finalen Entscheidung kommen wird. Sollte dies so eintreffen, müßte ein weiterer Sondergipfel -vielleicht für Mittwoch- anberaumt werden.
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Interessanterweise war in einem soeben gesendeten heute-Journal-Beitrag aus Griechenland [ab Min. 9:55] noch von Hoffnung die Rede.
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Wer sich mit dem Mythos von der Büchse der Pandora beschäftigt hat, weiß von der Hoffnung, die beim erstmaligen Öffnen der Büchse nicht entweichen konnte.
Nach erneuter Öffnung konnte die Hoffnung schließlich in die Welt entlassen werden.
Nach Auffassung von Friedrich Nietzsche, symbolisierte die Hoffnung jedoch das größte Übel aller in der Büchse befindlichen Flüche. Dem Mythos zufolge wollte Zeus, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen.
Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.
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Um jedoch bei den aktuellen Betrachtungen des angerichteten hellenischen Chaos zu bleiben, könnte der Grexit durchaus vielversprechender als jede unpräzise Hoffnung sein.
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In den nächsten Minuten wird die Pressekonferenz der Eurogruppen-Teilnehmer erwartet. Eine entsprechende Erklärung wird wohl noch vorbereitet.
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Die angekündigte PK ist wohl ausgeblieben, was anhand der Differenzen unter den Teilnehmern nicht verwunderlich erscheint. Letztlich hat man die Hängepartie ergebnislos vertagt !
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EU-Ratspräsident Donald Tusk hat den für den Abend angesetzten Sondergipfel aller 28 EU-Staaten zur Griechenlandhilfe abgesagt. Stattdessen werde es am Nachmittag nur das Gipfeltreffen der 19 Staats- und Regierungschefs der Euroländer geben.
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EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis nennt es unwahrscheinlich, dass die Kommission an diesem Sonntag ein Mandat erhalten wird, über ein drittes Hilfspaket für Griechenland zu verhandeln. Auch der slowakische Finanzminister Peter Kazimir äußert sich so.
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Es beginnt hässlich zu werden:
Der selbsternannte ‚Reform-König‚ Matteo Renzi will Deutschland drängen, eine Einigung mit Griechenland zu akzeptieren und appelliert dabei an den gesunden Menschenverstand (!)
Die italienische Tageszeitung Il Messaggero zitiert den Rottamatore:
„Italien will keinen hellenischen Euro-Austritt und Deutschland rufe ich zu: Genug ist genug !“
Der Messaggero titelt darauf: „Grecia, Berlino alzu il muro“ (sinngemäß: Berlin zieht die Mauer wieder hoch !)
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Seit 11.00 Uhr geht es weiter und man täte gut daran, Adam Riese (selig) mit in die Diskussionsrunde aufzunehmen.
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Dessen Experise erscheint insbesondere im Hinblick auf das angedachte Volumen für das vertiefend zu diskutierende 3. Hilfspaket dringend notwendig.
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Aus den prior actions der griechischen Regierung geht hervor:
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„1. 2015 supplementary budget and 2016-19 MTFS 1
Adopt effective as of July 1, 2015 a supplementary 2015 budget and a 2016–19 medium-term fiscal strategy, supported by a sizable and credible package of measures. The new fiscal path is premised on a primary surplus target of (1, 2, 3), and 3.5 percent of GDP in 2015, 2016, 2017 and 2018.“
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„1 The fiscal path to reach the medium term primary surplus target of 3.5% will be discussed with the institutions, in light of recent economic developments.“
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Nicht nur Adam Riese, sondern jeder, der noch über eine Restmenge ‚gesunden Menschenverstand‘ verfügt, wird den Voodoo-Ansatz solcher Primär-Überschuss-Phantasien erkennen.
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Nach internen griechischen Berechnungen, welche den Wunsch-Zahlmeistern sicher nicht verborgen blieben, lag das griechische Haushaltsdefizit für das laufende Jahr per 30. Juni 2015 bereits bei mindestens € 22 Mrd. !
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Alleine daraus einen Primärüberschuss für 2015 von 1 % abzuleiten, sprengt jeglichen Ansatz der Zauberlehrlinge, die man schleunigst unter psychiatrische Aufsicht stellen sollte.
Mehr noch:
Die staatlichen Rentenkassen hat man offenbar schon ab Herbst 2014 abgemolken, oder um es anders zu formulieren, dazu verpflichtet, vorhandene Liquidität in griechische Staatspapiere anzulegen.
Wie schon in einem Beitrag vom 17.02.2015 dargelegt, sollen bis zu diesem Datum bereits € 23 Mrd. ‚umgeschichtet‘ worden sein (!)
Selbstverständlich wurden auch von Kommunen und staatlichen Unternehmen derzeit nicht verifizierbare Liquiditätsreserven angezapft.
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Wie in solch harten Zeiten üblich, hat man beauftragte und durchgeführte Lieferungen und Leistungen der Wirtschaft (noch) nicht bezahlt, eine Summe, die nach inoffiziellen Bewertungen derzeit schlappe € 5 Mrd. ausmachen soll (!)
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Nach Ansicht mancher first-hand-Insider erscheint es nicht völlig abwägig, dass es neben diesen offensichtlichen Finanzlöchern noch weitere kreativ aufgehübschte Schuldensümpfe geben könnte.
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Zwischen-Fazit
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Im Lichte dieser Erkenntnisse könnte Adam Riese für das dreijährige 3. Hilfspaket ein dringend benötigtes Finanzvolumen von mind. € 160 Mrd. konstatieren, was die ruinöse finanzielle Lage des Landes überdeutlich illustriert !
