Libor-Absprachen werden zum Milliardengrab
Veröffentlicht: 16. Dezember 2012 Abgelegt unter: LIBOR/EURIBOR Skandal, Royal Bank of Scotland | Tags: Deutsche Bank, Libor-Skandal, RBS, UBS Hinterlasse einen KommentarLibor-Absprachen werden zum Milliardengrab
Wann immer eine international tätige Grossbank in den vergangenen Jahren in Konflikt mit dem Gesetz geriet, endeten die Ermittlungen nach dem gleichen Prinzip: aussergerichtliche Einigung ohne strafrechtlich relevantes Geständnis, Zahlung einer Busse, Verzicht auf ein Strafverfahren. Egal, ob die Institute Drogenbaronen aus Mexiko bei der Geldwäsche beigesprungen waren, Millionären aus Florida bei der Steuerhinterziehung oder Hedge-Fund-Managern aus New York bei der Prellung deutscher Landesbanken.
Für die kommenden Tage kündigt sich ein Novum mit weitreichenden Konsequenzen an. Die Japan-Tochter der UBS steht kurz davor, sich im strafrechtlichen Sinne schuldig zu bekennen, Referenzzinssätze manipuliert zu haben. Die Vorwürfe wiegen so schwer, dass die Juristen zur Auffassung gelangt sind, diesen Schritt nicht vermeiden zu können, um Schlimmeres zu verhindern. Die UBS wird nach neuestem Stand der noch nicht abgeschlossenen Gespräche eine Busse von bis zu 1,6 Mrd. $ zahlen, wie eine mit dem Vorgang vertraute Person erklärt. Die Bank äussert sich nicht. Auch die beteiligten Regulatoren verweigern eine Stellungnahme: die FSA in Grossbritannien, die CFTC in den USA, die Finanzmarktaufsicht (Finma) sowie das amerikanische Justizministerium.
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NZZ
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UBS droht Strafe von 1,6 Milliarden Dollar
ManagerMagazin
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RBS stimmt hoher Strafe im Libor-Skandal zu
Die Royal Bank of Scotland steht als nächste Bank davor, eine heftige Strafzahlung zu akzeptieren. Die Manipulation des Libor-Zinses hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. Auch die Deutsche Bank war mit von der Partie.
Handelsblatt
Minouches ‚Wind of Change‘ bedroht die banking & fraud-Szene der CoL
Veröffentlicht: 26. Juni 2015 Abgelegt unter: banking & fraud, City of London, LIBOR/EURIBOR Skandal, Nemat "Minouche" Shafik | Tags: BoE-SHEriff, City of London Ein KommentarMinouches ‚Wind of Change‘ bedroht die banking & fraud-Szene der CoL
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Nemat ‚Minouche‘ Shafik, Deputy Governor der BoE, dürfte zu den einflussreichsten Powerfrauen der City gehören.
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Kriminelle Possen der Trader, wie wir sie bspw. bei zahlreichen aufgeflogenen Aktionen wie dem Libor-Skandal, Goldpreis- oder Währungsmanipulationen erlebten, haben bei den zahlreiche Firmen der City mit rund £ 100 Mrd. an Strafen und Kompensationszahlungen zu Buche geschlagen.
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Um künftig solche Exzesse zu verhindern, zumindest aber deutlich zu reduzieren, will Shafik deutlich sichtbare rote Linien einziehen.
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Der London Evening Standard veröffentlichte einige ihrer Statements:
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“All of these things are always works in progress. We have never said we are going to have a perfect regime in which there is never misconduct. Not everyone in the City is rotten, far from it, but we want to make life difficult for the bad apples.
Tougher criminal sanctions are part of that — and increasing the likelihood you are going to get caught.
It is hard to know if managers were complicit with what was going on on the trading floor, but then her review is designed to look forward, not back. It’s all very well, but wouldn’t the best message to dodgy dealers simply be to send them to jail?“
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In der City zollt man Shafik’s offenbar Respekt und bezeichnet sie hinter vorgehaltener Hand als BoE-SHEriff.
Ihr frischer Wind-of-Change wird der Branche klare, schärfere gesetzliche Regeln und Standards vorgeben und Verstösse mit deutlich härteren Sanktionen ahnden.
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Ihr Oeconomicus
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Verdacht auf organisierten Prozessbetrug: zwielichtige Geschäftspraktiken der Deutschen Bank ?
Veröffentlicht: 14. Mai 2015 Abgelegt unter: Anshuman „Anshu“ Jain, Jürgen Fitschen, Josef Ackermann, Paul M. Achleitner (AR-Vorsitz DB), Strafanzeigen - Ermittlungen - Prozesse | Tags: Kirch-Skandal, Libor-Skandal, mangelhaftes Risikomanagement, Mißtrauensvotum, Prozessbetrug, Schrottimmobilien 2 KommentareVerdacht auf organisierten Prozessbetrug: zwielichtige Geschäftspraktiken der Deutschen Bank ?
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Wer sich eingehend mit bereits aufgedeckten DB-Skandalen beschäftigt, vermag womöglich ein Muster erkennen, wie in dem einstmals renommieren Haus am Rande der Legalität und manchmal einen Schritt darüber hinaus operiert wird.
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Sobald man erwischt wird und alles Leugnen oder vermeintliches Nichtwissen nicht mehr hilft, nimmt man zähneknirschend Milliarden-Strafen (zu Lasten der Aktionäre und Kunden) in Kauf, gelobt wortreich Besserung und handelt, etwa mit der Einrichtung einer eigens erdachten Ethik-Kommission.
