Felix Zulauf: „Wir sind im Endspiel unseres Systems“
Wer Felix Zulauf’s makroökonomischen Sachverstand und seine vielfach schon fast unheimlich anmutenden voraus-schauenden Einschätzungen mit nahezu präzisen Timings (noch) nicht kennt, sollte sich nachfolgenden offenen Dialog nicht entgehen lassen.
Im Gespräch mit Marc Friedrich spricht er offen und ehrlich über seine Gedanken zu 2023, dem Sterben von Währungen, Inflation, Politik, Woke-Demokratie, Klimareligion, Meinungsfreiheit und noch vielen weiteren spannenden Themen.
Verfolgt man die westliche und insbesondere die US-Presse könnte der Eindruck entstehen, dass Zelenskiys Tage als Ukrainischer Vorturner gezählt sein könnten.
So soll insbesondere im GOP-Lager die Kritik am Ukraine-freundlichen Kurs des Präsidenten immer lauter werden.
Der US-Fernsehsender NBC berichtete ein wenig süffisant, dass der Pentagon-Chef Lloyd Austin plane, bis Ende 2022 mehr US-Militärpersonal in die Ukraine zu entsenden, um den Einsatz von US-Waffen besser kontrollieren zu können. Bislang seien 20 US-Soldaten in der Ukraine, wovon nur einige wenige Waffenbewegungen überwachen.
In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, ob ein mutmaßlich erheblicher Teil von Waffenlieferungen nicht bei der ukrainischen Armee angekommen ist und sich offenbar ein reger Schwarzhandel etabliert haben soll.
Angeblich sollen immer mehr für die Ukraine bestimmte Waffen auf dem Schwarzmarkt in Europa, im Nahen Osten und in Afrika auftauchen.
Bereits am 10. Dezember kündigte der stellvertretende Ständige Vertreter der USA bei der UNO, Richard Mills, an, dass Washington bereit sei, mögliche Waffenlecks zu untersuchen. Zuvor hatten die Vereinten Nationen die Länder aufgefordert, Waffenlieferungen an Kiew und „nichtstaatliche bewaffnete Gruppen“ zu kontrollieren.
Zwischenbemerkung:
Es ist schon bezeichnend, dass die UN statt einer Aufforderung nicht auf das Palermo-Abkommen Bezug nahm, welches die UN-Generalversammlung am 15.11.2000 verabschiedete und mit Protokoll vom 31.05.2001 (unerlaubter Handel mit Feuerwaffen) erweiterte. Nach dieser völkerrechtlich bindenden UN-Konvention müssen juristische Personen straf-, zivil-oder verwaltungsrechtlich belangt werden und deliktisch erlangte Vermögenswerte durch die Strafbehörden eingezogen werden können.
Möglicherweise ist diese Initiative auch darauf zurückzuführen, dass es immer wieder Gerüchte (natürlich ohne Quellenangaben) gibt, die -um es vorsichtig auszudrücken- eine Beteiligung von ukrainischer Seite an diesen Waffenlecks nicht ausschließt.
Insbesondere ist zu hören, dass der designierte Speaker der GOP, Kevin McCarthy der im Januar sein Amt antritt, Kritikern der US-Ukraine-Politik zu beschwichtigen versucht, indem er verspricht, dass die USA künftig besser Buch über die Waffenlieferungen führen werde und Kiew Rechenschaft über die Subventionen ablegen müsse. Unter seiner Ägide werde Washington der Ukraine keinen Blankoscheck mehr ausstellen, so McCarthy.
Offenbar soll die heutige erste Auslandsreise vonZelenskiy seit Beginn des russischen Angriffskrieges nach Washington D.C. „auf Anregung“ des Weißen Hauses, des Pentagon und der GOP-Führung im Kongress stattfinden.
Sozusagen „hinter vorgehaltener Hand“ wünscht man sich in einflussreichen Kreisen als Nachfolger des amtierenden Präsidenten den ukrainischen Vier-Sterne-General Valerii Fedorovych Zaluzhnyi, derzeit Commander-in-Chief der ukrainischen Armed Forces und zugleich Mitglied des National Security and Defense Council of Ukraine.