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Die wahrscheinliche Mittelverwendung stellt sich aus heutiger Sicht ungefähr so da:
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€ 53 Mrd. zur fristgerechten Bedienung innerhalb der nächsten drei Jahre fälligen Zinsen und Tilgungen
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€ 40-65 Mrd. zur Rekapitalisierung maroder griechischer Banken, wobei dieser Betrag angesichts eines geschätzten Aneils von 50% non-performing loans, deutlich höher ausfallen könnte
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€ 25-30 Mrd. zum Ausgleich des für 2015 entstehenden Haushaltsdefizites, der aufgrund ausfallender und weiterhin schrumpfender Steuereinnahmen (Stichwort: Niedergang der Wirtschaft aufgrund geschlossener Banken und Kapitalverkehrskontrollen) auch deutlich höher ausfallen kann
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€ ? Mrd. als Sicherheitsreserve für evtl. weiterhin auftretende Haushaltsdefizite in 2016/2017 (auch an dieser Stelle sind ausfallende/schrumpfende Steuereinnahmen zu berücksichtigen)
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€ 5 Mrd. für bislang bekannt gewordene staatliche Verbindlichkeiten aufgrund nicht bezahlter Rechnungen aus erfolgten Lieferungen und Leistungen
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€ ? Mrd. Rekapitalisierung hellenischer Rentenkassen
-
€ ? Mrd. Rückführung von Übergangskrediten aus kommunalen Kassen und staatlichen Betrieben
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Um sich nicht dem Vorwurf aussetzen zu müssen, mit Phantasiezahlen aus Wolkenkuckucksheim hantiert zu haben, wären die ‚Institutionen‘, die Euro-Finanzminister und insbesondere die Staats- und Regierungschefs bestens beraten, diese Zahlen sehr präzise zu untersuchen!
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Wie deutsche Unternehmen mit der Griechenland-Krise umgehen
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Zwischenzeitlich liegen offenbar neue Forderungen der Euro-Gruppe auf dem Tisch:
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Tiefe Einschnitte im öffentlichen Dienst (also weitere Entlassungen)
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Schonungslose Offenlegung aller Verpflichtungen (insbesondere aus etwaigen Schattenhaushalten, offenen Rechnungen und sonstigen explizit und implizit wirksam werdenden Staaatsschulden)
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Absolute Unterwerfung des Landes unter besonders strenge Haushalts- und Finanzkontrollen
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Sofortiges Ende aller Umsatzsteuer-Privilegien der ägäischen Inseln (was sicher keinen touristischen Boom auslösen wird)
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Verschärfung der Arbeitsmarktreformen, des Tarifrechts und der Niederlassungsfreiheit
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Inwieweit man mit solchen Maßnahmen an osmanische und vergleichbare historische Erfahrungen der hellenischen Bevölkerung anknüpfen möchte, wurde indes nicht bekannt.
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Eines dürfte jedoch klar werden:
Unabhängig wie man die Dinge dreht oder wendet, die Kluft zwischen Arm und Reich bzw. Fleißig und Reich wird zunehmend unüberbrückbar, was auf Sicht nicht ohne Konsequenzen bleiben wird. !
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Wie soeben zu hören ist, sieht die Euro-Gruppe den aktuellen Finanzbedarf der Hellenischen Republik bei rund € 19 Mrd.
Um die geforderten Nachbesserungen zu liefern will man Tsipras eine Frist bis zum 15. Juli gewähren.
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Peu à peu sollen nun die Staats- und Regierungschefs der Eurozone in Brüssel eintreffen um höchst unübersichtliche Positionen vorzufinden. Wie gesehen könnten die Meinungsunterschiede zur Abarbeitung vielfältigster hellenischer Probleme kaum größer sein.
Die hellenischen Berechnungen und deren Auswirkungen erscheinen ebenso zweifelhaft, wie eine auf Sicht erreichbare Schuldentragfähigkeit bei gleichzeitigen Ausschluß jeglicher Schuldenschnitte.
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Rolf-Dieter Krause hat die gegensätzlichen Positionen und politischen Aspekte zu Beginn des heutigen Phoenix-Presseclubs recht umsichtig zusammengefasst.
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Die Banken sind weiterhin geschlossen, die EZB verweigert zu Recht weitere ELA-Infusionen, für Montag steht eine weitere Zahlung an den IWF an, große Teile der Bevölkerung steuern auf eine Hungerkatastrophe zu, rund 77.000 Flüchtlinge stehen mehr oder weniger versorgungslos da .. kurzum, die griechischen Kassen sind leer oder ganz kurz davor und der Rückhalt für Tsipras im Volk und im Parlament dürfte unter solchen Umständen nicht von Dauer sein.
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Das Eurogruppen-Meeting ist seit 16.04h beendet, der finnische Finanzminister Alexander Stubb twitterte:
#Eurogroup over and out. Handover to #Eurosummit. Progress made.
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Donald Tusk meldet den Beginn des Sondergipfels, dessen Erwartungen die Kanzlerin gleich zu Beginn dämpft:
„Es wird keine Einigung um jeden Preis geben“…
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… während Tsipras offenbar in Pippi Langstrumpfs Taka-Tuka-Land schwebend meint: „Ich bin sicher, dass wir eine Einigung erzielen. Das sind wir den Gründervätern des Euro schuldig.“
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Der grundsätzliche Dissenz zu Griechenland-Hilfen zwischen Merkel und Hollande tritt immer deutlicher zu Tage. Hollande hält nichts von einem Grexit auf Zeit, sondern argumentiert: „Griechenland ist entweder im Euro oder draußen“ und fügt den immer wieder gern genommenen Spruch, es nicht nur um Griechenland, sondern um die Bedeutung Europas, hinzu.
Merkel hingegen macht keinen Hehl daraus, sich nicht für solche Hilfen zu begeistern.
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Um intensive Einzel-Gespräche mit Tsipras führen zu können, wurde der Euro-Gipfel zeitweise unterbrochen. Hintergrund war offenbar Tsipras Absicht, den Gipfel zu verlassen. Merkel und Hollande gelang es jedoch, ihn zum Bleiben zu überreden.
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Irlands Premier Kenny fordert zur Überwindung des hohen Glaubwürdigkeitsdefizits für morgen Gesetzesinitiativen im griechischen Parlament, welche die bisherigen Vorschläge sowie die geforderten Nachbesserungen abbilden.
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Zwischenzeitlich stimmt der IWF in den Reigen ein, die eigentlichen Verhandlungen zu dem 3. Hilfspaket davon abhängig zu machen, dass im griechischen Parlament Fakten geschaffen werden. Der hellenische Reformplan einschl. der geforderten Nachbesserungen soll in Gesetze gegossen werden, welchen alle Parteien zuzustimmen haben.
Daneben hat man den Gedanken einer (temporären) Technokratenregierung ins Spiel gebracht, was der totalen Aushebelung demokratischer Prinzipien gleichkommt.
Begründet wird dieser Vorstoss mit dem mangelnden Glauben, dass Syriza überhaupt in der Lage sei, die geforderten Reformen umzusetzen.