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Trotz solch vertrauensheischender Versprechen wird dem Institut ein mangelhaftes Risikomanagement beispielsweise im Libor-Skandal vorgeworfen, während sich Jürgen Fitschen samt seiner Vorgänger Rolf Breuer und Josef Ackermann wegen des Verdachts auf Falschaussage im Fall Kirch vor Gericht zu verantworten haben.
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Nun werden quasi zur Unzeit -am 21. Mai findet die Hauptversammlung statt- neue Vorwürfe laut:
Die Deutsche Bank soll in Hunderten von Zivilprozessen im Zusammenhang mit ihrer unrühmlichen Rolle bei der Finanzierung von Schrottimmobilien vorsätzlich gelogen haben, was nach Einschätzung des Strafrechtlers Gerhard Strate und des ehemaligen Oberstaatsanwalts Wolfgang Schaupensteiner den starke Verdacht „eines systematischen auf versuchten Prozessbetrug angelegten“ Vorgehens gleichkommt.
Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin hat sich bereits aus dem Fenster gelehnt und fordert Ausgleich für Kleinanleger, die durch „kriminelle Machenschaften“ ihr Vermögen verloren
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Sollten sich diese Vorwürfe gerichtsfest bestätigen, wäre der Ruf der Deutschen Bank nicht nur bis auf die Grundfesten ruiniert, staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen eines möglichen Verdachtes gegen die Bank, wie im Sinne von kriminellen Vereinigungen zu operieren, könnten die Folge sein.
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Eingedenk solcher Bedrohungslagen vermeidet der amtierende Aufsichtsratsvorsitzende und Allianz-Chef Paul Achleitner, im Vorfeld der Hauptversammlung ein klares Bekenntnis zum Duo Fitschen/Jain.
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Ohnehin stehen die Vorzeichen der Aktionärsversammlung in der Frankfurter Festhalle auf Sturm.
Einflussreiche Akteure und Aktionärsvertreter, wie die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW), US-Aktionärsberater ISS oder Glass Lewis beabsichtigen ihr tiefes Mißtrauen in die DB-Führungsriege mit einem Mißtrauensvotum zu quittieren.
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Bleibt abzuwarten, wie sich auch die strafrechtliche Aufarbeitung zwielichtiger Geschäftspraktiken der Deutschen Bank weiter entwickelt.
Werden die Pessimisten des deutschen Rechtssystems, die gerne auf eine kabarettistische Interpretation verweisen
„Täuschland, Täuschland, über alles, über alles wächst mal Gras.
Ist das Gras ein Stück gewachsen, frisst’s ein Schaf und sagt, das war’s !“
auch in diesem Falle richtig liegen? – Time will tell !
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Ihr Oeconomicus
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korrespondierende Archiv-Sammlung
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Allein gegen die Deutsche Bank: Ein Aktionär klagt an
Veröffentlicht: 13. Mai 2015 Abgelegt unter: Alfred Herrhausen, Anshuman „Anshu“ Jain, Jürgen Fitschen, Strafanzeigen - Ermittlungen - Prozesse | Tags: Rechtsanwalt Michael Bohndorf, Verdachts auf versuchten Prozessbetrug Ein KommentarAllein gegen die Deutsche Bank: Ein Aktionär klagt an
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Frontal21 über einen aufmüpfigen Kleinaktionär, die Skandale der Deutschen Bank und den Kampf ihrer Top-Manager um Glaubwürdigkeit.
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Der Deutsche Bank-Manager Jürgen Fitschen muss sich derzeit vor dem Landgericht München wegen des Verdachts auf versuchten Prozessbetrug verantworten. Dass der amtierende Chef von Deutschlands größter Bank auf der Anklagebank sitzt, hat er einem seiner Kleinaktionäre zu verdanken:
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Rechtsanwalt Michael Bohndorf, der in Brasilien lebt. Er hat Fitschen angezeigt und damit die offiziellen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft erst eingeleitet. Der Bankvorstand kämpft nun um seinen Ruf. Und auch Co-Chef Anshu Jain gerät weiter unter Druck.
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Im milliardenschweren Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze belastet die britische Finanzaufsicht seine frühere Abteilung schwer. Einen Rücktritt aber lehnen sowohl Jain als auch Fitschen ab.
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Anmerkung:
Wer den Schaden hat, braucht sich um den Spott nicht zu sorgen …
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Die UBS zwischen Geld und Geist
Veröffentlicht: 18. November 2014 Abgelegt unter: Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA), UBS | Tags: Axel Weber, Devisen-Manipulation Hinterlasse einen KommentarDevisen-Manipulation. Die UBS macht mit dem nächsten Skandal von sich reden. Dabei sagt sie von sich, große Fortschritte in der internen Kontrolle und in Sachen Unternehmenskultur erzielt zu haben. Über die entsprechenden Kontroll-Organe verfügt sie.
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Beitrag von Manuela Siegert und Marcel Sigrist – SRF
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Fehler geschahen ganz oben
Ob Libor-Manipulation, Schwarzgeld, Milliardenverluste im US-Häusermarkt oder nun beim Devisen-Skandal – die UBS schiebt die Schuld in der Regel auf einige wenige Händler und betont gleichzeitig, die ganze Branche habe dasselbe Problem.
Die Finanzmarktaufsicht Finma ortet indes auch strukturelle Probleme bei der UBS. Dafür verantwortlich ist der Verwaltungsrat der Großbank – und dort insbesondere der sogenannte Risiko-Ausschuss.
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