Spannende Zeiten, meint
Ihr Oeconomicus
korrespondierend:
13.12.2022: Wolodymyr Selenskyj und die Ethnopolitik
Daryna Shevchenko, Mitgründerin und Geschäftsführerin des Kyiv Independent, über Präsident Selenskyj und sein schwieriges Verhältnis zu den Medien, die Gleichschaltung des ukrainischen Fernsehens und russische Propaganda. Und über die Frage, warum für Selenskyj eine Debatte über Verhandlungen derzeit „unmöglich“ ist.[…]
Schwarze Schwäne – Krieg, Inflation und ein energiepolitischer Scherbenhaufen
Schwarze Schwäne sind Ereignisse, die man vor kurzem für undenkbar hielt. Unter diese Definition fällt die aktuelle galoppierende Inflation, aber auch die veritable Energiekrise, die eine grundlegende Revision des Modells der grünen Transformation der Wirtschaft verlangt. Staatskrisen wegen ausufernder Staatsschulden wie in Großbritannien rücken ebenfalls in den Fokus. Die Zeit des Free Lunch, als die Staaten und ihre Notenbanken sich scheinbar schadlos in beliebigem Umfang Geld zur Überwindung der Knappheit drucken konnten, ist vorbei.
Ein imposanter Vortrag von Prof. Sinn anlässlich der Weihnachtsvorlesung vom 12.12.2022, organisiert vom ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.
„Joint Chiefs of Staff Chairman General Mark Milley warned on November 9, there is no military victory in sight for the Ukraine War.“ … follow-up on Nov, 26.
Russia analyst James Davis (profile of Prof. Davis released by German Parliament) writing in the December 7 edition of the Global Polarity Monitor, a strategic report published in cooperation with Asia Times, described a military stalemate:
„Russia continues to pursue a defensive strategy in Ukraine to solidify defensive lines and to raise the costs of Ukrainian military operations…. Moscow also remains confident that the growing expenditures of the West to sustain Ukraine will motivate Western leaders including President Biden to explore the possibility of a peaceful settlement of the conflict. Russia believes that holding the defensive lines will demonstrate that the cost of supporting Ukraine to achieve a complete reversal of the Russian position in Ukraine, including Crimea, is simply too high.“
above quote in german language:
„Russland verfolgt weiterhin eine Verteidigungsstrategie in der Ukraine, um die Verteidigungslinien zu festigen und die Kosten der ukrainischen Militäroperationen zu erhöhen…. Moskau bleibt auch zuversichtlich, dass die wachsenden Ausgaben des Westens zur Unterstützung der Ukraine westliche Führer, einschließlich Präsident Biden, dazu motivieren werden, die Möglichkeit einer friedlichen Beilegung des Konflikts zu prüfen. Russland glaubt, dass das Halten der Verteidigungslinien zeigen wird, dass die Kosten für die Unterstützung der Ukraine, um eine vollständige Umkehrung der russischen Position in der Ukraine, einschließlich der Krim, zu erreichen, einfach zu hoch sind.“
Nov, 15th, 2022:EU launches military training mission for Ukraine’s armed forces
Up to 15,000 Ukrainian soldiers will be trained in different European member states as a part of the assistance mission.
The mission will be led by Frenchman Vice Admiral Hervé Bléjean, and EU defence ministers also agreed to allot a fund worth 16 million euros ($16.5m) under the European Peace Facility (EPF) – an EU financial instrument to prevent conflicts and build peace – to support the mission for 24 months.
NATO chief Jens Stoltenberg welcomed the EU’s decision to establish the training mission for Ukraine’s armed forces and told reporters in Brussels that it would complement what NATO countries already do.
Bundesbank blockiert Klimafinanzierung über Währungsreserven
Bei der Finanzierung des globalen Klimaschutzes ruhen viele Hoffnungen auf dem Einsatz von Sonderziehungs-rechten beim Internationalen Währungsfonds. Aber eine Umfrage von Climate.Table zeigt: Bundesbank, Finanzministerium und Europäische Zentralbank lehnen dieses Instrument ab.
Sonderziehungsrechte gelten als Hoffnungsträger für die internationale Klimafinanzierung – aber Deutschland und wohl auch die anderen Euro-Staaten werden ihre Sonderziehungsrechte beim Weltwährungsfonds nicht an ärmere Länder weitergeben. Die Bundesbank und das Bundesfinanzministerium lehnen die Weitergabe grundsätzlich ab. Und auch die Europäische Zentralbank (EZB) steht dem Instrument sehr skeptisch gegenüber.