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Aufmerksame Beobachter könnten solche Erwägungen vor dem Hintergrund eines spürbar tiefen Mißtrauens in Fähigkeit und Bereitschaft von Syriza, den Forderungskatalog zum Nachteil der schon bisher geschundenen Bevölkerung durchaus teilen.
Gleichwohl kann man sich kaum noch des Eindrucks erwehren, dass der Verhandlungsmarathon auch übergeordneten Interessen dienen soll.
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Man mag diesen Gedanken bspw. daran festmachen, dass mit zunehmender Intensität die Einrichtung eines unabhängigen Fonds gefordert wird, dem das hellenische Tafelsilber übereignet werden soll. Die Idee, griechisches Staatseigentum zu verkaufen, ist nicht neu und wird gewisse Philantrophen sicher erfreuen. Dabei sollen die angedachten Erlöse -unbegründete Annahmen gehen von € 50 Mrd. aus- zur Schuldentilgung verwendet werden.
Wie aus Brüsseler Verhandlungskreisen bekannt wurde, weigert sich Tsipras (noch) vehement, diesen Forderungen zu entsprechen.
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Doch damit nicht genug: Tsipras fordert mit Nachdruck, den IWF aus dem Kreis der Institutionen zu entlassen, eine Position mit welcher er wohl unisono auf Granit beißen wird.
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Um den in Teilen bereits eingetretenen Folgen eines wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kollapses zu begegnen, wurden in der Nacht auch Überlegungen zu Überbrückungshilfen angestellt.
Zunächst wurde bekannt, dass Frankreich erwägen könnte, kurzfristige bilaterale Kredite zur Verfügung zu stellen, was Hollande jedoch eilfertig dementierte.
Andiskutiert wurde auch die Verwendung eines 2010 gegründeten Fonds aus dem Europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus, in dessen Töpfen sich noch € 13 Mrd. befinden sollen.
Als weitere Quelle kurzfristiger Überbrückungshilfen wurde von EU-Vertretern die Überweisung von Gewinnen aus EZB-Geschäften mit griechischen Anleihen ins Spiel gebracht; übrigens eine Forderung, die vor Wochen bereits von Yanis Varoufakis erhoben wurde und auf taube Ohren stieß!
Dem Vernehmen nach ist auch geplant, dass sich der EZB-Rat heute mit einer möglichen Erneuerung der ELA-Hilfen beschäftigt, ein Ansinnen welches u.a. bei Jens Weidmann auf erhebliche Widerstände treffen könnte.
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Was bleibt?
Die Fronten sind verhärtet, die Stimmung gereizt, auf dem Spieltisch liegt noch immer die Grexit-Forderung, welche im Gegenzug zur Schaffung eines Privatisierungsfonds zurückgenommen werden könnte.
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Die Stimmung im Land wurde u.a. dadurch illustriert, dass am späten Abend und in der Nacht via Twitter (#ThisIsACoup) emotional hoch aufgeladen der Verdacht die Runde machte, wonach die EU einen Putsch plane, ein verständlicher Gedanke, der eingedenk perspektivloser Umstände mit dem nicht zu unterschätzendem Potential eine humanitären Katastrophe auszulösen, nicht so ohne weiteres mit der VT-Keule zu entkräften sein wird.
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Bei den noch immer andauernden Verhandlungen (!) ist trotz der Entwicklung eines Kompromisspapiers noch kein, wie auch immer gearteter Durchbruch, in Sicht.
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Derweil drückt Martin Schulz weiterhin auf die Tränendrüsen und tut das, was er wohl am besten kann, die Verbreitung angstbesetzten Schwachfugs: „Die Verhandlungen stehen ‚Spitz auf Knopf‘ … die Eurozone könnte auseinanderfliegen!“
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Impulsiv möchte man ihm zurufen: „Soll sie doch!“ und dabei ernsthaft nachdenken, ob dies den Untergang des Abendlandes bedeuten, oder als Befreiungsschlag hinsichtlich politischen Unvermögens und menschenverachtender Machtdominanz verstanden werden könnte.
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In diesem Zusammenhang erscheinen einige Überlegungen des Mainzer Historikers, Prof. Andreas Rödde durchaus bemerkenswert (s. heute-Journal, 12.07. ab Min. 14:09), auch dann, wenn es durchaus Diskussionsbedarf zu einigen seiner Thesen geben mag.
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Er brachte zum Ausdruck, dass die Griechenland-Krise mehr als ein Frage von Kassen sei und bezeichnete als eigentliches Zentralproblem den ideologisierten, überfrachteten und moralisch überdehnten Europäische Integrationsprozess, dessen Weg in eine Einbahnstrasse führte, die befreiende Handlungsmöglichkeiten begrenzt.
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Wer möchte an dieser Stelle ernsthaft dagegenhalten ?
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Währenddessen hagelt es seitens des Wirtschaftsnobel-Preisträgers Paul Krugman heftige Schelte für Merkel und Konsorten.
Zutreffenderweise bezeichnet er die Forderungsliste der Eurogruppe als „verrückt“ und vermutet, dass es dabei um „schiere Rachsucht“ und die „totale Zerstörung nationaler Souveränität“ gehe.
In seinem Blog der New York Times wirft er Merkel sehr eindrucksvoll vor, eine Kapitulation der griechischen Seite reiche ihr nicht aus und sie ziele auf einen Regimewechsel und die totale Demütigung von Tsipras und Syriza ab.
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Zwischenzeitlich ist der Verhandlungsmarathon beendet.
Wie Jeroen Dijsselbloem berichtete sei in den frühen Morgenstunden eine Einigung gelungen und man sei davon überzeugt, das griechische Parlament werde dazu beitragen, zerstörtes Vertrauen wieder herzustellen. Der vehement gefordert Privatisierungsfonds solle jetzt eingerichtet und die hellenischen Assets für einen anschießenden Verkauf übertragen werden. Nach Zustimmung des griechischen Parlamentes zu allen Forderungen werde man das entsprechende Votum der nationalen Parlamente einholen.
An dieser Stelle ist als besonders süffisant der Umstand zu betrachten, dass dem Vernehmen nach der Privatisierungsfonds von der KfW gemanagt werden soll, was in Griechenland sicher zu emotional geschwängerter Aufregung sorgen wird.
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In einer ersten Pressekonferenz sagte Merkel zum „agreekment“:
„Ich kann der Aufnahme der Verhandlungen aus voller Überzeugung zustimmen. Wir haben Wege gefunden, in denen die Vorteile überwiegen – und die auf der Solidiarität der Mitgliedstaaten und Eigenverantwortung im Griechenland beruhen. Es wird jetzt Schritt für Schritt darauf ankommen, dass was wir vereinbart haben, auch umzusetzen. Die griechischen Verantwortlichen müssen Verantwortung übernehmen, um das alles umzusetzen“
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Merkel betonte, dass ein Schuldenschnitt nicht in Frage komme und mit Blick auf die Schuldentragfähigkeit sei die Eurogruppe bereit, falls notwendig und unter der Voraussetzung, dass zunächst eine erfolgreiche Bewertung des neuen griechischen Reformprogramms vorliegen müsee, über längere Laufzeiten geredet werden könne.
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Greece, European Union „compromise“ on bailout for Athens
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Donald Tusk, Jean-Claude Juncker & Jeroen Dijsselbloem zum Ergebnis am 13.07.2015
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Mein allererster Eindruck zu den Äusserungen der PK:
Etwas hemdsärmlig spricht man von einem € 25 Mrd.-Bedarf zur Rekapitalisierung griechischer Banken, eine Position, die man angesichts des Anteiles der non-performing loans (s.o.) aller griechischen Banken als heiße Luft bezeichnen muß !
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Ihr Oeconomicus
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(letzte Aktualisierung: 13.07.2015 – 09:30h)
Brief mit Reformplan der griechischen Regierung an den Präsidenten der Euro-Gruppe
Veröffentlicht: 24. Februar 2015 Abgelegt unter: EURO-GRUPPE, reform agenda Ein KommentarBrief mit Reformplan der griechischen Regierung an den Präsidenten der Euro-Gruppe
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„Dear President of the Eurogroup,
In the Eurogroup of 20 February 2015 the Greek government was invited to present to the institutions, by Monday 23rd February 2015, a first comprehensive list of reform measures it is envisaging, to be further specified and agreed by the end of April 2015.
In addition to codifying its reform agenda, in accordance with PM Tsipras’ programmatic statement to Greece’s Parliament, the Greek government also committed to working in close agreement with European partners and institutions, as well as with the International Monetary Fund, and take actions that strengthen fiscal sustainability, guarantee financial stability and promote economic recovery.
The first comprehensive list of reform measures follows below, as envisaged by the Greek government. It is our intention to implement them while drawing upon available technical assistance and financing from the European Structural and Investment Funds.
Truly
Yanis Varoufakis
Minister of Finance
Hellenic Republic“
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Reformplan im Einzelnen
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I. Fiscal structural policies
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Tax policies – Greece commits to:
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• Reform VAT policy, administration and enforcement. Robust efforts will be made to improve collection and fight evasion making full use of electronic means and other technological innovations. VAT policy will be rationalized in relation to rates that will be streamlined in a manner that maximizes actual revenues without a negative impact on social justice, and with a view to limiting exemptions while eliminating unreasonable discounts.
(Was versteht man unter robusten Anstrengungen? Was verbirgt sich unter der Rationalisierung der Umsatzsteuer-Politik? Wie sollen negative Wirkungen konkret verhindert werden ?)
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• Modify the taxation of collective investment and income tax expenditures which will be integrated in the income tax code.
(Modifizieren, ohne genau zu sagen, in welcher Weise und ggfls. mit welchen Ausnahmen, erscheint etwas dünn formuliert)
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• Broaden definition of tax fraud and evasion while disbanding tax immunity.
(Auf die Ausweitung dieser Definition darf man gespannt sein)
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• Modernizing the income tax code and eliminating from it tax code exemptions and replacing them, when necessary, with social justice enhancing measures.
(Auch wieder hübsch allgemein dargelegt, wobei sich modernisieren immer gut anhört, was sich aber schnell ändern kann, sobald man ganz konkret wird. Auch mit dem Begriff ‚falls notwendig‘ läßt sich nicht wirklich etwas anfangen.)
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• Resolutely enforce and improve legislation on transfer pricing.
(Auch keine eindeutige Ansage)
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• Work toward creating a new culture of tax compliance to ensure that all sections of society, and especially the well-off, contribute fairly to the financing of public policies. In this context, establish with the assistance of European and international partners, a wealth database that assists the tax authorities in gauging the veracity of previous income tax returns.
(Hier mag sich die Frage erheben, an welche konkreten ‚Partner‘ dabei gedacht wird)
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Public Finance Management – Greece will:
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• Adopt amendments to the Organic Budget Law and take steps to improve public finance management. Budget implementation will be improved and clarified as will control and reporting responsibilities. Payment procedures will be modernized and accelerated while providing a higher degree of financial and budgetary flexibility and accountability for independent and/or regulatory entities.
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• Devise and implement a strategy on the clearance of arrears, tax refunds and pension claims.
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• Turn the already established (though hitherto dormant) Fiscal Council into a fully operational entity.
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Revenue administration – Greece will modernize the tax and custom administrations benefiting from available technical assistance. To this end Greece will:
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• Enhance the openness, transparency and international reach of the process by which the General Secretary of the General Secretariat of Public Revenues is appointed, monitored in terms of performance, and replaced.
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• Strengthen the independence of the General Secretariat of Public Revenues (GSPR), if necessary through further legislation, from all sorts of interference (political or otherwise) while guaranteeing full accountability and transparency of its operations. To this end, the government and the GSPR will make full use of available technical assistance.
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• Staff adequately, both quantitatively and qualitatively, the GSPR and in particular the high wealth and large debtors units of the revenue administration and ensure that it has strong investigative/prosecution powers, and resources building on SDOE’s capacities, so as to target effectively tax fraud by, and tax arrears of, high income social groups. Consider the merits of integrating SDOE into GSPR.
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• Augment inspections, risk-based audits, and collection capacities while seeking to integrate the functions of revenue and social security collection across the general government.
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Public spending – The Greek authorities will:
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• Review and control spending in every area of government spending (e.g. education, defense, transport, local government, social benefits)
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• Work toward drastically improving the efficiency of central and local government administered departments and units by targeting budgetary processes, management restructuring, and reallocation of poorly deployed resources.
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• Identify cost saving measures through a thorough spending review of every Ministry and rationalization of non-salary and non-pension expenditures which, at present, account for an astounding 56% of total public expenditure.
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• Implement legislation (currently in draft form at the General Accounts Office – GAO) to review non-wage benefits expenditure across the public sector.
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• Validate benefits through cross checks within the relevant authorities and registries (e.g. Tax Number Registry, AMKA registry) that will help identify non-eligible beneficiaries.
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• Control health expenditure and improve the provision and quality of medical services, while granting universal access. In this context, the government intends to table specific proposals in collaboration with European and international institutions, including the OECD.
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Social security reform – Greece is committed to continue modernizing the pension system. The authorities will:
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• Continue to work on administrative measures to unify and streamline pension policies and eliminate loopholes and incentives that give rise to an excessive rate of early retirements throughout the economy and, more specifically, in the banking and public sectors.
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• Consolidate pension funds to achieve savings.
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• Phase out charges on behalf of ‘third parties’ (nuisance charges) in a fiscally neutral manner.
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• Establish a closer link between pension contributions and income, streamline benefits, strengthen incentives to declare paid work, and provide targeted assistance to employees between 50 and 65, including through a Guaranteed Basic Income scheme, so as to eliminate the social and political pressure for early retirement which over-burdens the pension funds.
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Public administration & corruption – Greece wants a modern public administration. It will:
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• Turn the fight against corruption into a national priority and operationalize fully the National Plan Against Corruption.
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• Target fuel and tobacco products’ smuggling, monitor prices of imported goods (to prevent revenue losses during the importation process), and tackle money laundering. The government intends immediately to set itself ambitious revenue targets, in these areas, to be pursued under the coordination of the newly established position of Minister of State.
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• Reduce
(a) the number of Ministries (from 16 to 10),
(b) the number of ’special advisors‘ in general government; and
(c) fringe benefits of ministers, Members of Parliament and top officials (e.g. cars, travel expenses, allowances)
(Endlich mal konkretere Ansagen)
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• Tighten the legislation concerning the funding of political parties and include maximum levels of borrowing from financial and other institutions.
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• Activate immediately the current (though dormant) legislation that regulates the revenues of media (press and electronic), ensuring (through appropriately designed auctions) that they pay the state market prices for frequencies used, and prohibits the continued operation of permanently loss-making media outlets (without a transparent process of recapitalization)
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• Establish a transparent, electronic, real time institutional framework for public tenders/procurement – re-establishing DIAVGEIA (a side-lined online public registry of activities relating to public procurement)
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• Reform the public sector wage grid with a view to decompressing the wage distribution through productivity gains and appropriate recruitment policies without reducing the current wage floors but safeguarding that the public sector’s wage bill will not increase
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• Rationalize non-wage benefits, to reduce overall expenditure, without imperilling the functioning of the public sector and in accordance with EU good practices
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• Promote measures to: improve recruitment mechanisms, encourage merit-based managerial appointments, base staff appraisals on genuine evaluation, and establish fair processes for maximizing mobility of human and other resources within the public sector
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II. Financial stability
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Installment schemes – Greece commits to
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• Improve swiftly, in agreement with the institutions, the legislation for repayments of tax and social security arrears
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• Calibrate installment schemes in a manner that helps discriminate efficiently between:
(a) strategic default/non-payment and (b) inability to pay; targeting case
(a) individuals/firms by means of civil and criminal procedures (especially amongst high income groups) while offering case
(b) individuals/firms repayment terms in a manner that enables potentially solvent enterprises to survive, averts free-riding, annuls moral hazard, and reinforces social responsibility as well as a proper re-payment culture.
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• Decriminalize lower income debtors with small liabilities
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• Step up enforcement methods and procedures, including the legal framework for collecting unpaid taxes and effectively implement collection tools
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Banking and Non-Performing loans. Greece is committed to:
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• Banks that are run on sound commercial/banking principles
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• Utilize fully the Hellenic Financial Stability Fund and ensure, in collaboration with the SSM, the ECB and the European Commission, that it plays well its key role of securing the banking sector’s stability and its lending on commercial basis while complying with EU competition rules.
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• Dealing with non-performing loans in a manner that considers fully the banks’ capitalization (taking into account the adopted Code of Conduct for Banks), the functioning of the judiciary system, the state of the real estate market, social justice issues, and any adverse impact on the government’s fiscal position.
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• Collaborating with the banks’ management and the institutions to avoid, in the forthcoming period, auctions of the main residence of households below a certain income threshold, while punishing strategic defaulters, with a view to:
(a) maintaining society’s support for the government’s broad reform program,
(b) preventing a further fall in real estate asset prices (that would have an adverse effect on the banks’ own portfolio),
(c) minimizing the fiscal impact of greater homelessness, and
(d) promoting a strong payment culture. Measures will be taken to support the most vulnerable households who are unable to service their loans
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• Align the out-of-court workout law with the installment schemes after their amendment, to limit risks to public finances and the payment culture, while facilitating private debt restructuring.
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• Modernize bankruptcy law and address the backlog of cases
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III. Policies to promote growth
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Privatization and public asset management – To attract investment in key sectors and utilize the state’s assets efficiently, the Greek authorities will:
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• Commit not to roll back privatizations that have been completed. Where the tender process has been launched the government will respect the process, according to the law.
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• Safeguard the provision of basic public goods and services by privatized firms/industries in line with national policy goals and in compliance with EU legislation.
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• Review privatizations that have not yet been launched, with a view to improving the terms so as to maximize the state’s long term benefits, generate revenues, enhance competition in the local economies, promote national economic recovery, and stimulate long term growth prospects.
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• Adopt, henceforth, an approach whereby each new case will be examined separately and on its merits, with an emphasis on long leases, joint ventures (private-public collaboration) and contracts that maximize not only government revenues but also prospective levels of private investment.
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• Unify (HRDAF) with various public asset management agencies (which are currently scattered across the public sector) with a view to developing state assets and enhancing their value through microeconomic and property rights’ reforms.
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Labor market reforms – Greece commits to:
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• Achieve EU best practice across the range of labor market legislation through a process of consultation with the social partners while benefiting from the expertise and existing input of the ILO, the OECD and the available technical assistance.
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• Expand and develop the existing scheme that provides temporary employment for the unemployed, in agreement with partners and when fiscal space permits and improve the active labor market policy programs with the aim to updating the skills of the long term unemployed.
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• Phasing in a new ‘smart’ approach to collective wage bargaining that balances the needs for flexibility with fairness. This includes the ambition to streamline and over time raise minimum wages in a manner that safeguards competiveness and employment prospects. The scope and timing of changes to the minimum wage will be made in consultation with social partners and the European and international institutions, including the ILO, and take full account of advice from a new independent body on whether changes in wages are in line with productivity developments and competitiveness.
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Product market reforms and a better business environment – As part of a new reform agenda, Greece remains committed to:
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• Removing barriers to competition based on input from the OECD.
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• Strengthen the Hellenic Competition Commission.
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• Introduce actions to reduce the burdens of administrative burden of bureaucracy in line with the OECD’s input, including legislation that bans public sector units from requesting (from citizens and business) documents certifying information that the state already possesses (within the same or some other unit).
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• Better land use management, including policies related to spatial planning, land use, and the finalization of a proper Land Registry
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• Pursue efforts to lift disproportionate and unjustified restrictions in regulated professions as part of the overall strategy to tackle vested interests.
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• Align gas and electricity market regulation with EU good practices and legislation
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Reform of the judicial system – The Greek government will:
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• Improve the organization of courts through greater specialization and, in this context, adopt a new Code of Civil Procedure.
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• Promote the digitization of legal codes and the electronic submission system, and governance, of the judicial system.
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Statistics – The Greek government reaffirms its readiness to:
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• Honor fully the Commitment on Confidence in Statistics, and in particular the institutional independence of ELSTAT, ensuring that ELSTAT has the necessary resources to implement its work program.
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• Guarantee the transparency and propriety of the process of appointment of the ELSTAT President in September 2015, in cooperation with EUROSTAT.
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IV. Humanitarian Crisis – The Greek government affirms its plan to:
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• Address needs arising from the recent rise in absolute poverty (inadequate access to nourishment, shelter, health services and basic energy provision) by means of highly targeted non-pecuniary measures (e.g. food stamps).
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• Do so in a manner that is helpful to the reforming of public administration and the fight against bureaucracy/corruption (e.g. the issuance of a Citizen Smart Card that can be used as an ID card, in the Health System, as well as for gaining access to the food stamp program etc.).
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• Evaluate the pilot Minimum Guaranteed Income scheme with a view to extending it nationwide.
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• Ensure that its fight against the humanitarian crisis has no negative fiscal effect.
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Anmerkung:
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siehe im Text
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Ihr Oeoconomicus
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IMF Executive Board Concludes 2014 Article IV Consultation with Mauritius
Veröffentlicht: 23. April 2014 Abgelegt unter: IMF consultations, Zhū Mín, Deputy Managing Director (die graue Eminenz des IMF) Hinterlasse einen KommentarIMF Executive Board Concludes 2014 Article IV Consultation with Mauritius
Press Release No. 14/176 – April 23, 2014
On April, 21, 2014, the Executive Board of the International Monetary Fund (IMF) concluded the Article IV consultation1 with Mauritius.A stable macroeconomic environment was maintained in 2013, despite difficult external developments. Real GDP growth was lower than expected at 3.2 percent in 2013, mainly on account of construction, sugar and tourism. With subdued international prices, inflationary pressures declined in 2013, despite the public sector wage increases, and year-on-year inflation fell to 3.5 percent. The unemployment rate was unchanged compared to 2012 at 8.0 percent. Credit to private sector growth remained robust. On the external front, the current account deficit widened to almost 10 percent of GDP in 2013. The reserve cover of imports of goods and services stayed constant at 4½ months with the Bank of Mauritius (BOM) accumulating additional net international reserves.The fiscal policy stance was more expansionary than planned because of cyclical and one-off factors but also slippages. The structural primary deficit was broadly unchanged relative to 2011. The overall deficit including extra-budgetary funds is estimated at 4½ percent of GDP. While revenues remained broadly unchanged in proportion of GDP, expenditures increased by over 2 percent of GDP. As expected wages increased following the Pay Research Bureau’s (PRB) report, which increases civil servant salaries beyond annual inflation adjustments periodically with the next adjustment expected in 2016. Additional spending was also related to the flash floods in Port Louis as well as unplanned transfers to local governments and public enterprises. Finally, capital spending including by the special funds was 1 percent of GDP higher, though partially due to cost overruns.Monetary policy was somewhat accommodative. Throughout the year, while a sluggish domestic demand and low international inflationary pressures helped anchor inflation expectations. The public sector wage increase related to the PRB report did not lead to strong private sector wage pressures. In this context, the BOM maintained the policy rate at 4.65 percent in September 2013 and February 2014, following a 25 basis point reduction in June 2013. In October 2013, reserve requirements were raised from 7 to 8 percent to curb excess liquidity in the banking system. The authorities continued building international reserves and used limited interventions to moderate excessive fluctuations of the rupee. The banking system remained well-capitalized and resilient in a strong regulatory context. Regulatory Tier I capital to risk-weighted assets are well above Basel II and the proposed Basel III requirements. Non-performing loans (NPL) increased slightly in 2013, but banks remained profitable with a 20 percent return on equity, despite low leverage ratios. However, liquidity ratios have worsened in recent years and are on the low side in international comparisons. BOM is consulting with banks on implementation of Basel III regulations and continued to publish its bi-annual CAMEL ratings for all domestic banks. It implemented macroprudential measures aimed at addressing emerging NPLs in the construction and real estate sectors as well as rising indebtedness. Threats to financial stability posed by a Ponzi-like scheme in 2013 were contained successfully, and the regulatory framework was subsequently improved.Mauritius has established a track record as a reformer with strong institutions and a dynamic private sector. The Africa Training Institute (ATI) is set to open in June 2014 in Ebene. The country statistical capacity continues to be strengthened, including ongoing work on Monetary and Financial Statistics (MFS) as well as balance of payments (BOP) and international investment position (IIP) statistics. Mauritius subscribed to the IMF’s Special Data Dissemination Standard (SDDS) in February 2012, being the second Sub-Saharan African country to do so and is working on subscribing to SDDS Plus.Executive Board Assessment2Executive Directors agreed with the thrust of the staff appraisal. They noted that Mauritius’ prudent policies and strong institutions have delivered steady growth, well-anchored inflation expectations, and continued financial stability. The near-term growth outlook is generally favorable, but an uncertain external environment carries risks. Against this background, Directors encouraged the authorities to consolidate recent macroeconomic gains, strengthen policy buffers, and pursue greater economic diversification through structural reforms to enhance the resilience of the economy.
Directors generally considered it appropriate to start tightening fiscal policy this year to smooth adjustment and increase the likelihood that the 50 percent target for the debt-to-GDP ratio is achieved by 2018, as mandated by law. They encouraged the authorities to articulate an ambitious consolidation strategy centered on better prioritizing public expenditure, strengthening tax administration, and broadening the tax base. Subsidy reforms and an overhaul of public enterprises, as well as an improved framework for fiscal devolution, including a better use of real estate taxes, could also underpin the budgetary adjustment over the medium term. Directors agreed that the current monetary stance is broadly appropriate, but cautioned that a withdrawal of accommodation might be necessary if inflationary pressures intensify. They also suggested strengthening the institutional and operational arrangements that would support the eventual adoption of a formal inflation targeting framework. Directors noted that the banking system remains well-capitalized, profitable, and resilient to shocks. They observed, however, that persistent excess liquidity in the banking system has hindered the monetary transmission mechanism, while also encouraging disintermediation and riskier lending. To address this issue, Directors encouraged the authorities to consider an approach to liquidity management involving additional issuance of government paper for monetary policy purposes and—more broadly—closer collaboration between the government and the central bank. Similarly, coordination between the central bank and the nonbank supervisor should continue to be strengthened to ensure the soundness of the overall financial system. Directors took note of the staff’s assessment that the rupee appears to be modestly overvalued in real effective terms. To bolster Mauritius’s international competitiveness and durably reduce the large structural current account deficit, they recommended greater exchange rate flexibility, well-prioritized infrastructure investment, and stepped-up reforms to address labor and product markets rigidities. Directors also agreed that the external adjustment could benefit from further pension reforms that would boost national savings while strengthening social protection. Directors welcomed the authorities’ intention to adopt the Fund’s SDDS Plus, and supported ongoing efforts to improve the collection of financial and labor market statistics. |
1 Under Article IV of the IMF’s Articles of Agreement, the IMF holds bilateral discussions with members, usually every year. A staff team visits the country, collects economic and financial information, and discusses with officials the country’s economic developments and policies. On return to headquarters, the staff prepares a report, which forms the basis for discussion by the Executive Board. 2 At the conclusion of the discussion, the Managing Director, as Chairman of the Board, summarizes the views of Executive Directors, and this summary is transmitted to the country’s authorities. An explanation of any qualifiers used in summings up can be found here: http://www.imf.org/external/np/sec/misc/qualifiers.htm. |
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Source:
IMF COMMUNICATIONS DEPARTMENT
Public Affairs – Media Relations
E-mail: publicaffairs@imf.org E-mail: media@imf.org
Fax: 202-623-6220 Phone: 202-623-7100
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Dr. Zhu Min – Deputy Managing Director, IMF
24th MCCI Annual Dinner
Friday 27 June 2014
InterContinental Resort Mauritius, Balaclava
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Wasserwerfer, Wahrsager, Wirtschafts-Gurus: Erste Lawinen am Zauberberg in Davos
Veröffentlicht: 23. Januar 2014 Abgelegt unter: World Economic Forum | Tags: David John Marotta, Edmund Phelps, Jamie Dimon, Mohamed El-Erian, Robert Shiller, schwarzer Schwan 2 Kommentare“Hier in Davos werden die akuten Ängste vor einer Finanzkrise durch die Furcht vor einer lange währenden Flaute abgelöst”
schreibt der Business Editor des Wall Street Journals, Dennis Berman, heute auf Twitter.
Ist das Resignation? Ist es das Eingeständnis, dass Gier, Finanz-Eskapaden und Korruption uns in eine Lage manövriert haben, in der das Beste was wir tun können, Abwarten ist?Abwarten, Budgets schonen und Geldpumpen? Und was bedeutet das für uns alle, wenn die Eliten kein Rezept für die Zukunft haben?
Wenigstens das Eingeständnis, dass wir alle ganz schön im sogenannten “Schacht” festhängen, macht sich ja in Davos breit. Und jene, die selbst Jahre nach der Finanzkrise mit stolz geschwellter Brust wie Gockel umher stolziertwaren und weiter ungebändigte Märkte predigten, ziehen sich jetzt in hintere Reihen zurück. Gestern twitterte einer meiner Kollegen, er habe Jamie Dimon bei einem Zukunfts-Panel irgendwo ganz hinten an der Wand stehend gesehen.
So scheint mir die Lage seit Monaten insgesamt zu sein: Die Marktaufseher werden aktiver, die Gauner, Pokerspieler und Manipulierer der Branche ziehen die Köpfe ein, die Politiker warten auf bessere Zeiten und vergeigen (siehe Rentenpläne der Großen Koalition) schon wieder die kleinen Fortschritte, die sie in den vergangenen Jahren ebenso zögerlich wie mühsam gemacht hatten, während skrupellose und einfallslose Notenbanker Geld pumpen was das Zeug hält – bis irgend jemand in diesem Universum eine Eingebung bekommt, wie wir aus dieser Dauerkrise wieder heraus finden.
Die Chancen scheinen nicht gerade gut zu stehen, wie die Nachrichtenflut heute wieder einmal belegt, von dem schwachen China-PMI ganz zu schweigen.
Investoren werfen sich zurück in die Anleihemärkte Europas, weil sie anderswo wenig Renditen sehen und Blasen befürchten, lesen wir. Dabei ignorieren sie, dass die Krise in der Eurozone alles andere als ausgestanden ist.
”Investoren ziehen es vor, alle möglichen Dinge zu übersehen”
beichtet mit einem Hauch von Ergebenheit der scheidende PIMCO-CEO Mohamed El-Erian.
Währenddessen ergeht sich Krisen-Guru Nouriel Roubini in ominösen Warnungen. Aus Davos twitterte er gleich zwei Mal, dass viele Redner beim Weltwirtschafts-Forum Vergleiche zwischen 2014 und 1914 ziehen, dem Jahr, in dem der Erste Weltkrieg ausbrach. Hier wird darauf verwiesen, dass mit dem Konflikt zwischen Japan und China ein zusätzlicher Schwarzer Schwan vor den Debatten-Sälen in Davos seine Kreise zieht.
Auch Nobelpreisträger Robert Shiller, der zugibt mangels Alternativen weiterhin in Aktien zu investieren, zieht historische Vergleiche. Experten könnten unsicher und ratlos werden, räumt Shiller in einem Interview mit CNBC ein, und fügt hinzu:
“I’m not as optimistic based on history. There’s a potential for another collapse, definitely.”
– Schluck !
Nicht nur Chinas Fabriken, auch die Fertigung in den USA erleidet zu Jahresbeginn einen Rückschlag. Die Industrieproduktion verliert in diesem Januar zum ersten Mal in drei Monaten an Schwung, weil weniger neue Aufträge hereinkommen. Der Einkaufsmanager-Index von Markit taucht von 55 im Dezember auf jetzt 53,7 ab. Unsere lieben “Experten”, die gerne von Reuters und Bloomberg interviewt werden, hatten keine Veränderung erwartet.
Kollabiert da gerade die ganze Propaganda-Offensive, die Analysten, Fondsmanager und internationale Organisationen in den vergangenen Monaten mit auffallend mehr Einsatz und Energie betrieben hatten? Und das, während die Macher, Manipulierer, Money-Manager und Mi-kannst-gern-ham-Banker gerade ihren prominentesten jährlichen globalen Schaulauf veranstalten ? – Das Timing ist entlarvend, finde ich. Das potemkinsche Dorf wackelt über einem neuen Nachbeben, während der Zar gerade wieder mit seinen prachtvoll geschmückten Pferden hindurch reitet.
Und noch eine nachdenklich stimmende historische Betrachtung.
Den USA geht beim Stimulieren ihrer seit den 70er Jahren stagnierenden Wirtschaft langsam aber sicher die Munition aus, sagt Columbia-Professor und Nobelpreisträger Edmund Phelps. Phelps reiht sich nahtlos in die Phalanx jener ein, die in Davos eingestehen, dass der Weg aus der Dümpel-, Schulden- und Vertrauensmisere, die mit der Finanzkrise und der nachfolgenden Rezession angezettelt wurde, deprimierend lange sein könnte.
“It’s surprising when people suddenly are talking about stagnation when we’ve been in stagnation since 1972,”
zitiert CNBC Edmund Phelps,
“governments have thrown all sorts of ammunition at it including concocting the housing boom. We are kind of out of that ammunition, and we have to dig deeper if we are going to get out of this rut.”
Auweia, was sagt der Mann erst, wenn keine Kameras und Mikrofone aufgestellt sind?
Wo wir schon bei den folgenschweren und vielsagenden Eingeständnissen sind: Die wahre Arbeitslosigkeit liege in den USA bei 37.2%, sagt der Präsident beim Vermögensverwalter Marotta Wealth Management in Charlottesville, David John Marotta. Seine Begründung: Die Statistiker der Regierung Obama schönen die Zahlen. Das haben wir jetzt binnen weniger Wochen schon zwei Mal gehört. Und laut dem Landwirtschafts-Ministerium in Washington gehörten Mitglieder von 20% aller US-Haushalte 2013 zu den Besuchern der amerikanischen Suppenküchen.
Auf der anderen Seite des Atlantiks bereiten sich Polizei-Einheiten im ganzen britischen Land auf die Anschaffung von Wasserwerfern vor. Sie fürchten als Folge anhaltender Sparpolitik größere Unruhen und wollen darauf vorbereitet sein. Eine entsprechende Anfrage wurde bereits beim Innenministerium in London eingereicht. Sehr gut, wenigstens in diesem Punkt sind jene, auf die wir uns gerne verlassen würden, vor der Kurve.
Geht es in Davos wirklich nur um die Furcht vor einer dümpelnden Wirtschaft? Oder .. wächst da die Angst vor einem sozialen Beben, das angesichts der lange währenden wirtschaftlichen und politischen Krise erstaunlich lange ausgeblieben ist?
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Erstveröffentlichung: Markus Gaertner’s Blog
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Danke für Dein waches Auge, lieber Markus und herzliche Grüße nach Vancouver.
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Ihr Oeconomicus
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Is The China Bank Run Beginning?
Farmers Co-Op Unable To Pay Depositors
Liquiditaetsengpässe, non-performing loans und sonstigen Verwerfungen an den chinesischen Finanzmärkten
beobachtet von zerohedge
von bail-in-Gefahren, toxischen Risiken, „Zündschnur-Verlängerungs-Kaninchen“ und Vabanque-Spielern
Veröffentlicht: 31. Dezember 2013 Abgelegt unter: EZB, GRIECHENLAND / GREECE, IRLAND, Long term refinancing operations (LTRO), SPANIEN, Staatsverschuldung | Tags: Ayn Rand, BCG, Ernst & Young, Haushaltsdefizit, Irland-Rettung, Ludwig von Mieses, Non Performing Loans, roll-over, Schuldenschnitt = Guthabenschnitt Ein Kommentarzur Einstimmung:
Grundgesetz
I. Die Grundrechte (Art. 1 – 19)
„Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden.
Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Absatz 3 Satz 3 und 4 entsprechend.“
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Was lernen wir daraus?
Das hungrige „GroKodil“ kann schon jetzt -ohne Veränderung lästiger Gängeleien des GGes- individuelle Lebensleistungen in seinem gierigen Schlund verschlingen!
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In ihrem Bestseller „Atlas shrugged“ formulierte die Ausnahme-Philosophin Ayn Rand ihre Sichtweise zum Thema Geld wie folgt:
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Portrait of Ayn Rand (February 2 1905 – March 6, 1982)
CC – Urheber: Manuelredondoduenas
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„Geld ist das Barometer der Rechtschaffenheit einer Gesellschaft.
- Wenn Sie feststellen, dass Handel nicht im gegenseitigen Einverständnis, … sondern im Zwang ausgeübt wird,
- wenn Sie erfahren, dass Sie um Werte zu erzeugen, … eine Genehmigung von denjenigen einholen müssen, welche keine Werte erzeugen,
- wenn Sie sehen, dass das Geld zu jenen wandert, … die nicht mit Gütern handeln, sondern mit Privilegien,
- wenn Sie merken, dass Menschen nicht durch Arbeit, … sondern durch Bestechung und Beziehungen reicher werden und durch Gesetze geschützt sind, Gesetze, die Ihnen keinen Schutz vor den Plünderungen gewähren, sondern (im Gegenteil) jene schützen,
- wenn Korruption belohnt und Ehrlichkeit einem Selbstopfer gleichkommt,
- DANN WISSEN SIE, dass Ihre Gesellschaft dem Untergang geweiht ist.“